Wo bohren für den Korrosionsschutz?

Dieses Thema im Forum "Karosserie - Blechteile und Lackierung" wurde erstellt von pagodix, 18. Oktober 2008.

  1. pagodix

    pagodix Aktives Mitglied

    200
    24. Mai 2007
    Moin Pagodies,

    bevor ich meinen SL ins Winterlager schicke wollte ich in den Träger wo das neue Schwellerblech angeschraubt wird noch Korrosionschutz einbringen. Mein 68er SL ist mit den erforderlichen Bohrungen leider noch nicht ausgerüstet. Meine Frage nun: Wenn ich in Höhe der ausgebauten Sitze vom Wageninneren in das innenliegende Blech bohre erreiche ich dann den ganzen Schweller von innen oder ist es zweckmäßig evtl. unterhalb der Einstieggummies zwei Löcher zu bohren, um da Korrosionschutz einzugeben. Ich stelle mir vor, dass der Innenraum des Schwellers doch mehrere Unterteilungen hat. Ich bin zwar im Besitz der Korrosionsschutzunterlagen von Dinol (SL-Club Pagode Sonderdruck), aber so richtig Auskunft bekomme ich auch nicht auf meine Frage. Ein Tipp würde mich freuen, wo ich die Bohrmaschine ansetzen sollte!
    Gruß aus Kiel Michael
     
  2. pagodix

    pagodix Aktives Mitglied

    200
    24. Mai 2007
    Danke - ich habe durch Suchen doch noch einen Beitrag von Reinhard Pagode gefunden, der mir etwas weiterhilft! Muß wohl doch von außen bohren.

    Michael
     
  3. Ulli

    Ulli Altbenzlenker

    3. April 2004
    Hallo, Michael,

    ich habe dir mal ein Foto angehängt. Wichtig ist, dass du neben den Bohrungen zwischen den Wagenheberaufnahmen auch noch vorne und hinten je eine Bohrung an den Außenseiten der Aufnahmen setzt. Mit der Konservierung der Schweller ist es aber bei weitem nicht getan. Ich habe mal ein paar Pfeile eingesetzt. Dies sind aber bei weitem noch nicht alle Bereiche und Hohlräume, die es zu schützen gilt. Das sind neben dem weiteren Verlauf der Träger nach vorne und hinten z. B. noch die Hochhohlstreben in den Radläufen mit ihren Übergängen in die vordere Kotflügelmaske, die vordere Quertraverse, das doppelwandige Heckblech, die Bereiche hinter den Schottblechen vorne und vor allen Dingen der Bereich der Stirnwand/Wasserkasten, wo die Bohrungen vom Motorraum aus zu setzen sind. Und so weiter... Sinnvoll ist auch eine Demontage der Schwellerverkleidungen. Sich dahinter sammelnde Nässe steht vor allem auf der Unterkante im Bereich der unteren Anschraubung. Hier würde ich nach Vorreinigung satt Permafilm auftragen.

    Gruß

    Ulli
     

    Anhänge:

  4. pagodix

    pagodix Aktives Mitglied

    200
    24. Mai 2007
    Danke Ulli für Deinen ausführlichen Bericht! Bin immer wieder begeistert, wie Du auf alles eine Antwort parat hast! Mir ist schon klar, dass der Schweller nicht alles ist, was es zu konservieren gilt. Ich hatte nur gerade das neue Schwellerblech mit Korrosionsschutz vorbereitet und wollte den Schweller noch vorbereiten, bevor ich das Auto erst einmal in den Winter schicke. Die große Konservierungsaktion mit Korrosionsschutzfett läuft dann im nächsten Sommer bei gemäßigten Temperaturen, damit es auch "läuft". Dann werde ich mir Dein Foto zu Herzen nehmen und bohren, was das Zeug hält. Tut zwar weh - aber solche Teile in ein paar Jahren ersetzen, wenn man nichts macht, wohl noch mehr!!

    Ich danke Dir nochmals!

    Michael
     
  5. Lindi

    Lindi Aktives Mitglied

    203
    6. September 2004
    wir haben dann auch noch Löcher gebohrt, um an den Ansatz der vorderen Kotflügel zum Windlaufblech zu gelangen und an der oberen doppelwandigen Stelle der Bugschürze. Einsprühen von Hohlraumschutz im Kofferraum Richtung doppelwandiger Radausschnitte hat ebenfalls nicht geschadet.

    Beste Grüsse
    Lindi
     
  6. pagodix

    pagodix Aktives Mitglied

    200
    24. Mai 2007
    Danke Lindi - diese wichtigen Punkte sind bei mir auch schon vorgemerkt!
    Ein schönes Wochenende
    Michael
     
  7. meise

    meise Aktives Mitglied

    459
    16. Februar 2009
    Bohrungen in den äußeren Längsträgern

    Hallo,

    ich bin jetzt auch in dieses Stadium bei meinen Arbeiten gelangt. Habe mir hier im Forum viele Informationen beschafft und bin mir weitgehend im Klaren wo und wie ich konservieren muss.
    Einzig plagt mich im Moment die Gewissensfrage, wo ich die Bohrlöcher in den äußeren Längsträgern ansetze; es gibt hier im Forum unterschiedliche Realisierungen...wie auf dem Bild von Ulli zu erkennen...im untersten Bereich oder unsichtbar unter den äußeren Schwellerblechen, oder oder .....

    Gibt es hier spezielle Tipps? ...ein besonders sinnvolles Vorgehen? ...gar einen Königsweg?

    Tendenziell gefällt mir die Lösung von Ulli gut, zwar nicht unsichtbar (wenn man sich denn neben den Wagen auf den Boden legt), aber jederzeit ohne Demontagen zugänglich und auch als Ablauf nutzbar (obwohl ich eigentlich die Löcher mit Stopfen verschließen möchte).
    In diesem Zusammenhang....meine Längsträger haben keine Ablauflöcher (früher 230er); weder vorn, noch hinten, noch sonstwo. Ist das so OK, oder fehlt hier was. Wenn Ablauflöcher vorhanden sein müssen...wo müssen diese sein? ..gibt es Bilder davon?

    Schöne Grüße,
    Bernd
     
  8. Ulli

    Ulli Altbenzlenker

    3. April 2004
    Hallo, Bernd,

    die Ablauflöcher hinten im Längsträger sind auch an deinem Fahrzeug vorhanden. Du erkennst diese Öffnungen allerdings nicht als Löcher, sondern als kleine Blechnasen. Sie befinden sich in etwa seitlich außen neben den Schubstrebenaufnahmen der Hinterachse (Foto 1).

    Ich kann nur davon abraten, die Korrosionsschutzbohrungen verdeckt unterhalb der Schwellerabdeckungen zu setzen. Denn dann musst Du jedesmal, wenn du da wieder dran willst, die verklebten Einstiegsbeläge wieder herausreissen, wobei die Hälfte des Lacks dran kleben bleibt, sämtliche Schrauben rausdrehen, wodurch die Löcher irgendwann ausgenudelt sind und so weiter (Bild 2).

    Setz die Löcher so, das Du jederzeit wieder drankommst und achte darauf, dass die Abstände mit der Sondenlänge korrespondieren. Vor dem Fluten mit FluidFilm oder was immer Du magst, die blanken Bohrkanten vernünftig versiegeln. Und nach getaner Arbeit natürlich ein Stopfen ins Loch.
    Gruß

    Ulli
     

    Anhänge:

  9. Uli aus S

    Uli aus S Aktives Mitglied

    28. April 2004
    Ach ja...

    ..und mach nicht den gleichen Fehler wie ich. ich habe in der Mitte auf der Innenseite des Schwellers eine Bohrung gesetzt. Nun klebt der Teppich drüber und somit ist es für die Katz'. Aber ich hab' ja noch die Bohrungen vorn und hinten (Stirnseite) da kommt man mit der Sonde gut bis in die Mitte. Gebohrt hab ich auf das Maß vom W123er Stopfen.

    Auf der Unterseite vom Schweller hab ich vorn und hinten noch ein 8mm-Loch gesetzt (tiefste Stelle), damit Kondens- und sonstiges Wasser gut ablaufen kann

    Gruß

    Uli aus S
     
  10. meise

    meise Aktives Mitglied

    459
    16. Februar 2009
    Hallo Uli und Ulli,

    Danke für die Infos. Diese Blechnase als Wasserablauf habe ich bislang noch garnicht wahrgenommen.. mal schauen, ob die bei mir auch so da ist.

    Ja...tendenziell habe ich das eigentlich auch so gesehen. Ich werde die Löcher im unteren Bereich des Schwellers anbringen, wobei ich noch überlege, ob wirklich direkt unten an der tiefsten, ca. 4cm breiten Stelle (besser sichtgeschützt, aber dafür läuft einem Fluid Film gleich wieder entgegen) oder etwas darüber in der seitlichen Schräge.
    Ulli, Du hast es, wenn ich dein Bild mit den Hinweisen auf die Bohrungen richtig sehe, ganz unten gemacht?

    Schöne Grüße,

    Bernd
     
  11. Ulli

    Ulli Altbenzlenker

    3. April 2004
    Hallo, Bernd,

    ich denke, Du brauchst Dir über die Frage, ob ein paar Zentimeter höher oder tiefer, keine Gedanken machen. Im späteren Betrieb wirst Du die geschlossenen Bohrlöcher kaum wahrnehmen. Dafür liegen sie so oder einfach zu tief. Das Auge schaut da nicht mehr hin. Und angesichts der Kriechfähigkeit von FF ist es sowieso unerheblich.

    Über die Idee von Uli mit den kleinen zusätzlichen Ablauflöchern denke ich auch schon länger nach. Was mich noch zurückhält, ist die Tatsache, das eben nicht nur evt. Kondenswasser abläuft, sondern auch das gute FF.

    Gruß

    Ulli
     
  12. meise

    meise Aktives Mitglied

    459
    16. Februar 2009
    Hallo Ulli,

    ich hatte mir jetzt deine Bilder nochmal genauer angesehen...Du hast die Bohrungen doch nicht ganz unten, sondern ein kleinwenig höher an der Schräge...so werd' ich es jetzt auch machen.
    Die Variante mit den Bohrungen ganz unten hat wohl doch den Nachteil, dass einem FF gleich nach dem Einbringen und vor dem Schließen der Stopfen wieder entgegen kommt.

    Die Wasserablauf-Nase hab' ich irgendwie bei mir nicht gefunden..und, wie ich schon sagte, auch sonst nichts in der Art.
    Vielleicht wär' eine Möglichkeit, nur die Bohrungen vor der vorderen und hinter der hinteren Wagenheberaufnahme ganz unten anzusetzen, etwas kleiner (8mm) und offen zu lassen.
    Vielleicht ist das Problem mit dem Wasser aber auch nicht so gravierend wie ich denke, wenn Mercedes selbst nur einen Ablauf und den auch noch soweit hinten vorgesehen hat. Allerdings haben die durchaus auch schon die ein oder andere Fehlkonstruktionen abgeliefert.
    Da muss ich nochmal drüber nachdenken.

    Schöne Grüsse,

    Bernd
     
  13. Ulli

    Ulli Altbenzlenker

    3. April 2004
    Hallo, Bernd,

    aufgrund der Sondenstärke werden 8 mm zu knapp bemessen sein. Nicht vergessen, Du mußt mit der Lanze nicht nur durchs Loch, sondern kurz danach mit dem Schlauchstück auch eine Biegung machen. Ich habe 12 mm Bohrungen gesetzt und finde, sie könnten ruhig noch etwas größer sein. Bevor Du bohrst, sieh zu, dass Du vernünftige Stopfen im passenden Durchmesser bekommst.

    Ich habe damals übrigens FluidFilm Liquid A (dünnflüssig) mit FluidFilm NAS vor dem Einbringen per Druckbecherpistole gemischt. Bleibt bei guter Kriecheigenschaft gut an vertikalen Flächen haften.

    Wenn die Hohlräume satt mit FF geflutet sind, was ja an den Oberflächen haftet und Wasser verdrängt, dürfte ein evt. Einfluß von Kondenswasser n. E. nach gering bis nicht vorhanden sein. Auch ein Grund, war um ich noch keine weiteren Ablauflöcher gebohrt habe. Außerdem müsste man dann mit jedem Hohlraum so vorgehen. Es würde mich aber schon einmal interessieren, wie andere darüber denken. Gibt´s da begründete Meinungen zu?

    FluidFilm-Produkte

    Gruß

    Ulli
     
    Zuletzt bearbeitet: 27. Mai 2009
  14. majus

    majus mag 60er Jahre Mercedes

    980
    22. Mai 2005
    Moin Ul(l)i :)

    am 108er habe ich z.B. im vorderen Querträger drei (oder zwei?) nach unten zeigende Ablauflöcher, die sind werksoriginal. Beim Fluidieren tropft es da zwar raus, aber wenn man da nach einer Weile durch die anderen, etwas größeren Löcher in den Träger greift, so ist das bisher immer ein Griff ins Flutschi gewesen. Ich kann mir beim besten Willen nicht vorstellen, daß das Flutschi da ernsthaft "abläuft", denn es kriecht ja in alle Richtungen, also auch nach oben und verteilt sich im ganzen Träger, die Löcher verdrecken abgesehen davon eh so schnell, daß da nix mehr rausläuft :)

    Insofern denke ich, daß ein offenes Ablaufloch einfach nicht nur zu groß sein sollte. Oder?

    Grüße
    Marius
     
  15. Sinan

    Sinan Aktives Mitglied

    23. November 2004
    Wenn jemand 14mm...

    bohren will,kann ich ihm Stopfen geben. Diese Stopfen sehen so aus wie die 20mm Standardstopfen. Keine Ahnung was ich an Geld will, aber Porto sollte schon drin sein :) Bohren ab 8mm geht mit einen Schälbohrer besser. Und welche Nase meint ihr? Unter dem Auto, dachte Linie B Säule? 20 cm von der Außenkante? Wenn ja, das ist der Ablauf vom Bodenblech unter der Holzkiste oder Notsitz. ich muss das morgen mal fotographieren.

    Gruß
    Sinan
     
    CW-SL 370 gefällt das.
  16. Magnus86

    Magnus86 Aktives Mitglied

    425
    3. September 2015
    Hallo zusammen,

    ich grab mal einen alten Beitrag wieder aus und hab mal ne Frage zu den zusätzlichen Bohrungen am Schweller:

    Zuletzt hab ich vor 3 Jahren meine Pagode konserviert, die Schweller aber ausgelassen weil ich zu dem Zeitpunkt nicht wusste wo und wie ich bohren muss.
    Meine Schweller sehen von innen auf dem ersten Blick außer ein paar Flugroststellen (mit billigem Endoskop durch die Öffnungen des Rahmens im Kofferraum) noch gut aus. Diesen Herbst wollt ich dann aber doch die Schweller mal mit konservieren und sehe bzw. lese immer dass vor und hinter den Wagenheberaufnahmen gebohrt werden soll.
    Kann mir das einer erklären? Die Wagenheberaufnahmen im inneren des Schweller "schotten" den Schweller doch nicht komplett ab? So wie ich das gesehen habe gibt es da im inneren das "Röhrchen" und noch eine zusätzliche Verstrebung. Die sollte doch aber bei der Hohlraumversiegelung nicht hinderlich sein oder täusche ich mich da? Danke euch :)
     
  17. suederbravo

    suederbravo Aktives Mitglied

    352
    19. Februar 2012
    Hallo Magnus,

    Ich hab die Bohrungen innen gemacht am Schweller. Wenn man bei mir nochmal dran muss dann muss der Teppich abziehen seitlich. Alle Bohrungen sind mit Stopfen verschlossen.
    Ich habe 4 in die Schweller gemacht (2li und 2re) dann je 1 Loch vorne zum Motorraum mittig in den Schweller und hinten oben mittig wo die Holzkisten draufliegen. Mit Maik Sanders und ner Druckbecherpistole mit langen Schlauch die Versiegelung eingebracht. Mit einer PET wasserflasche kann man die Geschwindigkeit des rausziehen gut testen.

    Grüße Sebastian

    Grüße Sebastian
     
    Magnus86 gefällt das.
  18. Sead

    Sead Aktives Mitglied

    786
    16. Februar 2016
    Habe Dinol Anweisung benutzt. Siehe Fotos in meinem Restaurationsbericht. Für Wagenheberaufnahmen müssen extra Löcher gesetzt werden.
     
    Magnus86 gefällt das.
Schlagworte:
Müller Classic Motors
  1. Diese Seite verwendet Cookies, um Inhalte zu personalisieren, diese deiner Erfahrung anzupassen und dich nach der Registrierung angemeldet zu halten.
    Wenn du dich weiterhin auf dieser Seite aufhältst, akzeptierst du unseren Einsatz von Cookies.