Kaufberatung

Dieses Thema im Forum "Erfahrungsaustausch" wurde erstellt von Bernie50, 26. März 2013.

  1. Bernie50

    Bernie50 Mitglied

    6
    14. Januar 2011
    Hallo und einen schönen guten Tag aus Frankfurt am Main,

    ich bin ein 62-jähriger Autoverrückter ohne technische Ausbildung aber mit ausgesprochener Begeisterung für die schönen Dinge des (Auto)-Lebens. Bisher habe ich bei schönem Wetter einen Mercedes-Ponton gefahren, aber diesen nach nun über drei Jahren und viiiiiel Spaß und Arbeit wieder verkauft. Seit geraumer Zeit gehe ich mit dem Gedanken schwanger, mir eine Pagode zuzulegen; allerdings sollte diese wirklich alltagstauglich sein und kein Museumsstück zum Hinstellen.

    Als Daily Driver fahre ich im Augenblick einen Citroen 2CV, den ich im letzten Jahr mit original 48000 km aus Erstbesitz erstanden habe und der einen Heidenspass macht. Da es sich hierbei um ein absolutes Originalfahrzeug handelt, möchte ich dieser Ente allerdings keinen Winter- bzw. Regenbetrieb zumuten. Die Bleche sind derartig dünn, dass sie wahrscheinlich noch während einer Regenfahrt durchrosten. Außerdem ist dieses Wägelchen eher für den Kurz- und Mittelstreckenbereich gedacht.

    Also, lange Rede kurzer Sinn. Eine Pagode soll her. Die auch mal Regen verträgt. Sie soll dennoch nicht bei gesalzenen Straßen eingesetzt werden. Ich habe natürlich bereits vieles in den einschlägigen Autoportalen angesehen. Was von vielen Classic-Bewertungen zu halten ist, weiss ich allerdings auch. Meine Frage an die Pagodenspezialisten geht einfach dahin: Gibt es NoGos, die beim Kauf zu beachten sind? Was sind denn wirklich realistische Preise für eine alltagstaugliche Pogode?

    Ich wäre dankbar für ein paar Tips und Anregungen. Und wenn ich dann mal Pagodenfahrer bin, werde ich gerne berichten.

    schönen Tag noch und beste Grüße

    Bernhard
     
  2. Coup

    Coup W111C

    920
    25. März 2009
    Hallo und willkommen!

    Eine Pagode als Alltagsfahrzeug, um eine Ente zu schonen, ist mal eine Ansage. :hammer:

    Ich lehne mich genüsslich zurück und warte auf die Reaktionen der Experten...

    Gruß Kai
     
  3. Peter H

    Peter H Mosel-Pagode

    28. April 2007
    Ich auch Kai
     
  4. Bernie50

    Bernie50 Mitglied

    6
    14. Januar 2011
    es geht nicht darum, die Ente zu schonen. Sie ist halt für Winterbetrieb nicht so geeignet.

    Und bevor ich mir irgend ein "modernes" Auto zulege, ist mir eine Pagode tausend mal lieber. Ich möchte die ja nicht runter-ranzen. Ich will sie halt fahren und nicht ankucken. :)
     
  5. Jochen H.

    Jochen H. Aktives Mitglied

    122
    4. September 2012
     
  6. MartinK

    MartinK schraubt hemdsärmelig

    19. Mai 2012
    Hallo und schönen Gruß aus der östlichen Wetterau.

    Ich habe mir vor einem Jahr auch eine Pagode gekauft. Einfach um ein zeitloses Cabriolet zu haben. Meine Pagode ist ganzjährig angemeldet und wird auch zum Brötchenholen und für belanglose Fahrten benutzt wenn ich Lust habe die Pagode zu benutzen, in längeren Schönwetterperioden fahre ich sie als Alltagsauto. Ich kann dies nur empfehlen. Ich war im Winter bei einem strahlend kalten Wintertag in der Klassikstadt zum Mittagessen und Schauen, als sich zwei Herren am Nachbartisch darüber aufgeregt haben wie man mit nur Pagode im Winter nur fahren kann, es könne ja noch ein Salzkorn oder ein Splittkorn auf der Straße liegen. Die beiden waren in der Klassikstadt um ihre Schätzchen in der Glas garage zu streicheln um dann mit dem Golf wieder heimzufahren. Meinen Kommentar spare ich mir.

    Zu den größten Problemen beim Pagode kaufen gehört der Vorbesitz. Ich finde eine unberührte Karosserie als absolut erstrebenswert. Selbst wenn der Lack nicht mehr so Dolle ist. Wenigstens kein Spachtelbomber. Ein Motor, ein Getriebe, eine Lüftung und alle anderen Teile sind austauschbar, die Karosserie nicht. Ich würde das Fahrzeug nehmen, welches die bestmögliche Karosserie hat. Ein schwitzenden Motor, eine ausgenuckelte Vorderachse, eine 4.08er Hinterachse - alles kein Drama. Schlimm wird es erst wenn man total verbastelte Fahrzeuge wieder revidieren muß. Lieber ein Auto mit ehrlichen Macken als gewollte aber nicht gekonnte Rettungsversuche.

    Gruß

    MartinK
     
  7. Bernie50

    Bernie50 Mitglied

    6
    14. Januar 2011
    moin Jochen,

    das war natürlich auch meine erste Idee. Eine Winterente. Aber wie das so ist. Frauen haben immer kalte Füße. Und deshalb krieg ich sie im Winter nicht in die Ente. Außerdem finde ich, dass eine Pagode wunderbar als Zweitwagen zu einer Ente passt. ;)

    Danke MartinK für die Tips. Sehe ich genau so. In der Klassikstadt "stehen" mir zu viele Autos. Meins soll ja nicht stehen, sondern fahren. Ich habe mir aber trotzdem mal bei dem dortigen Händler zwei Pagoden zeigen lassen. Ich meine aber, dass die den geforderten Preis nicht Wert sind. Außerdem bin ich bei neu lackierten immer etwas mißtrauisch.

    Gruß Bernie
     
  8. ursodent

    ursodent ursus antennae

    9. Mai 2004
    Ja, zumindest seehr selbstbewusst eingepreist, diejenigen die ich letzthin dort stehen sah. Und die 190er W121 hatten alle einen Einheitspreis.

    Neulack an sich ist ja nicht gleich verdächtig, sofern aussagefähige Foto-Dokus vom Werdegang und dem Ausgangszustand vorliegen.

    Michael
     
  9. H.J.

    H.J. Aktives Mitglied

    4. August 2009
    Hallo zusammen,

    also zu dem Thema hat sicher jeder seine eigene Meinung. Winterbetrieb mit eine Pagode hat seinen Preis. Grundsätzlich finde ich das allerdings super und entspricht dem Gedanken das Kulturgut Oldtimer allen zugänglich zu machen.
    Ich würde es allerdings nicht machen, Salz, Schlaglöcher, Regen und Schnee würden mir wahrscheinlich mehr zusetzen als meiner Pagode.

    Gruß Heiner
     
  10. hallolo

    hallolo zurück in D

    675
    25. Mai 2008
    ich finde den Ansatz auch klasse, auch wenn ich im Winter ebenfalls meine Pagode schone ... dafür habe ich meinen Volvo Amazon, daily driver, Sommers wie Winters ... seit schon 8 Jahren ... Ausfälle : keine.

    Michael
     
  11. Uli aus S

    Uli aus S Aktives Mitglied

    28. April 2004
    Hi Bernhard,

    da halte ich mit Dir mit. Ganzjahreszugelassen und öfters auch bei Regen unterwegs - ist ja nicht aus Zucker.

    Allerdings wird das mit dem Kauf nicht einfach.

    Was Du suchst, ist ein technisch sehr gutes Fahrzeug mit etwas vernachlässigter Karosserie/Ausstattung/Lack.

    Nur ist es bei Pagoden dummerweise so, dass häufig die Technik nicht in Top-Zustand ist (für die zwei drei Fahrten im Jahr reicht das) aber auf den optischen Eindruck höchster Wert gelegt wird - schlägt sich ja auch im Verkaufspreis wieder.

    Wünche Dir viel Erfolg
     
  12. Jugendtraum

    Jugendtraum lack, blech u. rost !!!!!

    172
    1. Februar 2007
    Einfach eine saubere Pagode aus Frankreich oder USA bis ca. 30 T zulegen..

    Technik für ca. 10 T überarbeiten und fahren/fahren/fahren..

    Es gibt bewährte Holländische Händler, welche transparent gute Ware aus USA verkaufen..Frankreich-Pagoden muss man selber suchen...Wobei dort eher trockene..dennoch von der Sonne geschädigte zu finden sind..Technik sind sie alle mies...
     
  13. d.Hahn

    d.Hahn Aktives Mitglied Mitarbeiter Administrator

    20. November 2003
  14. Bernie50

    Bernie50 Mitglied

    6
    14. Januar 2011
    guten morgen allerseits und vielen Dank für die aufmunternden Worte.

    Ihr habt's erkannt. Was ich suche, ist eine noch stabile und rostfreie Karosse mit den richtigen Spaltmaßen, die aber nicht unbedingt makellos sein muss. Am liebsten ein Auto, das ständig bewegt wurde. Und ob da nun die Verzierung der Fensterkurbel vom Verkaufsprospekt 1965 abweicht, ist mir nicht so wichtig.

    Wenn dazu noch zumindest die Ölwechsel und ab und zu ein paar Wartungsarbeiten gemacht wurden und sich der Ölverlust in Grenzen hält, dann könnte das schon interessant sein.

    Bis zum Kauf meines letzten Oldies (190er Ponton) hab ich mir bestimmt 30 Fahrzeuge näher angesehen und bin dafür ca 5000 km durch Deutschland gefahren. Ich hab also Geduld.

    Falls irgendjemand in dieser illustren Gemeinde von einer Pagode hört, die in etwa meinen Vorstellungen entsprechen könnte, wäre ich für Infos sehr dankbar.

    Einen schönen sonnigen Tag noch und beste Grüße

    Bernie
     
  15. kulta

    kulta Aktives Mitglied

    133
    16. Mai 2004
    Pagode und Ente

    Also ich bin der stolze Besitzer einer Pagode und einer Ente, wir sind in Südfrankreich, in den Pyrenäen, mit viel Sonne, aber auch Schnee und Salz auf den Strassen im Winter.
    Nun zum Thema: Im Winter fahren. Ich bin in den letzten Jahren regelmässig , auch im Winter, aber eigentlich selten mit der Pagode gefahren. Es war oft mit dem Hintergedanken, schöne Fotos aufzunehmen, und ein Bild davon illustrierte soger den Monat Dezember des ersten Pagodentreffkalenders. Der Preis heute: eine kleine Rostblase ist im Kotflügel entstanden, der Lack ist zwar 12 Jahre alt. Ich werde also noch seltener im Schnee und Regen fahren.
    2.Thema: die französischen Pagoden seien technisch nicht so gut. Es stimmt. Oft hat sogar die Mercedes Werkstatt Limousinenmotoren als Austauschmotoren ein gebaut.So mein Auto. Ich habe dieses Jahr bei Mercedes wenigstens die richtigen Motorträger einbauen lassen, die Vertragswerkstatt fand immer wieder etwas zu reparieren, Kurbelwelle usw. Nach ein paar Monaten und eine über 6000 euronen Rechnung bekam ich das Auto zurück. Er fährt aber nicht so gut wie ich hoffte. Der Kaltlauf ist sogar schlechter als früher. Dagegen verliert das Auto fast kein öl mehr (früher hatte ich allerlei Flüssigkeiten unter dem Auto , Kühlmittel öl, Getriebeöl, Hinterachseöl...!) und die Beschleunigungen, wohl der Drehmoment ist besser. Sogar die Mercedes Werkstat hat es heute schwer , den Motor richtig einzustellen. Eine grosse Enttäuschung. In Frankreich sind die Fachmechaniker mit höchstens 60 Jahre in die Rente gegangen.
    3. Thema :Ente + Pagode, meine Kombination auch: Die Pagode habe ich seit 10 Jahren, meine Ente habe ich, bzw. mein Vater... 1974 neu gekauft! Letztes Jahr wurde der Döschwo total renoviert. Er fährt tadellos im Winter (habe alte Winterreifen vorne) und ist mein Alltagsauto seit ich meinen alten Audi allroad verkauft habe. Nur die Reparatur der Luftfederung im Audi kostete mehr als die ganze Renovierung der Ente! Dabei kann man die Ski und Stöcke unter die Sitzbank stecken. Dank 2cv4 Getriebe + 2cv6 Motor flitzt die Ente hervorragend die Berge hinauf, und jeder Franzose ist sympathisch, wenn ich mit diesem orangefarbenen Fahrzeug vorbeifahre, oder parke. Das ist in Frankreich nicht immer der Fall mit der Pagode.
    Manchmal denke ich, ich könnte die Pagode nach 10 Jahre Besitz verkaufen, aber die Ente, Begleiterin meines Lebens seit fast 40 Jahren, nein, nie!
     
  16. Bernie50

    Bernie50 Mitglied

    6
    14. Januar 2011
    Pagode und Ente

    Danke Kulta für diesen schönen Bericht. Meine Ente würde ich auch niemals verkaufen. Sie ist mehr als ein Auto. Sie ist Sympathieträger, Inbegriff genialer einfacher Lösungen, absolut zuverlässig, unvergleichlich bequem, genügsam in der Unterhaltung und noch dazu als Cabrio, Limousine und Kombi verwendbar.

    Die Pagode ist für mich etwas ganz anderes. Eleganz pur. Minimalistisches Design, das seiner Zeit um Jahre voraus war. Ein Mercedes Sportwagen-Design, dem kein anderer SL - weder vorher noch nachher - das Wasser reichen kann. Dazu mit einer Technik ausgestattet, die auch in der Großserie Verwendung fand und deshalb - bei einigermaßen vernünftiger Wartung - ebenfalls sehr zuverlässig ist. Mitte der 60er-Jahre des vorigen Jahrhunderts bin ich als 12-jähriger einmal mit einem Nachbarn in seiner Pagode mitgefahren. Das Gefühl war für mich damals überwältigend.

    Und dieses Gefühl ist es, das mich jetzt wieder nach einer Pagode Ausschau halten läßt.

    Schöne Ostergrüße

    Bernie
     
  17. kulta

    kulta Aktives Mitglied

    133
    16. Mai 2004
    Danke für die Ostergrüsse, das lange Wochenende ist schön!
    Gestern war es hier sehr sonnig, kein Wind, und noch viel Schnee auf den Skipisten, ein optimaler Tag für das Ende der Saison.
    Was ich mit der Ente im Winter fürchte, ist einerseits das Salz, obwohl ich letztes Jahr alle originalen Kotflügel mit festeren, leichteren , rostfreien Kotflügeln aus Kunststoff ersetzt habe.
    Andererseits, und das kann noch dieses Jahr passieren, wäre ein Schneesturm das Schlimmste. Die Ente verhält sich zwar bestens im Schnee, leicht, hoch, vorderantrieb, grosse dünne Reifen sind die Gründe für die gute Strassenlage im Schnee. Aber ein Schneesturm heisst hier eisige Frontscheibe, unnützliche kindische Scheibenwischer und Rückspiegel, keine Sicht rundum, es sei denn, man fahre nur wie man Ski fährt, Handschuhe, Skianzug, Skibrille an, man öffne vielleicht das Dach, jedenfalls alle Fenster, das heisst, nur die kleinen Halbfenster vorne, und man versuche zur Arbeit zu fahren.
    Mal sehen , ob ich in diesem Frühling noch so was erleben muss...!
     
    Zuletzt bearbeitet: 1. April 2013
Schlagworte:
Müller Classic Motors
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