Vorderrad-Lager fetten

Dieses Thema im Forum "Technik - Motor, Getriebe und Fahrwerk" wurde erstellt von Christopher, 15. März 2017.

  1. wbs

    wbs mercedes-fan

    58
    31. August 2014
    Hallo Lars,
    Du schreibst bei den Fettkappen von Dichtringen. Habe gerade neue Bremsscheiben und Fettkappen montiert bekommen, aber keine Dichtringe gesehen? Gehören die zu den Fettkappen und wenn ja, hast Du eine Bezugsquelle?
    Grüße aus Meerbusch
    Wilfred
     
  2. Ulli

    Ulli Altbenzlenker

    3. April 2004
    Hallo, Wilfred,

    der Dichtring gehört zum inneren Radlager und bildet quasi den Abschluss nach außen Richtung Achsschenkel/Achsschenkelzapfen.

    Aufbau sh. Foto.

    Gruß

    Ulli
     

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  3. wbs

    wbs mercedes-fan

    58
    31. August 2014
    Hallo Ulli,
    danke für die schnelle Aufklärung!
    Gruß
    Wilfred
     
  4. benzdoktor

    benzdoktor Aktives Mitglied

    681
    30. Mai 2006
    Hallo Forum,

    die Wälzlagerfette haben sich verbessert...wie auch die Motorenöle....deshalb ist kein nachfetten notwendig.
    Bein W 113 reicht es vollkommen aus beim wechsel der Bremsscheiben das Fett mit den Dichtringen zu erneuern.
    Radlager immer mit der Messuhr einstellen.
    Ab den W 201 wurde dann nur noch die Bremsscheibe getauscht...das Fett wird nur dann ersetzt ...wenn das Radlager verschlissen ist.
    Es gibt hier einen W 126er mit über 760000 Km und noch den ersten Kegelrollen - Radlagern an der Hinterachse...die noch nie nachgefettet wurden.
    Es gibt einen Abzieher vom W 116 für die Fettkappen und ein Werkzeug zum daufsetzen vom W 115.

    Gruß Lars
    MB Klassik Service West
     
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  5. schlüssellos

    schlüssellos Aktives Mitglied

    4. Februar 2009
    Hallo Lars,
    ich habe immer noch nicht verstanden, wie das Fett aus den Fettkappen in die Lager gelangt, wo es gebraucht wird!
    Da dieses Spezialfett doch gerade nicht fließt, wenn es warm wird, müsste es doch eigentlich in den Reservoirs bleiben und wäre dann nutzlos?

    Grüße, Felix
     
  6. Facelvega

    Facelvega Aktives Mitglied

    721
    13. September 2017
    Hallo Ich habe gerade meine beiden vorderen Bremsscheiben gewechselt und dabei das äußere Lager abziehen müssen.
    Ich habe das Lager vor dem einsetzen direkt mit Lagerfett gefettet und dann die Schraube so festgezogen, wie im Handbuch beschrieben.
    Nicht jeder, so auch ich, hat die spezielle Meßuhr zur Einstellung aber im WHB wird empfohlen, die Schraube erst fest anzuziehen, dann zu lockern und mit dem Hammer einen kurzen Schlag auf die Narbe zu machen, damit das Lager wieder frei wird. Dann habe ich es so angezogen, dass sich die dreieckige Unterlegscheibe gerade noch so dreht. Das Radlager hat kein Spiel und ist trotzdem fest.
    In die Kappe habe ich ebenfalls Fett eingedrückt, so wie man es in anderen Autos auch macht. Ich sehe dieses Fett mehr oder weniger als Reservoir.

    Alfred
     
  7. MartinK

    MartinK schraubt hemdsärmelig

    19. Mai 2012
    Hallo, das Fett in der Kappe wird im Betrieb leicht Viskös und gelangt somit ins Lager, das funktioniert. Zum Anziehen des Lagers gehe ich so vor, dass ich das Rad mit der einen Hand zügig andrehe, frei rotieren lasse und mit der anderen Hand die Befestigungsmutter anziehe bis das Rad spürbar abbremst. Dann wieder auf und noch mal zu. Das mache ich drei vier mal, dann hat sich das Lager genug gesetzt. Beim letzten Umlauf drehe ich die Mutter wieder so weit lose bis das Rad frei rotieren kann. Fertig. Nach einer Fahrstrecke von etwa 150 bis 300km kontrolliere ich ob es zu locker ist. Nach 10-20km Fahrt sollte die Nabe höchstens handwarm sein, ansonsten ist es zu fest.
    Natürlich ist die genaue Methode die mit der Messuhr. Martin
     
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  8. benzdoktor

    benzdoktor Aktives Mitglied

    681
    30. Mai 2006
    Hallo Forum,

    das Fett sitzt in der Radnabe und nicht in der Fettkappe...diese soll nur als Freiraum dienen.
    Wenn zu viel Fett verwendet wird kommt es am Dichtring heraus.....und gelangt auf die Bremsscheibe.....denn die Fettkappe hält das Fett auf...der Dichtring nicht.
    Ich bleibe dabei....Radlager nur mit Messuhr einstellen!!
    Leider werkelt jeder der einen Werkzeugsatz im Baumarkt gekauft hat....mit dem Werkstatthandbuch unter dem Arm ...am Auto herum.
    Leute gibt aber auch gute Messer und Silikon im Baumarkt...wieso nicht mal eben der Gattin eine Brustvergrößerung machen.
    Am eigenen Auto wird gebastelt auf Teufel komm raus....den Sie wissen nicht was Sie......


    Gruß Lars
     
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  9. Rainer B

    Rainer B Aktives Mitglied

    716
    7. Juni 2006
    Hallo Lars,



    irgendwie hast du ja Recht.
    Aber wenn ich nicht mit Werkzeughandbuch und guten Tipps hier vom Forum selbst das meiste an meiner Pagode erledigen würde, müsste ich sie wohl verkaufen.
    Bei den Stundenlöhnen von bis zu 100€ die die „Spezialisten“ verlangen, ist das Hobby dann kaum noch finanzierbar.
    Da in unseren Pagoden ja stink normale Großserientechnik verbaut ist, sind viele Arbeiten auch von Hobby Schraubern zu erledigen.
    Jeder bessere Dorfschmied ist in der Lage Radlager zu wechseln. Auch an der Pagode.
    Eine Messuhr nebst Stativ (für kleines Geld zu erwerben) ist normalerweise eh in jeder gut sortierten Werkzeugkiste zu finden.
    Beim Einbau dann die Radlager etwas zu stramm einstellen ein paar Mal durchdrehen und dann ca. 3/100mm Spiel einstellen und fertig. (Fett nicht vergessen)
    Ein paar hundert KM später nochmal kontrollieren.
     
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  10. mbzse

    mbzse Aktives Mitglied

    326
    24. Dezember 2004
    Hier zwei Bilder, die zeigen diese Vorgehen und die Grenzen von erlaubtes Spiel (0,01 - 0,02mm) /hans
    Lager framhjul ansättning 1.jpg
    Lager framhjul ansättning 2.jpg
     
  11. benzdoktor

    benzdoktor Aktives Mitglied

    681
    30. Mai 2006
    Hallo Forum,

    genau das meine ich...die Messuhren mit Halter kosten nicht das riesen Geld....aber erleichtern sehr die Arbeit.

    Gruß Lars
     
  12. VolkerC

    VolkerC 280SE Cab 68, 450SL 73

    139
    7. Januar 2010
    Hallo,

    ich sehe das anders. Ich habe das Einstellen mit der Messuhr am W126 probiert und das ist nahezu unmöglich. Wenn man an der Nabe rüttelt, um das Spiel zu prüfen, verdreht man sie ungewollt auch und dann ist die Messung dahin. Ich fand es besser, das Rad provisorisch aufzuziehen und dann am Rad zu rütteln. Durch den größeren Umfang hat man da mehr Kontrolle. Man zieht einmal von Hand fest und lockert dann wieder etwas. Beim stückweisen Wiederanziehen kann man dann prima sehen, ob sich da frische Fett im Radlager noch bewegt. Wenn es aufhört, ist es gerade richtig. Diese Lösung ist viel praktikabler als die Messuhr. Und funktioniert einwandfrei. Wie ich inzwischen weiß, machen das auch die von mir respektierten MB Werkstätten so.
     
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  13. benzdoktor

    benzdoktor Aktives Mitglied

    681
    30. Mai 2006
    Hallo Volker,

    bin gerne bereit Dir an einem Samstag zu zeigen , wie die Radlager mit Messuhr bein W 126 eingestellt werden.

    Gruß Lars
     
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  14. wbreuer0

    wbreuer0 Aktives Mitglied

    471
    23. Mai 2016
    Hallo Carlo
    aktuell " Frame off " meines 280 Sl. Vorderachse ist fertig. Will gerade die Lager einbauen und finde in dem Karton eben diese " Kontaktfeder mit der Nr. 48 ".
    Kannst Du, oder sonst jemand aus dem Forum mir zeigen, wo und wie diese Feder montiert ist ?
    Danke im Voraus und einen schönen Feiertag

    Walter
     

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  15. Kutte

    Kutte 230 SL, Bj 1964, 332

    602
    13. August 2010
    Moin Walter,

    die Feder sitzt stirnseitig im Zapfen und muss am Fettdeckel (Fettkappe) anliegen. Sie dient als Entstörung.
     
  16. Cephyr

    Cephyr Aktives Mitglied

    786
    13. März 2007
    Hallo Walter,

    die wird vorne in das Loch im Achsschenkelbolzen reingeschoben und ist Teil der Radioentstörung

    Grüße
    Ingo
     
  17. Mark-RE

    Mark-RE Aktives Mitglied

    19. Juni 2018
    Gar nicht, weshalb es in den mittleren 90ern bei Mercedes auch in der Serienproduktion entfallen ist. Die Kappen sind trocken, und auch in den Naben ist kaum noch fett. Will man die Radlager an ner Pagode neu fetten, macht man das am besten im Rahmen des Bremsscheibentausches. Das ist auch ein recht guter Intervall, der völlig ausreicht. Eine gute Fettfüllung mit gescheitem Fett wie z.B. dem Castrol LMX II Komplexfett welches auch dem DB Radlagerfett entspricht, ist für 150.000-250.000km gut. Wenn man die Lager also alle ~100.000km / 20 Jahre nachfettet, reicht das. Dazu sollte man sich gleich den hinteren Radlagerdichtring bestellen, denn dann kann man die Lager vernünftig rausnehmen, auswaschen, richtig neu einfetten und gut ist. Fett in den äußeren Radnabendeckel zu drücken bringt eigentlich nix. Beim kleinen Wartungsintervall wenn man die Lager mal nachstellen muss, kann man natürlich das GLEICHE Fett was drin ist auch ins Äußere Lager etwas nachdrücken. Die Fettkappe selbst darf, wenn man sie füllen will, nur zu 1/3el mit Fett gefüllt werden. Aber wie gesagt, von da aus ins Radlager kommt das Fett in der Regel sowieso nicht. Wenn man Wartungsmäßig in der Gegend Radlager ist, kann man die Kappen auch mal abnehmen und nachschauen, ob das Fett noch Fett ist oder eher Wachsartig. In letzterem Fall sollte man es komplett tauschen, denn wenn das Fett tot ist kann sich das Radlager auf dem Achsschenkel mitdrehen und der ist dann Schrott, das wäre schade. N Radlagersatz selbst für die Autos kostet ja nur Trinkgeld...

    Im Grunde genommen ist die Kappe auch nach jeder Demontage zu erneuern, wenn man die ständig raus nimmt um rein zu gucken ist die Erfahrungsgemäß nach ein paar Mal undicht.
     
  18. MartinK

    MartinK schraubt hemdsärmelig

    19. Mai 2012
    Hallo,
    Gar nicht ist so nicht richtig. Die Nabe wird im Betrieb warm und dadurch erweicht in der Kappe auch das Fett etwas und fließt in kleinen Mengen ins Lager, wird aber durch die Fliehkräfte im Lager wieder nach außen gedrückt. Dieser Mechanismus funktioniert am Besten, wenn man in die Kappe die vorgeschriebene Menge Fett einbringt. Tatsächlich reicht es alle 100.000km mal eine neue Füllung in die Kappe zu machen. Es gibt für die Kappe einen Abzieher, wenn man den verwendet wird die Kappe auch wieder dicht. Probleme gibt es oft, wenn man mit dem Hammer und einem dicken Schraubendreher da herangeht, dann wird die krumm und undicht. Gruß, Martin
     
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  19. Mark-RE

    Mark-RE Aktives Mitglied

    19. Juni 2018
    Zumindest bei dem LMX II Komplexfett ist die Temperatur in Radlagern idr. zu gering, als dass sich das Fett bis ins Lager bewegt. Das sieht man m.E. auch schön darin, dass das Fett im Lager irgendwann verschleißbedingt schwarz wird, in der Kappe ändert sich daran aber so gut wie nichts. Ich denke aber, die Diskusion ist nicht Kriegsentscheidend, ich selbst mache immer n Schlag Fett in die Kappe, alleine damits nicht rostet und die Tube muss ja leer werden *g*.
    An das Innere Lager kommt das Fett allerdings auf keinen Fall. Bei ner Pagode in den Bereichen von 100.000km zu sprechen ist eh relativ, die fährt so schnell keiner und vorher sind eher die Achsschenkel oder Tragstücke unten und oben ausgeschlagen, was dann sowieso zu größeren Arbeiten führt... Die Fettkappen bringe ich in der Regel mit nem passenden Hammer und Karosseriemeißel schadensfrei herunter. Ich habe damit jedenfalls noch keine kaputt gemacht. Ein extra Abzieher ist dafür m.E. über.
    Mit nem Schraubendreher hebelt man natürlich eher Macken rein, das ist nicht das richtige Werkzeug. Mit nem etwas rund geschliffenem Meißel kann man die gebrauchten Kappen auch recht gut aufschlagen, neue Kappen sind aber idr. so Stramm dass das ohne passende Hülse eh nicht geht.
     
  20. MartinK

    MartinK schraubt hemdsärmelig

    19. Mai 2012
    Hallo, genau das ist der Beweis für das falsche Fett. Bei ganz normalem lithiumverseiften Wälzlagerfett funktioniert das System der Verflüssigung. Man muss nicht das beste Fett nehmen, sondern das Richtige. ;-) Gruß, Martin
     
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Schlagworte:
Müller Classic Motors
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