Mein kleiner Restaurationsbericht

Dieses Thema im Forum "Allgemeines - Innenraum, Pflege und Wartung" wurde erstellt von CW-SL 370, 28. Januar 2016.

  1. CW-SL 370

    CW-SL 370 Aktives Mitglied

    293
    13. Juni 2013
    Hallo zusammen,

    für alle, die, wie ich, gerne mal zum Geniessen im Forum und vor allem dem Bildmaterial stöbern veröffentliche ich hier in loser Folge "Vorher-Nacher"-Bilder von verschiedenen kleinen "Feierabendbasteleien" rund um meinen Schweden-280er aus 1970.

    Man möge es mitgeniessen, wie aus scheinbar ungeniessbaren Rostteilen wieder schöne, brauchbare Technikkomponenten usw. werden, die die alte Dame, unter behutsamer Wahrung ihrer Geschichte und Patina, wieder für einige Jahre fit machen.

    Außerdem Fotos von kleinen Details, die für die "Originalisten" stille Dokumente sein sollen und Pulver für Benzingespräche bieten.....


    Viel Freude beim Entspannen zwischen Rost und neuem Glanz wünschen



    Stefan und seine "Sally"
     
  2. CW-SL 370

    CW-SL 370 Aktives Mitglied

    293
    13. Juni 2013
    #1 Projekt Tankgeber

    Aktuell erfährt der Tankgeber im Zusammenhang mit einer Tanksanierung eine Auffrischung. Der Grund: Schon bei meiner ersten Fahrt vom Verkäufer nach Hause stellten die Rostpartikel und andere Objekte im Tank ein Problem dar, indem sie den Tankfilter und den Zulauf zum "Blumentopf" blockierten. Nach der Zwischenlösung einer Spülung des Tanks und der Leitungen sowie dem Anbringen eines Leitungsfilters zwischen Tank und Pumpe anstatt des originalen Filters im Tank, was sich im Betreib gut beobachten und kontrollieren lies (ich habe danach immer noch ein gutes "Gsälzglas" Rost geerntet), soll nun alles wieder so hergestellt werden, wie es gehört.

    Bildfolge#1: Tankgeber

    Er wurde lediglich gründlich gereinigt und so gut wie möglich entrostet, die Metallscheibe und Gehäusemutter wurden neu beschichtet. Vorsicht: der feine Kontaktdraht möchte aufmerksam behandelt werden!
     

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  3. CW-SL 370

    CW-SL 370 Aktives Mitglied

    293
    13. Juni 2013
    #2 Tankbefestigung

    Wie toll doch schmierig-rostige Kleinteile nach dem Neubeschichten aussehen können..... (Kosten: etwa der Gegenwert für ne Halbe :bierkrug:)

    Bildfolge#2: Tankbefestigung
     

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  4. CW-SL 370

    CW-SL 370 Aktives Mitglied

    293
    13. Juni 2013
    #3 Produktionsmarkierungen an Tank/Tankbefestigung

    Nach dem Vor-Reinigen kommen interessante Details aus der Produktion zum Vorschein. Die drei Muttern der Tankbefestigung sind resedagrün auf den U-Scheiben bzw. dem Montagewinkel "versiegelt" und die Flansche am Tank in Pinselstrichen gelb markiert gewesen.

    Und, wo wir gerade bei den Farben sind: Ein Abgleich der Tankfarbe mit einer RAL-Tabelle. Der Schein deutet mehr oder weniger auf ein "normales" tiefes schwarz hin.


    Bildfolge#3: Produktionsmarkierungen Tank/Tankbefestigung + Tankfarbe
     

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  5. mbzse

    mbzse Aktives Mitglied

    326
    24. Dezember 2004
    Farbpunkt-wissenschaft

    Ja, war so in ganzen Bereich Unten. Verschiedene Farbmarkierungen; wann viel-farbig war erst montage, dann z.B festdrehen mit moment oder fuellen mit Öl markiert. Ganz interessant. In Englisch nennt man das "Dotology" also etwa "Farbpunkt-wissenschaft".
    Soll ja eigentlich bei Deutsche Entusiasten so ein "Katalog" vorhanden sein, welche Markierungen damals im Werk angebracht war. Weiss jemand von so einen "Katalog"? Es gibts fuer den W121; von 190SL Group in USA gemacht.
    /Hans in Schweden
     

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    Zuletzt bearbeitet: 28. Januar 2016
  6. schlüssellos

    schlüssellos Aktives Mitglied

    4. Februar 2009
    Hallo Stefan,

    Deine Dokumentationen gefallen mir sehr, sehr gut, vielen Dank dafür!
    Außerdem sprichst Du mir aus der Seele: Auch ich versuche immer alles, um jedes Originalteil zu "retten", selbst wenn ein Ersatzteil die deutlich einfachere Lösung wäre.

    Eine Frage: Wie hast Du "neubeschichtet"?

    Grüße, Felix
     
  7. lowin

    lowin Aktives Mitglied

    18. April 2004
    Tauchgeber 21/169 reinigen

    Schöne Beschreibung und Bilder.

    Aber, ich hoffe du bist nicht Enttäuscht > Dein Tauchrohrgeber war mal ein Ersatzteil. ;)
    Es wurde erst 3.73 hergestellt.


     
  8. CW-SL 370

    CW-SL 370 Aktives Mitglied

    293
    13. Juni 2013
    Ist-Zustand - Beobachtung und Dokumentaion


    Freut mich, Felix, wenn ich dir aus der Seele spreche.
    Teilweise stelle ich sogar fest, dass die heuitigen Ersatzteile nicht unbedingt der Situation am Original entsprechen. Besonders die Kleinteile, so ist schon auch mal ne Mutter schwarz vernickelt anstatt gelb verzinkt. Außerdem macht es ja nen Rießenspaß, zu beobachten, abzuwägen und Möglichkeiten zu finden, es wieder "wie damals" herzurichten. Wenn nicht alles nur noch total rostig ist, entdeckt man mit etwas Aufmerksamkeit immer eden einen oder andern Hinweis wie "das mal war".
    Teile nur zu tauschen ist was für High-Budget-Restauratoren und Spekulanten...

    Zu deiner Frage der Beschichtung: Die Befestigungsteile lasse ich bei Engelmann-Galvanik in Ditzingen "blau" oder "gelb" chromatisieren. Nachdem ich bei allen anderen Galvanikbetrieben in meinem Umkreis einen Korb bekommen habe ("Keine Privataufträge!" "Mit rostigem Oldtimerschrott vesauen wir uns nicht unsere Bäder!" usw.), bin ich dort auf einen sehr fairen und freundlichen Familienbetrieb gestossen, der einwandfrei und enorm preiswert arbeitet (kein "Pagodenaufschlag" wie andere unseriöse Anbieter).

    Grüße, Stefan
     
  9. CW-SL 370

    CW-SL 370 Aktives Mitglied

    293
    13. Juni 2013
    Geschichte ist nichts Enttäuschendes ;)

    Danke, Norbert für dein Lob.

    Und für den Hinweis. Ich habe auch vermutet, dass es nicht der erste Tankrohrgeber ist. So erklären sich auch die Einzelteile des vermutlich ersten Gebers im Tank. Ein heute noch sichtbarer "Aufsetzer" war wohl der Tod des ersten Tankrohrgebers.... kreative Naturen können sich jetzt die passende Geschichte um den kleinen Unfall bauen, damals in Schweden, auf den Schotterstraßen durch die nordische Landschaft..... :autofahrer:

    Grüße, Stefan
     
  10. CW-SL 370

    CW-SL 370 Aktives Mitglied

    293
    13. Juni 2013
    Farbpunktwissenschaft

    Danke Hans!

    Ich schätze, mit dir als Schwedenkenner muss ich mich noch einige Male über die Spezifikationen meiner Schweden-Erstauslieferung austauschen.

    An einer umfassenden Dokumentation der Pagoden "Dotologie" hätte ich auch Interesse. Außer aus der USA-Szene ist mir bisher nichts vergleichbares bekannt....

    Gruß ins "Heimatland",

    Stefan
     
  11. CW-SL 370

    CW-SL 370 Aktives Mitglied

    293
    13. Juni 2013
    #4 Benzimpumpe mit Peripherie

    Ertaunlich, wie aus einem 45 Jahre nicht gewarteten Aggregat wieder ein glanzvolles Beispiel deutscher Ingenieurskust wird :)

    Für Benzinpumpenabdeckung und oberen Benzinpumpenträger entschied ich mich für eine Pulverbeschichtung. Original sind beide im berühmten DB167 tiefdunkelgrau lackiert gewesen. RAL 9011 graphitschwarz kommt dem MB-Farbton extrem nahe, sodass ich mir diese "gestalterische Freiheit" nahm.

    Alle metallischen Teile, die neu beschichtet werden sollten, habe ich glasperlgestrahlt. Kunsstoffteile und verzinkte Flächen wurden mit Nussschalengranulat gereinigt. Auch Gummiteile (z.B. die Hülsen für die Stromanschlüsse) werden damit wieder wie neu.

    Alles, was sich galvanisch behandeln lies wurde danach wie oben bereits angeführt entsprechend dem Originalzustand blau und gelb verzinkt bzw. chromatiert. Die Glocke mit den Statoren konnte ich leider nicht galvanisch behandeln lassen. Hier mußte ein Klarlack genügen, der hoffentlich die Stellen ausreichend schützt, an denen die Zinkschicht bereits "durch", sprich angerostet, war. Ob sich das bewährt wird sich zeigen....
    Die Alugußteile der Pumpe erfuhren ebenfalls eine Glasperlenbeandlung, außer die Gleitflächen des Lammellenrads, damit diese schön glatt bleiben.

    Eine komplette Abdichtung der Pumpe versteht sich dabei von selbst.
    Es gab ja sonst nicht viel, was an der Pumpe zu beanstanden war.
    Nach getaner Arbeit ist das anbringen der "Dotologie" die Krönung :bierkrug:

    Die ganze Einheit, so generalüberholt, möge gerne die kommenden 45 Jahre ebenso klaglos ihren Dienst tun:blumenstrauss:

    (P.S.: der sichtbare falsche Filter an der Leitung vom Tank ist der oben erwähnte "Rostsammel-Zwischenfilter")



    Bildfolge#4: Benzinpumpe samt Peripherie
     

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  12. Ulli

    Ulli Altbenzlenker

    3. April 2004
    Klasse!

    Hi, Stefan,

    das macht Spaß, sich diese Bilder anzuschauen! Daumen hoch dafür!

    Gruß

    Ulli
     
  13. hummel

    hummel Aktives Mitglied

    265
    11. August 2005
    Hallo Stefan
    Sehr schön anzuschauen deine Arbeit,ich kann mir aber nicht
    die Frage verkneifen ob ein 4. Benzinfilter wirklich
    Sinn macht ??
    VG Dirk:bierkrug:
     
  14. schlüssellos

    schlüssellos Aktives Mitglied

    4. Februar 2009
  15. CW-SL 370

    CW-SL 370 Aktives Mitglied

    293
    13. Juni 2013
    #5 Rostfabrik

    Hallo Dirk,

    selbstverständlich gibt´s hier immer Platz für konstruktive Fragen!
    Du hast Recht, im Prinzip handelt es sich bei meinem Provisorium nicht um einen 4. Filter, sondern um den 3. Sprich: der originale Tankfilter ist komplett entfallen, damit der Kraftstoff, der zur Pumpe fließt, die Rostpartikel aus dem Tank spült. Durch den provisorischen Leitungsfilter habe ich diesen Filter quasi nach außen verlegt. Er sammelt die Partikel und ich kann durch einen Kontrollblich ab und zu sehr schön überwachen, was noch alles aus dem Tank herauskommt. Da habe ich auch NACH der ersten Tankreinigung noch so einiges "geerntet"!! Das Bild anbei spricht für sich.... :doh: Daher steht aktuell die Sanierung des Tanks an, damit dieses Speil ein Ende hat.

    Grüße, Stefan


    Bildfolge#5: Rosternte aus dem Tank
     

    Anhänge:

  16. Tobi

    Tobi Aktives Mitglied

    26. April 2005
    da musst du aber aufpassen...

    ...dass da nicht versehentlich einer kaffee draus kocht....


    greetz

    tobi

     
  17. CW-SL 370

    CW-SL 370 Aktives Mitglied

    293
    13. Juni 2013
    Kopi Nuwak für Pagodenfahrer


    :D:D:D

    ...die Idee hatte bis jetzt noch niemand.
    Obwohl das Pülverchen schon ein besonderes "Gschmäckle" hat.
    Sollte man mal aufbrühen, vielleicht gut für Leute mit Eisenmangel oder Benzin im Blut. Wie Kopi Nuwak entsteht will ja auch nicht jeder unbeingt wissen und bezahlt "Pagodenpreise" für seinen Kaffee :hammer::bierkrug:

    Prosit,

    Stefan
     
    Zuletzt bearbeitet: 6. Februar 2016
  18. lowin

    lowin Aktives Mitglied

    18. April 2004
    ...........also der Kopi Nuwak geht mir so was am Arxxx vorbei.
     
  19. Bernhard R.

    Bernhard R. Aktives Mitglied

    598
    3. August 2014
    wieder was gelernt - mußte erstmal googeln

    Hi Norbert,

    Dir schon, anderen nicht, sonsts klappts nicht :banane:
    Ohne Google hätte ich die Pointe nicht verstanden. Das Zeug heisst aber Kopi Luwak.

    Gruß in die Carnevals Metropole
     
  20. CW-SL 370

    CW-SL 370 Aktives Mitglied

    293
    13. Juni 2013
    Konversionsschicht im Tank

    Hallo Leute :)

    zurück zu den harten Fakten!

    Zwischenzeitlich habe ich meinen Tank von der Innensanierung zurück.

    Manchen ist der Link bereits aus dem Forum bekannt, hier sind die nächsten 3-4 Wochen die Referenzbilder anzusehen.


    www.witti-tanksanierung.de/kundencenter/bertsch.html


    Ich bin sehr zufreiden und kann Herrn Witti wirklich nur empfehlen.

    Nun kommt die Bearbeitung der Außenseite dran....


    Sauberes Konversionsgrüßle,


    Stefan
     
Müller Classic Motors
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