Restauration Blechteile/Bodengruppe

Dieses Thema im Forum "die Mercedes Benz „Pagode“" wurde erstellt von primato, 1. September 2008.

  1. primato

    primato Neues Mitglied

    3
    7. Juli 2008
    Hallo, habe letztes Jahr einen 280SL in Florida/USA gekauft. Nachdem ich viel Glück zuvor mit einem 912Targa hatte, stellt sich bei der Pagode heraus, dass sehr viel zu restaurieren ist. U.a Beplankung, Bodengruppe,Schweller, Radeinbau und Heck. Welcher Lieferant (SLS, Niemoeller) ist zu empfehlen? Bei der Beplankung gibt es sog. 3/4 Beplankungen. Ist dies eine gute Alternative? Wie sieht das Ergebnis aus und wie wirkt sich die Restauration auf den späteren Wert des Fahrzeugs aus? Meine Erfahrung ist, traue niemals einem amerik. Fahrzeug. Restauration bedeutet dort meistens viel Spachtel, Glasfaser, billige Lackierung usw.
     
  2. sternfan

    sternfan Aktives Mitglied

    704
    26. Juni 2005
    Hallo Primato (hast Du auch einen Namen?)
    Deine Einstellung ist völlig falsch! Nicht nur in den USA verwendet man Spachtel bei der "Restauration". Habe schon unzählige deutsche, total verbastelte Spachtelbomber gesehen und habe aber auch erstklassig restaurierte US-Autos zu Gesicht bekommen. Wenn man ein Auto ungesehen für ganz wenig Geld in USA kauft, braucht man sich nicht wundern wenn das angebliche Schnäppchen sich als Reinfall entpupt.
    Ich muß mich immer wieder wundern, dass manche Leute Pagoden für 13-20 Tausend $ in Amerika kaufen und sich später wundern, dass die Karre dann total Schrott ist. Die Amis sind nicht doof und wissen schon, was eine gute Pagode wert ist. Die Amis sehen die Oldtimer mit völlig anderen Augen als die Deutschen. Die Kisten sollen laufen und wenn sie kaputt gehen, werden Sie in einer erstbesten und billigen Hinterhofwerkstatt repariert. Wenn das Auto aus 10 Metern Entfernung einigermassen gut aussieht heisst es dann :"like new". Und die Lügen nicht, die meinen es echt so.
    Zurück zu Deiner Frage : Niemöller und SLS haben die selben Lieferanten, also nur der Preis ist entscheidend.
    Wenn Du die Pagode in Zustand 1 versetzen möchtest, darfst Du die 3/4 Reparaturbleche nicht verwenden! Wenn Du einen guten Schweisser zur Hand hast und Deine Pagode nur rostfrei und einfach schön sein soll : greif zu.
    Gruß
    Jürgen
    PS Eins stimmt schon : in den USA sind 90% aller Lackierer absolute Pfuscher!
     
    Zuletzt bearbeitet: 2. September 2008
  3. primato

    primato Neues Mitglied

    3
    7. Juli 2008
    US-Pagoden

    Vielen Dank für deine Antwort. Ich wollte mit meinem Eintrag nur zum Ausdruck bringen, dass in USA ein anderer Maßstab für Qualität gilt und der Wagen eben laufen muss, egal wie. Wie gesagt, wenn der Vorbesitzer den Wagen schon "restauriert" und lackiert hat, dann hätte ich es an seiner Stelle konsequent und aufwendig gemacht. Mit meinem 912 habe ich wenigstens Glück gehabt. Außer neuen Lichter, Reifen, Traggelenk, kleine Schweißarbeit am Boden, Lichtmaschine und Anlasser war es kein Problem TÜV zu bekommen (und dass in Bayern!). Der Gutachter vom TÜV lobte meinen Wagen (bemerkte die Schweißarbeit am Boden nichteinmal) und sagte auch, dass er zuvor bei einem Pagode große Toleranzen bei den Spaltmaßen feststellen musste. Natürlich hat der 912 BJ'69 etwas Rost, aber die Substanz ist gut.
    Mein Bruder wird die Schweißarbeiten an der Pagode vornehmen. Er hat viel Erfahrung und kann so ziemlich alles und jedes Modell reparieren. Bisher reparierte er aber nur Alltagautos. Zustand 1, denke ich ist fast utopische bzw. in Eigenarbeit nur sehr schwer realisierbar. Die Frage ist dann auch steht der Aufwand im Verhältnis zum Wert des Fahrzeuges?
    Gruss
    Rainer
     
  4. Ulli

    Ulli Altbenzlenker

    3. April 2004
    Hallo, Rainer,

    von den 3/4-Beplankungen für die hinteren Kotflügel kann ich dir nur abraten. Erstens sind sie für eine überlappende Verschweißung gedacht, was bedeutet, dass du dir eine potentielle Roststelle beideseitig über den gesamten Verlauf der Außenbeplankungen hinten rechts und links schaffst. Vor allem im vorderen Bereich zum Einstieg hin wird es schwierig, die Falz vernunftig zu versiegeln, weil du nicht vernünftig drankommst. Außerdem sind die Lackiervorbereitungen deutlich aufwendiger, als wenn du die Beplankung komplett tauscht. Da hat sich der Kostenvorteil schon erledigt. Außerdem ist die Frage, wie du die Nahtstelle behandeln willst: Beim Verzinnen läufst du Gefahr, dass das säurehaltige Flußmittel nicht vollständig aus der Naht ausgewaschen wird und später durchs Blech frisst, beim Spachteln ist fraglich, ob dieser aufgrund der Länge der Naht und den Blechspannungen dauerhaft rißfrei bleibt. Aus welchem Grund auch immer du also letztendlich wieder da dran musst, es wird eine umfangreiche Lackieraktion nach sich ziehen. Außerdem schaust du von der Innenseite des Kofferraums auf die häßlichen Nahtstellen. Ach so, die 3/4-Bleche sind keine Originalteile. Passungen sind auch entsprechend.

    Gruß

    Ulli
     
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