Anspringschwierigkeiten Motor

Hallo liebe Pagodenfahrer
Ein ewiges Thema scheint zu sein , dass die Motoren ob 230, 250 oder 280 bei Einigen nur sehr schlecht anspringen. Dann habe ich zu diesem Thema viele Statements gelesen, meistens von Leuten, die nur vermuten aber eigentlich keine richtige Ahnung haben. Da gab es die abenteuerlichsten Hinweise. in der Regel , wenn Zündungsmäßig alles stimmt, gibt da einige wenige simple Erklärungen. Nur zur Info, dass Ihr wisst, es nicht mit einem Spinner zutun zuhaben:
Ich bin Dipl.-Ing. für Kfz.Bau, Baujahr 1950 und mit der gesamten Autotechnik alt geworden. Vor kurzem habe ich einen 230SL gekauft, den ich komplett überholt habe - auch den Motor mit allen Teilen. Der sprang vor der Überholung schlecht an und nach der Überholung. Also musste ich mich um dieses Thema kümmern. Die Lösung ist grundsätzlich sehr einfach und wahrscheinlich die Ursache der meistern Schlechtanspringer. Damit der Motor genügend Benzin über die Einspritzpumpe und das Kaltstartventil bekommt, braucht das System einen Druck von ca 2 bar. Nun sitzt im Kraftstoffauslass an der EP ein sogenanntes Überlaufventil - eigentlich ist es ein Druckhalteventil. In der Regel ist so ein kleiner Plastikteller darin so verschlissen, dass es den Überdruck zum Starten nicht mehr parat hat. Folge ist man muss erst einmal etwas längere Zeit die Kraftstoffpumpe laufen lassen bis man starten kann, weil sich insgesamt erst einmal ein gewisser Systemdruck aufbauen muss. Nun kann man entweder mit ein wenig Feinarbeit das Überlaufventil überholen - leider gibt es dies nicht mehr zu kaufen - oder man baut in der Schlauchleitung vom Überlaufventil zum Flüssigkeitsdämpfer einen einstellbaren Benzindruckregler für den Rennsport ein, der ca 40 Euro kostet. So das ist nun der eine Fehler. Der andere ist, dass das Kaltstartventil verstopft ist. Wenn man das gesamte Ventil ausbaut, dann sitzt am Ende im Ansaugtrakt eine kleine Düse mit zwei Austritten. Die ist das Übel von Allem, weil nur die verstopft sein kann. Nun gibt es die auch nicht mehr zu kaufen. Früher hat die einmal 1,50 DM gekostet. Das kann man sich behelfen, wenn man mittig ein Loch von 0,8 mm bohrt und dann funktioniert die wieder oder mann lässt sie sich von einem Feinmechaniker nachbauen. Sie geht ganz einfach heraus : mit der Zange kräftig die Düse egal in welcher Richtung drehen und herausziehen.

So nun hoffe ich vielen geholfen zu haben.

 

So ein Quatsch, was da erzählt wird. Ob einfach oder zweifach Düseneinspritzung, das ist vollkommen egal. Bei der Zweifachdüse wird der Sprühnebel räumlich etwas besser verteilt. Natürlich kann man für einen 127II auch das Kaltstartventil aus dem 127 nehmen. Und hier von einem potentiellen Motorschaden zu reden, bei etwas weniger Sprühnebel, wenn man nur ein Loch hat, das ist ja nun Unsinn hoch 2. Das sind die typischen Foren Schwätzer, die eigentlich von nichts eine Ahnung haben

 

Ich möchte noch hinzufügen, wie man am Besten das Kaltstartventil auf korrekte Funktion überprüft:

Dazu muss man das Kaltstartventil ausbauen, in dem man die drei Imbus-Schrauben löst. Dann das Kaltstartventil herausziehen, aber die Kraftstoffleitung vorne muss angeschlossen bleiben. Die Luftleitung kann man abbauen. Dann Zündung einschalten und die Benzinpumpe damit laufen lassen. Nun den Magnetschalter mit Plus von der Batterie betätigen. Jetzt muss sich an den Düsen ein feiner Benzinsprühnebel ausbilden.Ist das überhaupt nicht der Fall oder tropft die Düse nur, dann muss die Düse überarbeitet oder getauscht werden.

Es zählt hier nur Erfahrung und praktische Umsetzung und nicht irgendeine Meinung. In den letzten 40 Jahren habe ich über 20 M127/129/130 wieder zum Schnellstarten gebracht. Da können andere quatschen, was sie wollen.

 

Rainer:

Genau richtig erkannt. Das Schließen hat aber nichts mit der Düse zu tun, sondern das mechanische Schließventil sitzt dort, wo die Kraftstoffleitung angeschraubt ist und wird durch den Elektromagneten betätigt.

Natürlich hängt das Kaltstarten auch noch mit der Gemischanreicherung an der Einspritzpumpe und dem Wassergesteuerten Schieberventil, das die Bypassluft freigibt zusammen. Aber in der Regel sind diese Teile nicht kaputt. Und selbst wenn dike Bypassluft nicht freigegeben wird, ändert das am Kaltstartverhalten bei intaktem Kaltstartventil nur wenig in Nuancen.

 

Das was Bernd da wieder schreibt ist Unsinn, die Gemischverteilmenge ist so gering, dass das keinen Einfluß hat. Und selbst wenn es zu unterschiedlichen Gemischverhältnissen in den Zylinderräumen kommt, hat die Verbrennung keinen Einfluß auf die mechanische Festigkeit. Ich kann nur sagen, wenn man keine Ahnung hat, sollte man aufhören zu spekulieren.

 

Mir ist das zu blöd. Ich habe ja nur einmal versucht einige wenige Erfahrungen weiterzugeben. Ich habe eine Werkstatt und mache neben Mercedes auch Porsche und Ferrari - auch und vorwiegend neue Fahrzeuge. Ich klinke mich nun aus der Diskussion aus und überlasse das Feld den Klugscheißern.