Betriebswarmer Motor springt nach einer Standzeit schlecht an

Dieses Thema im Forum "Technik - Motor, Getriebe und Fahrwerk" wurde erstellt von Christian Mutschler, 7. Juni 2010.

  1. Christian Mutschler

    Christian Mutschler Mitglied

    5
    30. April 2010
    Hallo,
    ich bin neu im Pagodentreff und auch erst seit etwa 4 Wochen Besitzer einer Pagode 230SL, Bauj.1966. Jetzt taucht ein Phänomen auf. Wenn der Motor Betriebstemperatur hat, ich ihn ausmache und nach einer gewissen Zeit wieder starten möchte, spring der Motor nur sehr schlecht an. Es kommt mir vor wie Blasenbildung.
    Kann mir jemand einen Tip geben, woran es liegen kann und was zu tun ist.
    Besten Dank, Christian
     
  2. Coup

    Coup W111C

    920
    25. März 2009
    Moin und ein herzliches Willkommen!

    Der schlechte Warmstart gehört zur Standardausrüstung, so jedenfalls beim 250/280. Ob das auch für den M127 zutrifft, müssen andere sagen. Dampfblasen sollte es beim Einspritzer eigentlich nicht geben.

    Versuch mal deine Startprozedur zu verändern (mit Gas - ohne Gas, Zündschlüssel einen Moment in Pos. 1 halten).

    Gruß Kai
     

    Anhänge:

  3. Uli aus S

    Uli aus S Aktives Mitglied

    28. April 2004
    Bei heissem Motor....

    ....hilft meist,wenn man die Benzinpumpe bei eingeschalterer Zündung zwischen 15 und 30 Sekunden laufen lässt und erst dann startet.

    Dadurch wird mit kaltem Benzin gespült und die Dampfblasen reduzieren sich.

    Gruß

    Uli aus S
     
  4. Lindi

    Lindi Aktives Mitglied

    203
    6. September 2004
    Hallo zusammen,

    ich habe bei unserem 230 seit der Motorüberholung mit dem selben Problem zu tun. Die zwanzig Jahre davor lief alles einwandfrei, nur seither gibt es Startschwierigkeiten bei heissem Motor (und besoners bei vollem Tank - je leerer, je besser !?!?!). Habe daher auch auf die Spritversorgung getippt und auch den Versuch mit der Pumpe ausprobiert, nur wirklich gebracht hat das ehrlich nichts.

    Da ich nun bei einem unserer anderen Schätzchen, ebenfalls nach Komplettüberholung des Motors, vergleichbare Schwierigkeiten hatte, habe ich mich dort auf die Suche gemacht und nach einiger Justierung an der Zündung beste Ergebnisse erzielt. Ich tippe nun bei diesem Phänomen auch eher auf die Zündungsseite. Da ich keine Blitzlampe zur Verfügung habe, wäre ich dankbar, wenn jemand den Zündzeitpunkt statisch in Grad durchgeben könnte. Ich würde dann mal meine Versuche durchspielen und wenns was bringt, hier posten.

    Vielen Dank schon mal und beste Grüsse
    Lindi
     
  5. Uli aus S

    Uli aus S Aktives Mitglied

    28. April 2004
    Hi Lindi,

    ohne Stroboskoplampe bringt das nichts. Der statische ZZP wird nur genutzt, um den Motor nach Neueinstellung überhaupt zum laufen zu bekommen.
    Dann muss mit dem Stroboskop nachjustiert werden u.a. bei erhöhter Drehzahl (m.W. 3.500 - 4.000 Umin). Bin im Büro und habe keine Unterlagen zur Hand.

    Eine Stoboskoplampe kostet aber nicht die Welt (irgendwas um 70-80 gutangelegte Euro).

    Zu Deinem Effekt. Wenn der ZZP zu weit auf 'spät' gestellt ist, starter er besser, verbraucht aber zu viel und läuft bei höheren Drehzahlen zu uneffektiv. Da kann sich das Gefühl schon heftig täuschen.

    Gruß

    Uli aus S
     
  6. rolf230

    rolf230 Aktives Mitglied

    669
    2. Oktober 2008
    Bei mir genau so....

    Hallo Christian,

    ist bei mir genau so wie beschrieben. Abhilfe habe ich dadurch geschafft, dass ich die Zündung/Benzinpumpe 5-10 Sekunden laufen lasse. Starten im kalten Zustand mache ich immer ohne Gas zu geben und im warmen Zustand immer mit dreiviertel Gas. Seit dem ich mich so verhalte klappt es prima.:tanzen:

    Gruß Rolf
     
  7. Ulli

    Ulli Altbenzlenker

    3. April 2004
    Hallo, Uli,

    die häufig vermutete Ursache Dampfblasenbildung entsteht - sofern es sich hier denn überhaupt darum handelt - im Bereich der Kraftstoffleitungen in ihrem Verlauf von der ESP bis zu den Einspritzdüsen. Das Laufenlassen der Kraftstoffpumpe kann in diesem Bereich keinerlei Effekte erzielen, da das Weiterfördern des Kraftstoffs dorthin erst mit dem Arbeitsbeginn der Einspritzpumpe beginnt - also mit beginnendem Motorlauf. Eine mögliche Ursache für schlechtes Warmstartverhalten sind u. a. nicht mehr einwandfreie, also undichte Druckstücke in der ESP, die wegen Undichtigkeit einen Teilrückfluß des Kraftstoffs verursachen. Diese Teile gibt es für den 230 SL nur noch bei Koller & Schwemmer. Aber einfaches Bestellen dort ist nicht. Man verbaut sie grundsätzlich nur selbst im Rahmen einer Überprüfung der zuvor angelieferten ESP...:eek: Fazit: Auf neue Druckstücke verzichten und die alten läppen (lassen). Wirkt Wunder. Das alles andere richtig eingestellt und ok ist, sollte ebenfalls selbstverständlich sein.

    Gruß

    Ulli
     
  8. SANDRIN

    SANDRIN Hammering Shit Can Driver

    594
    5. Oktober 2008
    Genauso ist's bei meiner Sieg-Linde. Es war früher einmal gepostet worden, dass es nix bringt, die Benzinpumpe vorab laufen zu lassen. Is' aber so bei mir. Halte dieses Startverhalten für völlig normal.

    Ciao
     
  9. Uli aus S

    Uli aus S Aktives Mitglied

    28. April 2004
    Jepp

    Das ist richtig.
    Aber das kalte Benzin kühlt die ESP, was wiederum Einfluss auf die das Starverhalten hat. Zum heißen Benzin in den Leitungen kommt dann frisches kaltes hinzu. Mit der Mischung scheint man dann unter die kritische Temperatur zu kommen.

    Gruß

    Uli aus S
     
  10. Ulli

    Ulli Altbenzlenker

    3. April 2004
    Also ich weiß nicht. Ein logischer Zusammenhang erschließt sich mir aus den o. g. Gründen nach wie vor nicht. Aber wenn es dem einen oder anderen trotzdem hilft, ist doch alles ok.

    Gruß

    Ulli
     
  11. Möppel

    Möppel Aktives Mitglied

    3. Juni 2005
    Hallo Ulli,

    ich kann es mir zwar aus den von dir genannten Gründen auch nicht erklären, aber auch bei mir hilft es.
    In allen anderen Betriebszuständen startet er sofort. Heiß kurz abgestellt auch kein Problem, aber wenn ich ihn heiß für eine viertel oder halbe Stunde abstelle ist es eine Katastrophe. Es sei denn, ich lasse die Kraftstoffpumpe ca. 10 Sekunden laufen und starte dann mit Vollgas.

    Jetzt allerdings warte ich auf einen Gewindeeinsatz im Zylinderkopf. Das selber zu machen, war mir zu heikel. Da habe ich lieber jemanden gefragt, der sich mit sowas auskennt. Ich werde berichten, und bis dahin Frosch fahren.

    Gruß
    Jan
     
  12. schlüssellos

    schlüssellos Aktives Mitglied

    4. Februar 2009
    Welches Stroboskop ist empfehlenswert ?

    Hallo,

    ich möchte mir gerne ein Stroboskop zur Zündungseinstellung kaufen.

    Welches Gerät ist empfehlenswert und wo kann ich es bekommen ?

    Gruß, Felix

    Bei näherem Überlegen mache ich vielleicht hierzu besser einen neuen Thread auf, oder ?
     
  13. ollisal

    ollisal Ollisal

    14
    20. Juni 2010
    Moin an alle Heißstartproblematiker. Bin erst seit ein paar Tagen hier, aber evtl. kann der Inschenöör ja ein bißchen helfen. Zu 95% liegt es an der Dampfblasenbildung. Typisch dafür ist, dass das Anlassen des heißen Motors innerhalb von ca 5 - 8 Minuten noch recht gut funktioniert, aber danach ist es nur noch peinlich. Man(n) orgelt und orgelt und zieht spöttische Blicke auf sich - grauenvoll (war auch Leidtragender). Deshalb gibt es den EinSekundenSchalter von MB. Kostet ca 170€, besteht aus einem Relais und einem kurzen Kabelsatz und man kann wieder souverän starten. Der ESS schaltet für eine Sekunde das Kaltstartventil, der Motor kann starten und die ESP baut sofort den Druck in den Einspritzleitungen wieder auf. Die Montage ist Kinderleicht, da der Kabelsatz nur zwischen das Relais vom Kaltstartventil und dem ESS gesteckt wird. Vermute mal, in nächster Zeit werden alle ESS Lieferverzug haben :D.

    Viel Erfolg und berichtet mal...

    Ollisal
     
  14. citynails

    citynails Aktives Mitglied

    460
    5. März 2006
    . . . kann man aber auch selber bauen. Bei mir hat die Kaltstarteinrichtung (Sekundenrelais) nicht funkioniert. Habe dann ein Relais eingebaut und kann manuell über einen Druckknopf (unter dem Amaturenbrett) das Kaltstartventil mit Strom versorgen, so das Benzin eingespritzt wird. Kosten unter 20 Euro. Entscheidender Vorteil dieser Variante: Ich kann selbst bestimmen, ob ich eine halbe Sekunde einspritze oder eine Sekunde oder zwei Sekunden usw. LG Frank
     
    Zuletzt bearbeitet: 30. Juni 2010
  15. ollisal

    ollisal Ollisal

    14
    20. Juni 2010
    ...geht natürlich auch. Bin aber ein Fan von MB-Original Teilen/Autos. Jeder kann seine Variante wählen, aber mir reicht schon der Kippschalter unter dem Armaturenbrett für die elektrische Antenne. Da kommt mir NICHTS mehr hin.

    Ollisal
     
  16. Franz W.

    Franz W. Aktives Mitglied

    669
    31. Juli 2004
    Startprobleme heißer Motor

    Hallo,

    entgegen der weit verbreiteten Meinung:
    Auch der 230SL muß heiß innerhalb weniger Sekunden starten.
    Vorausgesetzt alles andere ist in Ordnung, (Zündung, Kerzen, Kabel, Benzinpumpendruck und -Durchfluß, Kompression, Ventile) ist es mit großer Wahrscheinlichkeit:

    Der Sekundenschalter
    Diesen kann man mit einer Prüflampe testen und die Zeit mittels Vorspannung am Bimetallstreifen einstellen, soll wirklich nur 1 sec schalten, wie schon der Name sagt.

    Die Druckventile
    der ESP oben am Ausgang bei den 6 Benzinleitungen.
    Kann man prüfen:
    Die Benzinleitungen der Reihe nach abschrauben.
    Zündung einschalten, Gaspedal NICHT betätigen. (Nicht starten probieren, geht natürlich nicht) .
    Bei laufender Benzinpumpe darf an der ESP oben bei den Leitungsanschlüssen für die 6 Benzinleitungen zu den Einspritzventilen KEIN Benzin austreten.

    Vorsicht Brandgefahr nicht rauchen, etc. !!!!

    Wenn schon - großes Problem, weil die Druckstücke für den 230SL nicht mehr lieferbar sind, die Druckventile für den 280SL hingegen schon, passen aber nicht beim 230SL- also evtl. Druckstücke läppen lassen, wie schon geschrieben. Oder zu K & S fahren und ESP überholen lassen - vorher Kredit nehmen.

    Viel Glück Franz
     
  17. ollisal

    ollisal Ollisal

    14
    20. Juni 2010
    Hallo Franz,

    war natürlich davon ausgegangen, dass noch gar kein ESS verbaut war. Danke für die Ergänzung. Bzgl. der Druckstücke möchte ich für die do it yourself Fraktion noch etwas beisteuern. VOR dem Abschrauben der Benzinleitungen unbedingt den gesamten Bereich mit weicher Drahtbürste, Bremsenreiniger und Druckluft penibel säubern!! Wenn man die Prüfung der Drückstücke, wie du es beschrieben hast, durchgeführt hat, sollte man sich noch etwas weiter trauen. Da die Einspritzleitungen eh schon ab sind, auch die Anschlußmuttern auf der ESP abschrauben. Darunter kommt je Leitung eine Feder zum Vorschein. Dann bitte alle Federlängen miteinander vergleichen und prüfen, ob evtl. ein Federbruch o.ä. vorliegt. In der ESP sieht man jetzt in jedem Loch das Druckstück, welches mit einer Pinzette oder Magneten herausgezogen werden kann. Von unten hat das Druckstück einen Konus zur Abdichtung. Diesen und auch die Gegenfläche auf Beschädigungen oder Einlaufspuren prüfen. Am Druckstück kann, wenn wirklich notwendig, geläppt werden, indem das Druckstück vorsichtig auf einer Drehbank eingespannt wird und mit 1000er Schmirgel und Öl abgezogen wird. Die Druckstücke bitte nicht untereinander vertauschen - muss nicht, aber kann zu mehr Problemen führen. Wenn auch hier kein Fehler zu finden ist, sich wieder an Franz's Ausführen halten.
    Die meisten der 230er Pumpen, die ich untersucht habe, waren in diesem Bereich in Ordnung, im Gegensatz zu den 250 und 280er Pumpen. Hier war i. d. R. Dreck/Rost u. ä. im/am Druckstück.

    Ollisal
     
  18. Pagoden-Klaus

    Pagoden-Klaus Aktives Mitglied

    803
    7. März 2004
    Hallo Pagodenfreunde,
    ich möchte Euch in Eurem technischen Einfallsreichtum nicht bremsen, jeder darf natürlich sein Material nach Belieben vernichten. :2cent:

    @ Franz
    Nach Deinem Verfahren lassen sich die Druckventile nicht prüfen.
    Der Systemdruck nach Deiner Prüfung beträgt hier gerade 0,8 – 1,0 Bar. Ist jetzt schon ein Druckventil undicht, hast Du noch mehr Probleme. Die Fördermenge verringert sich und der Zylinder läuft zu mager.
    Maßgebend für die angesprochene Problemstellung ist der Druck zwischen Druckventil und Einspritzdüse von 15 – bis 18 Bar.
    Ist hier eine Undichtigkeit, fällt der Druck ab und die Pumpe benötigt eine gewisse Zeit um den benötigten Einspritzdruck wieder herzustellen. In dieser Zeit springt der Motor schlecht an und läuft unrund.

    @ Ollisal
    Schau mal in Wiki unter läppen nach !!!
    Deine hier publizierte Methode ist für die Druckventile absolut tödlich und das Ergebnis wird wunderschöner teurer Kernschrott sein.
    Sollten die Ventile verschlissen, durch Korrosion beschädigt oder nicht mehr zu dichten sein, bleibt nur noch die Möglichkeit die Ventile zu erneuern.
    Hierfür muss die Pumpe raus, auf den Prüftstand und das ganze wird etwas :sparschwein:.

    Gruß Klaus
     
    Zuletzt bearbeitet: 30. Juni 2010
  19. Franz W.

    Franz W. Aktives Mitglied

    669
    31. Juli 2004
    Druckventile prüfen

    Hallo,

    @ Klaus:

    Na ja die Prüfmethode habe ich mir nicht selbst ausgedacht, sondern von einem renommierten Bosch ESP Spezialisten bei Nürnberg erfahren.
    Im Prinzip stimmt Dein Einwand schon, aber man geht bei dieser Prüfung davon aus: Wenn die Druckventile schon beim Benzinpumpensystemdruck undicht sind , sind sie es erst recht beim Einspritzdruck.
    Weil ein bißchen undicht geht nicht, entweder dicht, oder undicht zumindest im niederem Druckbereich, von dem hier die Rede ist.
    Ich habe jedenfalls mit dieser Methode bei meiner ESP vor Jahren undichte Druckstücke gefunden und nach Tausch dieser Druckstücke gegen gute ( aus einer kurz zuvor überholten ESP ) keine Warmstartprobleme mehr.
    Bei den kaputten Druckstücken sah man nach ca. 1 min bei eingeschalteter Benzinpumpe, wie der Benzinspiegel an den Anschlußstücken der Einspritzleitungen langsam ansteigt und schließlich überläuft.

    Zum Läppen undichter Druckstücke kann ich nichts sagen, wird aber immer wieder erwähnt.

    Grüße Franz
     
  20. Lindi

    Lindi Aktives Mitglied

    203
    6. September 2004
    Hallo zusammen,

    möchte mich an dieser Stelle auch noch einmal melden.

    Zum einen teile ich die Ansicht, dass bestimmte Bauteile einfach nicht in den Bereich von auch noch so unerschrockenen Amateuren gehören sollten und deshalb liesse ich meine Einsprtitzventile und die geliebte ESP lieber in Ruhe oder vom versierten Fachmann machen. Nur so als Überlegung, ich denke, da ist im Zweifel wirklich schnell was kaputt gemacht und das, was man erreichen wollte, nämlich Geld zu sparen, ins Gegenteil verkehrt - vom Ärger darüber (und über sich selber) mal abgesehen. Zum anderen leidet unser 230er trotz überholter ESP und erneuerten Einspritzventilen an dem Phänomen, weshalb ich eher auf andere Ursachen tippen würde.

    Mal sehen, was wir hier noch zu lesen bekommen.

    Beste Grüsse
    Lindi
     
Müller Classic Motors
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