Motorprobleme der 5. Zylinder

Dieses Thema im Forum "Technik - Motor, Getriebe und Fahrwerk" wurde erstellt von Franz W., 28. August 2009.

  1. Franz W.

    Franz W. Aktives Mitglied

    669
    31. Juli 2004
    Hallo,

    ich muß euch nochmal mit Fragen zu dem Thema löchern.
    Ich habe schon geschildert, daß beim Kaltstart der 5. Zylinder nicht gleich mitläuft und daraufhin mit nunmehr 3 verschiedenen Motometern die Kompression gemessen. Die Absolutwerte lagen beim 1. Gerät bei unglaubhaften, hohen 12 bar, beim 2. Gerät bei unlogisch niederen 8,5 bar und beim 3. Gerät bei glaubhaften 10 bar.
    Dieses Gerät habe ich auch in der Firma mit Druckluft bei 7 bar geprüft - stimmt. Und stimmt auch mit der Motorlaufleistung von 100 000 km und der Motor-Performance gut überein.

    Wobei der 5. Zylinder bei jedem Gerät immer ca. 2 bar weniger Kompression hatte.

    Nun habe ich mit einem KFZ-Meister-Freund einen Druckverlusttest gemacht, Ergebnis:
    Alle Zylinder liegen bei guten 5-7 % Druck-Abfall - auch der 5. Zylinder.

    Fazit:
    Traue keinem Kompressionsmeßgerät.
    Und ich stehe vor dem nächsten Rätsel. Wieso ist beim Druckverlusttest der 5. Zylinder unauffällig und bei den Kompressionstests immer ca. 2 bar schlechter ?
    Oder mißt das Druckverlust-Meßgerät wieder einmal nur Hausnummern ?

    Grüße Franz
     
  2. Wasserscheu230SL

    Wasserscheu230SL Aktives Mitglied

    425
    24. Oktober 2004
    Hallo Franz,

    das könnte ich mir nur so erklären : eine der Ventilführungen des 5.Zyl.
    klemmt. Beim Kompressionsstest öffnen u. schließen die Ventile ja, und
    wenn eins etwas klemmt und verzögert zugeht = schlechtere Kompression.
    Beim Druckverlust Test wird nur Druck aufgebaut = alles OK.
    Nach dem Kaltstart wird das dann genauso sein, bis durch die Wärmeausdehnung
    das Ventil nicht mehr klemmt.

    Grüße, Ralph
     
  3. Bernd R.

    Bernd R. Aktives Mitglied

    287
    23. Juli 2008
    Nockenwelle eingelaufen?

    Moin moin,

    ich kann mir nicht vorstellen, daß nach 100 000 km auf einmal eine Ventilführung "klemmt".
    Wenn die Einstellung der Ventile stimmt würde ich mal nachschauen, ob die Nockenwelle eingelaufen ist.

    Gruß

    Bernd
     
  4. d.Hahn

    d.Hahn Aktives Mitglied Mitarbeiter Administrator

    20. November 2003
    Hallo Franz,

    Hast du einen 280er?
    Dann könnte es aber auch sehr gut die Zylinderkopfdichtung sein.
    Und zwar könnte sie dann defekt zwischen Zylinder 4 und 5 oder zwischen 5 und 6 sein. Da gibt es ja einen Wasserkanal zwischen den Zylindern,
    die Wandstärke bzw. Dichtfläche von Wasserkanal zu Zylinder beträgt je nach Reparaturstufe 4 - 2mm (geschätzt).
    Wenn jetzt zusätzlich der Wasserkanal an seiner Oberkante noch etwas angerostet sprich vernarbt ist bleibt da eine Dichtfläche von unter 2mm.
    Eine neue Kopfdichtung kommt damit klar aber nach ein paar Tausend Kilometer gibt diese an dem schalen Steg nach und Wasser gelangt in den Brennraum,
    ausser das der Schmierfilm an dem Zylinder unterbrochen wird (irgentwann Kolbenfresser) führt es aber auch dazu das die Zündkerze,
    wenn der Wagen abgestellt wird ohne leichte Korrosionsschicht erhält, was sich dann darin äussern kann das die Zündkerze
    beim starten nicht sofort mit zündet sondern erst ein paar Sekunden (was sich dann bis zu Minuten ausdehnen kann) braucht.

    viele Grüße
    Detlef H.

    P.S. Bilder folgen
     
  5. Bernd R.

    Bernd R. Aktives Mitglied

    287
    23. Juli 2008
    Kopfdichtung

    Hallo Detlef,

    ich denke, daß bei einer defekten Kopfdichtung der Druckverlust höher sein müsste als bei den anderen Zylindern.

    Grüße

    Bernd
     
  6. d.Hahn

    d.Hahn Aktives Mitglied Mitarbeiter Administrator

    20. November 2003
    Hallo Bernd,

    der Druckverlust war bei mir aber nicht sehr hoch.

    Und hier auch gleich noch ein Bild von der Stelle die ich meine.

    viele Grüße
    Detlef H.
     

    Anhänge:

  7. Durango2k

    Durango2k Aktives Mitglied

    589
    28. Dezember 2008
    Oh man,

    der Motor ist ja konstruktiv bis an die allerletzte Grenze gebohrt. Sowas habe ich so knapp noch nie gesehen. Uff.

    Ich dachte schon, bei mir wär's eng, als ich den Sm- Motor auf 3.1 ltr gebohrt habe, und nur noch 8 mm Laufbuchsenrand frei im Wasser stehend hatte.

    Ich kann ja, wenn ich dran denke, ein Foto vom SM- Block obenrum machen, nur mal so als Vergleich. Ist natürlich leicht am Thema vorbei, wie so oft und immer :)

    Carsten
     
  8. d.Hahn

    d.Hahn Aktives Mitglied Mitarbeiter Administrator

    20. November 2003
    Hallo Carsten,

    Zitat
    ``Ist natürlich leicht am Thema vorbei, wie so oft und immer :)``
    Zitat Ende
    .Keinen Wiederspruch, hilft uns auch leider nicht so richtig weiter.

    viele Grüße
    Detlef H.
     
  9. Durango2k

    Durango2k Aktives Mitglied

    589
    28. Dezember 2008
    Naja, was man tun könnte, wäre:

    Auto heissfahren (Wasserdruck ist dann hoch).

    Ausmachen. Wegstellen. 24h warten.

    Dann warten, bis kalt, DANN die Kerze raus. Und jetzt ist die Frage, wie kriegt man raus, ob da Wasser drin ist. Eventuell Lackmus- Streifen reinstopfen durchs Kerzenloch ? Kerze vergleichen mit anderer Kerze. Feucht ? Nicht gut.

    Mit Katzenstreu könnte man das ja trockenlegen, aber das ist eher unpraktisch :)

    Carsten
     
  10. BMB

    BMB deaktiviert

    30. Juli 2006
    Gegen die Theorie mit dem Wasser spricht bei mir folgendes:

    1.) Wenn der Wagen abgestellt wird, ist es so heiß im Zylinder (und auch lange danach), dass Wasser eigentlich verdunsten müsste.
    2.) Ich kann bei mir innerhalb der letzten 5.000 Km (mit drei Kerzenwechseln) absolut keinen Millimeter Wasserverlust feststellen. Ich habe mir extra einen "Meßstab" mit Markierung für den Ausgleichsbehälter gefertigt und messe stets erst am nächsten Tag, wenn das Wasser die Raumlufttemperatur angenommen hat.

    Für die Wassertheorie spricht allerdings, dass ich seit einiger Zeit an meinem Ölmesstab (nach Abkühlung) immer einige helle Fettablagerungen finde (ähnlich wie Butterschmalz).
    Aber wo soll das Wasser herkommen?

    Ratlos!

    BMB
    Bernd
     
  11. d.Hahn

    d.Hahn Aktives Mitglied Mitarbeiter Administrator

    20. November 2003
    Hallo Bernd,

    diese wie du schreibst helle Fettablagerung war bei mir auch am Ölmessstab und in der Plastikleitung die vom Ventildeckel zur Drosselklappe führt (hier sogar sehr viel) zu finden.
    Am Ölmessstab war nach ca.1500km nachdem die neue Kopfdichtung eingebaut war noch nichts zu sehen, die Plastikleitung habe ich noch nicht kontrolliert.

    viele Grüße
    Detlef H.
     
  12. Franz W.

    Franz W. Aktives Mitglied

    669
    31. Juli 2004
    Motorprobleme 5. Zylinder

    Hallo,

    danke Euch für die vielen Antworten.
    Es ist ein 230SL.
    Wasserverlust habe ich keinen nennenswerten, auch kein Öl im Wasser und umgekehrt und keinen Schlatz am Ölmeßstab, oder sonstwo auch keine Luftblasen im Kühlwasser, oder weißen Rauch.
    Die Zylinderkopfdichtung ist auf jeden Fall undicht nach außen, sieht man am Motorblock fahrerseitig.
    Wir werden hier die Ursache nicht klären fürchte ich, meine Frage war auch eher in Richtung unerklärbarer Unterschied zwischen Druckverlusttest und Kompressionstest am 5. Zylinder gerichtet.
    Ich wollte ursprünglich den Motor im Herbst aufmachen, nachdem ich aber glaubhafte Kompressionswerte von 10 bar an allen Zylindern habe, außer beim 5. (- 8 bar) schwanke ich schon.
    Never change a running system - mit dem bißchen Stottern beim Start kann ich leben.
    Beim Öffnen wird ja schließlich jedesmal etwas von der Zylinderkopfhöhe weggeplant und Block aufbohren für Übermaßkolben bei 10 bar Kompression ist ja auch ein Unding.
    Von Wasserverlust an der Kopfdichtung fahrerseitig habe ich schon öfter gehört, ist bei mir sehr wenig - ein Fall für ein Dichtmittel ?

    Grüße Franz
     
  13. 280er

    280er Aktives Mitglied

    407
    30. Oktober 2004
    Dichtmittel

    Hallo,
    wenn Du mit Dichtmittel etwas meinst was mann in den Kühler kippt ist das keine gute Idee. Ist höchstens was für den Notfall. Damit verschliesst Du nämlich die schmalen Kühlkanäle evtl.
    Und ob es im bereich der Kopfdichtung etwas bringt bezweifle ich.

    Mann muss nicht unbedingt einen Zyl.Kopf planen wenn die Kopfdichtung gewechselt wird ausser er zeigt starke Narben durch Wasserschäden oder übermässigen Verzug.

    Ich würde Dir raten den Kopf abzubauen denn bei einem Wasserverlust zum Brennraum hin ruinierst du dir schleichend den Kopf an der Brennraumkante unreperabel. Das Material wird regelrecht weggefressen.

    Ich hatte das bei meinem 280er und habe den Kopf entsorgen müssen.
    gruss
    roman
     
  14. majus

    majus mag 60er Jahre Mercedes

    992
    22. Mai 2005
    Moin Bernd,

    ein ähnliches Verhalten hatte ich nach dem Wechsel der ZKD auch, allerdings bei deutlich kälteren Temperaturen. Meines Erachtens war das Kondenswasser, das sich im Sieb des Ölmeßstabs sammelte und dann am Stanb herunterlief und sich dann mit dem Öl sich zur Mayonaise geschaäumt hatte. Als ich dann wieder in warmen Gefilden den Motor richtig eine längere Strecke gefahren war, war die Pampe weg. Kann das bei Dir etwa ähnliches sein (kalte Garage etc.?).

    Grüße
    Marius
     
  15. BMB

    BMB deaktiviert

    30. Juli 2006
    Das hatte ich zuerst auch gedacht (Kondenswasser).
    Aber in meiner Garage herrschen im Sommer so Temperaturen um die 20 Grad C., also etwas kühler als draussen.
    Ausserdem wird der SL hier schon seit 20 Jahren geparkt, ohne das diese hellen Ablagerungen aufgetreten sind.
    Die Zylinderkopfdichtung ist noch nicht erneuert.
    Wird auch nicht als Einzelmaßnahme gemacht werden, dafür ist die Gesamtlaufleistung des Motors zu hoch (Gesamt 470.000 davon 300.000 Km seit letzter Überholung vor 25 Jahren).

    Hier bietet sich nur eine komplette Überholung an, die ich aber naturgemäß hinausschieben möchte.
    BMB
    Bernd
     
  16. majus

    majus mag 60er Jahre Mercedes

    992
    22. Mai 2005
    Moin,

    Hmmh, das ist verständlich. Vielleicht ist ja nur einmal etwas Wasser entwichen, wie alt ist denn das Öl?

    Grüße
    Marius
     
  17. BMB

    BMB deaktiviert

    30. Juli 2006
    Marius
    Im April gewechselt, samt Filter, seitdem 7000 Km abgespult. Überwiegend Cruisen und Langstrecke, keine Kurzstrecke. Mobil 0 W 40 Syntetic (schon immer).
    BMB
    Bernd
     
  18. Coup

    Coup W111C

    920
    25. März 2009
    @Franz:

    Der Unterschied kann dadurch zustande kommen, dass du eventuell Kolbenringfraß im 5. Zylinder hast. Das würde bei der Kompressionsmessung bedeuten, dass ein wenig Druck auf dem Weg nach OT verloren geht. Beim DVT dagegen steht der Kolben auf OT, so dass die Zylinderschäden keine Rollen spielen, wenn diese unterhalb des oberen Kolbenringes liegen.

    Ich habe gesehen, dass du hier schon 2006 von einem geringeren KD im 5. Zylinder berichtet hast. Allerdings waren es damals nur -0,5 bar. Wenn es seitdem stetig weniger und nichts gemacht worden ist, spricht es mE. eher für einen für einen Zylinderschaden als für einen defekte Kopfdichtung. Bei letzterer kann ich mir auch nicht vorstellen, dass die noch drei Jahre gehalten hätte, ohne weitere Symptome zu zeigen.

    Wie ich im anderen Thread geschrieben habe, habe ich die gleichen Probleme. Nachdem ich auf unserer Polarkreis-Tour allerdings gesehen habe, wie gut der Reihensechser auch auf 5. Zylindern fährt, mache ich mir mit 2 bar weniger KD im 5. Zylinder weniger Sorgen. :D

    Du solltest aber gerade beim 230er die Verfügbarkeit der bei einer Motorrevision benötigten Teile im Auge haben, weil die sicher irgendwann NML sein werden.

    Gruß Kai
     
  19. ursodent

    ursodent ursus antennae

    9. Mai 2004
    Da kann ich Kai nur zustimmen, abgesehen davon, dass ich schon vor vier Jahren den letzten Neublock 230 bei meinem Liefeanten ergattert habe, gibt es schon Lieferengpässe für Normalmaßkolben, die ja für einen Neublock (unwahrscheinlich ;) ) oder eine Ausbüchsung gebraucht werden.


    Michael
     
  20. Franz W.

    Franz W. Aktives Mitglied

    669
    31. Juli 2004
    Hallo,

    daß man beim DVT nur mit stehendem Kolben oben testet könnte den Unterschied zum Kompressionsdruck Ergebnis erklären.
    Momentan sind Kolben ja bei DB noch erhältlich für den M 127 II, 1. Reparaturstufe, 4 Ringe. Wenn auch sehr teuer - ca. 220 Euro.
    Das der Motor ja eigentlich gut läuft, motiviert mich nicht gerade, was zu tun. Ein kaputter, unfahrbarer Motor wirkt da viel motivierender. Mal sehen.

    Grüße Franz
     
Schlagworte:
Müller Classic Motors
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