Restaurationsgeschichte 250SL

Dieses Thema im Forum "Bildergalerie" wurde erstellt von Mark-RE, 8. August 2018.

  1. MaJo

    MaJo Aktives Mitglied

    25
    17. Juli 2011
    So ist es,
    daran kann ich mich auch noch gut erinnern.

    Gruß Markus
     
  2. Mark-RE

    Mark-RE Aktives Mitglied

    19. Juni 2018
    Danke für die Blumen :)
    Ich habe nicht vor, hier irgendwas an zu bieten, also nicht wirklich...
    Außer, es braucht noch jemand ne gut gebrauchte Zierleiste, oder ne angeschraddelte Radkappe oder n paar 250er Motorteile...
    N paar Sachen sind über geblieben, also, die könnte ich natürlich hier anbieten, war aber nicht der Grund warum ich den Beitrag hier geschrieben habe... Ist eh hauptsächlich "relativ" wertloses Kleinzeug...


    Ich hab die Sitze gereinigt, also richtig sauber gemacht, mit Druckluft und Bürste, der Schimmel dürfte bis da hin schon tot gewesen sein, die standen da schon über ein Jahr. Anschließend habe ich die mit Brennspiritus (Im Internet gibts das als sogenannte GLD Lösung / Lösemittel für starke Verfärbungen, usw. usf.) sauber gemacht und dann habe ich die einmal leicht angeschliffen. Hab glaube ich n Schleifpad genommen, P800 oer so. Dann habe ich die starken Knicke alle mit schwarzem Flüssigleder etwas egalisiert, trocknen lassen und nochmal geschliffen.

    Anschließend habe ich mir beim Lederzentrum Grundierung, Farbe und 2k Topcoat bestellt, dazu gibts beim Lederzentrum auch ne Anleitung (Färben von Glattleder für Profis, die findest du zum Download auf deren Internetseite).
    Habs dann abgeklebt, die "Grundierung" aufgesprüht, einziehen lassen und dann 3x schwarze Farbe drauf und danach noch 3 Schichten Topcoat auflackiert...
    Fertig.

    Man muss dafür aber n bisschen lackieren können (bisschen reicht) und vor allem ne anständige Atemmaske haben, also nix mit mal Tuch vorm Mund, dann bist du schon nach dem ersten Spritzgang am Boden...
    Ich hab das aber auch schon zum zweiten Mal gemacht, ich hatte vor einigen Jahren schonmal für Papas Ponton Türverkleidungen lackiert.
    Das "Profizeug" ist auch richtige Farbe, also nicht so die Hobbybastlerschwämmchentönung. Damit habe ich Türverkleidungen und andere Dinge von dem Auto gemacht, aber auf Sitzen hält das nicht richtig, dafür ist die Tönung viel zu Dünn, grade wenn man schon Braune striemen hat, hilft nur richtige Farbe.

    Die Farben sind alle auf Wasserbasis, das zieht in das Leder ein und macht es wieder richtig schön weich und geschmeidig. Obwohl das ziemlich trocken war, ist es nach dem lackieren wieder richtig schön weich, auch der Ledergeruch kam wieder wunderbar ins Auto, also, auch Geruchsnote passt 1a seit dem das Hohlraumwachs getrocknet ist :)

    Ich hätte auch noch genug Material für eine Innenausstattung da, ist aus April oder Mai diesen Jahres, das Material ist sehr teuer, kannst gegen angemessene Spende übernehmen, wenn du es brauchst (40€ denk ich mal sind OK).
     
    Zuletzt bearbeitet: 13. August 2018
    schlüssellos gefällt das.
  3. Mark-RE

    Mark-RE Aktives Mitglied

    19. Juni 2018
    Aufn Kopf genau 2 Jahre und rund 1000 Stunden.
    Es ist aber auch so, dass bei dem Auto die Karosseriearbeiten überschaubar waren, und die Innenausstattung in einem sehr guten Zustand, also keine riesigen Sattlerarbeiten nötig waren. Nähen gehört nämlich zu den Dingen die ich mal von nem Hosenknopf abgesehen überhaupt nicht kann...

    Nur das Hardtop hat mich Nerven gekostet, das hatte ich völlig unterschätzt...
     
    Zuletzt bearbeitet: 13. August 2018
    tommyx79 gefällt das.
  4. hallolo

    hallolo zurück in D

    675
    25. Mai 2008
    dann bin ich entweder angenehm vergeßlich, oder das war vor meiner Zeit.
     
  5. Mark-RE

    Mark-RE Aktives Mitglied

    19. Juni 2018
    Sorry, aber das Auto ist nicht zu verkaufen und wenn ich eine Pagode zum Verkauf hätte restaurieren wollen, hätte ich sicher kein Auto ohne Dach genommen... (250SL California ohne Verdeck...)
     
    hallolo und Sinan gefällt das.
  6. Sinan

    Sinan Aktives Mitglied

    23. November 2004
    xxxxxxx
     
    Zuletzt bearbeitet: 29. Oktober 2023
  7. Sinan

    Sinan Aktives Mitglied

    23. November 2004
    xxxxxxx
     
    Zuletzt bearbeitet: 29. Oktober 2023
  8. Mark-RE

    Mark-RE Aktives Mitglied

    19. Juni 2018
    @Sinan: Gibt immer viel, was man anders machen kann. Manche hätten sie garnicht restauriert :d

    Was ich von dem Auto über habe, ist eher so für EBay, so 10-15€ Teile, für nen Gebrauchtwagenhändler der n Auto hat wo z.B. ne Radkappe oder n paar Zierringe fehlen, damits auf Bildern komplett aussieht...
     
  9. Mark-RE

    Mark-RE Aktives Mitglied

    19. Juni 2018
    Die Farbe ist verkauft, immerhin 40€ in meine Hobbykasse ;)
     
  10. tommyx79

    tommyx79 Aktives Mitglied

    47
    19. November 2012
    Möchte hier auch nochmal meine Anerkennung ausdrücken, es war fachlich eine sehr interessante Lektüre, toll geschrieben. Grüße aus dem Raum Borken
     
  11. Mark-RE

    Mark-RE Aktives Mitglied

    19. Juni 2018
    Vielen Dank :)
    Ich hatte mich hier im Forum eigentlich nur angemeldet, weil ich hier und da mal wenn ich keine Ahnung mehr hatte, etwas nachlesen wollte.
    Als ich die Bilder zu dem Projekt sortiert habe, habe ich mir gedacht, es wäre schade wenn das Bildmaterial einfach so in irgend ner Schublade / auf irgend nem USB Stick verschwindet, deshalb habe ich es hier eingestellt.
     
    Christoph Haub, hkollan, O.Sauer und 8 anderen gefällt das.
  12. M127II

    M127II M127II

    21. April 2007
    Absolute Obersahne, Mark ....!
    Habe Dein Auto ja in Natura bewundern dürfen !
    Schöne Grüße nach RE,

    Achim
     
    Mark-RE gefällt das.
  13. wbreuer0

    wbreuer0 Aktives Mitglied

    471
    23. Mai 2016
    Hallo Mark
    Super, was Du dort zusammengestellt hast- und dann dieses tolle Ergebnis.
    Bei mir steht momentan die Rohkarosse entlackt und grundiert und wird aktuell herausgeflext und eingeschweißt.
    Moror ist beim Motorenbauer
    WSP beim Restaurateur
    Sitze und Co bein Sattler
    beide Achsen und die restliche Technik habe ich überholt
    Alle möglichen Teile sind gelb chromatisiert, gepulvert, lackiert....
    Ich denke, dass ich Anfang des Sommers mit dem Zusammenbau beginnen kann, allerdings habe ich bei Weiten nicht all die Möglichkeite ( Achsvermessung, Co. Messung ...... ) wie Du. Da muß ich mich wieder auf fremde Hilfe verlassen.
    Fast könnte ich Dich beneiden - bei diesem Fortschritt. Frage : wie lange hast Du insgesamt daran gearbeitet ? Für mich habe ich `mal so 2 Jahre geschätzt.

    sonnige Grüße von der Mosel

    Walter
     

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  14. Mark-RE

    Mark-RE Aktives Mitglied

    19. Juni 2018
    Gut 2 Jahre hat das gedauert, war aber "hartes" Programm, also man muss sich dann wirklich Zeit nehmen und dran bleiben und die Prioritäten entsprechend setzen...
    Bei mir ist halt aus der Natur der Sache professionelles Equipment vorhanden, ich habe festgestellt dass man möglichst viel in einer Hand lassen sollte, wenn man solche Projekte zerpflückt und auf lauter verschiedene Leute / Firmen auslagert, dann wird das meistens nicht so gut, weil es gewisse "Differenzen" gibt, die sich dann negativ zusammen fügen...
    Solche Restaurationen brauchen idr. einen Projektleiter, der sich darum kümmert und die einzelnen Gewerke abnimmt und wenn 3 Leute was Schrauben, z.B. der eine die Achsen, der andere den Motor, der dritte zusammenbaut, dann tragen diese Gewerke idr. auch eine "unterschiedliche Handschrift". Geht schon bei Farbe los, geht bei der Lackierung los, der eine pfuscht mit ner Spraydose, der andere Lackiert mit ner Baumarktpistole und der 3. steht in ner Lackierkabine mit Spies & Hecker Autolack und lackiert mit ner Sata Pistole...
    Dann haben schon alle Teile ein unterschiedliches Spritzbild... Wenn dann Schrauben zu erneuern sind, greift der eine in seine Würth Kiste, der nächste in seinen Teilefundus, und der letzte Schraubt aus MB Schrauben zusammen und dann hast du an allen 3 Teilen wieder unterschiedliche Schrauben, unterschiedliche Unterlegscheiben, unterschiedliche Federringe, unterschiedliche Schlauchschellen, bei der Elektrik unterschiedliche Schrauben und Stecker, usw. usf.
    Auch die Lackierung kannst du keinem "Lackierer" überlassen, denn der muss vom Karosseriebau so viel Ahnung haben, dass er genau weis welche Nähte hinterher wie aus zu sehen haben, welche Delle drin zu bleiben hat, was man sieht und was man nicht mehr sieht weil irgendwas davor kommt, und wo hinterher welcher Schweißpunkt bleiben muss, und welchen er bitte weg macht... Das geht alles nur auf kurzem Wege, Hand in Hand, in ständigem Dialog und Kontrolle...
     
  15. MartinK

    MartinK schraubt hemdsärmelig

    19. Mai 2012
    Hallo Mark, ich gebe dir sooo recht. Es ist aber heute auch bei rennomierten Restaurationbetrieben üblich, dass der Betrieb mehr oder weniger die Regiearbeiten macht und Abläufe koordiniert. Der Motor wandert zum Betrieb A, Die Pumpe zum Betrieb B, die Achsen macht auch wieder jemand anderes, die Karosserie sowieso. Ich meine, die Restaurationen "Alles aus einer Hand" gibt es in dieser Form kaum. Es stellt sich auch die Frage nach der Sinnhaftigkeit, wenn der Restaurationsbetrieb einen gewissen Qualitätsstandard garantiert und einhält. Wichtig ist, dass der Kunde am Ende einen Vertragspartner hat. Das wird auch gerne gemacht. Der Motor geht ausser Haus. "Sie müssen das gerade noch beauftragen..." Dann kommt der Motor zurück und läuft nicht richtig. Wer zahlt dann die Nacharbeiten? Wenn im Schlimmsten Falle der Motor wieder raus muss? Oder die Hinterachse singt, oder, oder, oder. Nein, die Motorrrevision beauftragt der Restaurationsbetrieb und haftet für die Richtigkeit der Arbeiten. Ich habe aus eigener leidvoller Erfahrung und Erfahrungen aus meinem Schrauberkreis leider schon oft gehört, dass es am Ende doch in die Grütze geht oder der Kostenrahmen ausufert. In sofern kommt dem Restaurationsbetrieb eine besondere Wichtigkeit beim Koordinieren zu. Ich als Kontrollfreak lasse mir bei Fremdarbeiten stets auch Zwischenergebnisse zeigen, und gebe ganz klar in Auftrag was ich erwarte. Fröhliches Schrauben, Gruss, Martin
     
  16. Mark-RE

    Mark-RE Aktives Mitglied

    19. Juni 2018
    Naja, also ich hatte bei dem Auto 2 Vorteile, der eine war, dass die Innenausstattung rettbar war und ich damit keinen Sattler brauchte. Ich kann nämlich nicht nähen. Und will ich auch nicht nähen... (Also bisschen können schon, aber ist nicht mein Ding). N Paar Federn erneuern, paar Lederstückchen aufkleben oder son Himmelchen reinziehen sind ja kein Problem, aber ne ganze Ausstattung nähen, oder so Innenausstattungsteile am Amaturenbrett zu bekleben, dass kann ich nicht. Da das aber nicht nötig war und nur leichte Reparaturen und neue Lackierung nötig war, brauchte ich schonmal keinen Sattler.

    Der zweite Vorteil war, dass das Auto weis ist. Das Auto hat mir mein Kumpel, ehemaliger Autolackierer in seiner Garage lackiert... Mit weiß geht sowas und dem war auch völlig egal, wie lange er daran sitzt... Hat er zum Spass gemacht, hat lange gedauert, aber wenn kein Druck dahinter ist, kann man dann halt immer mal gucken, sprechen, usw. usf.

    Ansonsten hatte ich die Kurbelwelle zum Wuchten weggebracht, den Motorblock bohren und hohnen lassen und Block sowie Kopf planschleifen lassen. Und die Chromteile habe ich zum Verchromer gegeben und das Goldene Zeug zum Zinken... Angepasst, den krumm gefahrenen Kühlergrill gerichtet, dass hatte ich alles selbst gemacht. Die Karosserie selbst hat meinen Hof also wärend der ganzen Restauration nie verlassen. Ah, und mein Kühlerbauer hat mir die Kühler gemacht, der ist 300m weiter, aber das hat auch nicht geklappt weil er n neues eher antrazitfarbenes Kühlerschwarz hat, was ich leider nicht mit bekommen habe, also ist der Kühler in ner etwas falschen Farbe, wo wir wieder bei dem Thema "aus der Hand" geben sind... Haube Türen Kofferdeckel hatte ich zum Strahlen weggebracht. Man kann halt irgendwo nicht alles selber machen...

    Alles andere, also Kurbelwelle, Ventilsitze, Führungen, (den ganzen Motor), die Sandstrahlarbeiten, die Karosseriearbeiten, große Teile der Lackierung, aber auch Lenkgetriebe, Lüftermotor, Anlasser, Lichtmaschine, Elektrikschalter, Achsen, Getriebe, Lüftermotor, Schlösser & Schließanlage, Elektrik, Endmontage & Co habe ich alles selbst gebaut... Ich hatte auch überlegt, den Motorblock selbst zu Bohren, aber meine Fräse schafft zum Planen den Verfahrweg bei nem 6 Zylinder kopf nicht und mit umspannen, etc. wird dass nie so richtig perfekt und dann hab ich ihn auch gleich die 6 Löcher bohren lassen. Ich würde dafür auf meiner Fräse wahrscheinlich 2 Tage brauchen... Ich hab aber genau vorgegeben was er zu machen hat und hinterher auch alles nachgemessen und protokolliert...
     
  17. wbreuer0

    wbreuer0 Aktives Mitglied

    471
    23. Mai 2016
    Hallo Mark
    beeindruckend. Wie weit bist Du denn heute ? Hatte ein ähnliches, aber noch viiieeeel schlimmeres Erlebnis mit einem 72 er Elfer.
    Die Pagode, welche ich aktuell aufbaue schien von der Struktur o.k., bis herauskam, dass das Auto einen recht ordentlichen Unfall VR hatte. Und das dann von Ami`s repariert.
    Keine Schweisspunkte ausgebohrt, sondern möglichst nahe an den Punkten abgeflext und neues Teil draufgesetzt, mit möglichst wenigen Schweißstellen, was mir beim Abbau der Teile dann entgegen kam.
    Wenn ich Zeit finde, werde ich auch `mal eine solche Bilderstrecke einstellen.

    ein sonniges weekend

    Walter
     

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  18. Mark-RE

    Mark-RE Aktives Mitglied

    19. Juni 2018
    Ja, die Zeiten haben die Autos alle mal durch.
    Das Auto aus der Fotostorry ist fertig, fährt, aber im Winterschlaf :)
     
Müller Classic Motors
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