DEUVET? Brauchen wir den?

Dieses Thema im Forum "die Mercedes Benz „Pagode“" wurde erstellt von BMB, 22. November 2011.

  1. BMB

    BMB deaktiviert

    30. Juli 2006

    Mit meinem Thread http://www.pagodentreff.de/diskussionsforum/t9509-wichtig-2011-deuvet-spende.html habe ich auch dieses Jahr wieder zur Spende für den DEUVET aufgerufen.
    In diesem Zusammenhang ist dann auch prompt wieder die (legitime) Frage nach der Notwendigkeit des DEUVET aufgekommen.

    Um diese Frage beantworten zu helfen, hat Maik Hirschfeld, der Präsident des DEUVET einmal etwas kritisch in die Zukunft geschaut und in seiner letzten Info folgende Gedanken veröffentlicht:

    Oldtimer an der Klippe?
    Überlegungen des DEUVET zur Zukunft der Szene


    Uns Oldtimerfahrern geht es gut: Wir haben H-Kennzeichen und günstige Versicherungen, dürfen in Umweltzonen fahren, die Teileversorgung ist gut dank der Unterstützung vieler Hersteller, unsere Fahrzeuge sind ausgesprochene Sympathieträger. Dies ist eine goldene Zeit für Oldtimer. Leider ist es ein sehr zerbrechliches Glück. Seit Jahren warne ich vor den Gefahren und habe diverse Szenarien zusammengestellt, die in loser Abfolge 2011 und 2012 als DEUVET Newsletter erscheinen werden.

    Szenario: Oldtimer – nein danke?
    „Das war noch ordentliche Technik!“ - „Mein Onkel hat auch so einen gefahren!“ - „Ach ist der schön. Warum bauen sie sowas heute nicht mehr?“
    Oldtimer sind sympathisch. Wo man hinkommt, leuchten die Gesichter auf, gehen die Daumen hoch: an der Tankstelle, vor der Eisdiele, bei einer Durchfahrtskontrolle auf der Ausfahrt.

    Stellen Sie sich nun folgendes vor: Zehn Jahre sind vergangen, das Wetter ist gut, Sie holen Ihren Oldtimer aus der Garage für eine kleine Ausfahrt. Bevor Sie den Stadtrand erreichen, sind einige Ampelkreuzungen zu überqueren. Und vor einer roten Ampel herrscht Stille – alle wartenden Neufahrzeuge sind entweder vollelektrisch oder Hybride mit Elektroantrieb oder besitzen eine Abschaltautomatik für Ampelstopps.
    Sie stehen mit Ihrem Auto in der Ampelschlange, der Motor ist noch kalt und läuft vielleicht ein bisschen unrund, der Choke ist noch gezogen. Und Sie fühlen Blicke aus umstehenden Fahrzeugen auf sich. Demonstrativ gleitet ein Seitenfenster nach oben, während drinnen jemand die Nase rümpft und etwas von „alter Stinker“ murmelt. Ein Radfahrer schüttelt unwillig den Kopf, und plötzlich kommt Ihnen das Motorgeräusch Ihres Autos, das Sie sonst so gern hören, ziemlich laut und primitiv vor.
    Dann schreit jemand „Stell wenigstens deinen Motor aus, wenn du schon die Umwelt verpesten musst!“

    Sie spüren, dass die Stimmung kippen wird – und noch immer springt die Ampel nicht auf grün. Wie sollen Sie den Menschen rundum erklären, dass die Sechs-Volt-Elektrik Ihres Autos nicht lange mitmacht, wenn Sie tatsächlich vor jeder Ampel den Motor abstellen, so wie es üblich geworden ist. Wie wollen Sie erläutern, dass Ihr Fahrzeug als technisch-historisches Kulturgut anerkannt ist – wie man am H im Kennzeichen ablesen kann – und als solches eben Emissionen abgibt, wie sie vor 60 oder 70 Jahren üblich waren? Dass die Motoren damals auch nicht so öldicht waren wie heute und man selbst mit frischen Simmerringen und Ölzusätzen da und dort einen Fleck hinterlässt? Dass ein altes Auto eben in den Beschleunigungswerten altertümlich ist und deshalb nicht so flink in den dichten Fließverkehr einscheren kann wie ein modernes? Dass es vielleicht auch mühsam zu schalten ist, oder einen steilen Hang nur im zweiten Gang schafft?

    Das Wohlwollen der Öffentlichkeit ist fragil, es kann schon heute in alltäglichen Situationen zerbrechen.
    Der Witz dabei: Unsere Repräsentanten stehen Oldtimern derzeit wohlwollend gegenüber – aber sobald Politiker spüren, dass sich der Wind wendet, ist es mit diesem Wohlwollen vorbei. Kampagnen gegen „alte Stinker“ und „Spielzeuge für Reiche“ sind zurzeit noch Randerscheinungen – aber dies kann sich schnell ändern. Ein paar Medienberichte können genügen, um einen Stimmungsumschwung zu provozieren.
    Wir möchten verhindern, dass Oldtimer zum Objekt einer Wahlkampf-Kampagne werden, zum Spielball der Profilierung eines Politikers oder einer Medien-Redaktion. Unsere Arbeit richtet sich darauf, die Wertschätzung für alte Technik beim Gesetzgeber zu festigen, und die gesetzlichen Grundlagen für eine Verankerung von Oldtimern in der Öffentlichkeit zu schaffen.

    Die kommenden Gefahren und Aufgaben zu meistern, wird uns aber nur mit dem Mandat der Szene gelingen. Unterstützen Sie uns! Unsere Arbeit ist wichtig für alle, die auch in fünf, zehn oder zwanzig Jahren noch ihren Oldtimer oder Youngtimer fahren möchten.

    Ihr DEUVET Team / Maik Hirschfeld


    Zu Beantwortung der einleitend gestellten Frage, ergibt sich für mich hieraus ein eindeutiges „Ja“ und zwar ohne wenn und aber.

    Aus diesem Grund engagiere ich mich auch jedes Jahr auf das Neue um

    a) Über das Einsammeln von Spenden (siehe http://www.pagodentreff.de/diskussionsforum/t9509-wichtig-2011-deuvet-spende.html ) zur politischen Arbeit beizutragen
    b) oder über die Schaffung der Möglichkeit als kostenloses Mitglied bei den Pagodenfreunden Rhein-Main auch kostengünstig Mitglied im DEUVET zu werden.

    Wer zu a.) oder b.) weitere Informationen zur Kontonummer oder zum Weg der Mitgliedschaft haben möchte, sendet einfach eine mail an mich: bernd ät meyer-brockel.com

    BMB
    Bernd
     
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