Infrastrukturabgabe

Dieses Thema im Forum "Erfahrungsaustausch" wurde erstellt von Zeckes62, 25. März 2017.

  1. Zeckes62

    Zeckes62 Aktives Mitglied

    170
    17. Juni 2012
    G'morgen zusammen,
    Ich habe mich gestern zum ersten Mal etwas näher mit der Infrastrukturabgabe beschäftigt.
    Sinn dieser Maut soll ja sein, dass Geld für die Erhaltung und Instandsetzung unseres Straßennetzes gesammelt wird.
    Wir alle wissen, je schwerer ein Fahrzeug und je mehr es fährt, desto mehr "belastet" es unsere Straßen. Unsere Oldtimer sind in der Regel eher leichter als moderne Fahrzeuge und fahren im Verhältnis zu einem Alltagsgebrauchsfahrzeug deutlich weniger. Somit kann man die Belastung unseres Infrastrukturnetzes durch Oldtimer eher als gering einstufen.
    Nun haben sich schlaue Menschen einfallen lassen, die Maut nach Umweltgesichtspunkten (Schadstoffausstoß) zu bemessen.
    Ok, kann man machen, für die Umwelt sollte man immer etwas tun, immerhin schmelzen die Polkappen so langsam ab.
    Hierbei hat man die Oldtimer derart eingestuft, dass man gesagt hat, dass die Fahrzeuge allesamt "Stinker" sind, und somit den Höchstbetrag von 130,- EUR zahlen müssen.
    Es geht mir jetzt nicht darum, ob das gerecht ist oder nicht. Wer Pagode fährt kann auch noch zusätzlich 130,- EUR im Jahr zahlen.
    Für mich fügt sich hier wieder ein neuer kleiner Puzzelstein in meine Befürchtung ein, dass wir in absehbarer Zeit mit unseren "Stinkern" nirgendwo mehr hinfahren bzw. einfahren dürfen.
    Wir hatten diese Diskussion demletzt schonmal, als es um die neue Umweltzone von Paris ging.
    Also holt Eure "Stinker" raus und fahrt noch solange es geht! Ich bin der festen Überzeugung, dass hier auf politischer Ebene ein Umdenkprozess im Gange ist.
    Oder was glaubt Ihr?!

    Beste Grüße

    Andreas
     
    Zuletzt bearbeitet: 25. März 2017
  2. SANDRIN

    SANDRIN Hammering Shit Can Driver

    594
    5. Oktober 2008
    Ich denke, man kann diesen 'Umdenkprozess' auch herbeireden.
    Ciao
     
  3. Bernhard R.

    Bernhard R. Aktives Mitglied

    598
    3. August 2014
    oder herbeiwählen ...

    Geniesst lieber das schöne Wetter!

    Grüße
     
  4. BMB

    BMB deaktiviert

    30. Juli 2006
    Egal ob schönes Wetter oder nicht, ein paar Richtigstellungen zum Thread von Zeckes62 sollten schon sein:

    1. Die 130,00 Euro Infrastrukturabgabe für Oldtimer ist unter dem Strich nicht zusätzlich, sondern wird mit den jährlichen 191,- Euro Kfz-St für Oldtimer mit H-Kennzeichen verrechnet. Es bleibt also bei 191,- Euro Jahresabgabe

    2. Gäbe es die H-Kennzeichen Regelung nicht, würdet ihr für die Pagode um die 400,00 Euro Jahressteuer berappen dürfen incl. Fahrverbot in den Großstädten und jeder andere Oldtimer ab ca. 1.300 ccm Hubraum würde mehr bezahlen, als die pauschalen 191,-- Euro. Anstatt sich zu freuen, dass die Infrastrukturabgabe auch bei Oldtimern mit der Kfz-Steuer verrechnet werden kann, jammern wir auf hohem Niveau.

    Damit wir alle wissen, wovon wir hier reden, habe ich eine aktuelle Zusammenfassung zum Thema Infrastrukturabgabe beigelegt.
    Diese Zusammenstellung hat der DEUVET veröffentlicht.

    BMB
    Bernd
     

    Anhänge:

  5. Christopher

    Christopher Aktives Mitglied

    225
    1. August 2005
    Hallo Bernhard,

    ich stimme dir sowohl bezüglich Genießen des schönen Wetters,
    als auch beim "Herbeiwählen" zu.
    Rot-Rot-Grün halte ich für durchaus möglich (wahrscheinlich?!)
    und falls das so kommt wird es ziemlich sicher eine negative Auswirkung auf das Betreiben von Oldtimern haben.
    Das halte ich nicht nur für ein Herbeireden.

    Grüße
    Jan
     
  6. Tobi

    Tobi Aktives Mitglied

    26. April 2005
    Ihr wisst aber schon....

    ....zu welcher Partei der aktuelle Verkehrsminister gehört, auf dessen Mist die Abgabe ausgedacht wurde und die Oldtimer voll abstraft, oder?

    Da muss ich auf BMB verweisen: als der DEUVET noch der Interessenverband aller oldtimerbesitzer war gabs das H Kennzeichen, nun, wo die die statusgierigen Funktionäre des ADAC die "Interessenvertreter" sind ist Funkstille und wir finden kein Gehör mehr - mit solchen folgen. Das hat mit den Parteien selber nix zu tun.

     
    Zuletzt bearbeitet: 25. März 2017
  7. BMB

    BMB deaktiviert

    30. Juli 2006
    Irgendwann wird es soweit sein, dass auch der letzte Gutgläubige merkt.

    Es sind nicht die Parteien, die uns regieren. Hier sind die Farbe und die Ideologie völlig egal.

    Es sind schon gar nicht die Politiker, die uns regieren, die glauben das nur. Hier ist ebenfalls die Farbe, das Umfeld, die Kindheit und die Bildung völlig egal.

    Es sind die Lobbyisten, die uns regieren. Sie schreiben den Parteien und den Politikern den Teil der Gesetzestexte und Verordnungen vor, der ausschließlich profit- und interessenorientiert ist.
    Das beginnt schon im kleinen Gemeinderat und führt in direkter Linie durch bis zu den Ministerien.

    Dem kann man nur mit einem absoluten Lobbyisten-Verbot begegnen, oder mit eigenen, starken Lobbyisten für die eigenen Interessen.

    Schade für uns, der DEUVET alleine schafft es nicht und der ADAC hat kein Interesse als funktionierender erfolgreicher Oldtimerlobbyist tätig zu werden.

    BMB
    Bernd

    So, das war jetzt genug Politik im pagodentreff.de
     
  8. Stahlfelge

    Stahlfelge Aktives Mitglied

    176
    8. September 2013
    Moin,
    wer glaubt, dass die Maut dauerhaft für uns alle kostenneutral verläuft, wird seelig..

    Am Ende ist das eine neue Art der Besteuerung durch die Hintertür und wird sehr schnell ausgeschmückt und zweckentfremdet.

    Ich darf an den Soli erinnern -never ending story- und keiner regt sich mehr darüber auf

    Wie hat Herbert Grönemeyer so schön gesungen: Wie eine träge Herde Kühe schaun wir kurz auf und grasen dann gemütlich weiter!

    Schönen Sonntag noch
     
  9. MartinK

    MartinK schraubt hemdsärmelig

    19. Mai 2012
    Lieber Bernd, du hast leider recht. Wenn ich mir das wirklich hirnverbrannt kompliziert aufgebaute Infrastrukturabgabesystem anschaue kann ich nur den Kopf schütteln. Maut darf es ja nicht heißen. Früher oder später wird das System kassiert und alle zahlen mehr. Längst wird im Ministerium geplant, die Bundesautobahnen und Fernstraßen in eine GmbH zu überführen, deren Mehrheitseigner der Bund ist. Dadurch wird das Straßennetz der staatlichen Kontrolle entzogen. Es ist spannend, sich da mal einzulesen. Im Grunde genommen ahnt man wie pleite Deutschland eigentlich ist. Aber wir schaffen das ja....

    Der nächste große Fehler war, dem DEUVET die Interessenvertretung der deutschen Oldtimerfahrer zu entziehen und dem größten Interessenverband der deutschen Neuwagenindustrie (ADAC) zuzuschlagen. Nur ein starker DEUVET kann trotzdem versuchen auf die Politik Einfluss zu nehmen. Wie jüngst geschehen mit dem Saisonkennzeichen für Oldtimer und der Abschaffung des Sonntagsfahrverbotes für Oldtimer-LKW im nichtkommerziellen Bereich. Mir ist nicht bekannt dass der ADAC da irgendwie mitgewirkt hat. Ich kann nur jedem Oldtimer-Fahrer raten den ADAC zu verlassen. Das war das Wort zum Sonntag und wir warten ob Oskar an der Saar wieder regieren darf. Der letzte macht das Licht aus... Martin.
     
  10. 280igSL

    280igSL Aktives Mitglied

    216
    27. Dezember 2014
    Abzocken in Austria

    können wir (Österreich) bei den Autofahrern noch besser...

    Heute die Aussage des zuständigen österr. Ministers:
    Rupprechter deutet Steuererhöhung für Dieselautos an

    Käufer von Dieselautos müssen in Zukunft wohl damit rechnen, vom Staat verstärkt zur Kassa gebeten zu werden. Landwirtschaftsminister Andrä Rupprechter (ÖVP) ließ in der heutigen ORF-„Pressestunde“ durchblicken, dass es im Zuge der neuen Klima- und Energiestrategie der Regierung für Dieselautos zu Steuererhöhungen kommen wird.
    „Wer sich jetzt ein Dieselauto kauft, muss damit rechnen, dass es in den nächsten Jahren zu Änderungen kommen wird“, sagte Rupprechter. Ob es sich dabei konkret um Steuererhöhungen handeln werde, wollte der Minister nicht bestätigen. „Vorher über Einzelmaßnahmen zu diskutieren ist nicht sinnvoll“, sagte er.


    Beim Steuern "eintreiben" keinen Genierer.....


    PS: Autobahnvignette haben wir ja schon - da geht nix mehr...
     
  11. Müllerle

    Müllerle Aktives Mitglied

    214
    14. Februar 2014
    Zitat:
    "PS:Autobahnvignette haben wir ja schon - da geht nix mehr"
    Klar geht da noch was [emoji4]
    .... Gebühren- oder Preiserhöhung, oder wie man es auch immer nennen mag.

    Über eines dürften wir uns doch im Klaren sein: wenn irgendwo lohnend Zusatzeinnahmen zu holen sind, dann bei den Autofahrern. War schon immer so und wird so bleiben.
    Bestes Beispiel: Mineralölsteuer. Da wirkt die Regierung nicht groß auf die Spritpreise ein. Warum?! Weil jeder Cent der mehr verlangt wird auch Mehreinnahmen an Steuern bedeuten.
    Süß ist auch die Fantasie die zur Namensfindung für neue Steuermodelle aufgebracht wird.

    Sonnigen Sonntag noch allen
    Matze
     
  12. MartinK

    MartinK schraubt hemdsärmelig

    19. Mai 2012
  13. BMB

    BMB deaktiviert

    30. Juli 2006


    Diese 130,00 Euro werden jedoch gegen die rund 190,00 Euro Kfz-Steuer aufgerechnet.
    Zunächst also ein Nullsummenspiel für uns.

    Mal sehen, wie lange noch.

    BMB
    Bernd
     
  14. ursodent

    ursodent ursus antennae

    9. Mai 2004
    Naja, entweder bis der europäische Gerichtshof die Maut kippt oder wir zur Strafzahlung wegen unserer Abgasklasse verdonnert werden.

    Gut, dass ich in überschaubarer Zeit auf's Land ziehe...
    Bin nämlich zur Zeit mitten in der "Zone".

    Munter bleiben...

    Michael
     
  15. Michael55555

    Michael55555 Aktives Mitglied

    60
    14. Juni 2015
    Da bekommt der Begriff "Zone" doch eine ganz neue Beddeutung.
    Gibt's dann demnächst Montagsfahrten mit " wir sind für das Auto ?" Schildern?

    Ich dachte die infrastrukturabgabe hat nichts mit Umweltzonen zu tun. Ist doch eine Autobahn und Bundestrassenabgabe ...

    Alles wird gut. Michael
     
  16. ursodent

    ursodent ursus antennae

    9. Mai 2004
    Wohl wahr, nur mag das eine oder andere Staatssekretärshirn im BMUB darauf kommen, die Kompensation für Oldies dem Primat des Umweltschutzes zu unterwerfen.
    Dann sind blitzschnell 192 und 130 Euronen addiert (wie auch BMB zu ahnen scheint)...

    Aber ich bleibe munter... :)

    Michael
     
Schlagworte:
Müller Classic Motors
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