Zylinderkopfdichtung wechseln

Dieses Thema im Forum "Technik - Motor, Getriebe und Fahrwerk" wurde erstellt von dark star, 3. April 2009.

  1. dark star

    dark star Aktives Mitglied

    32
    3. März 2007
    Hallo zusammen,
    seit kurzem habe ich einen weißlichen Film am Ölmessstab.
    Vielleicht eine undichte ZKD, hoffentlich nichts schlimmeres.
    Erstere würde ich jetzt gerne wechseln, leider ist das Werkstatthandbuch hierzu nicht sehr ergiebig, auch im Forum habe ich nichts passendes gefunden.
    Kann mir jemand von euch eine step-by-step-Anleitung geben?
    Bitte keine Beiträge à la "laß lieber 'nen Fachmann ran".
    Ich würde mir gerne selbst ein Bild machen, ob ich mir das zutrauen kann.

    Gruß
    Dirk
     
  2. bochy3699

    bochy3699 Aktives Mitglied

    10. Februar 2005
    Hallo Dirk,
    hierzu eine Arbeitsanleitung zu schreiben ist etwas aufwändig. Such Dir einen kleien Motorrevisor um die Ecke und versuche Dich mit ihm zu einigen dass Du es dort machen kannst unter seinem "gestrengen Meisterblick".
    Ist evtl. die einfachere Variante.
    Ansonsten ist das WHB aber selbsterklären, allerdings auf diversen Seiten und Kapiteln verteilt.
    Gr. Axel
     
  3. BMB

    BMB deaktiviert

    30. Juli 2006
    Eine "Arbeitsanleitung" kann ich Dir auch nicht geben, aber vielleicht noch einen Tipp, bevor Du die Dichtung erneuerst.

    Es ist völlig normal, wenn nach längerer Standzeit (Winter) oder nach kurzer Fahrtstrecke sich manchmal ein weißlicher Schierfilm am Ölmesstab oder an der Unterseite des Öldeckels bildet.
    Das ist Kondenswasser, welches unter den o.g. Fahr- und Temperaturbedingungen (Winter) etc. entstehen kann.

    Um sicher zu sein, solltest Du jetzt, bei den warmen Aussentemperaturen Dir den Wasserstand bei kaltem Motor genau markieren.
    Dann den Ölmessstab säubern.
    Dann eine wirklich große Runde fahren (50 bis 70 Km Landstraße), damit auch das Öl auf Betriebstemperatur kommt und alle Kondesnrückstände (auch das Wasser) aus dem Öl verbrannt wird.
    Dann das Fahrzeug abstellen.
    Am nächsten Tag den Meßstab anschauen und den Wasserstand abgleichen.
    Wenn keine weiße Schmiere und unveränderter Wasserstand, dann auch kein Tausch der Zylinderkopfdichtung.
    Trotzdem zur Vorsicht auch weiterhin nach jeder Fahrt den Wasserstand im kalten Zustand kontrollieren.
    BMB
    Bernd
     
  4. majus

    majus mag 60er Jahre Mercedes

    983
    22. Mai 2005
    Moin,

    ich habe zumindest die Demontage kürzlich vollziehen dürfen, das ging in etwa so:

    • Haube abbauen (zu zweit und mit aller Vorsicht)
    • Kühlwasser ablassen
    • Ansaugbrücke und Krümmer abnehmen
    • Gastgestänge und Spritleitungsbündel demontieren
    • Ventildeckel abnehmen
    • Zylinder 1 auf Zünd-OT (glaube ich)
    • Kettenspanner abnehmen
    • Nockenwellenrad abziehen (hier wird ein spezieller Abzieher oder Ausdreher benötigt)
    • Die Kette fällt danach nach unten in den Kasten
    • Vorne am Kopf sind zwei Schrauben, mit U-Scheiben, die gerne in den Kettenschacht fallen...
    • Dann gibt es rund ein Dutzend knallfest sitzender Schrauben, die den Kopf halten, da tut eine ordentliche Verlängerung gut
    • Kopf abnehmen, dabei ruhig mal darauf achten, ob er festklebt oder nicht
    • Bei meinem Zyko waren vier Ventilfedern und Schlepphebel(oder Kipphebel oder Schwinghebel, MB ist da nicht eindeutig :confused:) zu entfernen um die NW abbauen zu können. Dabei unbedingt merken, welcher Hebel zu welchem Zylinder gehört, die laufen aufeinander ein.
    Tja, Zusammenbau in umgekehrter Reihenfolge, angeblich gerne mit etwas Dichtmasse auf der rechten Seite.

    Die Profis können dazu sicherlich mehr und Fundierteres sagen :), aber vielleicht gibt Dir das ja schon eine Orientierung.

    Grüße
    Marius
     
  5. 280er

    280er Aktives Mitglied

    407
    30. Oktober 2004
    so einfach ist das nicht

    n'bend,

    da kann viel schieflaufen, vorallem wenn man keine Erfahrung hat mit diesen Motoren.
    Z.B. das Abbauen der Einspritzleitungen: Werden diese dadurch innen verschmutzt oder fällt dir Dreck in die E-Düsen dann hat das kostspielige Folgen. Bei den Preisen die heute für die Ersatzteile aufgerufen werden lieber den Fachmann rannlasen......Mann hört ja immer wieder das selbst Mercedes-Werkstätten solche Autos kaputtreparieren können:confused:

    gruss
    roman
     
  6. dark star

    dark star Aktives Mitglied

    32
    3. März 2007
    Hallo zusammen,
    vielen Dank schonmal für eure Antworten.
    Bernds Tip mit dem Kondenswasser klingt vielversprechend.
    Bin gestern ins Berliner Umland gefahren, der Film wurde tatsächlich weggedunstet, mal sehen, ob es so bleibt.
    Danach hab ich die Kompression getestet, liegt zwischen 8,4 und 9,2 , das spräche doch wohl gegen einen Riß?
    Naja, war mein erster Winter mit der Pagode. Ich hatte in letzter Zeit aber z.T. erhebliche Kaltstartprobleme, so daß ich kaum aus der Tiefgarage rauskam, weißer Rauch beim Starten trat allerdings nicht auf.
    Mach mich mal auf die Suche nach alternativen Ursachen.

    Gruß
    Dirk
     
  7. majus

    majus mag 60er Jahre Mercedes

    983
    22. Mai 2005
    Moin,

    auf der Polartour hatten mindestens meine Pagode und eine Flosse weißen Schmonz am Ölstab. Dies scheint Kondenswasser gewesen zu sein, denn seit ich zurück und in wärmeren Gefilden gefahren bin, ist der Ölstab wieder frei vom weißen Schleim.

    Grüße
    Marius
     
  8. dominik.h

    dominik.h Aktives Mitglied Administrator

    20. November 2003
    Ich kann dir auch keine genaue Anleitung geben aber wenn ich nicht genau weiß was ich tue dann gebe ich anderen keine 'Anleitung' denn allein schon das 'glaube ich' im Punkt 5 deiner Ausführung ist nicht gerade vertrauenerweckend.
    Man sollte übrigens auch nicht vergessen das gewisse Schrauben hinterher noch mit einem Drehmomentschlüssel nachgezogen werden müssen.

    Allerdings würde ich eher vorschlagen: Es antwortet jemand der sich wirklich damit auskennt oder du lässt es unter fachkundigen Augen machen um das Risiko eines Schadens zu minimieren.
    Bernd's Tipp ist natürlich gold wert, auch moderne Autos reagieren ähnlich auf kalte Temperaturen und Kurzstrecken. :)

    (
    Marius, das soll kein persönlicher Angriff sein aber hier geht es hier schließlich nicht um die Befestigung der Sonnenblenden. :)
    )
     
  9. Coup

    Coup W111C

    920
    25. März 2009
    Tach!

    Ich bin gerader dabei meinen Zyko abzubauen und so einfach wie Majus es beschrieben hat, ist es leider nicht, obwohl ich bei meinem 111er etwas mehr Platz habe.

    Als allererstes habe ich die Krümmerschrauben am Zyko und am Hosenrohr mit Rostlöser geflutet - und das mehrmals. Zum Dank sind die Schrauben am Zyko auch problemlos abgegangen. Beim Hosenrohr habe ich allerdings die Ingenieure verflucht, da man an kaum eine der 6 Muttern gleichzeitig von oben und von unten zum Gegenhalten richtig rankommt.

    Auch die Einspritzleitung am Startventil ist tricky, ebenso festgekeimte Kühlwasserschläuche. Den Hitzeschutz unter der Ansaugbrücke habe ich zum Glück schon mal abgehabt, denn der macht auch Spaß, wenn die Schrauben nicht gängig sind.

    Was man noch tun sollte/muss:
    Batterie abklemmen
    Auspuff aushängen und vom Getriebehalter abschrauben
    Thermostatgehäuse abbauen
    ESP abdecken, wenn die Leitungen ab sind
    Teileliste erstellen, neben Zykodichtung (beim M130 auf Motornummer und Rep.Stufe achten!), Ventildeckel- und Krümmerdichtung zB. Auspuffschrauben -und Muttern und die beiden Dichtringe zum Hosenrohr, Thermostatdichtung und eventuell den kurzen dicken Kühlwasserschlauch darunter, denn der geht kaum zerstörungsfrei ab, Gleitschiene und Schlauchschellen falls benötigt und eventuell auch Dichtungen vom Startventil und Drosselklappe, falls man die Ansaugbrücke verschönern (sandstrahlen) will.

    So, das wars in aller Kürze.
    @Dirk: Falls du dir das ansehen willst, so kannst du gerne mal vorbeikommen.

    Gruß Kai
     
  10. majus

    majus mag 60er Jahre Mercedes

    983
    22. Mai 2005
    Moin,

    das nehme ich keineswegs übel, da hast Du sogar recht. Ich kann nur wiedergeben, was ich unter Anleitung getan habe, dabei kann man ja noch relativ wenig falsch machen. Das war vielleicht nicht klar genug formuliert: Ich habe es wie oben beschrieben gemacht, aber die viel kritischere Montage erfolgte durch einen Spezialisten.

    Es wäre aber doch schön, wenn am Ende dieses Threads eine gute umfassende Anleitung herauskäme, die von einem Profi "abgenickt" wird. :)

    Beste Grüße
    Marius
     
  11. Coup

    Coup W111C

    920
    25. März 2009
    Nabend!

    So, bin mit meinem Auseinanderbau auch schon etwas weiter und habe gleich eine Änderung für den Ablaufplan: Der Motor muss nicht vor Beginn der Arbeiten auf OT, da man die Schlepphebel ausbauen und dazu der Motor gedreht werden muss.

    Dazu gleich zwei Fragen wegen der Schlepphebel an euch:

    Einige Schlepphebel zeigen Laufspuren sowohl als Riefen in Längsrichtung als auch Dellen in Querrichtung. Im WHB 1959 steht unter 05-09 lediglich: "Beschädigte Schlepphebel sind auszutauschen." Die Nockenwelle sieht dagegen gut aus.

    [​IMG]

    Daher meine Fragen:
    1. Sollte ich die Schlepphebel tauschen?
    2. Wenn ja, muss ich dann neben den Druckstücken auch die Federn und Kubelbolzen tauschen?

    Gruß Kai
     
  12. Durango2k

    Durango2k Aktives Mitglied

    589
    28. Dezember 2008
    Du hast hier kaum eine Chance - entweder bessere besorgen, neu kaufen, oder diese hier glätten + härten, wenn es keine mehr gibt (das glaube ich aber nicht).

    Mit der rauhen Oberfläche gehst Du das Risiko ein, die NW zu beschädigen. Sei froh, das das noch nicht passiert ist !

    Carsten
     
  13. bochy3699

    bochy3699 Aktives Mitglied

    10. Februar 2005
    Wenn schon denn schon....

    Hallo Kai,
    Nockenwelle, Schlepphebel und Druckstücke unbedingt gegen neu tauschen. Und wenn Du Dir noch etwas gutes tun willst (ich habe das dämlicherweise verpaßt) gleich noch DLC beschichten lassen (kleiner Preis und große Wirkung. Bei mir haben nicht mehr einwandfrei Schlepphebel die neue Nochkenwelle in zwei Jahren und ca. 10.000km gleich wieder platt gemacht. An der Stelle alt und neu zu kombinieren is nicht von Dauer.
    Wer Zugang zu einer Flachschleiferei hat kann die Druckstücke an den Laufflächen leicht! überschleifen lassen und dann selber läppen, das sparrt eine Menge Geld. Motorrevisoren haben üblicherweise interessante Bezugsquellen für die Nockenwelle und die Schlepphebel, da läßt sich auch noch mal ein dicker Schein einsparen. Die Druckstücke mußten wir aufgrund der unterschiedlichen Höhen dann doch direkt kaufen und direkt verschmerzen.
    Wenn man den Kopf schon runter hat kann man den Ansaugtrakt, die Kanäle ausschleifen und den Kopf mit einer Bürette auslietern. Da man das auch nur ein mal machen muß wäre dann an diesen Arbeiten auch gleich ein Haken dran (erledigt und für gut befunden).
    Gr. Axel
     

    Anhänge:

    Zuletzt bearbeitet: 11. April 2009
  14. majus

    majus mag 60er Jahre Mercedes

    983
    22. Mai 2005
    Moin,

    das sieht ja nicht so sehr schön aus, aber gut, daß die Nockenwelle noch intakt ist. Sonst irgendwas zu sehen am Kopf?

    Das habe ich nach dem Ausbau des Kopfes auf der Werkbank gemacht...

    Grüße
    Marius
     
    Zuletzt bearbeitet: 11. April 2009
  15. Coup

    Coup W111C

    920
    25. März 2009
    Hi Axel,

    interessanter Beitrag, doch einige Fragen dazu:

    1. Ist es nicht so, dass die NW härter ist als die Schlepphebel und daher eigentlich diese zuerst einlaufen müssten?

    2. Meinst du mit DLC-Beschichtung "diamond-like carbon" und was würde das kosten?3. Was bringt das auslitern des Zykos bzw. was macht wenn, wenn die Werte der einzelnen Zylinder sich unterscheiden.

    @ Majus: Der Kopf ist noch nicht runter. Das geht bei dem Wetter alles sehr gemächlich: 30min schrauben, 30 min. sonnen. :)
    Ansonsten hänge ich gerade am Thermozeitschalter, der mich etwas verwirrt. Siehe dazu meinen Beitrag im Sternschuppen

    Gruß Kai
     
  16. Coup

    Coup W111C

    920
    25. März 2009
    Ich schon wieder! Diesmal ne Frage zu den Zyko-Schrauben:

    Im WHB (Bild 1) sind 4 Schrauben mit "a" gekennzeichnet, die ich so bei mir nicht finden kann. Die Inbusschraube unter Nr. 11 habe ich. Dann finde ich nur noch eine ca. 10cm tief im Kettenkasten (Bild 2) und eine Mutter neben dem ersten Nockenwellenlager (Bild 3). Welche von diesen muss ich ebenfalls lösen und wo sind ggfs. weitere?

    Danke und Gruß!
    Kai
     

    Anhänge:

  17. 280er

    280er Aktives Mitglied

    407
    30. Oktober 2004
    inbus......

    hallo,
    die Mutter ist zur Befestigung des Nockenwellenlagers, wenn Du die anderen Inbus-Schrauben nicht findest kann es sein das die jemand schon mal aus Faulheit weggelassen hat.....:klatsch:
    gruss
    roman
     
  18. Coup

    Coup W111C

    920
    25. März 2009
    Danke für den Hinweis! Habe die Schrauben inzwischen gefunden: eine hatte ich schon gelöst, da damit der Halter des Servobehälters befestigt war und die andere versteckte sich noch im Kettenkasten, da ich das Nockenwellenrad noch nicht runter hatte.

    Wird aber sicher noch spannend die beiden im Kettenschacht zu lösen, ohne das was ins schwarze Loch fällt. :)

    Gruß Kai
     
  19. Coup

    Coup W111C

    920
    25. März 2009
    Kopflos

    So, der Kopf ist runter und im 5. Zylinder gibt es einen Rostring und ne komische Frässtelle im Kolbenboden. Was tun?

    [​IMG]

    Gruß Kai
     
  20. Pagoden-Klaus

    Pagoden-Klaus Aktives Mitglied

    803
    7. März 2004
    Hallo Kai,
    dieses Bild ist unter Standschaden einzuordnen.
    Zylinderwand durch Rostfras beschädigt, nicht mehr ohne zu bohren zu beheben.
    Der Abdruck auf dem Kolben ist vom Einlassventil, schlägt - wie man so schön sagt- um Sackhaaresbreite auf dem Kolben auf.
    Maß vom Zylinderkopf messen, wenn noch nicht Untermaß, dann Ventile tiefer setzen.

    Gruß Klaus
     
Müller Classic Motors
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