Pagode im Zustand 1

Dieses Thema im Forum "Erfahrungsaustausch" wurde erstellt von adam, 17. Februar 2006.

  1. adam

    adam schaut immer gerne rein

    46
    15. August 2005
    hallo mal wieder.
    habe gerade mal den restaurationsbeitrag von michael über seine "goede" gelesen. erst mal herzlichen glückwunsch und alles was man da zu sagen pflegt. :klatsch: :bierkrug: :klatsch:
    vor ein paar wochen gab es mal eine diskussion über die fallenden pagodenpreise. dabei wurden preise genannt, dir mir schon immer heftigstes kopfzerbrechen bereiteten.
    und zwar war da die rede von 43 - 46.000 € für eine zustand 1 padode. ich denke allen hier ist klar das zustand 1 besser als neu bedeutet!!!

    und hier mal ein kleines rechenbeispiel:
    michael hat bisher ca. 1650 Std. für seine "goede" gebraucht. dieses sind laut seiner aussage zeiten ohne substanziellen karosserieaussenarbeiten.
    nehmen ich also mal michaels 1650 Std. mal 40 € werkstattlohn, so erhalte ich stolze 66.000 € arbeitslohn. huuuchhhh!!!! äähhmm!!!!
    nehme ich mal weiterhin an, (ich hoffe michael du verzeihst mir) er hat weils nicht anders ging einfach langsamer gearbeitet als ein profi, also dann nur ca. 1000 Std.
    und bei der bezahlung nehme ich auch mal nur 30 €. dann komme ich immer noch auf 30.000 €. und dieses wie gesagt ohne karosserieaussenarbeiten !!! hääähhh ???
    bedeutet dieses also, dass eine pagode im zustand 1
    1. in der anschaffung schlappe 10.000 € und
    2. das material nur ebenso schlappe 4 - 6000 € gekostet hat
    oder war sie gar ganz umsonst oder umgekehrt, oder wie oder was ???

    einen schönen gruss
     
    Zuletzt bearbeitet: 17. Februar 2006
  2. bochy3699

    bochy3699 Aktives Mitglied

    10. Februar 2005
    Kostenrechnung für eine Restauration!?

    Hallo Adam,
    die Problematik ist immer gleich. Entweder ich rechne meine Stunden und die Aufwendungen 1:1, oder ich mache eine Mischkalkulation (unter welchen Setzungen auch immer).
    Ich vergleiche es immer mit den üblichen Häuslebauern: teilweise selber machen; teilweise machen lassen und spätestens mit dem Einzug wird dann der Strich drunter gemacht. Ergo: die meisten wissen nicht was "die Bude" gekostet hat und können es im besten Fall dann noch äußerst großzügig schätzen (ist immer verkehrt!!!). Ganz abgesehen von all den sogenannten Kleinigkeiten, die im Laufe der ersten 10 Jahre noch so rein tröpfeln (Lampen, Teppiche (groß und klein), Hacken und Ösen). Von den Aussenanlagen mal ganz zu schweigen.
    Von meinen 25 Kollegen in der Abteilung haben 22 ein Haus. Nicht einer weiß, was er am Ende seiner Kreditlaufzeit letztendlich an die Bank bezahlt/bezahlt hat (ist sehr simpel und unterhaltsam mal per Exel zu rechnen).
    Genauso wird oft beim Hobby verfahren: der Anschaffungspreis und die ersten großen Sachen komme noch auf die Rechnung und dann sind es über die Jahre die Kleinigkeiten, die ein Vermögen gekostet haben.
    Dank meiner holden Gattin wissen wir auf +- 10€ was uns die Renovierung "unserer Bude" in den letzten 10 Jahren bisher gekostet hat und diese Rechnung wird auch weiter geführt (Garage ist in Arbeit).
    Genauso verfahren wir auch mit unserem Hobby "die blauen Lotte". Ob man das wissen will, ist jedem selbst überlassen. Aber rechnet man eine Restaurierung ehrlich und sauber (ebend kaufmänisch) durch, lohnt die ganze Sache sicher nicht oder ist am Markt nicht zu erzielen. Ob die Preise für die sogenannten 1ér Pagoden für weit > 45.000€ wirklich und letzendlich auch über die Theke gehen...? Ich habe da so meine Zweifel.
    Kennt jemand jemanden, der für sein Pagode > 45.000,-€ (~ 90.000,-DM) auf den Tisch gelegt hat??? Ich habe noch keinen kennengelernt :confused: .


    Die Frage ist und bleibt natürlich: muß sich ein Hobby rechnen?
    Gr. axel
     
    Zuletzt bearbeitet: 17. Februar 2006
  3. Wasserscheu230SL

    Wasserscheu230SL Aktives Mitglied

    425
    24. Oktober 2004
    Hallo zusammen,
    wenn man nur die reinen Unterhaltskosten ohne Restaurierung oder Reparaturen mal nimmt kommt auch schon einiges zusammen.192,-EUR Steuern +280,-EUR Versicherung + 480,-EUR Garage = 952,-EUR nur dafür das "ER" einfach da ist und bereitsteht uns den Spass zu bereiten der es uns dann wohl auch wert ist!
    Gruß Ralph
     
  4. bochy3699

    bochy3699 Aktives Mitglied

    10. Februar 2005
    Hallo Ralf,
    die laufenden Kosten sind ja das eine; ebend wie Miete warm oder Wohnen warm. Da kann man ein bischen dran drehen (der eigene Verbrauch oder die Auswahl der Versicherung) und das war es dann.
    Interessant fände ich mal einen Eintrag/Liste auf der alle hier vertretenen Pagodinen/Pagodisten mal den Kaufpreis und zusätzlich die bisherigen Aufwendungen eintragen. Die Marktpreise sind ungefähr bekannt. Da ist der eine oder andere dann evtl. ganz schnell drüber. Solange es die eigene und bewußte Entscheidung war oder ist, ist das ja vollkommen da core. Problematisch wird es immer, wenn man dann denkt; Kaufpreis und Investitionen gleich Verkaufspreis. Meine unmaßgebliche Erfahrung ist; Dinge sind immer nur das wert, was ein anderer bereit ist dafür zu bezahlen und dies auch macht (die berühmte Schallplattensammlung).
    Und ebend nicht was man sich denn so einbildet, was der eigene Krimskrams den so wert ist.
    Nach dem wir unsere "blaue Lotte" nach Haus gebracht haben, hatte ich auch (insgeheim) gehofft, das wir jetzt erstmal ordentlich Spaß haben und dann später den einen oder anderen Euro noch mal locker machen.
    Pustekuchen: Öldeckel aufschrauben und schon war eine neue Nocke und Kopfplanen dran. Von den ganzen Kleinigkeiten "by the way" mal abgesehen. Und schwupps haben 2.200,-€ den Besitzer gewechselt. Und damit wurde das Auto für das Wertgutachten keinen Cent "wertvoller" und die Ausgabenliste noch nicht zu ende.
    Unter anderer Betrachtungsweise bin ich trotzdem und immer noch der Meinung, dass die "Investiton" in das "Hobby" "altes Auto" allemal richtiger ist als das sauer verdiente Geld in einen Schrebergarten (nix gegen Schrebergärtner!) zu stecken. Denn bei Oldtimern ist die Chance sein Geld nicht direkt zu verbrennen wesentlich geringer als bei einer Dauerkarte für z.B. ?Bayern München?.

    meint: Axel
     
    Zuletzt bearbeitet: 18. Februar 2006
  5. Goede

    Goede Aktives Mitglied

    464
    7. Dezember 2004
    Immer wieder schön solche Beiträge und Rechenbeispiele zu lesen......
    Aber bitte nicht vergessen, wir sprechen über unser Hobby !!!!!!......naja, zumindest die meisten von uns.

    Im Endeffekt muss ich jeder doch selbst die Frage stellen was ich erreichen will und was ich dafür bereit bin zu investieren (finanzmäßig sowie auch arbeitstechnisch).

    Fangen wir doch mal bei dem Phänomen 1er Pagode an.
    Vieles wird hier of als 1er Pagode angepriesen, ich wette kaum eine davon ist auch wirklich eine echte 1.....und, ganz ehrlich, wer will das denn haben? Also wenn ich eine 1er Pagode hätte, dann würde ich sie wegstellen und bloss nicht bewegen. Jeder Meter würde doch an dem Mythos "1 - besser als Neu" rütteln alles erarbeitete wieder zu nichte machen. Ein Lackabplatzer im Lack und alles wieder neu lackieren lassen nur der 1 wegen. Neee....

    Dann doch lieber ne gute 2, wo alles gemacht ist so dass man sich auf das Baby verlassen kann, die gut (aber nicht perfekt) aussieht und vor allem VIEL SPASS macht. Dafür ist es doch unser Hobby, oder?

    Private Restaurationen:
    Wenn man solche Rechenbeispiel heranzieht, so muss man natürlich eingestehen: Das rechnet sich nicht...nie und nimmer.
    Ganz privat gesprochen: NA UND? Soll es ja auch gar nicht. Das Auto ist mein Hobby an dem ich hoffentlich noch die nächsten 50 Jahre Spaß haben werde. Verkaufen wird wohl hoffentlich eh niemals in Frage kommen. Also investiert man die Arbeit rein für sich selbst....ganz zu schweigen von dem Spaß den man dabei hat (z.B. auch hier im Forum) und all den Dingen, die man dabei lernt.

    Stell dir mal vor du träumst schon immer von einem alten A-Kadett (weil es einfach dein Traumauto seit jeher ist). Das Auto wird selbst in bestem restauriertem Zustand (echte 1) nur für relativ wenig Geld (im Vergleich zum Aufwand) am Markt gehandelt. Der Aufwand für die Restauration wird etwa identisch zu dem in einer Pagode sein, vielleicht etwas geringer aufgrund billiger Ersatzteile etc.. Eine Rechnung wirst du also nie aufmachen können. Wenn's dein persönliches Traumauto ist, na und?

    Will man aber damit Geld verdienen, so würde man niemals so viel Arbeit in so ein Auto investieren, alles wohl etwas oberflächlicher bearbeiten, viel blenden und Schein nach außen, die wichtigsten Dinge machen und gut ist. Jetzt nicht falsch verstehen: Nicht dass alle so sind, aber die meisten.....sonst rechnet es sich halt nicht.
    Oder es gibt dann noch die Pagoden auf manchen Messen, die für ca. 80.000 - 100.000€ angeboten werden. Das sind dann die Autos, die von Firmen mit ähnlichen Aufwand wie bei Privatrestaurationen aufgebaut werden.
    Da sich Firmen jede Stunde bezahlen lassen wollen, entstehen dann solche utopischen Preise. Dass diese Autos lt. Listen eigentlich nicht so viel Wert sein können ist dann egal....es wurden 2000 Stunden in die Restauration investiert, also muss min. ein Preis X erzielt werden.

    Wie auch immer....bleiben wir doch lieber beim Hobby.



    Es gibt immer mehrere Wege zum Ziel. Die teure Basis mit relativ wenig Aufwand zur super guten 2 zu bringen oder eben eines der etwas geschundeneren Modelle mit mehr Aufwand zum gleichen Ziel zu bringen.
    Investiert so viel in euer Baby wie ihr Lust und Spass dabei habt und euch leisten könnt.
    Eine echte 1 schließe ich hier mal bewusst aus.....denn davon gibts wahrscheinlich nur eine handvoll auf der Welt....und dann auch nur solange bis sie die erste Ausfahrt hinter sich hat. Dann sind schon wieder die ersten Macken dran....

    Goeden-Grüße
     
  6. Ulli

    Ulli Altbenzlenker

    3. April 2004
    Hallo, Leute,

    also ehrlich gesagt ist diese Preis/Wert-Diskussion doch völlig witzlos. Das man die Restaurierungskosten über den Preis in der Regel nicht wieder hereinholt, ist doch bekannt. Wenn ich nur nach kaufmännischen Erwägungen gehen würde, hätte ich meinen 230 SL schon nach einem Jahr wieder abgeben müssen oder noch besser gar nicht erst kaufen dürfen. Er ist Hobby und damit wird das investiert, was mir der Spaß wert ist. Wußte ich vorher. Sonst hätte ich gar nicht damit anzufangen brauchen. Ich ärgere mich zwar auch über Reparaturen oder über die Ersatzteilpreise wie z. B. über den sündhaft teueren Preis neuer roter Rückleuchten, aber wenn sie dann dran sind, freuts mich hat noch mehr. Jeder geht halt so weit wie er mag.
    Freut mich zwar, wenn die Baureihe in der Classic-Data-Bewertung im Preis getiegen ist, aber letztendlich ist das nur von akademischer Natur, denn ich wíll meinen 230 SL ja behalten. Wenn kaufmännische Erwägungen allerdings irgendwann einmal die Oberhand gewinnen sollten, wäre das wohl das Signal, dass die Freude am Hobby verlorengegangen ist. Und dann käme wirklich nur noch der Verkauf in Frage...

    Gruß

    Ulli - lieber ein patinierter Oldtimer mit Charakter als ein seelenloses Concours-Stück
     
  7. Uli aus S

    Uli aus S Aktives Mitglied

    28. April 2004
    Ich hab schon mal geschrieben..

    ... das meine Pagode 0 Euro wert ist - denn ich will sie nicht verkaufen.

    Falls sich mal in eine Zwangslage kommen sollte, in der ich sie abgeben muss, werde ich diese Entscheidung so lange hinausgezögert haben, dass ich das erste (mit Sicherheit sehr schlechte) Angebot annehmen muss.

    Wenn ich 'Anlagen' sammeln möchte, dann sammle ich Aktien und schau nicht in unser Forum, sondern auf den Börsenticker bei Consors.

    An steigenden Preisen bin ich überhaupt nicht interessiert. Dadurch verteuert sich die Versicherung, meinen Ersatzteillieferanten höhere Preise durchsetzen zu können, das Diebstahlrisko steigt, der Neidfaktor erhöht sich und meine Frau muss beim Frisör mehr bezahlen :).

    Zudem nimmt mir das finanzielle Risiko den Spass an der Alltagsnutzung.

    Gruß

    Uli aus S
    Hugh! blaue Feder hat gesprochen
     
    Zuletzt bearbeitet: 18. Februar 2006
  8. ZwoachtzigSL

    ZwoachtzigSL deaktiviert

    5. September 2004
    @ Ulli...

    und nicht nur das. Eine Pagode ist kein Wertpapier mit täglichen,
    monatlichen oder jährlichen Notierungen. Aber was sage ich, die
    Diskussion hatten wir schon dutzende Male. Und weil wir mit Bauch
    und nicht mit Kopf, materiell und immateriell in ein sehr schönes,
    aber eben nicht gerade seltenes Auto investieren, werden wir sie
    bedingt durch ratsuchende Pagoden-Einsteiger auch immer wieder
    führen, die Diskussion.

    Lest mal was wirklich humorvolles zu diesem Thema - ab Seite 11:
    "Gusseiserne Regeln für den Oldtimerkauf"...

    http://www.schnauferlclub-asc.de/Das_Schnauferl/schnauferl_juni.pdf


    Gruss an die Runde aus Hessen,

    Detlef :)
     
    Zuletzt bearbeitet: 18. Februar 2006
  9. adam

    adam schaut immer gerne rein

    46
    15. August 2005
    hallo an alle
    so wie es aussieht, wurde da wohl was falsch verstanden. sorry.....

    wieviel und was jemand in seinen traum investiert, ist bei einem traum ja eh egal. also, what shells, würde der ami sagen. und von verkaufen reden wir hier ja schon gar nicht!!!
    was mich aber eher interessiert, ist, wie die leute von classik data denn auf solche preise kommen? irgendwo her müssen solche kalkulationen doch ihren ursprung haben?

    viel schlimmer aber ist, das solche listen einem neueinsteiger, egal um welches fahrzeug es sich handelt, vorgaukeln, er erhalte für einen wie wir wissen nicht realen preis ein 1a fahrzeug.
    also nichts für ungut.
     
  10. ZwoachtzigSL

    ZwoachtzigSL deaktiviert

    5. September 2004
    Hallo Adam.


    Gut und gerne 80 % der von Classic-Data ermittelten sog. Marktwerte basieren
    auf den ebenfalls von Classic-Data durchgeführten Kurzbewertungen. Diese
    begrenzen den Aufwand der Inaugenscheinnahme und sind nichts anderes als
    ein Produkt was die Versicherungswirtschaft vor Jahren gefordert hatte.
    Classic-Data liefert dieses Produkt.

    Es handelt sich um kein Gutachten, sondern eine "Inaugenscheinnahme", d.h. der
    Gutachter geht einmal um das Auto herum und bewertet das Fahrzeug erfahr-
    ungsgemäss meistens mit der Zustandsnote 2. Danach wird die Versicherungs-
    prämie festgelegt. Je höher der sog. Marktwert, um so höher die Kaskoprämie.

    Diese dann alljährlich veröffentlichten Marktwertermittlungen sind stark „händler-
    bezogen“. Die Methodik ist nach meiner Meinung falsch und Augenwischerei.
    Mir ist bspw. kein Pagoden-Verkäufer und -Inserrent bekannt, der jemals von
    Classic-Data angerufen worden und nach dem letztendlich erzielten Verkaufs-
    preis abgefragt worden wäre.

    Sie vernachlässigen wesentliche Faktoren, die für die realistische Marktwert-
    bewertung einer SL – Pagode maßgeblich sind, vor allem Angebot und Nachfrage
    dort, wo heute noch weit über 30 % des Typenbestandes an Pagoden existent
    ist, ein entsprechend grosses Transaktionsvolumen abgewickelt wird und von
    wo heute ein Grossteil der in Deutschland neu zugelassenen Pagoden herstammt,
    in den USA.

    Rennomierte Auktionshäuser und Händler von Oldtimern vermeiden es deshalb
    grösstenteils nicht zufällig, Oldtimer unter Hinweise auf Classic-Data-Bewert-
    ungen anzupreisen.

    Sich ähnlich wie bei aktuellen Gebrauchtwagen hierzulande oder wie in den USA
    bei Oldtimern, einen Überblick über realistische Marktwerte bzw. Händlereinkaufs-
    wie Verkaufspreise zu machen, ist in Deutschland für Otto-Normal-Käufer (oder
    -Verkäufer) somit kaum oder nur schwer möglich.

    Egal von welcher Seite aus man sich also mit einer sog. Zustand 1 - Pagode
    befasst, ist Vorsicht angesagt. Hier würde ich keinem einzigen Gutachten ver-
    trauen, sondern nur der Expertise eines nachweislichen Fachmanns für die
    Begutachtung der Karosse wie der Technik. Davon gibt es noch genug. Der
    Preis, für den ein solches Auto am Ende verkauft oder gekauft werden kann,
    bestimmt sich einzig und alleine an Angebot und Nachfrage zum betreffenden
    Zeitpunkt und nicht (!!!) an mit der heissen Nadel gestrickten Marktwertangaben
    einer Classic-Data.

    Ich hoffe, meine Sicht (!!!) der Dinge hilft Dir ein kleines Bisschen weiter.


    Detlef, der aus Hessen :)
     
    Zuletzt bearbeitet: 19. Februar 2006
  11. Frank B.

    Frank B. Aktives Mitglied

    224
    19. April 2005
    Restaurationsbegleitung

    Hallo,
    da stimme ich dem Detlef weitestgehend zu.

    Bei meiner Restauration habe ich von Anfang an einen Gutachter von Classic Data eingebunden, der die einzelnen Restaurationsschritte begleitet, festgehalten und begutachtet hat und diese Einblicke in das abschließende Gutachten einfließen lassen kann.

    Ich bin der Meinung, dass somit eine Beurteilung entsteht, die über die von Detlef beschriebene "Inaugenscheinnahme" doch weit hinausgeht und den wirklichen Zustand des Fahrzeuges letztendlich beschreibt und auch bewertet.

    Unabhängig dieser Tatsache jedoch ändert das aber wohl nichts/nicht viel an dem Marktwert. Denn ob ein Gutachten in der von mir beschriebenen Form oder aber als Kurzgutachten vorliegt wird ein potentieller Käufer eher nicht honorieren - ist also eher dazu geeignet mein eigenes Ego zu befriedigen.

    Gruß aus dem Sauerland von
    Frank
     
  12. ZwoachtzigSL

    ZwoachtzigSL deaktiviert

    5. September 2004
    Moin Moin Frank.

    Da bis Du aber eine der ganzen wenigen Ausnahmen, entweder mit Weitsicht
    oder entsprechenden Erfahrungen.

    Genau hier sieht man einen der Knackpunkte: Die Wertermittlungen durch
    Classic-Data sind reine dem Versicherer dienliche Daten. Da gem. § 248 BGB
    es jedem Geschädigten (egal ob Haftpflicht oder LKasko) zusteht, auf Basis
    des erstellten Gutachtens mit seiner oder der Versicherung eines eventl.
    Unfallgegners abzurechnen, sind diese 'Bewertungen' auch wichtig. So wird
    in der Praxis auch noch ein durch einen Schadensgutachter entlarvter
    Zustand 3 - Blender, der bei der Classic-Data Kurzberwertung Zustand 2
    erhielt und auch so versichert wurde, in den meisten Fällen auch als Zustand
    2 - Auto reguliert.

    Fatal ist, dass diese reinen versicherungsrechtlichen Daten mangels üblicher
    angebots- und nachfragebasierter Marktdaten als sog. Marktwerte veröffentlicht
    werden und bei 'Einsteigern' mehr zur Verunsicherung wie zum richtigen Preis-
    feeling und bei 'Besitzern' oft zu falschen Vorstellungen über den realisierbaren
    Verkaufswert, führen.

    Nochmals: Bei Zustand 1 oder 2 - Bewertungen, bei Kauf oder Verkauf,
    immer den praktizierenden Spezialisten einschalten, statt sich auf Versicherungs-
    gutachten zu verlassen. Spezialisten wie unseren 'Pagoden-Klaus' - Klaus
    Falke - gibt es noch mehr wie manche selbsternannten Pagoden-Spezialisten
    uns Glauben machen wollen.

    Was das Ego betrifft, Frank, ich bin mir heute bereits bewusst, dass ich im
    Verkaufsfall auf grund des die Nachfrage übersteigenden Angebots einige
    Tausender weniger bekommen werde, wie mir meine Classic-Data-Kurzbewertung
    und anschliessendes ALLIANZ-Gutachten an 'Wert' attestiert hatten.


    Gruss ins hoffentlich nicht genau so verregnete Sauerland,

    Detlef, der aus dem verregneten Hessen :)
     
    Zuletzt bearbeitet: 19. Februar 2006
  13. SL-Service

    SL-Service pagode

    13
    9. August 2004
    Pagoden Zustand 1

    Hallo

    Ich kann Detlef nur zustimmen. Es ist ein rießiger Unterschied ob man an der Pagode schraubt weil es Spaß macht oder ob man davon lebt. Der Anspruch der Kunden wird immer höher, die Preise für alle angebotenen Leistungen aber auch!!! Die handwerkliche Arbeit ist in Deutschland kaum noch bezahlbar !!! Ich habe in meine letzte Restaurierung die im Kundenauftrag durchgeführt wurde 55.000,- Materialkosten verbaut.(nachzuweisen über Rechnungen) Bei der Begutachtung des Fahrzeugs kam der Gutachter (Classic-Data)auf einen Preis von 48.000 €. Nach der Sichtung der Rechnungen und der durchgeführten Arbeiten wurde ein Wert von 55.000,-€ angesetzt. Zustand 1 bedeutet besser als neu. Das können wir heute auch ohne Probleme realesiern.(KTL-Beschichtung usw.) Die Frage ist nur ob das alles auch wirklich nötig ist. Ein 40 Jahre altes Auto als Neuwagen? Am liebsten mit versteckter Klimaanlage, Fahrwerk, Soundsyszem,langer Achse, modifizierten Motor? Ich kann an dieser Stelle versichern das ich weiß wovon ich spreche. All diese Anfragen sind schon gestellt wurden. Ich versuche den Interessenten immer auf einen wirklichen Oldtimer zu lenken. Es gibt doch nichts schöneres als ein Original-Fahrzeug mit etwas Patina.
    Peter Pöppich
     
  14. ZwoachtzigSL

    ZwoachtzigSL deaktiviert

    5. September 2004
    Hallo Peter.


    Volltreffer, Du sagst es.

    Gerade 'Einsteiger' machen glaube ich den Fehler, vor lauter Euphorie
    ihre 'Erwerbungen' viel zu schnell und zu aufwendig aufhübschen zu wollen.

    Wie's schon oft hier von den 'Erfahrenern' empfohlen, erst mal - falls not-
    wendig - fahrbeit machen, mal ein Jahr fahren, cool werden und sich dann
    Step-by-Step an die Aufhübschung machen.

    Ich weiss aus eigener Erfahrung, schwerer getan, wie gesagt. Aber davon
    lebt ja schliesslich auch eine - kleine - Branche.


    Detlef
     
  15. Möppel

    Möppel Aktives Mitglied

    3. Juni 2005
    Hallo Peter und Detlef,

    stimmt genau. Hätte ich nicht eine Frau, die mich da auf dem Boden gehalten hat, hätte ich auch schon das ganze Ersparte für die Schönheit ausgegeben. Jetzt, nach einem halben Jahr, sehe ich das auch ein bisschen entspannter und beschränke mich erst mal auf die wirklich wichtigen Sachen, die dann ja auch schon genug kosten.

    Gruß
    Jan
     
  16. wolfgangmcbeck

    wolfgangmcbeck wolfgangmcbeck

    39
    20. März 2005
    Pagode Zustand 1

    Hallo Axel,

    im Gegensatz zu Dir kenne ich etliche Pagodenfreunde, die zwischen
    € 50.000,00 und € 70,000 für eine Top-Pagode bezahlt haben. Fahrzeuge,
    die durch Fachfirmen total restauriert wurden. Meine Pagode hat mich bis
    dato auch € 60.000,-- gekostet. Dass dieser Betrag bei einem Verkauf nicht
    zu erzielen ist, ist so klar wie das Amen in der Kirche.
    Das Mercedews-Benz Classic Center, Fellbach hat für eine Pagode nur aus neuen Ersatzteilen zusammengebaut, den Betrag von € 230.000,00 erziehlt.
    Wenn Du mir eine Pagode Zustand 1 für € 40.000,-- anbieten kannst, dann
    komme ich morgen zu Dir und bezahle Dich cash aus der Täsch. Was der
    Zustand 1 oder 1-2 besagt, ist Dir wohl bewußt.

    Also träume schön weiter von Deinem "Zustand 1":schlafen: zu € 40.000,00.
    Gruss McBeck
     
  17. bochy3699

    bochy3699 Aktives Mitglied

    10. Februar 2005
    Hallo McBeck,
    ich weiß das unsere "laue Lotte" keine 1ér und auch keine 2ér ist. Sie macht aber auch so ne Menge Spaß. Sicherlich werden wir auch noch den einen oder andern Euro ins Hobby stecken. Aber in diesem Maße....?
    Und träume ich von einer 1ér Pagode? Neee, bestimmt nicht. Ich träume eher von einer absolut gebrauchstüchtigen und ansehnlichen Pagode. Das reicht, es gibt schließlich auch noch andere interessante und nette Sachen auf der Welt.
    Was für mich etwas schwierig nachzuvollziehbar ist, 230.000€ für ein Fahrzeug auszugeben, welches, wann auch immer, niemals diesen Preis wieder einspielen wird.
    Drängt sich die Frage auf: warum verbrennt jemand so viel Geld (steuerliche Aspekte/unterzubringendes Schwarzgeld/einfach nur ....)? Ich möchte hier selbstverständlich niemandem zu nahe treten...
    Für das Geld hätte er auch einen 300SL bekommen und dort wären die Puserratzen auch einigermaßen vernünftig angelegt. Oder er hat soviel/zuviel Geld, das Ihn der Preis nicht interessiert, ist evtl. auch beneidenswert (die Finanzen, nicht der Verstand).
    Schwingt hier etwas Mitleid Deinerseits mit, das ich evtl. keine Leute kenne, die soviel Geld in eine Pagode stecken oder stecken könne?
    Vielleicht kennen ich ja auch Leute, die bewußt und vorsätzlich nicht soviel Geld in eine Pagode oder anderes stecken (manch einer von denen kann sogar das kleine 1x1).

    meint Axel
     
    Zuletzt bearbeitet: 19. Februar 2006
  18. ZwoachtzigSL

    ZwoachtzigSL deaktiviert

    5. September 2004
    Hallo McBeck.

    Jaja, ich habe gerade vor ein paar Monaten auch so'n altes Pagoden-Club-
    Schlachtross in Berlin kennengelernt, der Anfang der 90er runde 80.000 Märker
    in die Restaurierung seines Biests gesteckt hatte. War noch nicht mal ne 1er.

    Als er notgedrungen letztes Jahr sein Auto verkaufen musste - ein Club-
    häuptling griff zu - hatte er nach eigenem Bekunden nicht mal diese Kosten
    herausbekommen, vom ursprünglichen Kaufpreis des Autos abgesehen.

    Ess Lebbe iss hard.


    Detlef, nach Sonntagspflichtspaziergang platt :)







     
  19. Frank B.

    Frank B. Aktives Mitglied

    224
    19. April 2005
    jeder hat irgendwie recht

    Hallöchen,
    zu der Frage, ob man sofort oder im Laufe der Zeit die Investition ins Fahrzeug vornehmen sollte, gibt es sicherlich keine allgemein gültige Aussage.

    M.E. ist das wohl stark "typusabhängig". Ich persönlich gehöre (leider) auch zu den Kollegen, die mit unfertigen Sachen so ihre Probleme haben. Das hatte natürlich auch bei meiner Pagode zur Folge, dass die Ausgaben jetzt am Anfang der Erwerbung standen.

    Abgesehen davon bin ich aber auch der Meinung, dass alle (!!!!) Fahrzeuge, welche einen entsprechenden Zustand aufweisen, im Laufe der Jahre das dementsprechende Geld verschlungen haben - und zwar ohne Ausnahme. Und dann ist es doch auch wieder egal, ob sofort oder "tröpfchenweise" investiert wird. Vielleicht ist sogar die sofortige Generalüberholung letztlich die preiswertere Variante.

    Gruß aus dem verregneten Sauerland von
    Frank
     
  20. ZwoachtzigSL

    ZwoachtzigSL deaktiviert

    5. September 2004
    Hallo Frank.

    Am besten hat's wohl Pagodenphilosoph 'Ulli' irgend wann mal wo im Forum
    getroffen: "Lassen wie's ist".

    Ich habe mir da inzwischen so meine Gedanken gemacht, ob man nicht besser
    so viel als möglich im Originalzustand belassen sollte. "Lovely touch of original"
    Patina zählt heutzutage wieder mehr, als Stickel - Neuaufbau. Die weltweit in
    der Oldtimerrestaurierung führenden Engländer und Amerikaner machen es uns
    ja vor. Rost beseitigen, lack aufpolieren, Motor auf Vordermann bringen, nicht
    mehr und dann fahren.

    Aber wie gesagt, ist meine Meinung und nicht mehr.


    Detlef, der aus Hessen :)
     
Schlagworte:
Müller Classic Motors
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