Guten Abend in die Runde! Es ist bei meiner Pagode 230 BJ 64 nun so weit, dass ich sie morgen zum TÜV begleiten darf! Ich habe das Auto vor ca 2 Monaten in der Schweiz gekauft und mit freundlicher Hilfe und euren Tipps zum Laufen gebracht. Kann mir jemand sagen, ob für die Vorführung beim TÜV ein Datenblatt zwingend erforderlich ist, bzw. worauf ich noch achten muss? Den schweizer Fahrzeugausweis habe ich. Viele Grüße Luis
Also: ich mache immer vor dem eigentlichen Prüfungstermin ohne Fahrzeug eine Papierdurchsicht und bespreche mit dem zuständigen aaSoP, was er für Nachweise braucht. Bisher hat jede Vollabnahme tadellos geklappt. Die Papierlage klärt man immer bevor man das Fahrzeug vorführt. Dann ist das in 30 min erledigt.
Die a.a.P. sind diejenigen, die zwar die Meisterpappe, jedoch keinen FHS-Abschluß (Ing. grad.) hatten. Die durften dann keine Gutachten verfassen wie z.B. 21er... Damals war das Schulsystem noch nicht so durchlässig nach oben wie heute...wo man auch mit Berufserfahrung und Meisterbrief oder qual. Realschulabschluss ein Studium absovieren kann unter best. Voraussetzungen. Hab' den a.a.P.-Ausweis meines alten Herrn - altes RWTÜV-Gewächs - noch in meiner Devotionaliensammlung. Ich erinnere noch sein Pauken in den 70ern... Michael
Ah, ok, das stimmt. Es gab mal ne Zeit, da waren Ingenieure so gesucht dass man KFZ Meister auf Ausnahmegenehmigung vom Regierungspräsidenten für die einfache Prüfertätigkeit (normale HUs) zugelassen hat. Da hies der Laden noch RWTÜV und nicht TÜV Nord GmbH & Co KG... Heute ist die Zeit, in der bei den Straßenverkehrsämtern ein dermaßener Wildwuchs herrscht, dass keiner mehr genau sagen kann was du brauchst. Normal ist 21er und Datenblatt, Datenblatt bekommst du bei Daimler (Teuer, dauert lange), beim TÜV (teuer) oder beim Datenblattservice vom TÜV Süd (günstig, schnell). Es gibt aber auch Fälle wo eine einfache HU gereicht hat ... Wir machen mitlerweile einfach blos noch HUs, meistens gehts dass durch, wenn technische Daten fehlen hat das STVA dafür ne Datenbank...
Nun, mein alter Herr begann genau 1959 beim damals so genannten TÜV Essen e.V., Dienststelle Dortmund ("Am Zippen"), da war überhaupt noch keine Nachfrage nach Ingenieuren, der Meister war damals noch respektierter als heute. So fuhr ich damals ab 1966 noch mit, wenn "der Olle" über Land fuhr, Trecker prüfen. Meist auf irgendeinem münsterländischen Dorfplatz vor einer Kneipe. Prüfstand?? Watsolldattdenn?? Vollgas...äääh Volldieseln und ab in die Eisen.... Wenn der Schlepper halbwegs gerade stehen blieb und der Blinker funzte, gab's 'ne Plakette. Die ich dann verklebt habe, stolz und mindestens zwei Meter größer. Geile Zeit....vor allem für Vattern. Der musste für jeden erfolgreich geprüften Trecker 'n Köhm vom Buern kippen, wehe er weigerte sich. DAS waren Heimfahrten.....
So, im zweiten Anlauf hat es nun endlich geklappt, obwohl ich zwischenzeitlich ein Rückleuchtenglas geschrottet habe....die Aufregung Beim ersten Versuch wurde lediglich bemängelt, dass Bremsflüssigkeit aus dem Bremszylinder lief. Also etwas sehr schwerwiegendes! Ansonsten hat er alles durchgewunken. Eine Stunde später konnte ich die Anmeldung ebenfalls abhaken. Mein großes Glück war, dass mein pensionierter Nachbar mit seiner sehr gut ausgestatteten Garagenwerkstatt es nochmal wissen wollte und das Auto zum Laufen gebracht hat. Jetzt muss nur noch der Sommer kommen.