Probleme mit der Einspritzpumpe... !!!!!

Dieses Thema im Forum "Technik - Motor, Getriebe und Fahrwerk" wurde erstellt von friese, 20. Juni 2004.

  1. friese

    friese Aktives Mitglied

    806
    11. Januar 2004
    Liebe Mercedes- Oldie- Freunde,

    lange ist es her, ich glaube es war 1978, der Erste Eigene Benz, ein 220SE/b Coupe, W111, damals in der
    Oldtimer- Markt gekauft. Mit dem Flieger hin nach Westberlin und das damalige (Wrack) abgeholt.
    Der Motor sollte ein original DB Tauschteil mit 30.000 km sein, lief aber so, als hätte jemand eine Dose
    Schrauben drin vergessen. Na´ ja was soll es, wir sind bis auf drei Reifenplatzer, sind wir ja noch wieder heil zuhause Angekommen. Ich muss dazu zu sagen, es waren damals original MS- Reifen 7.25x 13 mit Spikes drauf!!!
    Zu Glück war das Fahrzeug 12 Fach bereift und wir hatten ausreichend Reserve dabei.
    Nach Kmpl. Restauration war das Auto nach 1. Jahr wieder auf der Straße und Top- Fit.

    Seitdem fahre ich W113 und W111 ohne Unterbrechung.

    Nun meine eine meiner Erfahrungen mit der Technik.

    Probleme mit der Einspritzpumpe... !!!!!

    Ein alter Bosch- Mitarbeiter sagte mal zu mir, zum größten Teil finden wir bei den uns zur Reparatur zugehenden Einspritzpumpen keinerlei Fehler am Einspritzverlauf. Er wagte sogar zu behaupten, das sich der einmal eingestellte Kraftstoffverlauf - Fremdeinwirkung ausgeschlossen - nie ändert.

    Aber wo liegt dann der Fehler, fragte ich Ihn, - wenn der Motor div. Unregelmäßigkeiten zeigt, wie stottern, hoher Kraftstoffverbrauch, schlechte Leistung oder schlechtes Startverhalten? Mit Sicherheit meistens außerhalb der Einspritzpumpe sagte er nur !!!

    Im DB- Motoren sind nun mal verschiedene Dinge, die einen optimalen Motorlauf nur dann ergeben, wenn Sie alle funktionsfähig sind. ( Zitat, von damals- leider ist dieser Mann heute nicht mehr verfügbar )

    Diese Erfahrungen zeigten mir damals schon, das ein Großteil der Beanstandungen auf falsche Luft bzw. Undichtheiten an Dichtungen und Schläuchen auf der Ansaugseite des Motors zurück zuführen sind.
    Vereinzelt tritt aber auch Luft oder Kraftstoffmangel auf. Hier sollte man die Filter wechseln, eine Arbeit,
    die ohne viel technisches Wissen selbst ausgeführt werden kann.

    Als häufigste Ursache von nicht gerechtem Motorlauf ist jedoch die Zuordnung des Gasgestänges, das die Einspritzpumpe mit dem Klappenstutzen verbindet, zu sehen. Eine aufwendige Konstruktion über Kugelgelenke/ Wellen und Hebel sorgt hier für das korrekte Mischungsverhältnis von Luft und Kraftstoff.

    Durch die andauernde Betätigung des Gaspedals stellt sich hier langsam Spiel in den erwähnten Übertragungsteilen ein, so dass sich das Kraftstoffgemisch ändert und so das Motorverhalten stört. Es wurde klar, das man sich durch Kenntnisse der Zusammenhänge bei der Benzin- Einspritzung oftmals aufwendige Arbeiten, Kosten und auch viel Ärger ersparen kann.

    Es ist deshalb wichtig und auch notwendig, auf die außerhalb der Einspritzpumpe liegenden Schwachstellen des DB -Motors innerhalb unserer Pagoden- Modelle hinzuweisen.

    Gruß friese
     
  2. Pagodenschrauber

    Pagodenschrauber lebt schon fast hier

    14. Mai 2004
    Ich kann das nur bestätigen. Die E.-Pumpen sind selbst sehr standfest und zu über 90% unschuldig an unrundem Motorlauf.
    Allermeistens ist die Zuordnung des Gasgestänges falsch - siehe meinen Hinweis im Thread zum Thema dashpot.

    Gruss Chris
     
  3. ZwoachtzigSL

    ZwoachtzigSL deaktiviert

    5. September 2004
    Die EP kommt zuletzt dran, meistens gar nicht

    @ Friese


    Hätte ich Deinen Thread nur mal früher gelesen.

    Meine Pagode hat nun rd. 2 Monate in der Karosseriewerkstatt gestanden und ist dort so einige Male einige Meter hin und her gefahren worden. Tödlich für die Zündkerzen und das Motoröl, weiss man ja. Jetzt beim Abholen und Fahren über die ersten 30km Richtung Werkstatt dachte ich schon, ich hätte so'nen prustenden Lanz Bulldog (hinter mir musste man die Nebelscheinwerfer einschalten).

    In der Werkstatt dann (am Tester): total unrunder Motorlauf, Abgaswert 9 und in dem, was hinten aus den Rohren kam, hätte man noch genügend Sprit für nen 4-Takt-Stromgenerator gehabt.

    Mein "Schrauber" hat vor 40 Jahren beim damals grössten BOSCH-Dienst in Frankfurt gelernt und damals wie später so einige Pagödchen unter seinen Fingern gehabt. Er bestätigte sinngemäss genau das, was Dein damaliger BOSCH'ler Dir sagte: die EP kommt zuletzt dran, meistens gar nicht.

    Er hat mir vor Beginn der Arbeiten kommende Woche ganz kurz mal demonstriert, was alleine das kurze Verstellen einer Membrane (?) und vor allem Nachjustieren des Gasgestänges bringt. Schon nach wenigen Minuten lief der Motor hörbar runder und der Abgaswert sank auf 3,5.

    Die kommende Woche gehts ans Werk. Rund um die EP-Anlage wird alles ausgetauscht, was in 35 Jahren wenn auch nur 10tel-Millimeter, aber eben doch Spiel bekommen hat (Kugelgelenke, Lager in den Lagerböcken etc.) und undicht sein könnte.

    Danke noch mal für Deinen Thread. Du und mein BOSCH'ler haben mich von einem 2.600 Euro-Alptaum (neue EP) befreit.

    Hieran zeigt sich wie wichtig es ist, einen BOSCH'ler vom alten Schlag um die Ecke sitzen zu haben. Ansonsten ist man mit seinem Sechziger- und Siebzigerjahre Oldie auf die heutigen sog. Experten angewiesen, die die Retaurierung und Instandhaltung dieser Autos für eine breitere Masse (von Nichtschraubern) zumeist unnötig verteuern und unerschwinglich machen.

    Ich habe mal meine eigene, kleine im W113-Forum abge'kupfer'te Unterlage zum Thema "EP" als Anlage beigefügt. Genau hier ist noch einer der ganz grossen Nachteile dieses Forums. Ein paar "Spezialisten, so wie Du, fachsimpeln und der Rest der "Welt" weiss, bspw. mangels entsprechender Fotos, überhaupt nicht über was die Experten sprechen und können rein gar nichts nachvollziehen.
     
    Zuletzt bearbeitet: 20. März 2005
  4. ZwoachtzigSL

    ZwoachtzigSL deaktiviert

    5. September 2004
    Kann ich seit heute blind unterschreiben

    Meine verschiedenen Probleme mit Leerlauf ob mit oder ohne Gang drin,
    mit hochdrehendem Motor beim Anhalten, hatte ich im Forum geschildert
    und ein paar Tips dazu bekommen.

    Hat nur leider nicht viel geholfen. Deshalb: "Schrauber" in Person gewechselt
    und auf den Rat eines Experten gehört, der in den 60er und 70er Jahren bei
    MB verantwortlich für die Endkontrolle u.a. von Einspritzanlagen war.

    Der "Neue" hat gestern und heute meine Probleme in 2 Stunden gelöst.
    Komplett neue Gasgestängezuführungen vom Gaspedal bis an die Pumpe,
    neue Lagerungen und versch. Kleinteile und... ein von überhaupt nur noch
    zwei existierenden 12V SUN-Testern (einen soll K&S-Würzburg haben), mit
    dem während der Fahrt (!!!) das Laufverhalten geprüft werden kann und
    zwei "Nachstellungen / Justierungen" an Gestänge und Pumpe auf dem
    Seitenstreifen der Autobahn, haben ein Wunder vollbracht.

    Die Kiste läuft wie Lottchen!!!

    Friese... in dem, was Du von Deinem alten BOSCH-Schrauber wiedergegeben
    hast, liegt viel mehr wie nur ein Fünkchen Wahrheit...!!!

    Ein spätes Dankeschön,

    Detlef (der hessische) :eek:



     
    Zuletzt bearbeitet: 4. Mai 2005
  5. Pagoden-Klaus

    Pagoden-Klaus Aktives Mitglied

    803
    7. März 2004
    Einspritzpumpe

    Hallo zusammen,
    im Prinzip kann ich mich den Ausführungen von Friese nur anschließen.

    Allerdings sollte man wissen, das dieses nur für äußerst kleinenTeil der Boschbetriebe zutrifft.
    Nur sehr wenige Betriebe haben sich damals und heute noch viel weniger, mit Reparaturen von Benzin-Einspritzpumpe beschäftigt. Überwiegend waren dieses größe Betriebe, die sich die sehr kostspieligen Prüftbänke anschaffen konnten. Dadurch ist die Anzahl der wirklichen Benzin-Einspritzpumpen Spezialisten nur sehr gering.
    Auf Grund der Stückzahlen standen deshalb bei den meißten Betrieben, die Dieselpumpen im Vordergrund.
    Es gab oder gibt aber durch aus auch Betriebe, die sich auf die Benzin-Einspritzanlagen spezialisiert haben.

    Gruß Klaus
     
  6. Pagodino

    Pagodino Aktives Mitglied

    536
    4. November 2004
    Ende gut,....

    Also nochmal danke an all die, die mir mit Tips bisher beiseite gestanden haben!!!

    Nach dem im Forum veroffentlichen Einstellplan des Gas-Einspritzpumpen gestaenges kann eigentlich nichts mehr schiefgehen. Es reicht ein 10mm Messingroehrchen zum fixieren des Anschlagpunktes, und wenn man sich dann von der E-Pumpe langssam zur Drosselklappe vorarbeitet kann garnichts mehr schiefgehen (ausser Lager und Hebel sind ausgeschlagen). Echt Klasse, hatte ich mir viel schlimmer vorgestellt. Ist wie bei den SU-Vergasern, wenn man den Dreh rauss hat....

    Hat jemand hingegen eine Idee wo man einen brauchbaren Abgastester mit Pumpe (Abstand zum Auspuff bis ins Cockpit recht gross) und 12 V Anschluss erstehen kann. Jetzt will ichs dann ganz genau wissen.

    Danke an alle pagodino
     
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