Lohnt sich eine Pagode aus den USA?

Dieses Thema im Forum "die Mercedes Benz „Pagode“" wurde erstellt von gblumhoff, 7. April 2005.

  1. gblumhoff

    gblumhoff Mitglied

    5
    27. Januar 2005
    Hallo,

    ich bin im Sommer sechs Wochen in den USA und überlege mir eine Pagode dort zu suchen. Ich habe ebenfalls im Forum gelesen, dass einige es ebenfalls schon gemacht haben. Wie würdet ihr das Preisniveau in den USA sehen? meiner Ansicht ist es (natürlich auch durch den Dollarkurs) etwas geringer als hierzulande. Die Überführung z.B. von LA nach Rotterdam sollte genau wie die Umrüstung wenig problematisch sein. Vom Preisniveau geht es in den USA für passable Pagoden ca. ab 20.000$ los - könnt ihr das bestätigen oder liegt die (untere) Grenze wesentlich höher? Ansonsten kann die Zeit in den USA ja sinnvoller nutzen und sucht in aller Ruhe in D. einen schönen Wagen aus.

    Also was meint ihr?

    Viele Grüße Günther
     
  2. JensM.ausBi

    JensM.ausBi Aktives Mitglied

    59
    25. Oktober 2004
    Schau doch einfach mal in der aktuellen Ausgabe der MOTOR KLASSIK. Dort stehen auf jeden Fall einige allgemeine Infos zum Thema US ImportGruß
    Jens
     
  3. Ulli

    Ulli Altbenzlenker

    3. April 2004
    Hallo, Günther,

    zum Thema US-Kauf gehen die Meinungen hier im Forum sehr weit auseinander. Den von Jens genannten Artikel in der Motor Klassik hab´ich auch gelesen. Prinzipiell gilt wohl die Regel: Kann gut gehen, muss es aber nicht. Ein nicht zu kalkulierendes Risiko bleibt und wirklich gute Fahrzeuge werden auch drüben nicht verschleudert. Wenn Du es wagen willst, mach Dich vorher über die Kosten kundig, die sich zum Kaufpreis hinzuaddieren wie Fracht, Zoll, Steuern, Versicherung, usw. Dann versuche abzuklären, wo und wie Du in den Staaten auf die Suche gehen kannst und ob Du evt. vor Ort Unterstützung kriegen kannst, falls Du die benötigst. Schließlich willst Du ja nicht den ganzen Urlaub nur mit der Fahrzeugsuche verbringen. Und dann wäre da noch die Frage, wo in den USA Du deinen Urlaub verbringst. Wenn es nicht gerade ein Sonnenstaat ist, der für möglichst rostfreie Karrosssen steht (falls der Wagen nicht auch woanders in den Staaten gelaufen ist), würde ich es eher lassen. Aber vielleicht hast Du ja Glück.

    Gruß

    Ulli

    PS: Wenn der Hessen-Detlef nicht grad im Urlaub wäre, hätte er Dich (und uns:eek:) sicher noch mal äußerst umfassend über sein Lieblingsthema informiert... Der kann Dir jede Menge dazu sagen. Vielleicht schickst Du ihm mal ´ne PN.
     
  4. gblumhoff

    gblumhoff Mitglied

    5
    27. Januar 2005
    Ersteinmal danke schön für die Antworten. Den Artikel in der Motor Klassik hatte ich schon gelesen. Insgesamt kenne ich mich auch ein bischen aus (habe bereits einen 107er und 126er) und über die Formalitäten, wie ein Einfuhrzoll (über Holland 7% des Preises) weiß ich mittlerweile auch einiges. Dazukommen Fracht plus Versicherung von ca. 1000€. Die Preise sollten sich hier einpendeln Link

    Insgesamt würde man also etwas sparen gegenüber dem Kauf in D. was meint ihr und gibt es Nachteile?

    Grüße Günther
     
  5. Streuner

    Streuner Aktives Mitglied

    146
    8. April 2005
    Hallo erstmal .

    War genau wie Du skeptisch , habe aber im Dezember ein Calif. Exemplar gefunden und durch einen Mercedes-Meister checken lassen .
    Habe selber ( noch ) zuwenig Ahnung . Ergebnis : Super Substanz , weiniger Rost als alle BRD Modelle und gut gepflegt . Es gab sogar alle Reparaturbelege aus USA dabei . Kofferraumboden und Bodenblech Fahrerseite wurden erneuert und der Wage wird zurzeit komplett restauriert . Lediglich die amerik. Anbauteile stören einige SL-Freunde . Mich nicht und darum immer wieder . [​IMG]
     
  6. Goede

    Goede Aktives Mitglied

    464
    7. Dezember 2004
    Hallo Günther,

    wie Ulli so schön gesagt hat: es ist gibt geteilte Meinungen.
    Detlef hat einen Bekannten, der ihm dort bei der Suche hilft -> absoluter Vorteil, daher ist er auch so begeistert! ;) Wenn man genügend Zeit hat ist das natürlich super!
    Ich hatte letztes Jahr meinen Urlaub dazu genutzt nach einer Pagode für mich zu suchen. Nun ja, 7 Autos habe ich mir im unteren Preissegment (<20.000$) angeschaut ...ich habe sie alle stehen lassen. Sie waren fast alle in schlechterem Zustand als in Deutschland -> dort gibts keinen Tüv und Reparaturen werden meist notdürftig durchgeführt. :(
    Nun ja, das muss nicht bei allen so sein aber ich würde mir meinen Urlaub lieber für andere Dinge aufheben. Die Zeit ist einfach zu schade...und dass es gerade in der Zeit wo du drüben bist eine Pagode gibt, mit der Ausstattung, Farbe und Zustand und dann auch noch dort in der Nähe wo du bist, ist nun einmal sehr unwahrscheinlich.
    Nichts desto trotz...wenn sich eine Möglichkeit bietet nehme sie wahr und sehe sie dir an...breche aber nichts übers Knie! ;)
    Ich würde mir ein Limit setzen (ggf. von der Frau/Freundin setzen lassen von z.B. 2 Tagen) :eek:und diese kannst du zum suchen nutzen. Wenns nichts war kannst du immer noch Importeure oder Händler mit einer solchen Aufgabe betrauen.
    Ansonsten bleibt ja immernoch der markt in D oder Europa...aber hier heisst es sehr schnell sein! ;)

    Wünsche dir viel Glück
    Grüße
    Goede
     
  7. ZwoachtzigSL

    ZwoachtzigSL deaktiviert

    5. September 2004
    Pauschalurteil "Rostpagoden":

    Das eher peinliche Pauschalargument gegen US-Pagoden sehen im übrigen die US-Pagoden-Besitzer genau umgekehrt wie Einige hier. Ich habe bspw. kürzlich mal Bilder im W113-Forum gesehen von tonnenweise im Winter Salz verstreuenden deutschen Strassenwacht-LKW's und entsprechende Statements von US-Pagodenbesitzern, was sie über deutsche Pagoden halten.

    Mit Sicherheit hat ne US-Pagode noch nie einen Krümmel Salz gesehen, weil in den USA kein Salz im Winter gestreut wird.

    Abgesehen davon, hat eine Pagode die 30 Jahre in Florida oder Mittleren Westen gelaufen ist, mit Sicherheit nicht mehr Rost am Fahrwerk, wie ne Pagode, die 25 Jahre in Hamburg Blankenese am Elbufer in ner Garage stand.

    Pauschalurteil "kein TÜV" und deshalb "schlechterer technischer Gesamtzustand":

    Absoluter Blödsinn..! Während sich in Deutschland ein breiterer Oldtimermarkt erst seit Anfang der Neunziger bildete, reicht die professionelle Oldtimerrestaurierung in den USA runde 60 Jahre zurück (Die weltweit einzige Hochschule für Oldtimerrestaurierung ist in Kentucky).

    Das mit dem pauschalen, schlechten technischen Zustand von US-Pagoden sollte mal jemand spasseshalber (in Englisch) ins US - W113-Forum setzen - ich glaube, dann hätte dieses Forum über Nacht ein paar Dutzend neue Mitglieder (man bräuchte allerdings ein Englisch-Deutsch-Schimpfwörterlexikon).

    Resumé: Beschissen, getäuscht und über den Tisch gezogen werden, kann und wird man hüben wie drüben. Muss man bekanntlich ja nicht. Fakt ist: Auf Grund des gut und gerne 8 - 10mal höheren Typenbestandes und dementsprechend grösseren Angebotes an Gebraucht-Pagoden in den USA, ist aber die Chance seine Wunsch-Pagode zu finden, drüben analog hierzu, eben auch entsprechend grösser (der Umsatz von MB-Classic in den USA soll ausweislich DC-Konzernbilanz 17mal höher sein, wie in Deutschland) .

    Finanziell lohnen tut's sich's allemal.

    Ich würde aber davon abraten, sich mit dem Vorsatz in einen Flieger zu setzen, während eines Kurzurlaubs in den USA so eben mal nebenbei eine Wunsch-Pagode, ob vom Zustand und/oder Preis her, finden zu wollen. Da entsteht Kaufdruck, der fast immer zu Fehlentscheidungen führt.
     
  8. gblumhoff

    gblumhoff Mitglied

    5
    27. Januar 2005
    Danke ersteinmal für die interessanten Postings.

    Insgesamt sind wir (ich und meine Frau) ca. sechs Wochen in den USA. Zu Beginn in New York (ca. eine Woche), dann vielleicht noch eine Woche an der Ostküste - den Rest an der Westküste (also LA etc.). Die Suche nach der Pagode sollte sich in Grenzen halten (wobei ich sicher den Vorteil habe, dass meine Frau auch Oldiefan ist) und ist vor allem an der Westküste geplant - nach meiner bisherigen Internetsuche ist dort das Angebot am größten. Falls das Wunschexemplar (später 280SL, möglichst dunkle Farbe und helles Leder, wenig km, Zustand 2 bis 3) zu finden sein sollte, wird es dann von LA nach Rotterdam verschifft. Allerdings sollten die Amerikaner ja auch Weltmeister im kaschieren und aufbereiten sein - es ist also wohl große Vorsicht geboten. Wenn es nicht klappen sollte, kann ich damit auch leben. Falls jemand noch ein paar gute Tipps hat wäre ich sehr dankbar.

    Viele Grüße
    Günther
     
  9. Ulli

    Ulli Altbenzlenker

    3. April 2004

    Hallo, Detlef,

    mal ganz abgesehen, dass ich in dem oben genannten "Für und wider" und den persönlichen Erfahrungen von Goede bei der Fahrzeugsuche in den Staaten beim besten Willen keine peinlichen Pauschalurteile erkennen kann und die Aussagen auch nicht so verallgemeinernd gemacht worden sind, wie Du sie wiedergibst, sollte Deine Aussage zur Fahrzeugdichte in den USA doch etwas genauer betrachtet werden. Es würde mich schon interessieren, wie Du auf einen ca. 8 - 10 mal höheren Fahrzeugbestand in den USA kommst? Bei einer Gesamtproduktion von knapp 49.000 Fahrzeugen und noch rd. 4.500 - 5.000 bekannten Fahrzeugen in Deutschland müssten ja nach Deinem Beispiel nicht nur sämtliche Pagoden überlebt haben, sondern noch deutlich mehr am leben sein, als gebaut wurden, denn schließlich gibt es auch noch die Bestände anderer Länder:confused: ?!?

    Hier mal die Produktions- und Exportzahlen, im Endergebnis, tlw. gerundet:

    230 SL:

    Gesamt: 19.831 Stck.
    davon Deutschland rd. 41 % ca. 8.138 Stck.
    davon USA rd. 24 %, exakt 4.752 Stck
    davon Fremdexporte rd. 35 %
    250 SL:

    Gesamt: 5.196 Stck.
    davon Deutschland: 27 %, rd. 1.403 Stck.
    davon USA 34 %, exakt 1.716 Stck.
    davon Fremdexporte rd. 39 %
    280 SL:

    Gesamt: 23.885 Stck.
    davon Deutschland 22 %, ca. 5255
    davon USA ca. 54 %, exakt 12.927 Stck
    Davon Fremdexporte rd. 24 %

    dass heißt:
    Von 34.191 (100 %) für die BRD und die USA produzierten Pagoden wurden:
    14.796 Pagoden in Deutschland ausgeliefert (rd. 43 %)
    19.395 Pagoden in die USA exportiert (rd. 57 %).

    Leider lassen sich zutreffende aktuelle Bestandszahlen wohl weder für hier noch für drüben kaum finden, da es eine erhebliche Dunkelziffer gibt, bedingt durch noch in der Restaurierung befindliche, unangemeldete Fahrzeuge oder durch eine falsche Typenklasseneinstufung. Auch wenn klimabedingt drüben mehr Pagoden als hier überlebt haben sollten, so hat sich die Zahl der Fahrzeuge aus Übersee durch die seit den Achtzigern anhaltende und in letzter Zeit noch erheblich weiter zugenommene Welle an Reimporten doch drastisch reduziert. So würde es mich nicht wundern, wenn sich die Bestände mittlerweile auf gleichem Niveau befinden, wenn nicht gar umgekehrt haben sollten. Aber vielleicht hast Du da ja genauere Zahlen.

    Letztendlich, und das ist der Hauptfehler in Deiner Behauptung von der höheren Fahrzeugdichte, fehlt der Bezug zur Landesgröße, also zum infrage kommenden "Suchgebiet". Auch dazu etwas Statistik:

    Gesamtfläche Deutschland: 357.021 qkm²
    Gesamtfläche USA: 9.629.001 qkm²

    Die Flächenverteilung liegt also bei 96,29 % der USA zu 3,71 % der BRD. Dadurch hättest Du bei theoretisch gleichen Fahrzeugzahlen schon mal eine 27 mal höhere Fahrzeugdichte in Deutschland.

    Noch Fragen?

    Viel Spaß beim Suchen in den USA und nicht vergessen, die Wanderstiefel einzupacken!:tanzen:

    Gruß

    Ulli
     
  10. Goede

    Goede Aktives Mitglied

    464
    7. Dezember 2004
    Hallo Detlef,

    ich weiss wie sehr du die Pagoden aus USA favorierst und in deinem Fall vielleicht auch zu Recht.
    Du hast jemanden da drüben sitzen, der für dich sucht und dir nur die weitervermittelt oder überhaupt Infos dazu gibt, die "kaufbar" sind.
    Von daher kann ich deine Verteidigung der US-Pagoden verstehen.

    Aber diese Möglichkeiten hat nicht Jeder.:verboten:

    Meine Aussagen beruhen auf meinen eigenen Erfahrungen, die ich gemacht habe. Ich habe mir nicht nur eine sondern mehrere Pagoden (7) in 4 Wochen angeschaut und das was ich dazu dargestellt habe entspricht genau dem wie ich es erlebt habe.
    Es sind keine Pauschalaussagen! Hier solltest du vielleicht mal genauer nachlesen bevor du "darum-schießt".

    Meine Tips sollen helfen, dass Günther sich nicht mit falschen Erwartungen auf nach USA macht und denkt, dort ist alles Gold was glänzt! ....und schon gar nicht, dass man seinen verdienten und lange ersehnten Urlaub dafür "opfert" und dann am Ende super enttäuscht doch ohne da steht.
    Das es in USA keinenTÜV gibt ist nun mal Fakt, und dass daher öfters mal Patchworking gemacht wird (Bleche eingenietet oder geklebt und zugespachtelt oder ähnliches) habe ich nun mal (konkret 7x) erlebt.
    Das heisst nicht dass alle Autos so sind, aber es war eben doch sehr auffällig.

    Als Darstellung eigener Erfahrungen und Hilfe für Günther ist es zu verstehen ...und nicht anders.
    Und schon gar nicht als "Pauschalaussage".

    PS: meine Pagode ist auch aus USA, also bitte den Ball flach halten! :eek:

    Derzeit restaurierende Grüße
    Goede
     
  11. ZwoachtzigSL

    ZwoachtzigSL deaktiviert

    5. September 2004
    Hallo Ulli.

    Deine verwendeten "Koellner-Zahlen" lassen einen wichtigen Aspekt ausser Acht. Die sog. "davon in die USA" exportierten Pagoden betreffen ausschliesslich Fahrzeuge, die damals direkt von MB-USA in den USA verkauft wurden. Fakt ist auch: Die restlichen "davon" in den "Export" verkauften Fahrzeugen sind grösstenteils in den dollarbeherrschten und englischsprachigen Raum Mittel- und Südamerikas und Pazifikraum etc. exportiert worden.

    Rein rechnerisch müssten - nach Deiner Rechnung - round about 14.700 Pagoden in Deutschland zunächst mal verblieben sein. Das aber rd. 10.000 Pagoden spurlos verschwunden sind, ob als Restaurierungsprojekte in Werkstätten dahinschlummern, auf Schrottplätzen zerschreddert wurden, glaubt wohl niemand ernsthaft.

    Die Erklärung ist ganz einfach: Von Mitte der Sechziger bis etwa Ende der Siebziger, kauften US-Touristen auf Europatrip und vor allem US-Stationierungskräfte, auf grund der für sie günstigen Dollarparität so beinahe jeden "Stern" mit 4 Rädern ab 6 Zylinder aufwärts. In einzelnen Regionen Deutschlands wie München, Mannheim, Frankfurt, Wiesbaden, Kaiserslautern u.a., bekam so jahrelang beinahe jeder 4. bis 5. Mercedes mit Cabriodach eine US-Zollnummer aufgeschraubt. Die MB-Niederlassung Mannheim, neben dem US-Headquarter Europe, ist bis heute eine der grössten MB-Niederlassungen in Deutschland.

    Auf diese Weise gingen einige tausende Mercedese als fracht- und zollfreies Gepäck mit heimkehrenden US-Officer'n in die USA und, wurden von keiner Statistik erfasst. Meine (2) gerade eben aus den USA angekommene 230er Pagode wurde bspw. 1965 von einem Deutsch-Amerikaner in München (bei Auto-Henne) gekauft und erst 1985 in die USA "exportiert".

    Im W113-Forum schätzt man den Typenbestand in den USA selbst, auf über 30.000 Pagoden ein (ich werde den Thread noch mal versuchen zu finden).

    Ob das Verhältnis nun 1:10 oder 1:6 ist, ist ebenso unerheblich, wie Vergleiche der Aglomerationsdichten in den USA und Deutschland, weil sie nichts über die relevanten quali- und quantitativen Parameter aussagen.

    Die grossen US-Oldtimerportale und angekündigten Oldtimerauktionen (bspw. KRUSE INT.) sind Beleg dafür, dass dem am Kauf Interessierten in den USA quali- und quantitativ ein Vielfaches an Pagoden gegenüber in Deutschland angeboten wird.

    Und dass sich die in den USA wie hier, in Relation zu Zustandsnoten stehenden Preise für cash-ausgestatte Käufer lohnen, da bestehen zumindest bei der deutschen (und holländischen) Händler-Society wie inzwischen auch bei zwei Forumsmitgliedern (denen ich ein paar Tips mit auf den Weg gegeben hatte), wohl keine Zweifel mehr.





    P.S. Mit "Einigen hier" meinte ich nicht "Goede" aus dem Forum.
     
  12. Ulli

    Ulli Altbenzlenker

    3. April 2004
    Hallo, Detlef,

    sorry, aber das überzeugt mich noch nicht.

    Erst einmal stammen meine Zahlen nicht von Koellner, sondern aus der Literatur. Sie sind dem DC-Archiv entnommen. Du solltest nicht bei allem Kritischen in puncto US-Szene Verschwörungen:luegner: des deutschen Händlernetzes sehen.

    Meine Quellen:

    Günter Engelen: Mercedes Benz 190SL-280SL "Vom Barock zur Pagode"
    Laurence Meredith: Das Original - Mercedes SL
    MB-Classic: Faszination SL W113

    Wie von mir beschrieben, handelt es sich um Exportzahlen im Rahmen der damaligen Produktion. Selbstverständlich sind die Fahrzeuge auch später in diversen Richtungen über diverse Grenzen gegangen; dabei unzweifelsfrei auch eine erhebliche Menge an deutschen, bzw. europäischen Fahrzeugen in die Staaten. Die Menge an Pagoden, die jedoch seit vielen Jahren nach Europa und dabei insbesondere nach Deutschland zurückkommt, bewegt sich nach wie vor auf einem äußerst hohen Niveau.
    Als die Pagode in den Neunzigern so langsam zum Klassiker mit steigenden Preisen mutierte, begann eine erste Welle von Rückholaktionen über den großen Teich, weil da so mancher das grosse Geschäft witterte. Wenn Du heute schaust, was die Händler - vor allem im Hochpreissegment - anbieten, sind das überwiegend US-Fahrzeuge. Konnte ich mich gerade gestern auf der TC wieder von überzeugen. US-Pagoden waren klar in der Überzahl. Zeugt zwar zum einen davon, dass es ein lukratives Geschäft ist, bedeutet aber auch, dass der Bestand in den Staaten kontinuierlich schrumpft. Und nur darum geht es mir bei diesen Zahlenspielen.
    Wenn Deine neuerliche Zahl von derzeit geschätzen 30.000 Fahrzeugen in den USA richtig wäre, wären einschließlich der D-Fahrzeuge mindestens 35-36.000 Fahrzeuge noch erhalten. Zählst Du andere Länder dazu, dürftest Du wahrscheinlich deutlich über 40.000 Stck. kommen. Und diese Schätzung halte ich doch für äußerst gewagt. Auch wenn den Mercedes-SL allgemein eine längeres Leben vergönnt war, ist doch kaum ernsthaft anzunehmen, dass rd. 80 % des Bestandes erhalten blieben.
    Fazit: Der US-Markt mag zwar grösser sein als der deutsche Markt, an das 6 - 10-fache mag ich aber auch nicht einmal annähernd ernsthaft glauben. Ich lasse mich natürlich gerne etwas besseren belehren, wenn irgendwelche aussagefähigen Zahlen vorliegen.
    Im Übrigen: Das die Fahrzeuge unzweifelhaft über eine erheblich grössere Fläche verteilt sind und damit automatisch Nachteile in bezug auf eine "Einkaufstour", vor allem im Urlaub verbunden sind, wirst auch Du nicht ernsthaft anzweifeln wollen, oder? Außerdem sollte man bei den obigen Rechenspielen auch berücksichtigen, dass hier gedanklich immer von den rostfreien Fahrzeugen aus den Sonnenstaaten ausgegangen wird, ein nicht unerheblicher Teil aber gerade dort nicht bewegt wird. Wenn Du die nochmal ausklammerst, ergibt sich nochmal ein neues Verhältnis...

    Ansonsten ist dieses Ganze im Übrigen rein akademischer Natur, denn es hat nichts mit der Frage zu tun, ob man drüben ein Schnäppchen machen kann oder nicht, sondern allenfalls mit der Frage der Wahrscheinlichkeit dafür. Und da waren wir uns ja schon alle einig: Kann gutgehen, muss es aber nicht.

    In diesem Sinne...

    Gruß

    Ulli - mag Amerikaner nicht nur, wenn sie vom Bäcker sind -
     
    Zuletzt bearbeitet: 15. April 2005
  13. ZwoachtzigSL

    ZwoachtzigSL deaktiviert

    5. September 2004
    Hallo Ulli, Bingo.

    Der Tenor der Frage von Günther war nicht, wie umständlich oder nicht, ist der Kauf einer Pagode in den USA, sondern „gibt es Vor- und Nachteile“, was den Kauf einer Pagode in den USA betrifft.

    Deshalb und weil er in seinem Thread den „Link“ auf Collector Car & Truck legte scheint er ziemlich genau gesettelt zu haben, wie und wo genau er, ohne dass er 9,5 Mio. Quadratkilometer absuchen muss, schöne Pagödchen und die mit ziemlicher Sicherheit ohne kunstvoll kaschierte Rostlöcher, findet.

    Erfolg ist, wenn Vorbereitung auf Chance trifft.

    Petri Heil Günther.
     
  14. kulta

    kulta Aktives Mitglied

    133
    16. Mai 2004
    und eine Pagode aus Europa?

    Hier in Frankreich war vor ein paar Tagen 2 Pagoden für ca 16 000 euro zu verkaufen. Aber beide sind sc
    hon weg.
    Auch aus einer frz. Webseite, eine Anzeige aus der Schweiz, vielleicht interessant, wenn auch eine california- version:




    MERCEDES 280 SL PAGODE CALIFORNIA, 1970, blanche, hard-top, int. blanc beige, boîte mécanique, jantes alu, radia Becker, état Zustand 3, 12.000 EUR. (Suisse).Tél. 00.41.76 379.89.79 et fax 00.4121 314.45.43.
     
  15. ZwoachtzigSL

    ZwoachtzigSL deaktiviert

    5. September 2004
  16. malamute

    malamute Guest

    Pagoda went America....

    Das ist in der Tat so, daß in den frühen 80ern eine ganze Menge gebrauchter und bereits damals verbrauchter Pagoden mit den rückkehrenden US-GIs nach den USA gingen - ich selbst habe 12 Pagoden an die Soldaten verkauft, die allesamt recht "heiß" auf die Autos waren. Allerdings sind auf diesem Wege - nicht nur von mir - eher die schlechten Autos dem deutschen Markt entzogen worden. Autos mit kaschierten Rostschäden, nicht originalen Motoren und Getrieben, schlecht reparierten Unfallschäden etc. waren da die Regel. Damals konnte man solche Pagoden zwischen 6.000 und 10.000 DM bekommen, und die Amis waren nicht kleinlich und zahlten gut für diese Gurken.
    Mich graust es, wenn die jetzt alle wieder hierher zurückkommen! Ob die nämlich im Laufe weiterer zweier Jahrzehnte unbedingt besser geworden sind? Nun, ich kann es nicht beurteilen und möchte auch niemandem Ratschläge geben: ich meine, hier in D ist das Angebot groß genug und für den Durchschnittskäufer sicherlich risikoloser - muß aber jeder selbst für sich entscheiden.
    Bezüglich der vorstehenden Zahlenspielereien stimme ich übrigens Ulli voll und ganz zu: ich kann mich selbst gut daran erinnern, wie so manche Pagode geschreddert wurde. Daher von 80% Überlebensrate auszugehen halte ich für absoluten Quatsch, da würde ich lieber auf die Statistiken des Classikcenters setzen, die sicherlich verläßliche Schätzungen zur Planung des zukünftigen Ersatzteilbedarfs haben....

    :D malamute, Pagodenfahrer seit einem Vierteljahrhundert!
     
  17. driver

    driver Aktives Mitglied

    834
    4. April 2004
    Zurück zum Thema, man kann mit Gedult und Glück auch heute noch eine
    gute Pagode kaufen, es dürfte allerdings für einen Urlauber ohne Beziehungen
    und Zeitdruck hier ziemlich schwer werden. Mich würde da doch einmal inter
    essieren wo Detlef die vielen Pagoden gesichtet hat. Eine Internetseite mit
    Angeboten aus ganz Amerika hilft da doch überhaupt nicht. Wenn ich mich im Großraum Los Angeles (war und ist noch immer der größte Markt) umsehe finde
    ich höchstens fünf Autos unter 20000 Dollar, nur dann kann es ein Schnäppchen
    werden. Von den Strapazen einer Besichtigungstour will ich da garnicht reden.
    In den Jahren von 1977 bis 1981 habe ich vier Pagoden nach LA gebracht
    und auch dort verkauft, einer mit Vierzylinder und alle mit mehr oder weniger
    kaschiertem Rost, Gott bewahre das einer die Gurken zurückholt. In den Jahren
    1987 bis 1992 habe ich einige rostfreie Pagoden aus Kalifornien und Arizona
    zurückgeholt, jedoch niemals Ex Euroautos, die waren wirklich nur noch schlechter geworden. Ich sehe auch keinen Sinn darin sich in den Staaten
    eine Pagode zu holen und dann hier erstmal die Karosserie zu restaurieren,
    wenn eine Pagode aus Amerika dann bitte rostfrei.
    Grüße Wolfgang
     
  18. ZwoachtzigSL

    ZwoachtzigSL deaktiviert

    5. September 2004
    Hallo Wolfgang.


    Hätte ja nicht gedacht, dass so eine Frage, die übrigens schon
    wiederholt im Forum gestellt wurde, erneut ein solches Echo
    auslöst und 500 Hits produziert. Das Thema scheint also nach
    wie vor zu interessieren.

    "Eine Internetseite mit Angeboten aus ganz Amerika hilft da
    doch überhaupt nicht. Wenn ich mich im Großraum Los Angeles
    (war und ist noch immer der größte Markt) umsehe finde ich
    höchstens fünf Autos unter 20000 Dollar, nur dann kann es ein
    Schnäppchen werden".

    Eine (!) Internetseite hilft ganz bestimmt nicht, genau deshalb
    lese ich bspw. auch mehr wie eine Zeitung. Also Wolfgang, ich
    habe allein aus dem Grossraum Santa Barbara, leider momentan
    5 Pagoden und zwar "vom Feinsten" auf dem Tisch liegen.
    Leider, weil mein Budget ziemlich erschöpft ist und ich mich
    deshalb in den Ar... beissen könnte. Du solltest vielleicht auch
    mal mehr lesen.

    In den Jahren von 1977 bis 1981 habe ich vier Pagoden nach
    LA gebracht und auch dort verkauft, einer mit Vierzylinder und
    alle mit mehr oder weniger kaschiertem Rost, Gott bewahre
    das einer die Gurken zurückholt. In den Jahren 1987 bis 1992
    habe ich einige rostfreie Pagoden aus Kalifornien und Arizona
    zurückgeholt, jedoch niemals Ex Euroautos, die waren wirklich
    nur noch schlechter geworden.

    Lieber Wolfgang hierzu mal folgendes. Deine Art von Humor
    könnte von aufmerksamen, amerikanischen Mitgliedern des
    W113-Forum als Totalverarsche aufgenommen werden und
    den falschen Leuten unnötige Munition liefern.

    Vielleicht warst Du hier etwas zu "humorvoll"?!

    Ich hoffe, Günther wird uns nach seiner Rückkehr mal einen
    objektiven Erfahrungsbericht im Forum einstellen.


    Detlef (hat nun rein gar nichts mehr zu diesem Thema zu sagen)
     
  19. 280slpagode

    280slpagode Aktives Mitglied

    166
    3. August 2004
    Habe mir auch mal so eine Pagode, (original deutsches Modell) Reimport aus USA angesehen, der Motor hat fürchterlich gebläut und die Karosserie war an allen erdenklichen Stellen gespachtelt.
    Man hätte diese Pagode komplette restaurieren müssen, Preislich lag sie bei 17.000 Euro.
    Habe mir allerdings auch sehr gute originale US-Ausführungen angesehen, die in wirklich gutem weitestgehend rostfreien Zustand waren.
    Man muß sich die Autos halt ganz genau ansehen, vor allem die Details und versteckten Ecken.
     
  20. driver

    driver Aktives Mitglied

    834
    4. April 2004
    Hallo Detlef,
    1977 war ein 230 sl nichts weiter als ein stinknormaler Gebrauchtwagen,
    eine Oldiszene gabs da noch nicht und die Wagen wurden halt zeitwertgerecht
    repariert, daher wurde auch schon mal mit Spachtel gearbeitet.Das gilt im übrigen auch für die USA, wo bis heute echte Spachtelkünstler am Werk sind.
    Das darf auch jeder Amerikaner lesen, mit denen hatte ich bis heute nie Probleme und die fühlten sich auch nicht von mir verarscht.
    Grüße Wolfgang
     
Schlagworte:
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