Startschwierigkeiten

Dieses Thema im Forum "Technik - Motor, Getriebe und Fahrwerk" wurde erstellt von CATI, 19. September 2010.

  1. CATI

    CATI Aktives Mitglied

    689
    6. März 2007
    Hallo Pagodengemeinde,
    ich hatte schon öfters im Forum über mein Problem mit dem Rundlauf des Motors in den ersten 30 Sek. berichtet. Alle möglichen Ideen hatten jedoch nicht den durchschlagenden Erfolg. Nunmehr hat sich unser Kollege LENA dem Problem angenommen und den ultimativen Tip gehabt. Da der Motor offensichtlich nach dem Kaltstart nur auf 5 Pötten lief, war sein Vorschlag, nach dem Start den Motor im Leerlauf etwa 20 Sekunden auf einer Drehzahl von 1.500 - 1.800 laufen zu lassen damit er einmal "durchatmen" konnte. Gesagt getan und der Motor läuft bestens rund. Dank an LENA.
    Beste Grüße
    Carlo
     
  2. BMB

    BMB deaktiviert

    30. Juli 2006
    Hallo Carlo,

    das Problem nach dem Kaltstart die ersten 20 -30 Sekunden nur auf 5 Pötten hatten wir ja vor geraumer Zeit schon einmal hier an anderer Stelle im Forum erörtert.

    Es betraf auch mich und einige andere hier im Forum.

    Leider muss ich Dir sagen, dass Du - aller Wahrscheinlichkeit nach - Dir nur kurzfristig eine (vermeintliche) Lösung verschafft hast.

    Es wird auf Sicht gesehen wohl auf eine Motorrevision hinauslaufen, denn das von Dir beschriebene Problem ist meistens auf Wasser (können auch klitzekleine Mengen sein) in einem der Verbrennungsräume zurückzuführen.

    Enstanden durch feinste Risse im Zylinderkopf und am Wasserstand im Ausgleichsbehälter so gut wie nicht messbar.

    Es scheint so, dass die Köpfe altern, wie alles andere auch und dadurch die feinsten Risse entstehen, die um kalten Zustand kleinste Wassermengen durchlassen und sich (durch Ausdehnung des Materials) bei warmen Zustand verschliessen, wodurch die Verbrennung dann nicht mehr durch Wasser gestört wird und deshalb alles rund läuft.

    Also, ich wünsche es Dir nicht, aber es ist sehr wahrscheinlich, dass der Zylinderkopf schuld ist.
    Auch für andere, die hier mitlesen, empfiehlt es sich diese mögliche Ursache in solchen Fällen in Betracht zu ziehen.

    Sollte dies der Fall sein, kann ich nur empfehlen, gleich einen neuen Kopf zu kaufen (ca. 2.500,-- Euro, alle noch lieferbar), das ist besser als zu schweissen.
    Durch dass Schweissen, treten in vielen Fällen dann Risse an anderer Stelle im Kopf auf (weil das Material halt nicht mehr das jüngste ist) und der Spass geht von vorne los.

    BMB
    Bernd
     
  3. bochy3699

    bochy3699 Aktives Mitglied

    10. Februar 2005
    "Durch dass Schweissen, treten in vielen Fällen dann Risse an anderer Stelle im Kopf auf (weil das Material halt nicht mehr das jüngste ist) und der Spass geht von vorne los."

    Hallo Carlo.
    Es gibt inzwischen bessere Methoden Porositäten in Lechtmetallbauteilen dauerhaft abzudichten. Es ist ein Verfahren welches industriell in Serie eingesetzt wird und funktioniert.
    Schaumal hier: Henkel Loctite-KID GmbH - Portfolio Imprgnation - Produkte/Medien

    Gr., Axel
     
  4. lowin

    lowin Aktives Mitglied

    18. April 2004
    Loclits "schweissen"


    Hallo Axel,
    gibt es ein tatsächlich auf diese Art abgedichteter Kopf?
    Das klingt zu schön um wahr zu sein.

    .
     
  5. bochy3699

    bochy3699 Aktives Mitglied

    10. Februar 2005
    Hallo Norbert.
    Jau, ist heute das übliche Standardverfahren und wird auch zur Reparatur angewendet. Dies gilt für alle Leichtmetalldruckgussteile (ZK, ZKG, GG, WP,.....) bei dem ein E-Teil aufgrund des Erstellungsaufwands sehr hoch ist.
    Bis zur Mot.-revision hatte ich immer einen leichten Ölfilm im Kühlwasser. Kopf kalt abgedrückt... nix zu finden, alles dicht. Kopf warm abgedrückt (ab 80 Grad) und es prudelte munter an diversen Stellen und stehts aus den Gefügegrenzen.
    Bin leider noch nicht dazu gekommen mich um eine Adresse zu bemühen, aber der alte Kopf setzt ja keinen Schimmel an.
    Sobald ich eine Adresse aufgetan habe stelle ich sie natürlich ein.
    Weil... günstiger als ein neuer Kopf ist es allemal und es hat noch einen entscheidenden Vorteil. Gelaufene Bauteile haben ihre inneren Spannungen aus dem Neuzustand und dem Fertigungsprozess über die Betriebszeit fast vollständig abgebaut (kalt...warm...kalt...warm...). Die sich daraus ergebenden Verzüge sind nach der Revision also abgearbeitet und es treten keine weiteren Verzüge mehr auf. Dies gilt auch für Porositäten z.B. in Leichtmetallbauteilen. Wenn sie dann einmal überholt sind ist "Ruhe auf dem Schiff".
    Gr. Axel

    PS: die Mot.-sportgruppe bei uns baut ihre Slalommotoren (Otto) immer aus gelaufenen Dieselrümpfen (Grauguss) auf. Die verziehen sich im Betrieb kaum noch und es gibt keine Kolbenklemmer mehr. Die Jungs beanspruchen die Motoren auch etwas heftiger: warmlaufen lassen und an den Start... und dann nur noch Vollgas bis zum Schluss. Echt übel!!
     
    Zuletzt bearbeitet: 21. September 2010
  6. CATI

    CATI Aktives Mitglied

    689
    6. März 2007
    Dank für eure Ausführungen und Hinweise.

    Bernd, du als Experte: Wenn es so sein sollte, wie du vermutest. Wie kann ich prüfen - ohne großtechnischen Aufwand - ob Wasser durch Kleinstrisse eindringt und was kann passieren, wenn ich nichts unternehme und weiterhin den Motor nach dem Start nur "nur durchatmen" lasse (Folgespätschäden????). Wasserverlust ist - wie du auch schreibst - nicht feststellbar.
    Dank für die stets kompetente Hilfe! Was würde ich nur ohne euch machen - ehrlich ????
    Beste Grüße
    Carlo
     
  7. 280er

    280er Aktives Mitglied

    407
    30. Oktober 2004
    ....

    ....Spätfolgen kommen recht schnell in Form von Rostnarben an den Zylinderwänden und festgebackene Kolbenringe.....der Kopf selbst korodiert
    auch schnell in den Brennräumen, scheinbar in Verbindung Wasser mit den agressiven Verbrennungsrückständen.
    gruss
    roman
     
    Zuletzt bearbeitet: 22. September 2010
  8. BMB

    BMB deaktiviert

    30. Juli 2006
    Hallo Carlo,

    kann leider erst jetzt antworten, komme gerade aus der Toskana zurück (der neue Kopf hat jetzt rund 5.000 Km ohne Probleme zurückgelegt.

    Zu den von Dir nachgefragten Spätfolgen:
    Im Grund hat Roman alles sehr präzise ausgedrückt und ich kann dem nichts hinzufügen.

    Obwohl ich mit den Macken mehr als 1 Jahr herumgefahren bin, also rund 10.000 Km, waren bei Demontage des alten Kopfes zwar frische Wasserspuren an der Zylinderwand zu sehen, aber keine Rostspuren.

    Das lag wohl auch daran, dass im Sommer mein SL alle 2-4 Tage bewegt wurde, so dass die Zeit für Rostansatz zu kurz war.

    Noch eines:
    Wenn man so genau weiss, in welchen Zylinder ggf. Wassertröpfchen beim Kaltstart eindringen, kann man dies ggf. nach Kaltstart auch sehen.

    Kurzer Kaltstart, dann Motor aus. Der Kolben des betreffenden Zylinders sollte unten stehen.

    Dann sofort einen kleinem Spiegel am Stiel (wie beim Zahnarzt) durch das Kerzenloch einführen, kurz drin lassen, wieder rausziehen, wenn der Spiegel mit Wasserdampf beschlägt, darfst Du sicher sein, dass beim Kaltstart Wasser in den Brennraum gelangt.
    Danach ggf. mit Endoskop (mit gutem Licht) durch das Kerzenloch reinleuchten.
    Mit viel Glück (Pech) kannst Du kleine Wassertröpfchen an den Wänden sehen.

    BMB
    Bernd
     
    Zuletzt bearbeitet: 3. Oktober 2010
Schlagworte:
Müller Classic Motors
  1. Diese Seite verwendet Cookies, um Inhalte zu personalisieren, diese deiner Erfahrung anzupassen und dich nach der Registrierung angemeldet zu halten.
    Wenn du dich weiterhin auf dieser Seite aufhältst, akzeptierst du unseren Einsatz von Cookies.