Hitzeproblem Motor

Dieses Thema im Forum "Technik - Motor, Getriebe und Fahrwerk" wurde erstellt von SL69, 11. September 2008.

  1. SL69

    SL69 Mitglied

    15
    31. Mai 2008
    Liebe Pagogenfreunde,

    nach längerer, gemischter Fahrweise (Stadt und Überland) geht bei sehr warmem Wetter irgendwann einmal der Motor aus. Lässt sich 1-2 Mal wieder starten, geht wieder aus und springt dann auch nicht mehr an.

    Nach ca. 3-4 Minuten springt der Motor an, als wenn nichts gewesen sei.

    Hinweis: Benzinfilter wurde bereits gewechselt, Kühler ist neu, Fahrzeug verfügt über Öl - und Wasserkühler (280 SL), US-Fahrzeug mit 8-flügeligem Lüfterrad.
    Einstellung Zündung und Abgas stimmen.

    Dampfblasenbildung??? Falls ja, wie komme ich davon los?

    Bin für eure Erfahrungs-Tipps sehr dankbar.

    Gruss

    Horst
     
  2. fridolin

    fridolin Aktives Mitglied

    288
    27. September 2008
    Hitzeproblem

    Hallo,
    hatte ich auch gerade in Südeuropa. Habe schließlich die Einspritzpumpe etwas fetter eingestellt, dann war Ruhe.
     
  3. jbe

    jbe Aktives Mitglied

    90
    12. Februar 2006
    Dampfblasenbildung

    "Dampfblasenbildung??? Falls ja, wie komme ich davon los?"

    Falls ja, Benzindruck erhöhen (oder Avgas tanken, kostet nur 2,50/l :))! Also mal Deine Benzinpumpe prüfen lassen, war schon in einem anderen Thread beschrieben, evtl. liefert die weniger Druck als spezifiziert.
    Dampfblasenbildung hängt vom Umgebungsdruck ab - wie bei der Sprudelflasche, die sprudelt nicht bevor Du die das erste mal aufmachst. Wenn Du die öffnest, lässt der Druck im Luftpolster über der Flasche nach und es sprudelt....Wenn Du sie wieder zu machst, steigt der Druck im Luftpolster und es hört auf.
    DBB hängt übrigens auch von der Temperatur (nähe zum Siedepunkt) und Höhe über NN (also auch "Luftdruck") ab. Will sagen: was an kalten Tagen im Holland (sorry Gerard) reicht, führt an heissen Tagen am Großklockner zum Stillstand.

    Ciao

    Jörn
     
  4. BMB

    BMB deaktiviert

    30. Juli 2006
    Also für mich hat das nichts mit Dampfblasen zu tun. (Dieser Begriff wird viel zu viel als Ursache mißbraucht).
    Denn:
    1.) Dampfblasen beim 280 SL ist absolut selten (230 SL ggf. eher möglich)
    2.) Dampfblasen bringen den Motor bei richtig eingestelltem Leerlauf nicht zum Stillstand, wenn sie tatsächlich vorhanden sein sollten, dann sorgen Sie eher dafür, dass der Motor nicht mehr anspringt.


    Hier stimmt einfach das Gemisch beim Leerlauf oder sogar insgesamt nicht.
    Insofern ist der Hinweis von Fridolin, die ESP fetter zu stellen sicher wichtig.

    Bernd
     
  5. SL69

    SL69 Mitglied

    15
    31. Mai 2008
    Herzlichen Dank für Eure Tipps!

    Wenn es nur die etwas fettere Einstellung sein sollte, dann wäre es ja ziemlich einfach.

    Vielen Dank an alle!

    Gruss
    Horst
     
  6. fridolin

    fridolin Aktives Mitglied

    288
    27. September 2008
    Hitzeproblem

    Hallo,
    da bei diesen Motoren die Kraftstoffeinspritzung auch noch etwas zur Kühlung beiträgt (Schubabschaltung gab es da noch nicht) wird mit einer etwas fetteren Einstellung auch die Kühlung etwas besser und reduziert das Problem weiter. Klingt nach heutigen Vorstellungen unvorstellbar aber ist ja auch schon ein paar Freitage her.
     
  7. Pagodino

    Pagodino Aktives Mitglied

    536
    4. November 2004
    Heizung

    Da du ja ein CA -Car hast, hoffeich das du die Heizung nicht ueberbrueckt hast, denn dann dreht der Kuehlkreislauf um.

    Gruss Pagodino
     
  8. bochy3699

    bochy3699 Aktives Mitglied

    10. Februar 2005
    Hallo Fridolin,
    das wird heute noch genauso gemacht... Entwicklungsstand 2008! Ehe der Kat überhitzt wird kühlt man eben mit dem was am schnelsten verfügbar ist.... eben Sprit. Es wird jedoch nicht ständig und dauend genutzt sonden sensorisch abgefragt und dann nur bei Bedarf.

    Hallo Pagadino,
    wieso sollte sich beim Überbrücken des Heizungskühlers der Kühlkreislauf umdrehen??? Durch die Wasserpumpe wird doch die Richtung vorgegeben (denke ich mir so).:confused:
    Schlau mich mal auf.
    Besten Dank,
    Gr. Axel
     
  9. Pagoden-Klaus

    Pagoden-Klaus Aktives Mitglied

    803
    7. März 2004
    das wird heute noch genauso gemacht... Entwicklungsstand 2008! Ehe der Kat überhitzt wird kühlt man eben mit dem was am schnelsten verfügbar ist.... eben Sprit. Es wird jedoch nicht ständig und dauend genutzt sonden sensorisch abgefragt und dann nur bei Bedarf.

    Hallo Axel,
    das solltest Du mal etwas genauer erklären.

    Gruß Klaus
     
    Zuletzt bearbeitet: 20. Oktober 2008
  10. bochy3699

    bochy3699 Aktives Mitglied

    10. Februar 2005
    Hallo Klaus,
    also anbei mein bisschen Wissen zum Thema.
    Bei bestimmten Fahrzyklen werden im Abgasstrang extrem hohe Temperaturen erreicht.
    Ein üblicher Otto-Kat hat unten herum eine sog. Anspringtempertur, ab der er erst wirksam werden kann (Starttemperatur der Konvertierung). Wenn der Motor gestartet wird ist das Abgas kalt und der Motor auch (was man so kalt nennt...). Daher wird immer versucht (wie auch bei Dieselfahrzeugen) den Kat möglichst dicht an den Krümmer zu legen um ein möglichst frühes Anspringen über die Abgastemperatur zu erreichen. Mit Verschärfung der Abgasvorschriften ist dies seit Jahren ein großes Thema.
    Oben herum (Maximaltemperatur) geht es in die andere Richtung. Hier muß darauf geachtet werden, das die Beschichtung oder das Trägermaterial (bei Keramik- oder Metallträgern) nicht verbrennt. Tmax Keramikträger ca. 1300Grad, Tmax Metallträger ca. 1000Grad. Die Funktion der Konvertierung bricht schon bei geringeren Temperaturen zusammen (ca. 800Grad).
    Um dies zu verhindert gibt es die Möglichkeit über das Motormanagement die Leistung abzuregeln. Reicht das nicht besteht die Möglichkeit der sog. Nacheinspritzung. Hierbei wird Kraftstoff in nicht zundfähigem Verhältnis eingespritz wärend das Auslanssventil öffnet/offen ist (wiederum gesteuert über das Motormanagement). Durch die Verdunstung des eingespritzen Kraftstoffs entsteht Kälte die dann als "Kühlmittel" dem Kat die Wärme nimmt.
    Diese Fahrzyklen treten nicht bei der Typisierung eines Fahrzeugs auf.
    Die Einspritzmengen in Summe sind nicht wirklich verbrauchsrelevant, da die betroffenen Fahrzyklen "im echten Leben" selten und und vom normalen Kunden kaum genutzt werden. Nichts desdotrotz muß auch der grenzwertige Gebrauch abgesichert sein.
    Wenn jedoch die Wahl zwischen einem "gegrillten Kat" und der Nacheinspritzung besteht wird man immer die Nacheinspritzung wählen; schon aus Kostengründen vor Kunde. Ein Kat als Erstzteil ist nicht ganz so "unbillig".
    Soweit das bisschen was ich dazu weiß. Aber das Thema ist riesig und es arbeiten tausende von Spezialisten seit Jahren und täglich nicht nur bei den Fzg.-Herstellern an dem Thema.
    Evtl. ist ja in unserer "Gemeinde" der eine oder andere noch etwas beschlagener auf diesem Gebiet und kann hier noch etwas spezifizierter Antworten.
    In diesem Sinne..
    Gr. Axel
     
    Zuletzt bearbeitet: 20. Oktober 2008
Schlagworte:
Müller Classic Motors
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