Diverse neue Aufkleber aus der Pipeline und Anfragen

Dieses Thema im Forum "die Mercedes Benz „Pagode“" wurde erstellt von TomRamoser, 3. Februar 2021.

  1. TomRamoser

    TomRamoser Aktives Mitglied

    336
    21. August 2020
    Servus zusammen,

    heute morgen liefen die ersten Druckmuster vom 1963er Anhänger an der Verdeckkastenkurbel aus der Druckmaschine, siehe unten.

    Die Deckblattseite ist noch nicht laminiert, aber die Farbe auf dem Papier - kommt auf den Bildern nur bedingt sichtbar - geht schon in die richtige Richtung.

    Auch die Manually Remastered Grafiken auf der Innenseite kommen nun klarer als im Druckmuster zur Geltung; nur die Grafiken unten links und oben rechts werde ich etwas patelliger einstellen, um dem Original näher zu kommen.

    Das gilbe Weiß vom Original ist nachempfunden, nur etwas zurückgenommen.

    Auch die Lücken im vorletzten Absatz der Innenseite werde selbstverständich noch gefüllt ...

    Cheers vom Tom


    IMG_4455.jpeg IMG_4456.jpeg
     
  2. goldhamme_rulez

    goldhamme_rulez Aktives Mitglied

    20. Juli 2004
    Tom -

    wir wiederholen uns, aber echt super, was hier alles an Historie zusammengetragen wird.

    Deine Ausführungen zu den grafischen Designs finde ich noch spannender als die Aufkleber/Druckwerke selbst.

    So - zurück zur Arbeit.

    Herzlichen Gruß
    Oliver
     
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  3. goldhamme_rulez

    goldhamme_rulez Aktives Mitglied

    20. Juli 2004
    Noch eine historische Frage / Anmerkung:

    Es ist "printed in Germany" vermerkt. Ich bin ein Kind der 1970er, da war alles "West Germany". Hatte man Anfang der 1960er die Teilung noch nicht so akzeptiert ?

    Gruß
    Oliver
     
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  4. TomRamoser

    TomRamoser Aktives Mitglied

    336
    21. August 2020
    Gute Frage, lieber Oliver, denn die Herkunftsangabe war immer auch politisch.

    Die Geschichte von "Made in Germany" ist länger und geht eher in die 1870er Jahre zurück, als ein deutscher Preisrichter bei der Weltausstellung in Philadelphia salopp urteile "Deutsche Waren sind billig und schlecht," was hierzulande natürlich weniger gut ankam und in der Folge zu einer regelrechten Qualitätsoffensive führte. Weil deutsche Werkzeugmaschinen dann die englischen Konkurrenten abzuhängen drohten, verfügte das britische Parlament kurzerhand beim Import die Kennzeichnungspflicht vom Herkunftsland.

    Nach dem zweiten Weltkrieg ging es dann eher um die Abgrenzung vom Wirtschaftswunder zum Osten, denn die DDR warb auch mit "Made in Germany", was dann im Westen bei einigen Unternehmen zur Konkretisierung "W. Germany" führte; Schuco in Nürnberg, zum Beispiel, führte bis in die 1960er die "Made in US-Zone Germany" --- Mercedes-Benz hat sich da, scheint mir, eher unpolitisch und gesamtdeutsch nur an den Wortlaut der Vorschriften gehalten.

    Zum Storytelling, dankeschön, denn jedes Schild hat ja einen gedanklichen Ursprung, sei es die Kunden besser zu informieren oder einer Vorschrift zu genügen. Und dieser gedankliche Ursprung findet dann Ausdruck in Form, Schrift, Formulierung und Farbe. Aus diesen Informationen lässt sich dann im Nachhinein auch viel über diesen gedanklichen Ursprung herauslesen; warum diese Schrift, warum diese Farbe, warum diese Wortwahl, warum diese graphische Gestaltung, et cetera?

    Eine meiner Lieblingssgeschichten beginnt mit der Transistor-Zündspule von Bosch im 1968er 280 SL. Ein Transistor war ja kein unbekanntes technisches Wort, denn Transistorradios waren ja die Smartphones der 1950er und 60er, und damit Ausdruck eines neuen Lebensgefühls. Bosch hat nun diese technisch nicht besonders anspruchsvolle Innovation mit einem Geniestreich auf dem Etikett ausgedrückt, mit einem Blitz, der vom "T" in Transistor kraftvoll ausgeht, und auf dem hellen Gelb geradezu leicht und befreiend wirkt. Beim Öffnen der Motorhaube fällt dieses Schild jetzt als erstes ins Auge, wird zum Held im Motorraum und überstrahlt die Leistung der Mercedes-Benz Ingenieure. Kann ja wohl nicht sein, mussten sich viele in Untertürkheim gedacht haben. Genaues ist nicht bekannt, ausser, dass dieses Schild nur eine sehr kurze Lebensdauer hatte, denn dieser sehr lebendige Blitz ging schnell in einen abstrakten Funken über, und dieser abstrakte Funke landete schliesslich auf dem Mercedes-Benz-Luftfilter der 107er, also weit weg von der Bosch-Zündspule ;-)

    Cheers vom Tom


    Screen Shot 2021-08-21 at 10.39.44.png Screen Shot 2021-08-21 at 09.14.43.png
     
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  5. TomRamoser

    TomRamoser Aktives Mitglied

    336
    21. August 2020
    Servus zusammen,

    zu den Luftdruckaufklebern haben unsere Recherchen nicht weniger als fünf, wenn nicht sechs verschiedene Schilder ergeben, siehe unten.

    Zuerst gab es je ein Schild in Deutsch, Englisch und Englisch für Radialreifen, die dann alle ab ca. 1968 in einem - violetten - Schild zusammengefasst sind.

    Die Luftdruckwerte blieben von 1963 bis 1971 weitgehend gleich; nur die Werte für die Radialreifen sind 1 psi höher.

    Die grössten Unterschiede sind im Design. Die roten Schilder sehen zwar alle ähnlich aus, aber jedes Schild ist mit kleinen Unterschieden in der Schrift oder Strichstärke neu gezeichnet. Von der ersten Teilenummer 000 584 67 39 gibt es über die Jahre drei Versionen, einmal mit einem dunkleren Rot, einmal mit und einmal ohne Rand.

    Die ersten 1963er Schilder sind entweder
    • Weiss auf Rot mit Rand auf einer Metallfolie (atü in deutsch) oder
    • Chromsilber auf Rot ohne Rand auf einer Chromfolie (psi in Englisch)
    gedruckt, vermutlich von zwei verschiedenen Lieferanten.

    Christian (Obelix) hat auch die offizielle Daimler-Benz Reifendrucktabelle für PKW vom Oktober 1970 gefunden, siehe unten, die dann für 1970 ff für alle W113 ein einziges violett/ silbernes Schild 113 584 00 39 nennt; aus der Nummer "000" für alle Typen am Anfang der Teilenummer ist dann jeweils 100, 108, 109, 113 und 114 mit der Zählnummer "00" oder "01" geworden.

    Die Silhouette von dem Fahrzeug bildet übrigens kein bestimmtes Mercedes-Modell ab, sondern ist ein Phantasiegebilde und sollte stellvertretend für alle Fahrzeuge stehen, was dann aber bei vielen SL-Besitzen zu Beschwerden führte; Jahre später ist dann extra für die SL eine SL-Silhouette eingeführt worden ;-)


    Cheers vom Tom




    W113 LD Übersicht, 22Aug2021.png Screen Shot 2021-08-22 at 09.01.57.png
     
    Zuletzt bearbeitet: 22. August 2021
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  6. Ulli

    Ulli Altbenzlenker

    3. April 2004
    Moin,

    es gibt auch noch eines aus Chromfolie in schwarz. War auf meiner 64er Frankreichflosse verklebt. Habe ich mangels Ersatz durch das typische rote ersetzt. Vielleicht finde ich es noch irgendwo...

    Gruß

    Ulli
     
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  7. TomRamoser

    TomRamoser Aktives Mitglied

    336
    21. August 2020
    Servus Ulli,

    wir haben auch von einem schwarzen Luftdruckaufkleber im W113 gehört, konnten dieses Schild in der Pagode aber nicht verifizieren.

    Es gab laut der 1970er Liste ein schwarzes Luftdruckschild für den 114er Kombi, 220/8 etc., mit der Teilenummer A 114 584 02 39, dieses Schild ist aber bisher verschollen.

    Mercedes-Benz hat übrigens 2015 das ursprünglich violette Luftdruckschild für die Pagode 113 584 00 39 neu aufgelegt, allerdings bei weitem nicht originalgetreu, siehe unten, in schwarz (weil jetzt ja alle Luftdruckschilder schwarz sind), auf Kunststofffolie/nicht auf Metallfolie, und in der aktuellen Mercedes-Benz Schriftart.

    Wäre toll, wenn Du das schwarze Schild noch findest ...

    Cheers vom Tom




    Screen Shot 2021-08-22 at 13.26.53.png
    Screen Shot 2021-08-23 at 08.50.39.png
     
    Zuletzt bearbeitet: 23. August 2021
  8. TomRamoser

    TomRamoser Aktives Mitglied

    336
    21. August 2020
    Servus zusammen,

    nun ist auch das französische Verdeckschild der ersten Generation entdeckt und dokumentiert.

    Wie schon das deutsche und englische Schild, ist auch diese Version mit den eigenwilligen Buchstaben frei gesetzt.

    Cheers vom Tom


    Screen Shot 2021-08-23 at 16.00.30.png
     
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  9. lowin

    lowin Aktives Mitglied

    18. April 2004
    ... noch eins gefunden
    upload_2021-8-23_19-52-0.jpeg
     
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  10. 230SLblue

    230SLblue Aktives Mitglied

    479
    9. August 2005
    Hallo Tom,
    anbei noch eine Rarität an einem M127 mit Servolenkung. Kein Aufkleber aber vielleicht kann man das als Aufkleber oder Lackiermaske reproduzieren?
     

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  11. lowin

    lowin Aktives Mitglied

    18. April 2004
    Hallo Alfred, schön wieder was von dir zu hören.
    Den Ölvorratsbehälter kenne ich nur ohne Beschriftung.
    Aber des gab ihn auch anders. Schön wieder ein kleines Puzzleteil zum W113.
    Grüße
    norbert
     
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  12. TomRamoser

    TomRamoser Aktives Mitglied

    336
    21. August 2020
    Das ist ja cool, lieber Alfred.

    Anbei schon mal ein erster Wurf der Rekonstruktion in der Mittagspause ;-) braucht noch Liebe im Detail.

    Bei einem Aufkleber sind die Ränder sichtbar, also eher nicht. Mit Lakiermaske habe ich schon experimentiert, siehe unten, aber keine wirklich befriedigenden Ergebnisse erzielt, siehe unten. Aussichtsreicher ist ein Stempel mit Spezialfarbe, wie im Bild von Claudia an einem Bremsgerät; hier wäre noch die Verdünnung der Farbe zu optimieren ...

    Cheers vom Tom

    Screen Shot 2021-08-24 at 14.05.53.png
     

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  13. 230SLblue

    230SLblue Aktives Mitglied

    479
    9. August 2005
    Hallo Norbert,
    stimmt, ausser diesem grossen Aufdruck von Vickers für kurzsichtige :) gab es noch einen mit der DB Nummer, die aber natürlich keinerlei technische Daten erkennen lässt. Sead hat noch eine andere Version an seinem 230SL.
    Behälter ohne Aufschrift hatten dann eine Metallplakette.
     

    Anhänge:

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  14. 230SLblue

    230SLblue Aktives Mitglied

    479
    9. August 2005
    Hallo Tom.
    Bin wie immer erstaunt wie schnell Du das zusammenstellen kannst! :blumenstrauss:
    Ich nehme an, dass Du noch die Dimensionen der beiden Rechtecke benötigst, oder?
     
  15. TomRamoser

    TomRamoser Aktives Mitglied

    336
    21. August 2020
    Dankeschön, lieber Alfred, für die Blumen; war eine sehr willkommene Abwechslung zu einer sonst trockenen Exelarbeit ;-)

    Und, ja, die Abmessungen sehr gerne, wäre die nächste Frage gewesen ...

    Cheers ins Sonnenland,
    vom Tom
     
  16. Sead

    Sead Aktives Mitglied

    780
    16. Februar 2016
    Ja, mein Behälter hatte auch diesen Aufdruck...
    Das wird ja langsam besser als "Beischlaf" mir der Hauschefin :koenig::koenig::koenig::doh:
     

    Anhänge:

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  17. TomRamoser

    TomRamoser Aktives Mitglied

    336
    21. August 2020
    Great, lieber Sead; kannst das "R" im rechten Winkel photographieren und sicherheitshalber die Kantenlängen messen ... ?
     
  18. Sead

    Sead Aktives Mitglied

    780
    16. Februar 2016
    Ha
    Hallo Tom,
    ich mags kaum aussprechen, aber den Behälter hab ich strahlen lassen und anschl. pulverbeschichtet... Asche auf mein Haupt:doh: Viell. ist Alfred seiner noch heile?

    LG
     
  19. TomRamoser

    TomRamoser Aktives Mitglied

    336
    21. August 2020
    Ohhhhhhhhhhhhhhhhhhhh n............ aber es gibt ja noch die Bilder für eine Rekonstruktion ;-) Das "R" ist sensationell ...
     
    Sead gefällt das.
  20. ursodent

    ursodent ursus antennae

    9. Mai 2004
    Großer Grafiker Tom, ich staune Bauklötze so groß, dass sie zumindest für das Empire State Building reichen....Chapeau ob deiner Kunst. :bierkrug:

    Deswegen traue ich mich nur unter Deckung, auf das "a" in Bad Homburg hinzuweisen. Der Oberkreis beginnt/endet, wie ich es zu erkennen glaube, 45°, nicht waagerecht.

    Mecker-/Klugscheißmodus abgestellt...nix für ungut
    unbekannt.gif


    Geile Leistung von dir!

    Michael
     
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