Funktion des Schließdämpfer (dashpot )

Dieses Thema im Forum "Technik - Motor, Getriebe und Fahrwerk" wurde erstellt von matti, 6. Juli 2004.

  1. matti

    matti Aktives Mitglied

    140
    29. März 2004
    Hallo , kennt jemand die genaue Funktion des Schließdämpfer (Dashpot ) am Reguliergestänge (Gasgestänge). Dieser ist bei meinem 230 SL Bj. 1965 (Motor M127.981) eingebaut.
    Ist wohl nicht bei allen Motoren eingebaut steht im WHB. Das Ding scheint passiv zu sein oder passt es sich der Temperatur an ?
    Danke u. Grüße
    Matti
     
  2. Pagoden-Klaus

    Pagoden-Klaus Aktives Mitglied

    803
    7. März 2004
    Hallo Matti,
    meinst Du die Leerlaufanhebung oben am Gasgestänge ?

    Gruß Klaus
     
  3. brotundbutter

    brotundbutter Aktives Mitglied

    10. Februar 2004
    Hallo
    pagodenmatti und Pagoden-Klaus

    Ich glaube ihr solltet klären ob ihr über Automatik oder Schaltgetriebe redet, denn da gibt es einige Unterschiede bei diesem Teil.
     
  4. matti

    matti Aktives Mitglied

    140
    29. März 2004
    Hallo ,
    es ist ein Schaltwagen. Ein Bild ist zusehen bei SLS unter Gruppe 30 Gasgestänge ; Bild 10 Schließdämpfer,
    Eine Unterdruckdose befindet sich in der Mitte.
     
  5. Pagodenschrauber

    Pagodenschrauber lebt schon fast hier

    14. Mai 2004
    Das Ding diente als Abhilfe für das damals spektakuläre "Schieberuckeln" der Pagode, also das oftmals bocksprungartige Fahrverhalten im Schiebebetrieb.

    In meiner Pagode ist das Teil nicht verbaut. Ich kannte dieses Schieberuckeln auch. Das liess sich aber durch eine exkate Einstellung des Gasgestänges vollständig beheben.

    Gruss Chris
     
  6. matti

    matti Aktives Mitglied

    140
    29. März 2004
    Hallo Chris ,
    danke für die info. Das Thema "exkate Einstellung des Gasgestänges " steht bei mir auch an. Ich habe alle Kugelköpfe u. 2 Kugelzapfen am Reguliergestänge getauscht u. bin mir natürlich jetzt nicht sicher ab alles so stimmt. Dieser Schließdämpfer macht auch einen schlechten Eindruck (Feder ausgeleiert)
    Laut WHB werden die Drosselklappe u. der Stellhebel an der EP mit einer Gradscheibe in einem bestimmten Zusammenspiel (Winkel) eingestellt.
    Dort wird ein Zeiger befestigt u.dann abgelesen z.B. am Klappenstutzen 5° u. an der EP 8°. (also nicht linear).
    Bekommt man diese Gradscheibe noch oder kann man diese nachbauen? Hast du die Einstellung selber gemacht.
    Grüße
    Matti
     
  7. Pagodenschrauber

    Pagodenschrauber lebt schon fast hier

    14. Mai 2004
    Hi,

    die Einstellung lässt sich relativ leicht selbst vornehmen. Die Gradscheiben sind nicht erforderlich und sind meines Wissens auch nicht mehr erhältlich!

    Ich mache das an meinem 230er sehr erfolgreich so, wie es mir ein alter Pagodenmeister erklärt hat:

    Zuerst die Kugelköpfe und Pfannen am gesamten Gasgestänge begutachten und ggfs. austauschen, das hast Du ja schon gemacht.

    Du gehst dann her und hebelst erstmal die Stangen zur Einspritzpumpe (senkrecht runter) und zur Drosselklappe (waagerecht nach vorn) jeweils an der Regulierwelle, die quer über den Motor läuft, ab. Dann prüfst Du, ob die Regulierwelle selbst in ihren beiden Lagern nicht zu viel Spiel hat und damit exakte Einstellungen wirkunglos macht. Die Lager sind billig, wenn sie denn getauscht werden müssen. Dazu Regulierwelle am dreieckigen Lagerbock abschrauben (Achtung beim Wiedereinbau müssen die beiden konischen Muttern wieder mit der konischen Seite zuerst eingescharubt werden für den richtigen Sitz des Lagerbocks) und Welle g e r a d e ohne zu verkanten aus ihrem Lager auf der Ansaugseite herausziehen. Den Lagerbock nach Entfernung des Sicherungssplints am Wellenende von der Welle demontieren. Welle dann nach Lagertausch wieder richtig zusammen- und einbauen.

    Danach wird die Regulierwelle in ihrer G r u n d s t e l l u n g fixiert: Der (immer in Fahrtrichtung gesehen) rechte Kugelkopf an der Regulierwelle (über dem Ansaugstutzen) wird mit Hilfe eines einfach selbst zu drehenden Stück massiven (z.B. Messing)rohres (an einem Ende halbkugelförmig ausbohren) in der Flucht des Gegenlagerlochs am Ansaugstutzen festgesetzt! Diese Grundstellung ist eminent wichtig: Nur so wird beim Gasgeben das richtige Luft-/Benzingemisch hergestellt. Ohne diese korrekte Grundstellung des Reguliergestänges kommt der Motor n i e auf seine volle Leistung und vor allen Dingen nie auf seine bekannte Laufruhe! Man hört falsch einregulierte Motoren immer sofort am unruhigen, schüttelnden Lauf!

    Dann wird die (nicht verbogene!) Stange zur Einspritzpumpe an die so festgesetzte Regulierwelle in der Länge so angepasst und montiert, dass die Gasregulierung der Einspritzpumpe jetzt in ihrer Nullstellung ist.

    Danach die Regulierwelle auf der rechten Seite wieder lösen (oben beschriebenes, selbst gebautes Rohrstück entfernen). Jetzt erstmal nachprüfen, ob die Drosselklappe sauber und leichtgängig und der Ansaugkanal dicht ist. Am besten Drosselklappe mal ausbauen, reinigen und mit neuer Dichtung wieder einsetzen. Die Drosselklappe nun so einstellen, dass sie in ihrer Nullstellung leicht "beißt". Dann (ebenfalls nicht verbogene!) Stange von der Regulierwelle zur Drosselklappe in der Länge so anpassen, dass Einspritzpumpe und Drosselklappe gemeinsam in Nullstellung sind!

    Einspritzpumpe und Drosselklappe müssen sich beim Gasgeben z e i t g l e i c h aus ihrer Grundstellung abheben!!! Notfalls dazu geringes Spiel der Kugelköpfe nachjustieren.

    Wenn Du nun den sonst gut eingestellten Motor (Zündung, Ventilspiel, Kompression noch o.k.) anläßt, wird er wunderbar ruhig laufen. Standgasdrehzahl läßt sich an der Luftschraube am Ventildeckel einjustieren. Wenn im Schiebebetrieb das o.g. Schieberuckeln auftritt, mit der Drosselklaüppenstellung ein wenig experimentieren.


    Viel Erfolg Chris
     
  8. matti

    matti Aktives Mitglied

    140
    29. März 2004
    Hi , ja super vielen Dank ich schau mir das heute abend gleich an und melde mich wieder morgen per PN. Soweit alles verstanden, ausser das mit dem selbstgebauten Rohrstück ist mir noch nicht ganz klar wie es festgesetzt wird. Eventuell schicke ich ein Bild dann kann man es einzeichnen.
    Grüße
    Matthias
     
  9. Pagodenschrauber

    Pagodenschrauber lebt schon fast hier

    14. Mai 2004
    Dieser selbstgebaute Einsatz wird von der Motorseite aus in das Loch der Aufnahme am Ansaugkrümmer eingeschoben (muss natürlich im Durchmesser so abgedreht werden, daß er mehr oder weniger saugend reinpaßt, kann nachher evtl. auch mit Isolierband in der Dicke wieder nachkorrigiert werden), dann die Regulierwelle so davorgedreht, dass der Kugelkopf in der Flucht vor dem Loch samt eingeschobenen Einsatz steht, dann der Einsatz mit seinem halbkugelförmig ausgebohrten Ende auf den Kugelkopf geschoben, so daß sich die Regulierwelle nicht mehr bewegen läßt. Damit soll erreicht weden, daß der Kugelkopf in der Grundstellung des Gestänges genau vor dem Loch steht. Nur von dieser Stellung aus wird die Stange der Drosselklappenbetätigung nachher beim Gas geben im richtigen Verhältnis zur Einspritzpumpe bewegt. Der Kugelkopf beschreibt ja beim Drehen der Regulierwelle eine kreisförmige Bewegung, also keinen linearen Weg. Deswegen laufen die Motoren mit anderen Einstellungen nicht richtig. Irgendwann auf dem Weg zum Vollgas stimmt dann das Verhältnis zwischen Luft- und Spritmenge nicht mehr... schüttel, rüttel...

    Ich hoffe, Du kannst es Dir vorstellen. Du kannst auch gern zu mir kommen, ich habe den Einsatz hier zur Verfügung und kann es Dir zeigen bzw.gemeinsam mal einstellen. Gib mir dazu dann am besten Deine email-Adresse, das können wir dann unter 4 Augen diskutieren.

    Gruss Chris
     
    Boogie1802 gefällt das.
  10. Pagodenschrauber

    Pagodenschrauber lebt schon fast hier

    14. Mai 2004
    Ach ja, zum Thema dashpot: Ich habe in Erinnerung, dass der dashpot so eingestellt wird, dass in Standgasstellung (Gestänge in Grundstellung) der dashpot etwa 3 mm eingedrückt wird. Das aber ohne Gewähr!
     
  11. matti

    matti Aktives Mitglied

    140
    29. März 2004
    ok ich schreib eine PN
     
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