Defekte Batterie und ihre Auswirkungen

Dieses Thema im Forum "Technik - Motor, Getriebe und Fahrwerk" wurde erstellt von diesel, 15. Juli 2019.

  1. diesel

    diesel Aktives Mitglied

    238
    21. März 2010
    Hallo Zusammen,

    ich wollte mal Eure Meinung zu meinem kleinen Problem vom Wochenende erfahren.

    Wir waren bei der HD-Historic unterwegs und hatten am Freitag plötzlich ein gasabhängiges Geräusch aus dem Bereich der Hinterachse. Mein Beifahrer meinte es käme von der Antiebswelle, ich war der Ansicht es sei ein Loch im Auspuff. Beim Gasgeben trat es auf, ohne war es weg.

    Am Freitag Abend, nach dem Tanken, gab es ein kurzes Zögern beim Anlassen, wie von einer schwachen Batterie. Der Motor sprang aber an. Ein sofortiger Neustart ergab keine Probleme. Allerdings ging der Blinker nicht mehr, d.h. er stand auf Dauerlicht. Ich habe mich dann bereits nach einem neuen Blinkrelais schlau gemacht.

    Am Samstag morgen ist dann der Motor gerade noch so angesprungen. Da die HD-Historic vom ADAC organisiert wird, waren auch die Straßenwachtfahrzeuge nicht weit. Eine Spannungsüberprüfung ergab im Leerlauf 12,2 V und beim Gasgeben 14V. Die Lichtmaschine also in Ordnung, zumal erst 2 Jahre alt. Das Angebot des ADAC, mir sofort eine neue Batterie einzubauen, habe ich dann natürlich angenommen.

    Resultat: Der Motor ist sofort angesprungen, der Blinker geht wieder und das Geräusch von der Hinterachse ist auch weg. Im Nachhinein vermuten wir, dass das Geräuch von der Hinterachsees die Benzinpumpe war, die ja ständig läuft. Auf dem Rest der Rallye gab es keine weiteren Probleme mit Anspringen oder Blinker.

    Kann mir einer der Experten dieses Verhalten erkären?

    Gruß

    Jürgen
     
  2. MartinK

    MartinK schraubt hemdsärmelig

    19. Mai 2012
    Hallo, die gesunkene Spannung reicht eben nicht, um das Blinkerrelais und die Benzinpumpe zu versorgen. Mein dringender Tipp: Prüfe den Generatorregler (kleines Alukästchen mit einem dreipoligen Stecker unten dran), ob der richtig funktioniert. Die beim SL verbaute Drehstromlichtmaschine sollte bereits bei 1000 Umdrehungen die vollen 14.4 Volt abliefern. Solltest Du noch den alten elektromechanischen Regler verbaut haben, dann schmeiss den raus und baue einen modernen elektronischen Regler ein. Wegen der Optik kann man das gelbe Isolierband abziehen und die Bosch-Haube auf den neuen Regler setzen.

    Beru:
    https://www.beruparts.de/find-my-pa...24.pd.html#fitment_id=722&search_type=vehicle
    https://www.autoteiledirekt.de/beru-991637.html

    Monark:
    https://www.ebay.de/itm/MONARK-Regl...nerator-Lichtmaschine-regulator-/321762754029

    Bosch:
    https://www.autoteiledirekt.de/bosch-1146467.html

    Hella:
    https://www.autoteiledirekt.de/hella-7435035.html

    Gruß, Martin
     
    Zuletzt bearbeitet: 15. Juli 2019
  3. kdskw

    kdskw Aktives Mitglied

    608
    18. März 2014
    Hallo Jürgen,
    das was der Martin schreibt kann ich so nicht nachvollziehen. Der Motor springt schlecht aber dennoch an, folglich hat die Batterie zu wenig Kapazität. Wenn der Motor läuft sind 14V (die genannten 14,4V sind Temperatur abhängig) vorhanden, folglich kann die Lichtmaschine Strom liefern. Das sind doch üblicherweise 35A. Damit ist das doch voll ausreichend für die Benzinpumpe und den Blinker. Da muss die Batterie meiner Meinung nach unterwegs schon einen anderen Fehler z.B. Zellenschluss gehabt haben.
     
  4. MartinK

    MartinK schraubt hemdsärmelig

    19. Mai 2012
    Hallo, das schließt sich nicht aus daß die Batterie wegen eines defekten Reglers gestorben ist. Die Batterie hat bei Startschwierigkeiten nicht zu wenig Kapazität, sondern zu wenig Spannung und liefert zu wenig Kurzschlussstrom. Eine defekte Zelle ist da wahrscheinlich. Aber warum ist die Zelle kaputt gegangen? Ggf wird sie nie voll weil die Ladespannung nicht reicht. Ist die Batterie leer, lädt der Generator unter Umständen mit 20 oder 30A aber eben vielleicht mit zu wenig Spannung. Beides muss passen. Ein Kapazitätsverlust bei zu wenig Ladespannung ist eine Folgeerscheinung.. 12,2V im Leerlauf sind zu wenig, 14V entsprechen auch nicht der Ladeschlussspannung, die sollte eher bei 14,4 liegen. Jeder wie er will, aber Batterien halten mit elektronischem Regler einfach länger....

    War nur ein Tipp.

    Gruß, Martin
     
  5. diesel

    diesel Aktives Mitglied

    238
    21. März 2010
    Hallo Zusammen,

    ich werden jetzt noch einmal messen, komme allerdings erst in ein paar Tagen dazu. Einen neuen Regler, wie Martin schreibt, werde ich mir dennoch zulegen. Danke für den Tipp.
    Die Batterie war übrigens schon etwa 4 Jahre alt und ein No-Name Produkt.

    Gruß

    Jürgen
     
  6. MartinK

    MartinK schraubt hemdsärmelig

    19. Mai 2012
    Hallo.
    4 Jahre sind nicht viel, daher kann ein Ladungsproblem schon für den Ausfall in Frage kommen.
    Gruß, Martin
     
  7. kdskw

    kdskw Aktives Mitglied

    608
    18. März 2014
    Hallo,
    zur allgemeinen Information könnt Ihr hier mal nachlesen.
    https://www.elkoba.com/de/blog-news/15-02-2015-ladespannung-beim-bleiakku-temperaturaenderung
    Hier ist zu lesen das die Ladespannung z.B. bei -20°C 16,2V und bei +50°C 13,8V sein soll. Daher macht eine Spannungsangabe ohne TemperaturAngabe keinen Sinn.
    Ich habe Jahrelang Autotelefone entwickelt. Und da war für Scandinavien (wegen der Kälte) der Nennspannungsbereich 10,8V bis 15,6V, und nicht wie bei uns 10,8V bis 14,4V.
    Thema Alter, bei mir ist bei einem Akku (Mercedes C Klasse) nach nur zwei Jahren eine Zelle hochohmig geworden - das Alter sagt erst einmal gar nichts.
    Mit dem neuen Akku sollte noch einmal die Ladespannung bei normaler Temperatur gemessen werden. Und dann wenn möglich auch den Ladestrom. Den kann man z.B. indirekt über den Spannungsabfall der Ladeleitung (vom Anfang zum Ende) messen. Strom = Spannung ÷ Widerstand. I=U÷R. Wie kommt man zum R? R=(L×0,0175) ÷ A. L= Länge der Ladeleitung [m], (0,0175= Rho), A=Querschnitt der Kupferlitze [qmm].
    Mit diesen Werten von Ladespannung und Ladestrom kann man sehen ob der Laderegler ok ist.
    Viele Grüße Klaus
     
    Rainer B und ursodent gefällt das.
  8. MartinK

    MartinK schraubt hemdsärmelig

    19. Mai 2012
    Danke für die Vorlesung, aber bevor ich liegen bleibe und alle 2 Jahre eine neue Batterie kaufe, baue ich mir für 15 Euro einen Laderegler ein, der nicht dem technischen Stand von 1963 entspricht. Das war meine Vorlesung. In Mitteleuropa bei lauschigen 18 Grad.

    Das blöde an der Theorie ist, dass die Praxis fehlt. Jeder wie er mag.

    Gruß, Martin.
     
    statti-r90 gefällt das.
  9. Sinan

    Sinan Aktives Mitglied

    23. November 2004
    xxxxxxx
     
    Zuletzt bearbeitet: 29. Oktober 2023
  10. Rainer B

    Rainer B Aktives Mitglied

    716
    7. Juni 2006
    Ups, du fährst ja mit deiner Pagode gar nicht.
     
  11. lowin

    lowin Aktives Mitglied

    18. April 2004
    Ich fahre seit 27 Jahren. Habe vor fünf Jahren, also nach 22 Jahren den dritten Starter-Akku
    gekauft. Dieses mal aus Kostengründen keinen mehr bei dem ich entmineralisiertes Wasser
    nachfüllen könnte.
    Hätte es noch für mehr als 200 €uro gegeben , das war es mir nicht wert.
     

    Anhänge:

  12. Rainer B

    Rainer B Aktives Mitglied

    716
    7. Juni 2006
    Ich habe 2006 eine No-Name Batterie eingebaut. Bis jetzt tut's die.
     
  13. dirks1408

    dirks1408 Aktives Mitglied

    432
    17. März 2007
    Meine 2008er ( No Name ) Batterie hält auch noch durch
     
  14. Bernhard R.

    Bernhard R. Aktives Mitglied

    598
    3. August 2014
    meine auch 2007 ca. 25tkm; auch bei unseren Alltagsautos halten die Batterien ca. 10-12 Jahre ohne Revitalisierungsmaßnahmen, aber mit gelegentlichem Nach-(Voll)laden im Winter.
     
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