Heute werden bei Lackierungen wasserlöslich Lacke verwendet. Jetzt sagte mir mein Schrauber (der zurzeit für mich einen 1980 SC restauriert), dass damals andere Lacke verwendet wurden (2K-Lacke?) und dass er jemanden kennt, der noch diese Lacke verarbeitet. Ist wohl aufwendiger, wegen längerer Trocknungszeiten und mehrerer Lackiervorgänge. Die ganze Sache dauert dann etwa 3 Wochen. Meine Frage an die Spezialisten: Macht es Sinn, "zeitgenössische" Lacke zu verwenden oder sollte man doch lieber moderne Lackierverfahren bevorzugen?
Hallo Jürgen, die alten Lacke auf Nitrobasis sind heute verboten und du wirst nicht viele Lackierereien finden die noch was anderes als Wasserbasislacke benutzen. vG Detlef H.
2K-Lacke verboten Ja, das habe ich auch gehört. Das gilt aber offensichtlich nicht in DK, denn dort hat der Lackierer seinen Betrieb.
2 K Lacke Hallo, zumindest im Bus und LKW Bereich werden nach meiner Kenntnis noch die "alten" 2 K Akryllacke gespritzt. (Bitte die 2 K Akryllake nicht mit den Nitrolacken der Vorkriegszeiten verwechseln.) Es soll auch eine Sondergenehmigung für Oldtimer geben diese 2 K Lacke wieder zu verwenden. Viele Lackierreien haben aber die Basislacke zum Mischen der 2K Lacke nicht mehr. Sternengrüße aus Niedersachsen heinrichB
Sind diese 2K-Acryllacke widerstandsfähiger? Mein Restaurierer ist ganz euphorisch, was dieses "alte" Lackverfahren angeht. Er meint, dass diese Lacke viel widerstandsfähiger gegen Kratzer, Steinschlag usw. sind und sehr glatt in der Oberfläche. Also eigentlich nur Vorteile gegenüber den modernen wasserlöslichen Lacken. Gibt es (außer wegen der umweltfreundlicheren Verarbeitung der Wasserlacke) auch Nachteile bei Acryllack? Die Farbe ist übrigens weiß.
Hallo , Ich habe an der Techno classica mich lange mit den Technikern am glasurit stand unterhalten. Die haben mir abgeraten die alten nicht wasserLacke zu benutzen. das wäre nicht mehr zeitgemaess und die alten Lacke hätten bis auf die leichtere Verarbeitung keine Vorteile mehr. Sie haben um einen besonders glatte Oberfläche zu bekommen den Klarlack glasurit 923-335 empfohlen. Der soll wohl sehr glatt verlaufen. Und ein feines nassschleifen des Klarlacks würde wohl ein noch besseres Finish geben. Kannst dich ja mal auf der Website erkundigen. Gruß fabi
Hallo Fabi Genauso ist es. Bei meiner Lackierung vor 1 1/2 Jahren wurden nach dem Farblack 3 Schichten Klarlack aufgetragen, mit 3000er Nassschleifpapier noch Mal geglättet und dann hochpoliert. Die ganze Lackierung dauerte zwar 2 Monate ( immer wieder durchtrocknen) hat sich aber aus meiner Sicht gelohnt. Beste Grüße aus dem Norden. Wolfgang
Klarlack drüber? Moin moin Wolfgang. Das mit dem Klarlack finde ich interessant. Ich dachte immer, Klarlack sei nur bei Metallic-Lacken üblich bzw. erforderlich, um den Metallic-Effekt zu ermöglichen. Mein Restaurationsobjekt wird aber weiß. Lässt sich auch bei dieser Farbe ein sichtbar besseres Ergebnis erzielen? Ist ein Oldie noch zeitgemäß, wenn man den Lack (im Gegensatz zu damaligen Lackierungen) mit Klarlack perfektioniert?
Hallo Jürgen Meine Pagode ist Metallic - kupfermetallic. Du kannst aber auch auf Unifarben genauso Klarlack spritzen lassen. Dann kannst Du das Ganze nass abschleifen - glatt wie eine Fensterscheibe - und dann hochpolieren; sollte schon recht gut aussehen. Schönes Wochenende noch und wenn Du Lust hast ruf einfach mal durch; weil soweit wohnst Du ja nicht weg. PN ist raus. Wolfgang
Hallo, ich greife diesen ur alten Post mal auf, wo er meiner Frage doch am Nächsten kommt. Mein Auto wird derzeit komplett entlackt, um vom blanken Blech wieder einen Neuen Lack aufzubauen. Das Auto soll in der originalen Uni Farbe 904 (Mitternachtsblau) lackiert werden. Die Karrosse wird als Erstes komplett von Bäulen berfreit, der Lack soll möglichst dünn und nur wenig Füller eingesetzt werden. Nach erfolgter Lackierung mit einem Glasurit Lack, schlägt der Meister zwei Klarlackschichten mit anschließender Politur vor. Ist dies auch nach heutigen Maßstäben eine optimale Vorgehensweise? Gruß Örn
Hallo Örn, daran erkennt man den Meister ... Für die Decklackierung schafft diese Vorgehensweise in Verbindung mit dem der Politur vorgeschalteten Einschleifen eine Oberfläche mit Spiegelglanz. Wichtig ist eine geeignete Wartezeit vor der Endbehandlung und auch vor jedem einzelnen Prozessschritt. Aber auch das wird dein Meister wissen ... Grüße aus dem Ruhrgebiet Frank
Wer das bei Oldtimer nicht schon vor 20 Jahren so gemacht hat, ist kein herausragender Meister. Viele Meister machen es noch heute nicht so korrekt. Gruss
Bei deiner weißen Pagode kannst du dich entscheiden, ob du sie in Unilack lackiert haben willst, den kann eine willige Lackiererei noch mit Sondergenehmigung verarbeiten, oder ob du sie in 2 Schicht Lack (mit Wasserbasislack) lackiert haben willst. Im Grunde genommen ist dass eigentlich egal... Ich selbst sehe da keinen Unterschied, wenn die hinterher nach dem Lackieren Hochglanz kriegen soll, in dem der Lack geschliffen und poliert werden soll, dann wird dass eh mit Klarlack passieren, der lässt sich nämlich besser schleifen Der Vorteil vom 2 Schicht System mit Wasserbasislack ist, dass der Lackierer dir keine in der Grundierung durchgeschliffenen Stellen überlackieren kann Der funktioniert nur, wenn auch überall Grundierung drauf ist Der Vorteil am Einschichter ist vor allem die Verarbeitung und dass man ihn als "Hobbylackierer" ohne Kabine spritzen kann, was beim 2 Schichter Wasserbasislack nicht geht, der trocknet nicht ohne Ofen... Wenn man dann vor hat, das Auto von innen und unten zu spritzen, dann ist dass sehr empfehlenswert nen Unilack 1 Schicht zu nehmen. Wichtiger als die Frage ob Wasserbasis oder nicht ist bei nem 2 Schichter (Metallic) eigentlich dass der Lackierer dass verwendet, was er schon immer benutzt. Das was ihm in der Hand liegt. Bevor der Klarlack drüber kommt, ist dass eh trocken, ob da Wasser oder Lösemittel drin war, ist egal. Der Klarlack selbst ist ja auch der Gleiche... Was Lackierzeiten angeht, egal was man drauf macht, richtig trocken ist dass erst nach 6-8 Wochen. Bei mir steht n Auto 6-8 Wochen in EP, dann wird es gespachtelt und gefüllert und dann steht dass nochmal min. 2 Monate. Erst dann wird der Füller geschliffen und die Farbe kommt drauf. Wer vor hat, den Klarlack auf Spiegelglanz zu polieren, der wird mit 2 Schichten nicht weit kommen. Normal sind eher schon 3 schichten und für die Politur auf Spiegelglanz braucht es eher 6 Schichten. Bevor dass gemacht wird, muss der also nach dem Lackieren wieder 2 Monate stehen. Der Lack muss ja komplett trocknen. Ne gute Lackierung braucht 6 Monate, wenn der Lackierer auch noch andere Autos zu lackieren hat, werden daraus in der Praxis schnell 12...
Bei meiner Lackierung vor 11 jahren brauchten wir gute 4 Monate. Insgesamt 8 Schichten - alles durchtrocknen lassen - mit 3000er paste geschliffen und dann hochpoliert. Es hat sich gelohnt. Nach der Wäsche - mit einigen Tropfen Nanoöl - sieht es immer noch wie neu aus. Siehe Bild links