Tourbericht Moseltour 1 Mai 2016

Dieses Thema im Forum "Veranstaltungen" wurde erstellt von Ulli, 22. Mai 2016.

  1. Ulli

    Ulli Altbenzlenker

    3. April 2004
    Hallo, Peter,
    hallo, ihr MMMMs (Mitte-Mai-Mit-Moselaner),

    nachdem nach den schönen Pfingsttagen die Arbeitswoche wieder erbarmungslos zugeschlagen hat, hier mit etwas Verspätung noch ein kleiner Bericht von den mal wieder schönen Tagen bei Peter und seinem Team an der Mosel:


    Moseltreffen zu Pfingsten? Na gut – dann eben zum ersten Mal seit Jahren nicht zum vdh-Pfingsttreffen nach Ornbau, sondern nach Enkirch. Moselwein und Halbpension mit Doppelzimmer statt Bier und Dauergrillen auf dem Campingplatz…

    Pfingstfreitag 13:00 Uhr:

    Der Benz kommt nach getaner Arbeit endlich ins Rollen; der Deckel ist bei rd. 25 C° offen. Klasse, so ein langes Urlaubswochenende. Denkt sich auch die andere Hälfte Deutschlandes und verstopft zunehmend die Autobahn. Haben die denn kein Zuhause? Fünf Stunden Stop and Go später haben wir uns den Pokal für die späteste Anreise verdient – und die Weinprobe nebenan bei Peters Bruder verpasst. Egal, wir trollen uns erstmal ins Zimmer und treten durch die Tür gefühlt in einen Tanzsaal ein - mit Blick auf den Weinberg. Zimmernummer verrat ich nicht, sonst kommt uns beim nächsten Mal womöglich noch jemand zuvor...

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    Peter hat sein angekündigtes abendliches Grillen vom Biergarten in die Hotelküche verlegt und uns drinnen platziert. Ist wohl auch besser so, sonst hätte der Vorrat an Bierwärmern nicht gereicht. Und während wir so vor uns hin essen und trinken, trudelt die angekündigte Oldtimertruppe aus Frankreich ein. Fünfzehn Autos. Und was muss man sehen? Überwiegend Alltagsautos. Mit einigen möchte man nicht einmal im Arbeitsalltag unterwegs sein. Die Herrschaften haben wohl recht ängstlich den Wetterbericht überinterpretiert und das Altblech zuhause gelassen. So kann man sich seinen Kurzurlaub auch versauen… Das kann uns nicht passieren!

    Samstag, 9:30 Uhr:

    Ein Hoch auf Peter! Endlich mal eine Startzeit wider die präsenile Bettflucht. Der Bauch fühlt sich nach dem Aufstehen zwar immer noch gut gefüllt vom Vorabend an, aber der gemeine Westfale lässt sich mit sowas nicht durch und langt beim Frühstück nochmal ordentlich hin. Wer weiß, wann es wieder was gibt…

    Um Punkt halb zehn röhren bei rd. 12 C° Außentemperatur die Motoren – und tatsächlich klappen doch alle ihre Dächer auf. Die spinnen, die Moselfahrer. Nur zwei Teams aus Stuttgart und dem Münsterland weigern sich standhaft und bilden den bekennenden Weicheieranteil der Truppe, bestehend aus sieben Pagoden, einem 107er und drei 911ern.

    Nach zwei Stunden über kleine und kleinste, kurvige und kurvigste sowie schöne und schönste Sträßchen wird die Frage nach dem Zeitpunkt der nächsten Nahrungsaufnahme vorzeitig beantwortet. Peter lenkt uns zwecks einer kleinen Kaffee- und Pinkelpause vor ein hübsches und direkt vor einem der Eifelmare gelegenes Hotel-Restaurant. Kaum eingetreten, laufen wir vor die Kuchentheke des Hauses. Der Anblick dessen, was da überaus üppig an appetitlicher Auswahl hinter dem Vitrinenglas schlummert, lässt mir dermaßen das Wasser im Munde zusammenlaufen, dass ich aufpassen muss, nicht auf meinem eigenen Sabber auszurutschen. Schnell die Gedanken an das noch nicht verdaute Frühstück und das kurz bevorstehende Mittagessen verdrängen und den Blick über die kalorienreichen Versuchungen gleiten lassen – „Einmal Vanille-Apfel-Pfirsich mit Sahne bitte!“ Schließlich ist die Fastenzeit vorbei und im Gürtel sind noch ein paar Löcher übrig.
    Als wir danach wieder ins Freie treten, scheint es wärmer zu sein. Entweder die Sonne oder die Verbrennungsenergie getankter Kalorien... Also: Alle Dächer runter und ab ins Kloster. Der Abt wartet - und das Mittagessen.

    30 Minuten später schlägt der gesamte Konvoi auf dem Gelände der Abtei Himmerod auf. Zwischen uns und dem bis dahin noch gepflegten Grün des Klosterrasens steht lediglich ein Verbotsschild. Aber das „Durchfahrt verboten“ wird von Peter einfach ignoriert. Der Grund steht darunter: „Für Behinderte frei“… Kurz drauf wird die heilige Grünanlage mit höchst weltlichen Reifenmustern verziert.

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    Vor die Klosterführung hat der liebe Gott das Mittagessen gesetzt. Er wusste wohl nichts über die Qualität und Quantität von Frühstück und Kaffee-/Kuchenpause. Gut, dass ich nur einen Salat gewählt habe…

    Kurz drauf geht’s ab zu Pater Ignatius und mitten rein ins Klostergeschehen.

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    Und das läuft in der Regel wiederkehrend so ab: 4:15 Uhr aufstehen, frühstücken, 7 x beten, 18:00 Uhr Abendessen. Ich denke über die heutigen recht kurzen Pausen zwischen meiner Nahrungsaufnahme nach und entscheide, dass Essen und Pagode fahren die bessere Alternative ist. Schließlich sind Peters Treffen nicht umsonst immer schnell ausgebucht, während die Zahl der Mönche im Kloster auf aktuell zehn geschrumpft ist. Aber die Führung durch das alte Gemäuer und die Räume samt Einrichtung ist wirklich interessant. Anschließend, denn man weiß ja nie, noch eine kurze Fahrzeugsegnung.

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    Danach gehts ab auf den Rückweg nach Enkirch. Unglaublich, was der Peter immer wieder für Strecken ausgräbt. Es gibt immer wieder schönste Aussichten über das Moseltal. Zumindest für die Meisten. Aber der Herr mit der Antenne hinten links musste ja unbedingt mit dem Zuffenhausener anreisen - und hatte prompt mehr ein Auge (und ein Ohr) auf die notleidende Bremse als auf die Naturschönheiten. Selbst Schuld. Mit Ponton wäre das nicht passiert.


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    Das Absolvieren des Abendessens verlangt angesichts der bisherigen Höchstleistung des eigenen Magen-Damtraktes eine gewisse Selbstbeherrschung ab, die aber zunehmend stark unterstützt wird vom Anblick der zarten Schweinelendchen samt Beilagen – vom Nachtisch ganz zu schweigen. Da ist jeder Fastenwillige chancenlos.

    Pfingstsonntag, 10:00 Uhr:

    Am siebten Tag sollst du ruhen. Steht schon in der Bibel. Hätte man eigentlich wissen sollen. Schließlich war man ja tags zuvor noch im Kloster. Aber irgendwann müssen die ganzen Kalorien ja auch mal wieder abgebaut werden. Also hat Peter beschlossen, uns kurzerhand über den Moselsteig den Berg hochzujagen. Erst 6 KM rauf, dann 6 KM runter. Blöderweise ohne Pagode. Das bisschen, was ich sonst gehe, kann ich eigentlich auch fahren. Unvorsichtigerweise haben wir uns trotzdem mit angemeldet… Unvorsichtig allerdings nur hinsichtlich Auf- und Abstieg. Denn dazwischen gibt’s ein Highlight, welches das ganze Kalorienverbrennen aussichtslos erscheinen lässt. Weinprobe und Mittagsvesper bei Winzer Weirich ( www.weirich-weine.de ). Was soll ich sagen: Selten so kurzweilig (und lecker) unterhalten worden! Was dieser junge Bursche da mit seinem Winzerbetrieb auf die Beine gestellt hat, sucht seinesgleichen. Besuch dringend empfohlen!

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    Der anschließende Abstieg durch die Weinberge geht mit einer wunderbaren Aussicht auf das Moseltal einher. Und ein Muskelkater vom Auf- und Abstieg hat sich wider Erwarten auch nicht eingestellt.

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    Pfingstmontag, 10:00 Uhr:

    Nach dem Frühstück und allgemeinen Verstauen der georderten Weinvorräte (Team Ursodent mit dem Transportvorteil zweier Fahrzeuge vor Ort!) naht die Abreise. Wir machen mal wieder einen kurzen Abstecher über Cochem, wo wir (welch Wunder) an der Kuchentheke des Café Flair hängen bleiben. Also auf ein Neues und her mit den Kohlenhydraten. Schließlich müssen wir für den Rückweg gut gestärkt sein.

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    Den treten wir diesmal über die Landstraße an. Dem Erfinder der Navi-Einstellung „schönste Route“ sei an dieser Stelle einmal ausdrücklich gedankt. Zumindest bis Lüdenscheid. Denn dort ändert sich die Einstellung klammheimlich in „holperigste Route“. Kurz bevor der Asphalt die Qualität von „Alfred Zerbans Marterstrecke“ annimmt, weichen wir auf die Autobahn aus und rollen den Rest staufrei nach Hause.

    Das war´s. Aber wir kommen wieder. Bestimmt. Und unser Zimmer reserviere ich hiermit schon mal vorab!

    Dir, Peter und deinem Team wieder einmal Danke für die tolle Organisation und die erstklassige Bewirtung!:blumenstrauss:

    Noch was? Ach ja: Eigentlich wollte ich ja die Batterien aus meiner Waage nehmen. Aber sie scheint ohnehin kaputt zu sein. Seit der Mosel zeigt sie immer total überhöhte Werte an...

    Liebe Grüße aus dem Münsterland von Susanne und Ulli
     

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    Zuletzt bearbeitet: 22. Mai 2016
  2. ursodent

    ursodent ursus antennae

    9. Mai 2004
    Ulli, Frauke und ich danken dir für die launige und in allen Details so stimmige Erlebnisschilderung, zum Dank verraten wir weder die Zimmernummer, noch drängeln wir uns vor... ;)

    Mein Bericht scheiterte bislang an der Unmöglichkeit, Bilder in den Fließtext per HTML einzubinden...


    Fazit: ein beeindruckendes Wochenende in beeindruckend schöner Umgebung in einem liebevoll familiär geführten Hotel erster Reinlichkeit.


    Und meine Personenwaage ist auch defekt, so ein Zufall

    Frauke und Michael (mit wieder perfekten Bremsen... :) (und gefülltem Weinkeller....man beachte den Nachschub auch im Hintergrund))
     

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    Zuletzt bearbeitet: 22. Mai 2016
  3. coca-light

    coca-light Aktives Mitglied

    526
    16. Juli 2006
    Für Behinderte frei

    Servus Ulli :)

    Toller Bericht und klasse geschrieben!
    Ich muss immer noch lachen :) :) :)

    Hoffe, wir können nächstes Jahr (endlich) dabei sein!
    Glaube, ich fange 4 Wochen vorher schon mal mit Fasten an :D


    Grüße
    Peter
     
  4. schlüssellos

    schlüssellos Aktives Mitglied

    4. Februar 2009
    Vielen Dank, Ulli, für diesen wirklich nett geschriebenen Bericht für uns Daheimgebliebene!


    Grüße, Felix
     
  5. pedaltothemetall

    pedaltothemetall Aktives Mitglied

    214
    2. August 2013
    Ulli,
    Aufdembodenrollvorlach! Selten so einen witzigen Bericht über einen Pagodentreff gelesen, ganz Klasse! Wusste gar nicht, dass du so ein Schelm bist.....und: Meine Waage ist auch futsch, obwohl ich nicht dabei war. Komisch.
    Regengruß aus Franken!
    Michael
     
  6. Rolf-Dieter

    Rolf-Dieter Aktives Mitglied

    349
    23. Juli 2013
    Toller Bericht Ulli werde versuchen nachstes Jahr auch dabei zu sein Du hast Mir den mund wasserig gemacht :) (werde versuchen meinen Bruder in Hilter Am TBW zu besuchen hinterher oder vorher). Peter verkunded es ja immer lange im voraus.
     
  7. Ulli

    Ulli Altbenzlenker

    3. April 2004
    Hallo, ihr,

    danke fürs feedback.

    @ Rolf-Dieter: Das wäre prima, wenn das klappt!

    @ Michael: Ich habe früher mal öfter solche Berichte geschrieben und hab jetzt nach längerer Schaffenspause mal wieder in die Tasten gehauen. Ich hab sie mal hier zusammengestellt:

    PT-Tourberichte - meine gesammelten Werke - Pagodentreff.de - Mercedes Benz Pagode w113

    Beim Lesen musste ich doch feststellen, dass neben den Pagoden:pagode: doch die Nahrungsaufnahme immer wieder eine recht zentrale Rolle gespielt hat:p. Mein absoluter Favorit ist übrigens die Frieslandtour 2008.

    Gruß

    Ulli
     
Schlagworte:
Müller Classic Motors
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