Motor stirbt ab nach Kaltstart

Dieses Thema im Forum "Technik - Motor, Getriebe und Fahrwerk" wurde erstellt von 230er, 30. Juni 2015.

  1. 230er

    230er Mitglied

    24
    24. März 2009
    Seit der Winterpause hat unser 1965er 230er ein neues Problem: Der Motor spring hervorragend an, geht beim Kaltstart aber wieder aus und nimmt nach dem zweiten Start für ca. 20 Sekunden extrem unwillig Gas an. Die CO Werte sind dabei sehr niedrig, so um die 1%. Nach geschätzten 30 bis 60 Sekunden lässt sich der Wagen normal fahren. Warmstart ist ebenfalls völlig problemlos. Die CO-Werte warm liegen bei 4%. Motorleistung ist dann voll vorhanden.

    Die R11 Einspritzpumpe war vor 800km beim Monopolisten komplett überholt worden. Einzige Auffälligkeit: Die CO-Schraube muss viel gedreht werden bis sich was tut, was laut Pumpenmonopolisten bei dieser Pumpe normal sei, was ich von der alten Pumpe her zwar auch so kannte ... aber DIE war ja auch "hinüber".

    Kaltstartventil und Fettzug scheinen zu arbeiten, werden bei 18 Grad für ca. 4 Sekunden angesteuert. Das Spritzbild des Startventils ist zweistrahlig, der Fettzugmagnet arbeitet hörbar.

    Das Dehnstoffelement scheint zu arbeiten: im kalten Zustand ist das Ansauggeräuch bei abgenommenem Filter zu hören und es verschwindet im warmen Zustand. Auffällig dass die Motordrehzahl im kalten Zustand NICHT erhöht ist, was durch die Zusatzluft und zusätzlichem Kraftstoff (ausgelöst durch das Dehnstoffelement) doch bestimmt so sein sollte? Die Luftleitung zwischen Dehnstoffelement und Ansaubrücke ist freigängig.

    Die Ansaugbrücke wurde zur Falschluftprüfung abgesprüht und sicherheitshalber mal demontiert: keine Auffälligkeiten. Zündanlage, Ventilspiel, Kompression, Kraftstoffpumpendruck: alles i.O.. An der Einspritzpumpe selbst wurde noch nicht gearbeitet (also zum Beispiel Dehnstoffelement demontiert), weil sie noch so schön mit Lack versiegelt ist und ich nach 2 Jahren wegen der geringen Laufleitung ggf. auf etwas Kulanz hoffe - ich würde sie bei weiterhin erfolglosen Fehlersuche im nächsten Winter ausbauen und zur Prüfung zurück schicken.

    Im Moment drehen sich meine Gedanken um das Dehnstoffelement (und dessen Auswirkungen). Dieses sehe ich alleinverantwortlich für den Warmlauf - oder übersehe ich etwas? Die Kaltstarteinrichtung arbeitet für mein Empfinden erfolgreich, da der reine Motorstart spontan funktioniert.

    Kennt jemand dieses Problem? Hat jemand eine Idee?

    Grüße vom "230er"
     
  2. aleha

    aleha Aktives Mitglied

    185
    31. Dezember 2012
    Grüß' Dich 230-er,

    läuft er, wenn er kalt ist und der Sprit aus dem Kaltstartventil verbrannt wurde (also nach dem 2-ten Start, während Deiner genannten 20 Sekunden) auf allen Zylindern?

    Wenn nein, könnte die Ursache in undichten Einspritzventile und/oder Druckstücken in der ESP liegen. Dann sollte er aber auch warm schlecht anspringen, wenn er etwas gestanden ist (warm gefahren und dann vielleicht 0.5 bis 1 Stunde abgestellt; setzt voraus, daß nicht auch noch ein 1-Sekunden-Relais verbaut ist).

    Gruß Hans
     
  3. 230er

    230er Mitglied

    24
    24. März 2009
    Ich werde das prüfen. Gefühlsmäßig würde ich sagen ja, der Motor läuft auf allen Zylindern.

    Wie er nach einer Stunde anspringt werde ich ebenfalls prüfen (ich meine gut), wie auch ob ein 1-Sekunden-Relais verbaut ist (könnte gut sein, da meiner Erinnerung nach das Startventil auch im warmen Zustand kurz einspritzt - muss das wie gesagt aber erst prüfen).

    Danke Hans für Deine Hinweise!
     
  4. 230er

    230er Mitglied

    24
    24. März 2009
    Ich würde sagen er läuft auf allen Zylindern, nur eben mager, so als hätte man den Choke vergessen. Der Motor nimmt kein Gas an, droht auszugehen, tut das auch wenn man ohne Gefühl Gas gibt. Nach einer Weile dann läuft der Motor rund als wäre nichts gewesen.

    Ich habe ihn eine Stunde stehen lassen. Am Thermozeitschalter waren noch 50 Grad vorhanden (gemessen mit Handhermometer). Der Motor springt mäßig an (ging früher viel besser) und nimmt für 5 Sekunden schlecht Gas an. Am Kaltstartventil lag für 0,5 Sekunden Spannung an, also dürfte ein 1-Sekunden-Relais verbaut sein.

    Um nach Deinem Vorschlag testen zu können könnte ich vielleicht das Zeitrelais außer Betrieb setzen? Ich habe 5 Relais gefunden (Bilder anbei). Das "moderne" Relais 1 dürfte zu den nachgerüsteten Zusatzscheinwerfern gehören. Die anderen sollten original sein.

    Ich sollte Druckstücke der ESP und Einspritzventile auf Dichtigkeit prüfen? Muss ich mal die Forumssuche bemühen wie das geht...

    Gruß
    230er
     

    Anhänge:

  5. 230er

    230er Mitglied

    24
    24. März 2009
    Nachtrag

    An die Druckstücken hätte ich die Erwartung dass sie gut sind da sie neu sind (wie die ganze ESP). Die Einspritzventile sind dicht - das hatte die Werkstatt geprüft in Verbindung mit Spritzbild und -mengen.
     
  6. 230er

    230er Mitglied

    24
    24. März 2009
    Kopfdichtung?

    Es gibt Forumsbeiträge die schlechten Motorlauf in Verbindung brachten mit einer defekten Kopfdichtung. Da ich heute mehrfach ein Gluckern hörte habe ich die Werkstatt beauftragt die Kopfdichtung zu tauschen.

    Im Kühlwasser fand sich zwar weder CO noch Öl und auch das Motorenöl ist nicht milchig (riecht dafür nach Sprit), aber es zeigte sich heute ein einziger Wasserstropfen exakt auf Kopfdichtungshöhe. Eigentlich war es ein Wasserbläschen, das dann vor unserer Augen platzte.

    Das hat dort mal gar nichts verloren... :verboten:
     
  7. d.Hahn

    d.Hahn Aktives Mitglied Mitarbeiter Administrator

    20. November 2003
    Hallo,

    schlechter Kaltlauf war bei meinem Motor 2 mal in Folge auf eine
    defekte Kopfdichtung zurück zu führen. Unwilliges anspringen mit
    laufen auf nur 5 Zylindern was sich nach anfänglich 30sec immer weiter
    gesteigert hatte.

    vG
    Detlef H.
     
  8. Franz W.

    Franz W. Aktives Mitglied

    669
    31. Juli 2004
    Kaltstart

    Hallo,

    nimm einmal das Dehnstoffelement runter (Achtung, Kühlwasseraustritt) und drücke mit einem Schraubenzieher auf den Kugelkopf des Steuerschiebers, evtl. vorher mit WD 40 einsprühen. Der Steuerschieber muß unter leichter Kraftaufwendung 2-stufig (Absteuerung Menge und - Luft) runterzudrücken sein und wichtig !!! auch wieder raufkommen. Hat bei mir einmal gesteckt, weil wegen Undichtigkeit durch Wasser aus dem darübersitzendem Dehnstoffelement festgerostet. Muß auch wieder raufkommen und nicht unten verharren wie beim warmen Motor !!
    Sonst 1 ovale Scheibe 0,5mm dick unter das Steuerschiebergehäuse zusätzlich legen.
    Oder an der Schraube oben am Steuerschieber (dort wo das Dehnstoffelement draufdrückt) eine 3/4 Umdrehung reindrehen und schauen, ob es besser wird

    Grüße Franz
     
  9. Franz W.

    Franz W. Aktives Mitglied

    669
    31. Juli 2004
    Kaltstartproblem

    Hallo,
    ich wollte noch was anmerken, weil es hier im Büro so schön kühl ist und man sonst eh nicht viel machen kann.
    Ich würde zuerst die Gängigkeit des Steuerschiebers überprüfen, wie schon geschrieben.
    Zur Verstellung der Schraube am Steuerschieber muß man einen gekröpften Ringschlüssel SW 8 opfern, den man in der Höhe auf ca. 1,5 mm abschleift, weil die Kontermutter sehr flach ist und man sonst nicht mit einer 7-er ? Nuß an die eigentliche Verstell-Schraube mit dem Kugelkopf kommt.
    Mehr als 2 x 0,5 mm würde ich nicht verstellen, weil man damit die gesamte Kaltstanreicherung um je 10°C nach hinten verschiebt und bei spätestens 70°C damit Schluß sein sollte. Sonst fährt man mit Daueranreicherung herum. Sh. Bosch Werksangabe Absteuerung Luft Maß f = 7,6 +-0,05 mm bei 60°C +-2,5 und Absteuerung Menge Maß f= 7,2 mm bei 50°C.
     
Müller Classic Motors
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