Welcher Lack ist am besten?

Dieses Thema im Forum "Karosserie - Blechteile und Lackierung" wurde erstellt von 9h11e, 26. August 2012.

  1. 9h11e

    9h11e mag Mercedes und Porsche

    168
    29. Mai 2011
    Heute werden bei Lackierungen wasserlöslich Lacke verwendet. Jetzt sagte mir mein Schrauber (der zurzeit für mich einen 1980 SC restauriert), dass damals andere Lacke verwendet wurden (2K-Lacke?) und dass er jemanden kennt, der noch diese Lacke verarbeitet. Ist wohl aufwendiger, wegen längerer Trocknungszeiten und mehrerer Lackiervorgänge. Die ganze Sache dauert dann etwa 3 Wochen. Meine Frage an die Spezialisten: Macht es Sinn, "zeitgenössische" Lacke zu verwenden oder sollte man doch lieber moderne Lackierverfahren bevorzugen?
     
  2. d.Hahn

    d.Hahn Aktives Mitglied Mitarbeiter Administrator

    20. November 2003
    Hallo Jürgen,

    die alten Lacke auf Nitrobasis sind heute verboten und
    du wirst nicht viele Lackierereien finden die noch was
    anderes als Wasserbasislacke benutzen.

    vG
    Detlef H.
     
  3. 9h11e

    9h11e mag Mercedes und Porsche

    168
    29. Mai 2011
    2K-Lacke verboten

    Ja, das habe ich auch gehört. Das gilt aber offensichtlich nicht in DK, denn dort hat der Lackierer seinen Betrieb.
     
  4. heinrichB

    heinrichB Aktives Mitglied

    973
    24. Februar 2009
    2 K Lacke

    Hallo,
    zumindest im Bus und LKW Bereich werden nach meiner Kenntnis noch die "alten" 2 K Akryllacke gespritzt. (Bitte die 2 K Akryllake nicht mit den Nitrolacken der Vorkriegszeiten verwechseln.) Es soll auch eine Sondergenehmigung für Oldtimer geben diese 2 K Lacke wieder zu verwenden. Viele Lackierreien haben aber die Basislacke zum Mischen der 2K Lacke nicht mehr.
    Sternengrüße aus Niedersachsen
    heinrichB
     
  5. 9h11e

    9h11e mag Mercedes und Porsche

    168
    29. Mai 2011
    Sind diese 2K-Acryllacke widerstandsfähiger?

    Mein Restaurierer ist ganz euphorisch, was dieses "alte" Lackverfahren angeht. Er meint, dass diese Lacke viel widerstandsfähiger gegen Kratzer, Steinschlag usw. sind und sehr glatt in der Oberfläche. Also eigentlich nur Vorteile gegenüber den modernen wasserlöslichen Lacken. Gibt es (außer wegen der umweltfreundlicheren Verarbeitung der Wasserlacke) auch Nachteile bei Acryllack? Die Farbe ist übrigens weiß.
     
  6. fabi

    fabi Aktives Mitglied

    913
    23. September 2010
    Hallo ,

    Ich habe an der Techno classica mich lange mit den Technikern am glasurit stand unterhalten. Die haben mir abgeraten die alten nicht wasserLacke zu benutzen. das wäre nicht mehr zeitgemaess und die alten Lacke hätten bis auf die leichtere Verarbeitung keine Vorteile mehr.
    Sie haben um einen besonders glatte Oberfläche zu bekommen den Klarlack glasurit 923-335 empfohlen. Der soll wohl sehr glatt verlaufen. Und ein feines nassschleifen des Klarlacks würde wohl ein noch besseres Finish geben.
    Kannst dich ja mal auf der Website erkundigen. Gruß fabi
     
  7. big-bolli

    big-bolli bolli

    676
    4. Oktober 2006
    Hallo Fabi

    Genauso ist es.
    Bei meiner Lackierung vor 1 1/2 Jahren wurden nach dem Farblack 3 Schichten Klarlack aufgetragen, mit 3000er Nassschleifpapier noch Mal geglättet und dann hochpoliert.

    Die ganze Lackierung dauerte zwar 2 Monate ( immer wieder durchtrocknen) hat sich aber aus meiner Sicht gelohnt.

    Beste Grüße aus dem Norden.

    Wolfgang
     

    Anhänge:

  8. 9h11e

    9h11e mag Mercedes und Porsche

    168
    29. Mai 2011
    Klarlack drüber?

    Moin moin Wolfgang. Das mit dem Klarlack finde ich interessant. Ich dachte immer, Klarlack sei nur bei Metallic-Lacken üblich bzw. erforderlich, um den Metallic-Effekt zu ermöglichen. Mein Restaurationsobjekt wird aber weiß. Lässt sich auch bei dieser Farbe ein sichtbar besseres Ergebnis erzielen? Ist ein Oldie noch zeitgemäß, wenn man den Lack (im Gegensatz zu damaligen Lackierungen) mit Klarlack perfektioniert?
     
  9. big-bolli

    big-bolli bolli

    676
    4. Oktober 2006
    Hallo Jürgen

    Meine Pagode ist Metallic - kupfermetallic.

    Du kannst aber auch auf Unifarben genauso Klarlack spritzen lassen. Dann kannst Du das Ganze nass abschleifen - glatt wie eine Fensterscheibe - und dann hochpolieren; sollte schon recht gut aussehen.

    Schönes Wochenende noch und wenn Du Lust hast ruf einfach mal durch; weil soweit wohnst Du ja nicht weg.

    PN ist raus.

    Wolfgang
     
  10. vikinger

    vikinger Aktives Mitglied

    58
    11. März 2014
    Hallo,

    ich greife diesen ur alten Post mal auf, wo er meiner Frage doch am Nächsten kommt.

    Mein Auto wird derzeit komplett entlackt, um vom blanken Blech wieder einen Neuen Lack aufzubauen. Das Auto soll in der originalen Uni Farbe 904 (Mitternachtsblau) lackiert werden.

    Die Karrosse wird als Erstes komplett von Bäulen berfreit, der Lack soll möglichst dünn und nur wenig Füller eingesetzt werden. Nach erfolgter Lackierung mit einem Glasurit Lack, schlägt der Meister zwei Klarlackschichten mit anschließender Politur vor.

    Ist dies auch nach heutigen Maßstäben eine optimale Vorgehensweise?

    Gruß

    Örn
     
  11. fk021966

    fk021966 Aktives Mitglied

    52
    21. Oktober 2014
    Hallo Örn,

    daran erkennt man den Meister ...

    Für die Decklackierung schafft diese Vorgehensweise in Verbindung mit dem der Politur vorgeschalteten Einschleifen eine Oberfläche mit Spiegelglanz.

    Wichtig ist eine geeignete Wartezeit vor der Endbehandlung und auch vor jedem einzelnen Prozessschritt.

    Aber auch das wird dein Meister wissen ...

    Grüße aus dem Ruhrgebiet

    Frank
     
  12. Gotom

    Gotom Aktives Mitglied

    36
    16. Juli 2015
  13. Facelvega

    Facelvega Aktives Mitglied

    721
    13. September 2017

    Wer das bei Oldtimer nicht schon vor 20 Jahren so gemacht hat, ist kein herausragender Meister. Viele Meister machen es noch heute nicht so korrekt.
    Gruss
     
  14. Mark-RE

    Mark-RE Aktives Mitglied

    19. Juni 2018
    Bei deiner weißen Pagode kannst du dich entscheiden, ob du sie in Unilack lackiert haben willst, den kann eine willige Lackiererei noch mit Sondergenehmigung verarbeiten, oder ob du sie in 2 Schicht Lack (mit Wasserbasislack) lackiert haben willst. Im Grunde genommen ist dass eigentlich egal...
    Ich selbst sehe da keinen Unterschied, wenn die hinterher nach dem Lackieren Hochglanz kriegen soll, in dem der Lack geschliffen und poliert werden soll, dann wird dass eh mit Klarlack passieren, der lässt sich nämlich besser schleifen :)

    Der Vorteil vom 2 Schicht System mit Wasserbasislack ist, dass der Lackierer dir keine in der Grundierung durchgeschliffenen Stellen überlackieren kann :D Der funktioniert nur, wenn auch überall Grundierung drauf ist :)

    Der Vorteil am Einschichter ist vor allem die Verarbeitung und dass man ihn als "Hobbylackierer" ohne Kabine spritzen kann, was beim 2 Schichter Wasserbasislack nicht geht, der trocknet nicht ohne Ofen... Wenn man dann vor hat, das Auto von innen und unten zu spritzen, dann ist dass sehr empfehlenswert nen Unilack 1 Schicht zu nehmen.

    Wichtiger als die Frage ob Wasserbasis oder nicht ist bei nem 2 Schichter (Metallic) eigentlich dass der Lackierer dass verwendet, was er schon immer benutzt. Das was ihm in der Hand liegt. Bevor der Klarlack drüber kommt, ist dass eh trocken, ob da Wasser oder Lösemittel drin war, ist egal. Der Klarlack selbst ist ja auch der Gleiche...

    Was Lackierzeiten angeht, egal was man drauf macht, richtig trocken ist dass erst nach 6-8 Wochen. Bei mir steht n Auto 6-8 Wochen in EP, dann wird es gespachtelt und gefüllert und dann steht dass nochmal min. 2 Monate. Erst dann wird der Füller geschliffen und die Farbe kommt drauf. Wer vor hat, den Klarlack auf Spiegelglanz zu polieren, der wird mit 2 Schichten nicht weit kommen. Normal sind eher schon 3 schichten und für die Politur auf Spiegelglanz braucht es eher 6 Schichten. Bevor dass gemacht wird, muss der also nach dem Lackieren wieder 2 Monate stehen. Der Lack muss ja komplett trocknen. Ne gute Lackierung braucht 6 Monate, wenn der Lackierer auch noch andere Autos zu lackieren hat, werden daraus in der Praxis schnell 12...
     
    Zuletzt bearbeitet: 10. April 2021
  15. big-bolli

    big-bolli bolli

    676
    4. Oktober 2006
    Bei meiner Lackierung vor 11 jahren brauchten wir gute 4 Monate. Insgesamt 8 Schichten - alles durchtrocknen lassen - mit 3000er paste geschliffen und dann hochpoliert.
    Es hat sich gelohnt. Nach der Wäsche - mit einigen Tropfen Nanoöl - sieht es immer noch wie neu aus. Siehe Bild links
     
Schlagworte:
Müller Classic Motors
  1. Diese Seite verwendet Cookies, um Inhalte zu personalisieren, diese deiner Erfahrung anzupassen und dich nach der Registrierung angemeldet zu halten.
    Wenn du dich weiterhin auf dieser Seite aufhältst, akzeptierst du unseren Einsatz von Cookies.