Prüfer von der Dekra

Dieses Thema im Forum "Allgemeines - Innenraum, Pflege und Wartung" wurde erstellt von benzdoktor, 8. April 2022.

  1. Mark-RE

    Mark-RE Aktives Mitglied

    19. Juni 2018
    Also ich finde es frech jemandem son Auto hin zu stellen und zu erwarten dass der bei jedem Modell weis wie er es bedient und dann die Unwissenheit noch als "Trottel" zu beschimpfen.

    Was das Thema Studium angeht, ist es nicht unbedingt so dass das was mit Autos zu tun haben muss. Zugelassen sind Ingenieure der Studienrichtung Fahrzeugtechnik, Elektrotechnik oder Maschinenbau, zumindest letztere haben dann nicht unbedingt etwas mit Autos zu tun...

    Schon bei modernen Autos gibt es so viele 1000 Varianten wo sie wissen müssen wie man welches überhaupt an bekommt, wo die OBD Dose ist, etc. da kann man unmöglich erlangen dass sie die Bedienung aller Fahrzeuge 100 Jahre Rückwärts können. Ich habe mich selbst gewundert, als unser roter der mit Oldtimern nix zu tun hatte sich mal eben in nen 190SL von mir reingesetzt hat und direkt auf Zack war, ich wollte schon hinrennen damit er den Schlüssel nicht abbricht, aber bei anderen Spezialitäten hält er sich auch eher zurück und in der Regel fahre ich Oldtimer immer selbst durch die Prüfstraßen...
    Schon bei den Lenkradschaltungen von Ponton bis Opel Rekord müsste man erstmal den 1. Gang finden, dann gibts ja selbst da noch Unterschiede zwischen 3 und 4 Gang und wenn ich dann schon länger keinen 4 Gang Rekord mehr gefahren bin, dann muss selbst ich am besten erst einmal den Kunden fragen wo nochmal welcher Gang ist ^^ Bei Opel steht wenn der Prüfer sich reinsetzt wenigstens noch drauf wo der Choke ist, beim Ponton grade nach der Winterpause geht selbst mir da erstmal regelmäßig der Scheibenwischer an, wie soll denn ein normaler Prüfer wissen welches von den ganzen unbeschrifteten Knöpfchen wo für ist und dann auch der Umstand dass der eine nen Lichthupenhebel hat aber die Blinkereinschaltung am Hupenring, der andere wiederum nen richtigen Blinkerhebel, da kann soch keiner erwarten dass die Jungs dass bei den zig tausenden von verschiedenen Automodellen die es gibt alles wissen. Die sollen die Autos nicht bedienen, die sollen die Verkehrssicherheit beurteilen können. Dafür ist es nicht zwingend notwendig, damit fahren zu können...

    N 850er Horch ist überhaupt kein Thema, dass ist ja noch eher moderne Technik, aber wenn man dann in die 20er Jahre geht dann muss man sich schon genau auskennen, nen Kompressormercedes oder so kriegste wenn du dass Auto nicht kennst und die "Eigenheiten" und einen falschen Handgriff machst, nicht einmal an sondern nur die Kerzen voll Benzin und dann bewegt sich dass gar nicht mehr. Aber auch bei Rolls Royce & Co erwarten einen bei manchen Oldtimern richtige Kraftwerkstechnik, in die man erst einmal eine längere Einweisung braucht, bis man dass bedient bekommt...

    Und jetzt kommen zu den Oldtimern noch Motorräder, NFZ und historische NFZ, am liebsten letztere noch mit Kyrillischer Beschriftung oder dann den einen Tag n Daimler mit Luftdruckunterstützer Hydraulikbremse in Einkreis und den nächsten Tag dass selbe in Zweikreis :)
     
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  2. Facelvega

    Facelvega Aktives Mitglied

    721
    13. September 2017
    Mark, ich bewundere Deine Genialität und die Fehlende verschiedener Prüfer.
    Wenn man einen Gutachter beschäftigt, muss man schon sicherstellen, dass er sein Fach versteht. Anders ist es nur in der Politik, wo man heute die Verantwortung für Justiz und morgen für Militär hat, ohne aber Ahnung zu haben. Als Prüfer trägt man für sein Resultat Verantwortung.
     
  3. Mark-RE

    Mark-RE Aktives Mitglied

    19. Juni 2018
    Die Begutachtung einer HU besteht aber darin, die Verkehrssicherheit zu prüfen. Das ist halt kein Verkaufsblankocheck...
     
  4. Dirk H

    Dirk H Aktives Mitglied

    348
    23. März 2011
    Ich hatte ja versucht mit ihm nett zu reden. Die Arroganz kam von ihm. Und Porsche 993 sollte man dennoch kennen. Leider durfte ich bei der HU nicht mit in die Halle wegen der Coronabedingungen.
     
  5. ursodent

    ursodent ursus antennae

    9. Mai 2004
    Nun, ich darf Dir hier mitteilen, dass mein alter Herr selber so ein TÜVler war und seinen Jungs auch noch Wissen und Erfahrung vermittelte. Der Terminus stammt von ihm. Ist daher nicht frech, sondern von einem Fach-Ingenieur zu erwarten.
    Punkt.
    Zumindest sollte er wissen, wann gewisse technische Finessen wie Bremsbelagverschleißanzeige oder Leuchtweitenregulierung in die breite Serie einflossen, wenigstens ungefähr. Und nicht etwa bei einem Modell der Fünfziger suchen. Sonst vermisst er am Ende noch ein ABS und die OBD-Steckdose....wer weiß?
    Wie würdest Du denn einen Prüfer bezeichnen, der Dir möglicherweise sogar ein Fahrzeug stilllegen will, weil er die genannten Features nicht findet? Ziemlich besten Freund??
    Das Problem ist die ausbildungstechnische einseitige Belichtung.
    Nochmals Punkt.
    Da heben sich halt beruflich interessierte und engagierte Ingenieure von der Masse ab. Leider werden die beim Ur-TÜV immer weniger, war schon zu Vatters Zeiten so. Er hatte immer mehr Trainees, die sich eher für den Charakter des öffentlichen Dienstes interessierten als für fundierte Kenntniserweiterung.

    Ich bleib' auch beim Trottel...über die Bedienungselemente zu sprechen, ist ja kein Makel, klar, dass der Prüfer nicht alle parat hat. Aber wenn man schon vorher ihm das Schaltschema und den Startknopf erklärt hat und er ein Gebaren wie ein aufgescheuchtes Huhn zeigt (der Hof war leer, also gar kein Zeitdruck), fragt man sich natürlich nach dem beruflichen Engagement des Herrn - besonders, wenn er noch 21er machen darf...

    Doppelpunkt.

    Michael
     
  6. goldhamme_rulez

    goldhamme_rulez Aktives Mitglied

    20. Juli 2004
    Frohe Ostern -

    ich gebe hier gerne sowohl Michael als auch Mark recht - der kluge, wissende Prüfer hat das Wichtigste verstanden und ist sich nicht zu schade zu fragen, wo denn irgendein ein Knopf ist. Der unsichere wird im Zweifel irgendeinen haarsträubenden Grund finden, seine Machtposition zu verdeutlichen.

    Man hofft, dass die Prüfer die lebensgefährlichen Kisten aus dem Verkehr ziehen - aber leider muss man ja immer wieder lesen, dass dies nicht der Fall ist.

    Durchgemorschte Bleche sind mit oder ohne OBD Schnittstelle durch ein bis zwei Augen und einen Schraubendreher durchaus auszumachen.

    Aber falsch angeschlossene Bremskreise je nach HBZ oder einen Bremskraftbegrenzer von der Limousine statt für den W113 ebenmal so bei einer HU zu finden, da wird die Luft schon dünner ...

    Nichtsfürungut -

    Oliver
     
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  7. Facelvega

    Facelvega Aktives Mitglied

    721
    13. September 2017
    In meinem Fall ging es um die Verkehrssicherheit, die nach der Hauptuntersuchung nicht gewährleistet war und in keinster Weise um ein Verkaufsblankocheck.
     
  8. Mahawi

    Mahawi Aktives Mitglied

    566
    12. März 2021
    Wir sind wieder mal bei einem klassischen Wohlstandsproblem angekommen. Immer mehr Leute treffen ihre Berufswahl nach Einkommen ,Intensität der körperlichen Belastung , Work live Balance (mein Unwort des Jahres) oder ,oder ,oder. Die Wenigsten entscheiden sich für eine Ausbildung oder einen Beruf welcher ihnen Spaß macht bzw. Erfüllung bereitet. Und Leute , welche sich in ihrem Job nicht wohlfühlen , sind nicht bereit den eigenen Horizont zu erweitern. Dadurch nutzt sich der Wissensstand ab und die Distanz zum Kunden oder Kollegen wird immer größer. Klassische Auswirkung ist dann Klugscheißerei , Arroganz oder Ignoranz. Ich beobachte diese Entwicklung seit 30 Jahren und es beschäftigt mich immer wieder…… aber ich wüßte auch nicht , was man Ändern könnte.
    Viele Grüße Mario
     
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  9. Mark-RE

    Mark-RE Aktives Mitglied

    19. Juni 2018
    Also ich kann bisher nicht sagen, dass ich bei den üblichen Prüforganisationen irgendwie "schlecht" behandelt wurde.
    Natürlich gibts bei jeder Farbe ein Arschloch, das ist halt so.
    Bei mir gibts grüne, blaue und rote Prüfberichte und da hat jeder Mensch mal hier und da seine Eigenheiten und jeder Mensch hat auch n persönliches Steppenpferd. Der eine ist Fit in Mopeds, der andere macht lieber LKWs, der nächste mag Oldtimer und kennt sich hier und da genau aus und der 3. kennt alle Probleme von nem Neuwagen, von denen der Hersteller noch nix weis und kann mit Oldtimern überhaupt nichts anfangen.

    Feststellen ob alles weggerostet ist, ob es bremst, hupt, blinkt und die richtigen Reifen drauf sind können aber alle. Und ab und zu muss der Neuwagenmensch für den Oldtimer eigentlich in den Schrott oder ins Museum gehören, auch mal n Oldtimer prüfen, naja, macht er nicht gerne, aber klappt dann in der Regel auch. Dann geht man mit ihm unters Auto, guckt sich dass an, erklärt ihm wo er hin gucken muss, etc. und erklärt ihm wieso Blinker/Bremsleuchten Kirmes veranstalten und wo steht dass sie dass dürfen und dann klappt dass schon alles...
    Mein Wohnmobil ist da viel lustiger, dass hat zwar in der Regel blaue Stempel, aber es hat auch n grünen Stempel dazwischen, das ist natürlich schon recht speziell, aber Federn, Abgas, Bremswerte, Lenkstangen, Beleuchtung zu prüfen ist auch da für jemanden möglich, der "normalerweise" nur PKWs macht.

    Wenn man da mal nen 190SL mit abgeklemmten Bremskraftverstärker hat oder nen Rekord A oder Kapitän, dann fällt das natürlich dem Neuwagenprüfer nicht auf, dass ist klar, der weis ja nichtmal dass das n Bremskraftverstärker ist... Auch andere technische "Probleme" die Fahrzeugeigen sind, findet natürlich nicht jeder Prüfer. Es gibt immer Autos mit Ecken die nur "Profis" kennen die sich ganz genau mit dem Modell auskennen. HU ist halt keine Sicherheitsgarantie.
     
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  10. Mahawi

    Mahawi Aktives Mitglied

    566
    12. März 2021
    Hallo Mark,
    Da muß ich dir widersprechen. HU ist eine Sicherheitsgarantie. Sie ist zwar keine Garantie auf Unversehrtheit des Fahrzeuges aber die sicherheitsrelevanten Voraussetzungen sollten nach einer bestandenen HU geprüft worden sein. Ansonsten wäre das gesamte System HU sinnfrei.

    Viele Grüße Mario
     
  11. Mark-RE

    Mark-RE Aktives Mitglied

    19. Juni 2018
    Und? Der Prüfer kann aber nur so weit gucken wie er weis. Ist eben so. Vor allem bei Oldtimertechnik und im Hinblick darauf dass es zig tausend verschiedene Automodelle gibt.
     
  12. benzdoktor

    benzdoktor Aktives Mitglied

    681
    30. Mai 2006
    Hallo Forum,
    ich meine die Prüfstellen sollten einmal die Woche so einen Oldi TÜV anbieten...und da sitzt dann ein Prüfer der keine 28 Jahre alt ist...und sich mit den Fahrzeugen besser auskennt.
    Teuer genug sind die Prüfungen ja geworden...nur der Service läßt zu wünschen übrig.
    Gruß Lars
     
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  13. benzdoktor

    benzdoktor Aktives Mitglied

    681
    30. Mai 2006
    Hallo Forum,
    nur so zu Info...wieso ich mich bei dem Prüfer beschwerden wollte...der hat die Pagode falsch angehoben...und den vorderen Fußboden stark eingedrückt...alles ganz frisch...dazu noch jede Menge übersehene Mängel.
    Gruß Lars
     
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  14. ursodent

    ursodent ursus antennae

    9. Mai 2004
    Ein anderer Prüfer damals in Bochum (GTÜ, nicht TÜV) hat damals aber extra gefragt, wo er meinen Karmann heben darf.
    Der war überhaupt in der Lage, mal Fragen zu stellen und nicht von überheblicher Eitelkeit beseelt.
    Hier nun in Rhede wird ein KÜS-Stützpunkt von Vater und Sohn geführt, Sohnemann schaut dem "Alten" bei Oldies wissbegierig über die Schulter.
    Mal sehen über die Zeit...

    Michael
     
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  15. Mark-RE

    Mark-RE Aktives Mitglied

    19. Juni 2018
    Joah, wenn dass direkt in der Prüfstelle auffällt, ist ja gut, wenn der Kunde damit wieder nach Hause fährt, dann muss man ggfls. mal verhandeln und schauen...
     
  16. goldhamme_rulez

    goldhamme_rulez Aktives Mitglied

    20. Juli 2004
    Die hier https://hszteam.de/ haben das jeden Tag, deren eigene Hobbies stehen in der Halle.

    Bin da bisher mit dem richtigen Augenmaß behandelt worden - da lohnt sich vielleicht auch ein bisschen Anfahrt.

    Keine Sorge - kriege da keine Kickbacks. Bin nur froh, dass ich mir hier bisher keine dummen Kommentare anhören musste, sondern Sachverstand.

    Aber wie gesagt, kein Prüfer kann alles wissen und eine HU umfasst nicht das Prüfen, ob die Bremskreise bei einem W113 richtig angesprochen werden sondern nur ob alle 4 Räder die nötige Bremskraft aufbauen.
     
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  17. ursodent

    ursodent ursus antennae

    9. Mai 2004
    Grins....wenn wir komischen Foristen alle dort aufkreuzen, bekommst du 'nen kick-into-the-back...:D
     
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  18. goldhamme_rulez

    goldhamme_rulez Aktives Mitglied

    20. Juli 2004
    Deswegen kennt man mich dort nur unter meinen anderen Pseudonym "Herr Dr. Alles Besser Wisser" :blumenstrauss:
     
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