Transportschaeden - Was ist zu tun ?

Dieses Thema im Forum "die Mercedes Benz „Pagode“" wurde erstellt von Chicago250SL, 8. Juni 2008.

  1. Chicago250SL

    Chicago250SL Aktives Mitglied

    42
    31. August 2005
    Hallo zusammen,
    ich hatte meine Pagode von Chicago nach Bremerhaven verschifft.Als sie in Chicago abgeholt wurde, waren Karosserie und Lack ziemlich makellos.
    Das gute Stück ist letzte Woche auch in Bremerhaven angekommen (nach 7 Wochen). Gerade habe ich den Entladereport bekommen und der hat bei mir die Galle-Produktion massiv erhöht: Es sind auf der rechten und der linken Seite jeweils mehrere Kratzer und Lackbrüche eingetragen Desweiteren wurde eine Delle vermerkt, die vorher definitiv nicht da war.
    Meine Frage: Reicht der Entladereport mit der Wagenbeschreibung für die Dokumentation der Schaeden (und vor allen Dingen, wo diese passiert sind) erstmal aus oder soll ich einen Gutachter nach Bremerhaven schicken? Natuerlich muessen die Schaeden begutachtet werden, sie Frage ist nur wann und wo. Ich will nur nicht, dass die Transportversicherung (aus USA) sagt, dass die Schaeden auf dem Transport von Bremerhaven nach Heidelberg passiert sind.
    Überhaupt wird die transatlantische Schadensregelung bestimmt ein ganz besonderer Spaß.
    Eventuell hat ja schonmal jemand aehnliche Erfahrungen gemacht.

    Danke und Gruß

    Tom
     
  2. isgaard

    isgaard Aktives Mitglied

    92
    8. Februar 2008
    Hi Tom!

    Meine bisher 2 importierten Fahrzeuge hatten beide Macken die eindeutig durch den Transport entstanden sind (Be- und Entladereport). Den Matrosen sind die Autos total schnuppe, die sehen zu, dass sie die Dinger möglichst platzsparend in die Container quetschen und dann schnell Feierabend machen. Eine Transportversicherung ist für den Allerwertesten, es wird zunächst abgewiegelt und dann gar nicht mehr korrespondiert! Ich hatte beim ersten Fahrzeug einen recht kleinen Schaden (Beule im Seitenteil), nach Kostenvoranschlag 630 Euro. Da eine Selbstbeteiligung von 500 Euro vereinbart war und es sich um eine deutsche Firma handelte über die der gesamte Vorgnag lief bekam ich nach langem hin und her 130 Euro ausgezahlt.

    Der jetzige Fall ist jedoch viel schlimmer, die Pagode hat Chromschäden in Höhe von über 4.000 Euro (Bugverzierung, Scheinwerfer und Stoßstange). Die Verschiffung hat der Verkäufer in den USA übernommen, ich bestand auf eine Versicherung die 430 Dollar gekostet hat, von der ich jedoch nie irgendetwas gesehen habe. Keine Police, nur ein Foto der Quittung! Nun bin ich in ständigem Kontakt mit dem Verkäufer, der glücklicherweise recht kooperativ ist. Die Verschiffungsfirma blockt jedoch total ab, es kommt wenn überhaupt eine kurze Mail und dann wochenlang wieder nichts mehr. Es ist zum Haareraufen, ich werde wohl keinen Cent sehen.

    Grundsätzlich deckt die Versicherung m.E. eh keine Kratzer und Beulen ab, mir ging es hauptsächlich um den Super-Gau: Container über Bord. Mal eben ca. 25k Dollar auf dem Grund des Ozeans war mir zuviel Risiko, aber selbst hier hätte ich im nachhinein Bedenken, überhaupt etwas erstattet zu bekommen.

    Zusammengefasst sind imho Versicherungen für Überseetransporte absolut sinnfrei!

    Es interessiert mich natürlich wie Deine Erfahrungen weitergehen und wer noch ähnliches erlebt hat.

    Viele Grüsse,
    Torsten
     
  3. tfische2

    tfische2 Pagodenfischer

    111
    18. Januar 2008
    Frontalschaden

    Also meine Pagode ist mit einem sehr starken Frontalschaden angekommen. Die New Yorker Versicherung hat umgehend eine Agentur rausgeschickt um den Wagen zu begutachten.Dies war vor zwei Wochen und seitdem habe ich nichts mehr gehoert. Der Wagen war mit 10.000 Euro versichert und ein Unternehmen vor Ort hat den Schaden mit 4.700 Pfund bewertet. Wenn ich nach meinem Gefühl gehe kann ich froh sein wenn ich 500 Pfund bekomme. Wie auch immer, der Zustand meines Fahrzeuges war eh so besch.... das dies den Braten auch nicht mehr fett macht. Also mein Tip für dich waere, einem Anwalt den ganzen Schriftverkehr machen zu lassen, dies schafft ein bischen mehr Druck für die Versicherung.
     
  4. isgaard

    isgaard Aktives Mitglied

    92
    8. Februar 2008
    Das kostet aber horrendes, zusätzliches Geld mit völlig ungewissem Ausgang!! Internationale Prozesse sind unberechenbar und unbezahlbar, vom Zeitfaktor mal ganz abgesehen. Klar, jeder Anwalt freut sich über so einen Auftrag...

    Als erstes zu checken wären die genauen Versicherungsbedingungen: Was war versichert über welchen Betrag, welche Selbstbeteiligung gilt? Gibt es Dokumente über den Abschluss der Versicherung (Police)? Sind beide Reports vom Be- und entladen vorhanden?
     
  5. Jugendtraum

    Jugendtraum lack, blech u. rost !!!!!

    172
    1. Februar 2007
    transportschäden

    sorry jungs aber transportversicherung ist echt kein cent wert...

    denn die transporteure ( zu welchen ich auch gehöre..) sind i.d.r.

    mit sogennanten srz (sonderziehwerten versichert) ausreichen in brd ist z.b

    srz. 10 was ungefähr 10eur/kg bedeutet. d.h bei 1400kg ist man mit ca. 14000eur versichert (wir sind mit 40srz d.h. ca. 50eur/kg versichert)

    und wichtig wichtig-----nur auf totalverlust..d.h ungefähr ich werf das ding in den neckar...

    kratzer, beulen etc. sind nicht!!! versichert

    und deshalb steht i.d.r. in den agb´s dieser auschluss

    ..und so kommt es vor, dass bei unfällen bezahlt wird und bagatellschäden eben nicht.

    ist zwar keine hilfe aber vielleicht hilft es zu vermeiden unnötig geld rauszuwerfen

    grüsse

    alexander
     
  6. BMB

    BMB deaktiviert

    30. Juli 2006
    Transportversicherung ist wichtig!

    Hallo Tom,
    der Beitrag von Alexander ist sachlich so nicht ganz richtig.

    Es stimmt, daß die Transporteure und Spediteure eingeschränkt haften und in vielen Fällen auch nach Gewicht begrenzt oder sonstwie durch AGB’s eingeschränkt.
    Aber genau aus diesem Grund schließt man eine Transportversicherung ab, weil hier nämlich diese Begrenzungen gegenüber dem Versicherten (Begünstigten) nicht greifen!!!
    Es gelten einzig und allein die Versicherungsbedingungen. Und es ist Sache des Versicherers den Verursacher festzustellen und in Regress zu nehmen.
    Der Versicherte (Begünstigte) muß lediglich beweisen, daß der Schaden während der versicherten Reise (Transport) geschehen ist.
    Deshalb hier der Schnellkurs:
    1.) Nur der Begünstigte (Versicherte) oder sein Bevollmächtigter kann Ansprüche an die Versicherung stellen.
    2.) Der Name des Begünstigten steht in der Versicherungspolice und er hat auch die Police in seinem Besitz.
    3.) Der Begünstigte muß die Versicherung oder deren autorisierte Agenten (siehe Police) darüber unterrichten, daß ein Schaden entstanden ist.
    4.) Diese Unterrichtung muß schnellstens nach Entdeckung erfolgen.
    5.) Um sicher zustellen, daß man den Schaden nicht in die Schuhe geschoben bekommt, muß (!!!) man bei Übernahme des Fahrzeugs (im Empfangshafenhafen, oder am sonstigen Übergabeort) eine sogenannte Abschreibung auf der Übergabequittung anbringen.
    6.) Diese Abschreibung muß möglichst detailliert alle festgestellten Schäden beinhalten und sollte mit Ort und Datum vom Übernehmenden unterzeichnet und vom Übergebenden gegengezeichnet werden. Es geht auch ohne Gegenzeichnung. Wichtig ist aber, daß der Übernehmende die vorgenannten Abschreibungen tätigt!
    7.) Spätestens jetzt sollte die Versicherung vom Schaden unterrichtet werden und um Weisung bezgl. Gutachter und weiterer Vorgehensweise gefragt werden. Hierbei den Standort des Fahrzeugs angeben (kann auch die eigene Garagesein, wenn vorher wie unter 5. und 6. verfahren wurde) und hierbei unbedingt einen Termin setzen.
    8.) Bei Anmeldung des Schadens, die Übergabequittung vom Verschiffungsort bzw. dem Ort, an dem der Spediteur übernommen hat und die unter 5. und 6. genannte Quittung (beides zunächst in Kopie) beifügen. Somit ist sofort sichtbar, daß der Schaden während der Reise entstanden ist.
    9.) Sollte keine Police vorliegen, weil der beauftragte Spediteur nur eine Rechnung über die Prämie geschrieben hat, dann alle Ansprüche wie vorher aufgeführt bei diesem Spediteur anmelden. (Fax mit Sendebestätigung oder Einschreiben/Rückschein) – und nicht vergessen immer Termine setzen. Hierbei kein Gefasel keine Vermutungen, sondern nur Fakten angeben und den Spediteur für den Schaden verantwortlich halten.
    Das Verantwortlichhalten des Spediteurs ist übrigens auch sinnvoll, auch wenn man sich direkt an den Versicherer hält, weil dies dem Versicherer hilft seine Ansprüche durchzusetzen.

    Wenn Du eine saubere Übergabequittung vom Spediteur/Hafengesellschaft/Reeder am Übergabe- bzw. Verschiffungsort hast und am Empfangsort Deine Abschreibungen bei Inempfangnahme des Fahrzeugs angebracht hast, ist es Sache des Versicherers den Schuldigen festzustellen (wenn er möchte). Es ist nicht Deine Sache, den Schuldigen zu suchen.

    So, daß war ein Schnellkurs, ohne jede Haftung für mich (!!!) und allen abmahngeilen Personen sei gesagt, daß dies keine (Rechts-) Beratung sein soll, lediglich eine Hilfestellung für einen Hobbyfreund.
    Ich drücke Dir die Daumen
    Bernd
     
  7. Jugendtraum

    Jugendtraum lack, blech u. rost !!!!!

    172
    1. Februar 2007
    @gerd

    hallo gerd

    klasse aufsatz!!!

    man lernt nie aus....in der form so detalliert noch nicht damit befasst.

    vielen dank

    grüsse

    alexander
     
  8. Pagodenschrauber

    Pagodenschrauber lebt schon fast hier

    14. Mai 2004
    Nur,

    wer ist Gerd? :)

    Gruss Chris
     
  9. Jugendtraum

    Jugendtraum lack, blech u. rost !!!!!

    172
    1. Februar 2007
    äääähhh..

    :hahn::hahn: @bernd...sorry...

    :bierkrug:alexander
     
  10. Chicago250SL

    Chicago250SL Aktives Mitglied

    42
    31. August 2005
    Update

    Hallo,
    nur ein kurzes Update. Es sind ziemlich heftige Kratzer auf Motorhaube und linkem Kotfluegel. Ausserdem ist die Tuer rechts verkratzt. Ich habe einen Kostenvoranschlag eingeholt: Saftige 1414 Euro. Bei 500 Dollar selbstbeteiligung werde ich also ca. 1100 Euro von der Transportversicherung fordern. Claim und alle Unterlagen habe ich bereits eingereicht. Mal sehen, was da kommt.

    Gruss

    TOM
     
  11. tfische2

    tfische2 Pagodenfischer

    111
    18. Januar 2008
    Frontalschaden

    Vielleicht ein kleines Update von meinem Schaden. Habe die Versicherung mit einem Rechtsanwalt angemahnt. Ich bin der Versicherung entgegengekommen mit einem Betrag von 2500 Euro und diese haben mir dann 2000 Euro angeboten. :)Habe dies akzeptiert und denke das ich damit Leben kann. Geld habe ich noch nicht ueberwiesen bekommen jedoch ich hoffe das dies kein Thema mehr sein wird.
     
  12. Chicago250SL

    Chicago250SL Aktives Mitglied

    42
    31. August 2005
    Angebot

    Hallo
    Meine Transportversicherung hat sich in Rekordzeit gemeldet. Allerdings wollen die nur ca 650 Euro zahlen/Selbstbeteiligung schon ab (angeblich war das Auto unterversichert). Tolle Sache. Ich kann also entweder die 650 Euro nehmen oder ewig mit der Versicherung verhandeln. Es ist wohl deren Kalkuel, dass die Leute lieber weniger Ged nehmen und dafuer keinen weiteren Aerger haben.
    Hat schonmal jemand eine solche tolle Erfahrung gemacht ?

    Gruss

    TOM
     
  13. tfische2

    tfische2 Pagodenfischer

    111
    18. Januar 2008
    Tom,
    sollten die mir diese 2000 Euro ueberweisen dann haette ich ein drittel der Versicherungssumme bekommen.Da koennte ich mich dann auch nicht beschweren. An Deiner Stelle wuerde ich die Summe von 650 Euro nehmen und mir mit meiner Frau ein schoenes Wochenende machen.
     
  14. Louis1001

    Louis1001 Neues Mitglied

    2
    9. Juli 2008
    Kleiner Tipp für alle die wenig Erfahrung in der Schifferszene haben. Zunächst gibt es einen all-in Schutz, der je nach Spediteur und Versicherer zwischen 1,4% bis 3,0 % vom Wert des Fahrzeuges berechnet wird. Bei der Verladung(Container) sollte auf jeden Fall eine Vertrauensperson oder man selbst persönlich vor Ort sein. Bei meinem Spediteur in L.A. erhält der Lademeister von mit immer 100,-- US$ extra und dann passt er besonders auf. Schäden entstehen häufig beim Entladen in Bremerhaven, da die Aufträge von den beauftragten Speditionen meistens an Subunternehmer weitergeben werden, die meistens neu am Markt sind und keiner kennt, dafür aber billig-leider! Ein einwandfreies Ladepapier + einen guten forwarder vor Ort(Verladehafen) ist unerlässlich, um dann seinen Schaden geltend zu machen.
     
  15. Chicago250SL

    Chicago250SL Aktives Mitglied

    42
    31. August 2005
    Kohle da.

    Ich habe den Scheck von der Versicherung erhalten und auch das Auto ist da. Alles in allem ist die Sache wohl noch gut gegangen.
    Wenn jemand Fragen zum Import von Autos aus den USA hat, kann ich gerne mit meinem neu gewonnenen Wissen behilflich sein.

    Gruss

    TOM
     
  16. coolhand

    coolhand Aktives Mitglied

    32
    21. August 2007
    Anderes Szenario

    Ich habe auch schon mehrfach darüber nachgedacht, ob ich mir ein Auto aus den USA hole. Ist es möglich, einen ganzen 20-Fuß Container zu mieten und den einfach am Verladeort selber zu beladen und ihn sich dann nach Hause schicken zu lassen ? Dann könnten Transportschäden nahezu ausgeschlossen werden. Was würde so eine Nummer kosten ?


    Gruß

    CH
     
Müller Classic Motors
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