Ölanalyse nach 5.000km - generalüberholter M129

Dieses Thema im Forum "Technik - Motor, Getriebe und Fahrwerk" wurde erstellt von goldhamme_rulez, 21. August 2025.

  1. Mark-RE

    Mark-RE Aktives Mitglied

    19. Juni 2018
    Naja, wir kommen da Meinungsmäßig nicht zusammen und es ist ja alles gesagt. Wir werden hoffentlich erfahren, wie die Geschichte ausgeht :)

    Wenn n Block auf Endmaß ist, kannste den neu Buchsen und mit 6 Standardkolben wieder an fangen.

    Im allgemeinen sind die Motoren halt ziemlich tricky, da gibts viele Sachen die man genau beachten muss. Das sind keine alten Opelmotoren die man einfach zusammen wichst und die dann einfach nur laufen... Das fängt mit den Laufspielen an, Wuchtung von Kurbelwelle, Schwungrad und Schwingungstilger geht über die Borgmanndichtringe hinten, wenn man die falsch montiert läufts Öl raus oder das Lager trägt nur einseitig, über Abstände Kolben / Ventil / Nockenwelle, über das Verschleißmaß vom Kopf / Block nach oben hin, auch Pleuelbuchsen müssen sauber gerieben werden, so dass sie grade und nicht konisch sind. bis hin zu der Nockenwellenlagergasse... Da hab ich auch schon welche gehabt, da habe ich die Welle mit Lagern aufgebaut und dann den Kopf montiert und dann klemmte die Nockenwelle... Wenn man vorher die Kipphebel rein macht, dann bekommt man das nicht mit... Da braucht man ganz viel Ruhe, Zeit und Erfahrung für, muss alles ganz genau ausmessen und dokumentieren, etc.
     
    Zuletzt bearbeitet: 25. August 2025
  2. goldhamme_rulez

    goldhamme_rulez Aktives Mitglied

    20. Juli 2004
    Moin -

    hier erstmal eine weitere Zwischenmeldung von meiner Seite mit allen aktuell verfügbaren Daten:

    1. Mit Hilfe von Martin (herzlichen Dank @MartinK) habe ich erstmal im Detail versucht zu verstehen, was in der Ölanalyse steht
    2. Es ist hart die eigenen Fehler zu akzeptieren und den Motor wahrscheinlich wieder aufmachen zu müssen
    3. Es ist der Hammer, was man für 80 EUR an Infos über den Zustand des Motors bekommt ohne ihn aufmachen zu müssen. Ich werde ab sofort nur noch Autos nach/mit einer Ölanalyse kaufen und im Zweifel diese selbst machen/bezahlen. Entsprechend werde ich auch noch Analysen im restlichen Fuhrpark machen.
    Zusammenfassend also folgendes:
    1. Da Spuren vom Kühlmittel im Öl sind, gilt es die Quelle für dieses potentielle Kühlwasserleck zu finden
    2. Da Metallabriebspuren im Öl sind, gilt es die Quelle hierfür zu finden (Lager, Kolben, Kolbenringe, etc.)
    3. Altes, schlechtes Öl unbekannter Herkunft einzufüllen und den ersten Ölwechsel zu vergessen sowie den Motor nach der Instandsetzung 12 Jahre rumsitzen zu haben, war nicht besonders klug :confused:

    Anhängt findet Ihr die Analyse, nur Adressen und Namen geschwärzt und mit Anmerkungen versehen. Meine Werte könnt Ihr ja mit den o.s. vergleichen und vielleicht bauen wir in den nächsten Jahren mal eine Datenbank auf, um die Werte für unser M127, M129 und M130 vergleichen zu können, während diese älter werden und Sprit und Schmierstoffe sich verändern.

    Und hier die ungeschminkte und ungekürzte Detailwürdigung von Martin:

    Guten Morgen, ich habe folgende Infos nach Bewertung der Analyse. Die Bewertung ist wie folgt:
    • Der Eisenverschleiß ist viel zu hoch. Werte zwischen 10 und 40 ppm sind erwartbar. Die Zylinder leiden stark.
    • Chrom ist mit 14 ppm ebenfalls deutlich erhöht, was wiederum mit der starken Erhöhung der Eisenwerte korreliert.
    • Die Alu-Werte sind mit 10 ebenfalls erhöht, was das Bild von erhöhtem Verschleiß im Zylinder komplettiert.
    • Kupfer und Blei sind tatsächlich völlig indiskutabel, das sind mit hoher Wahrscheinlichkeit die Kurbelwellen- oder Pleuellager, die sich in Wohlgefallen auflösen.
    • Der PQ-Index der Probe ist gering, es scheint (noch) keinen Abrieb in Form von Spänen oder Teilen gegeben zu haben.
    • Kalium und Natrium sind extrem erhöht, kurz vor Wellenlänge 3000 ist ein "Wassersack" zu erkennen. Das sind Hinweise auf einen Kühlmitteleintrag ins Öl, auch wenn man kein Wasser und kein Glykol nachweisen kann. Kalium und Natrium sind Bestandteile von Kühlerfrostschutz. Normalerweise sollte der Wert im Öl einstellig oder Null sein.
    • Bei Verwendung von weiteren Additiven in Öl oder Kraftstoff ("Bleiersatz") können ebenfalls komische Werte entstehen.
    • Leider fehlt die Angabe der verwendeten Ölsorte. Die Verwendung eines offensichtlich minderwertigen Öls ohne MB-Freigabe macht das nicht besser.
    • Der CCD-Tüpfel deutet auf ein akzeptables Schmutztragevermögen hin, aber nach der Fahrstrecke könnte der Wert bei über 90% liegen.
    • Die Viskosität liegt bei 100°C unterhalb des Bereichs SAE 40, was für ein minderwertiges Öl spricht, was nach der kurzen Laufstrecke bereits erheblich abgebaut hat. Alternativ kommt ein hoher Kraftstoffeintrag in Frage, der ist aber bei Deiner Probe nicht stark erhöht. Oder du hat doch ein 10W-30 eingefüllt.
    • Mangels Angabe der Ölsorte (ob es da überhaupt eine archivierte Frischölprobe gibt, ist fraglich) kann das Additivpaket nicht beurteilt werden.
    • Die Basenzahl ist in Ordnung.

    Du hast meiner Meinung nach leider viel falsch gemacht und /oder Pech gehabt. Die Überholungsqualität von Klaus Falke kann ich nicht beurteilen. Den Motor aber 12-14 Jahre stehen zu lassen, ist ein Problem. Der korrodiert von innen erheblich. Ich habe einen Lamborghini gekauft, der 20 Jahre in einer Sammlung stand und bereits ebenfalls 3000km nach der Überholung bereits ein Totalschaden war. Bei Autos überholt man zunächst das Auto und als allerletztes den Motor und baut den ein und nimmt den direkt in Betrieb.

    Du hast zwei Möglichkeiten:

    1. Du kaufst ein Mobil1 FS 0W-40 mit MB-Freigabe 229.5 oder etwas vergleichbares nach operatingfluids, fährst 1500km und hoffst, dass die Werte in ein vernünftiges Fenster kommen. Beim vermuteten Wassereintrag ändert das aber nichts. Die Freigaben von MB machen schon Sinn.
    2. Du legst den Motor sofort still und machst eine Teilüberholung (Kolben/Lager), Schaust, wo das Kühlmittel herkommt, baust alles wieder zusammen und nimmst den Motor direkt mit einem geeigneten Hochleistungsöl in Betrieb.
    Für Punkt 1 habe ich aber wenig Hoffnung, sodass du dich mit Punkt 2 evtl beschäftigen solltest.

    Das ist meine ungeschminkte Beurteilung, es lohnt sich, diesen Fall im Forum vorzustellen, denn damit kann man andere vor gleichen oder ähnlichen Problemen bewahren.

    Beste Grüße, Martin


    Als nächstes werde ich mit dem neuen Endoskop, das heute geliefert wird, mal reinschauen und dann können wir die Bilder aus den Brennräumen diskutieren.

    So oder so würde ich mich (per PM) über folgendes freuen:
    1. Kontakte zu guten Motorenbauern (möglichst nördlich der Elbe)
    2. Hinweise zu kompletten M127 II, die zum Verkauf stehen

    Gut, dass der LeBaron meiner Frau noch fährt ...

    Oliver
     

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  3. Mark-RE

    Mark-RE Aktives Mitglied

    19. Juni 2018
    Naja, also wenn wir n Auto restauriert haben, dann haben wir immer zuerst die Karosserie restauriert und danach die Technik, bis die Karosserie fertig lackiert war und da konnte schonmal n fertig überholter Motor 2 Jahre stehen.
    Wenn man bei Daimler nen neuen Motor bestellt, kann der auch schonmal 20 Jahre im Regal gestanden haben.

    Die Korrosion ist abhängig von den Lagerbedinungen und gut gelagert liegt die bei 0.

    Kühlwasser kann bei einem neuen Motor durchaus ins Öl kommen, die können auch neu überholt Wasser verlieren. Das liegt daran dass die Zylinderkopfdichtungen bei den Motoren erst unter Wasser im Betrieb richtig dicht werden, die quellen auf. Man sieht das bei den Motoren öfter an der linken Motorseite, dass neu überholte Motoren richtige "Wasserspuren" von der Kopfdichtung aus haben, die aber nach einigen Betriebskilometern 100%ig dicht sind. Eine entsprechende Daimler Serviceinformation dazu hatte ich schonmal ins Forum gestellt.
    Die Kopfdichtungen müssen auch zwingend nachgezogen werden, da die Schrauben in den Motoren keine Dehnschrauben sind. Dehnschrauben haben immer VZ (Vielzahn), Inbusschrauben müssen nachgezogen werden.

    Wenn der Motor natürlich 12-14 Jahre stand, dann kann es passieren dass grade auf den Zylindern mit offenen Ventilen Rost auf den Laufbahnen entstanden ist. Der ist jetzt zwar weg, hat aber Erfahrungsgemäß den Kolben & Laufbahnen schon einen mit gegeben (Rost kommt von den Laufbahnen, danach fehlt da Material) und wird sich durch entsprechenden Ölverbrauch / nachlassende Kompression bemerkbar machen. Das braucht aber maximal 1.000km. Wenn der Motor jetzt bei sauberer gleichbleibender Kompression und wenig Ölverbrauch schon 5.000km geschafft hat, würde ich da, Ölanalyse hin oder her, außer einem Ölwechsel erstmal garnichts machen.
     
  4. goldhamme_rulez

    goldhamme_rulez Aktives Mitglied

    20. Juli 2004
    Bevor ich mit einem Kolbenfresser auf der Autobahn liegen bleibe, werde ich mal reinschauen. :rolleyes:

    Und auch nochmal die Kompression genau messen.
     
  5. MartinK

    MartinK schraubt hemdsärmelig

    19. Mai 2012
    Ich klinke mich aus der Diskussion aus. Mit Mark in einem Diskussionsbaum ein Thema zu beleuchten führt an dieser Stelle dazu, dass Mark eben absurde Werte und Hinweise auf Wasser im Öl bedeutungslos findet. Es ist für mich an dieser Stelle wertlos weiter zu machen. Servus.
     
    Bernie51 gefällt das.
  6. hybrid

    hybrid Aktives Mitglied

    106
    2. März 2016
    Hallo Martin, nur weil einer nervt möchte ich nicht auf Deine doch deutlich gehaltvolleren Beiträge verzichten müssen.
     
    Zuletzt bearbeitet: 2. September 2025
  7. H.J.

    H.J. Aktives Mitglied

    4. August 2009
    lieber Oliver,

    ich finde es sehr hilfreich, wie Du mit dem Thema umgehst! Ich bin gerade auch den Weg gegangen alles neu zu machen und wollte keineswegs 18.000 € ausgeben um mich dann mit den einschlägigen Motorenbauern rumzuschlagen wenn dieses und jenes nicht funktioniert und da gibt es einige aktuelle schlimme Fälle im Club. Da wird hin und her probiert bis es auch nicht klappt und Du ärgerst dich maßlos.
    Was also tun?
    MartinK hat die richtige Meinung, es muss etwas passierien ODER Du fährst einfach weiter und setzt dir Kopfhörer auf so wie Mark-RE empfielt aber dann werden sich wahrscheinlich weitere Folgeschäden entwickeln. Ich habe die Motorenüberholung mit einem Freund zusammen gemacht, die Arbeiten kann man nicht alle selbst machen besonders dann wenn es um die feine Messung und Überholung z.B. der Kurbelwelle geht. Das haben wir weggegen aber immer mit Nachmessung gem. Tabellenbuch. Für mich war es ein tolle Projekt mit viel Zusatzwissen, also Kopf hoch und ran an die Arbeit
    LG Heiner

    upload_2025-9-2_20-23-34.png
     
  8. Ponton 220 S Coupe

    Ponton 220 S Coupe Aktives Mitglied

    345
    18. Juli 2011
    ….. mal schauen was meine erste Ölanalyse nach Inbetriebnahme des überholten Motors aussagt.
    Sehr interessantes und spannendes Thema und vor allem klasse Expertise von Martin.
    LG Thomas
     

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  9. Mark-RE

    Mark-RE Aktives Mitglied

    19. Juni 2018
    Mit nem Endoskop in die Laufbahnen zu schauen schadet mit Sicherheit nicht, auch dabei einmal die Kompression zu messen.
    Rostspuren in den Zylindern auf Grund langer Standzeit z.B. kann man dabei durchaus sehen.

    Nen 250er/280er Motor zu überholen geht preislich von bis. Die größten Preisunterschiede liegen eigentlich nicht IM Motor, sondern am Motor.
    Die meisten Leute wollen ja dann -logischer Weise- auch alle Anbauteile mit "überholt" haben und am besten alles perfekt Glasperlengestrahlt & Neu Verzinkt, da geht grob die Hälfte vom Budget AN den Motor...

    Ich hab an meinem Opel Motor ne magnetische Ölablasschraube (und die hat Schlüsselweite 42) und da hole ich seit 20 Jahren bei jedem Ölwechsel nen ganzen Igel an Abrieb raus. Motor ist halt n Verschleißteil...

    Ich habe zwar nix mit dem Club zu tun, aber Heiners Beobachtung habe ich auch in weitem Feld gemacht. Es gibt bei den Motoren auffällig viele "überholte" die nicht funktionieren. Lagerschäden, Kolbenklemmer, Kolben die die Ventile treffen, fressende Nockenwellen, usw. usf. Man sollte da bei der Auswahl des Instandsetzungsbetriebes nicht auf die letzten 1.000 oder 2.000€ gucken... Über die "Probleme", bzw. Schwierigkeiten habe ich ja schon ausführlich berichtet, ich hab von den Motoren genug überholt, war früher nebenbei in ner Motoreninstandsetzung und habe da keine Kurbelwellen geschliffen, das hat mein Kumpel immer gemacht, ich hab den Rest gemacht. Also egal ob Zylinder gebohrt & gehohnt, Ventilführungen, Sitze, Planfräßarbeiten, usw. usf.

    Wenn man Sachen außer Haus gibt, dann muss man das alles auf jeden Fall IMMER nachmessen. Haarlineal, Innentaster, Messuhr mit Magnethalter und 4 Bügelmesschrauben sowie ein Messprotokoll in dem man alle Soll und Istwerte notiert. Und man muss mit den Messwerkzeugen auch sicher umgehen können, denn sonst kommt da nix bei raus. Und die Sollwerte muss man dem Instandsetzer auch vorgeben. Wer soll denn auf 1:100el genau messen? Das ist bei ner Bügelmesschraube schon die Messtoleranz... Wenn man n Kolbenspiel von 3/100el anpeilt, dann hat man wenn man Pech hat auch nur 2/100el und wenn der Kolben dann mal richtig warm wird, fängt der an zu fressen. Da peilt man 4/100el an und dann kommt man irgendwo zwischen 3 und 5 raus. Im Zweifelsfall lieber auf 4,5 gehen... Die Kolben sind so lang, die können eh nicht kippen... Auch bei Kurbelwellen & Nockenwellenlagern immer die zulässige Luft der Werksangaben, die ja auch immer von-bis gehen, ausnutzen... Dann klemmt und frisst das auch nicht. Aber die Kunden nörgeln ja gerne, wenn son Motor dann warm im Leerlauf nur 1,5 - 2 bar Öldruck hat... Und die Motoren sind was Kolben/Ventile angeht, ENG. Da muss man alles ganz genau nachmessen... Vor allem wenn man der 3. ist der den Kopf planen soll und den Block am besten auch noch mit... Und was nicht kaputt ist, macht man auch nicht neu. Wenn Pleuelbuchsen in Ordnung sind, was soll das neu machen? Wenn Ventilführungen rund sind, macht ein neu machen auch keinen Sinn, von raus und rein machen wird der Kopf drumherum nicht besser und am Ende ersetzt man n rundes Loch durch n rundes Loch, das ist genau so sinnfrei wie einen planen Kopf plan zu fräsen... Außer das er davon dünner wird und man Material verliert, macht das überhaupt keinen Sinn... Genau wie bei der Nockenwelle, die Kipphebel baut man erst zum Schluss ein, wenn der Kopf aufm Motor sitzt und fest gezogen ist. Die Kopfschrauben gehen durch die Lagerböcke und manchmal ist das alles nicht mehr so ganz grade, baut man das vorher zusammen, kann man die Nockenwelle nicht mehr drehen und prüfen, ob sie nach der Montage klemmt.
    Auch die Pleuellagerbohrungen genau wie die Hauptlager muss man ganz genau nach messen, wenn sich ne Lagerschale durchgedreht hat, ist die Lagerstelle in der Regel kaputt und grade bei den 250er Motoren sind auch oft die Kurbelwellen / Hauptlagergassen krumm. Die Kurbelwellen kann man recht einfach richten, aber wenn man die Hauptlagergasse neu spindelt, kommt der Kolben weiter nach oben, da muss man den Kolbenüberstand ganz genau auf dem Messblatt haben... Beim hinteren Borgmanndichtring muss man auch sehr sorgfältig arbeiten, macht man das zu luftig läufts Öl raus, macht man das zu Stramm dann trägt das letzte Hauptlager nicht ganz, sondern nur auf nem kleinen Teil. Einfach mal bisschen Tusche auf die Lagerschale, ne Kurbel nehmen und durch drehen oder mit nem Streifen Plastigage vormontieren... Die Kurbelwelle hinten hat ne aufgerändelte Rückförderschnecke, manchmal sind die verschlissen, manchmal auch verrostet, dann muss man die halt neu Aufrändeln. Ist auf der Drehbank sehr zügig gemacht. Muss man halt auch machen. Vorne muss man den Laufring mit nem Tropfen Dichtmasse montieren, da sonst das Öl unterm Laufring durch raus tropfen kann... Und wenn n Teil heile ist, dann bleibt es. Was besseres als n gebrauchtes Kettenrad was nach 150 oder 250.000km noch nahe am Neuzustand ist, kann man nicht kaufen, das Teil ist immerhin ausgiebig getestet. Wenns natürlich schon scharfe Zähne hat, dann muss es neu (oder gebraucht) dran.

    Wie oft habe ich mit Kunden diskutiert, warum wir einen Kopf nicht planfräsen oder warum wir eine Kurbelwelle nicht schleifen... Ein runder Zapfen ist und bleibt ein runder Zapfen. Dazu sind die Lagerstellen der Kurbelwelle nur Oberflächengehärtet, die Welle ist weich. Bei 0,25mm Untermaß bleibt man IN DER REGEL in der Härteschicht. Bei 0,50 ist man manchmal schon durch. Das MERKT derjenige der die Welle schleift. Ne "Weiche" Lagerstelle kann man auch einbauen, das hält die Garantiezeit aus. Wenn das lange halten soll, dann muss man Vertrauen haben dass derjenige einem eben ehrlich sagt, dass die Welle neu gehärtet werden muss... Tja, dann wirds auch teurer. Besteht man jetzt auf seinen Kostenvoranschlag, hält der Instandsetzer nicht selten die Klappe und lässt es bleiben... Und man darf die Leute auch nicht treiben, gute Arbeit braucht Zeit und Ruhe. Heut zu Tage ist das mit dem Zeit und der Ruhe überall schwierig. Lieber n Monat länger warten, als den Leuten Druck zu machen und auf den Sack zu gehen.

    Wie oft verlangen Kunden "neue Ventilsitzringe". Das ist kompletter Quatsch, die Motoren haben von Haus aus gehärtete Sitzringe, das sind Aluköpfe... Da werden einem dann neue Sitzringe für Bleifrei verkauft, die Motoren brauchen aber kein Blei und das Material vom Alukopf wird durch nen neuen Sitzring auch nicht besser. Je nach Maßtoleranz bekommt man mit nem neuen Sitzring in der Regel mehr Spannung aufs Aluminum, wenn man Pech hat, reißt der Kopf und der Sitzring fällt raus, das gibt dann nen Totalschaden am Motor... Also, wenn n Originaler Sitzring durch nachschneiden wieder in Stand zu setzen ist und das Ventilmaß nach oben hin hinterher noch passt, dann lässt man drinnen...

    Es braucht für die Motoren eben ganz viel Sorgfalt und Erfahrung. Das ist kein Opelmotor und wenn da einer hin geht und das in "Ach, son Alter Kram, da kommts nicht drauf an" Mentalität zusammen nagelt, dann kann das klappen, oft aber auch nicht.

    Bin am Montag noch ne Runde mit dem letzten M130 gefahren den ich gemacht hatte, der ist trocken, der ist dicht, der läuft wie n Glöckchen... Wenn jemand n kompetenten Motoreninstandsetzer mitten im Ruhrgebiet sucht, der die Motoren "am laufenden Band" macht, dann kann ich ihm gerne die Adresse weiter geben... Die machen auch die ganzen Pagodenmotoren für einen bekannten großen Tuningbetrieb der im Ruhrgebiet Pagoden am laufenden Band restauriert (hat).... Letztere machen die nämlich wie fast alles nur für bekannte Youtubedoku selbst und geben in Wirklichkeit fast alles außer Haus...
     
  10. goldhamme_rulez

    goldhamme_rulez Aktives Mitglied

    20. Juli 2004
    Moin,

    das neue Endoskop ist auch schon da.

    Aber erstmal muss ich den aus USA mitgebrachten Kühler in den Baron einbauen, damit ich ein Auto für die nächste Ausfahrt habe - RedCedes steht ja erstmal still.

    Schönes Wochenende,

    Oliver

    IMG_20250905_143245.jpg
     
    Zuletzt bearbeitet: 6. September 2025 um 13:43 Uhr
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  11. goldhamme_rulez

    goldhamme_rulez Aktives Mitglied

    20. Juli 2004
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  12. goldhamme_rulez

    goldhamme_rulez Aktives Mitglied

    20. Juli 2004
    Moin -

    ... hätte ... hätte ... Fahrradkette.

    Mnachmal will man es ja nicht so genau wissen und nach 18 Jahren Warten wollte ich einfach wissen, ob die Karre nochmal fährt ... und dann ging die Servopumpe über den Jordan, die ESP wurde nochmal richtig überholt und erst mit der kontaktlosen Zündung lief RedCedes richtig.

    So habe ich in all den Jahren übersehen, dass Endoskope jetzt erschwinglich sind ... und auch den Kompressionstester hätte ich mal früher kaufen können.

    ABER ich sach' Euch - die 15km warmfahren waren ein echter Genuss gestern (und ich werde es jeden Tag vermissen) und auch das kurze Schütteln beim Kaltstart erklärt sich jetzt natürlich sehr einfach.

    Genug der Vorrede - hier sind die Fakten:
    1. Kühlwasser im Zylinder 4 (wie die Ölanalyse vorhersagte)
    2. entsprechende Korrosion der Laufbahn in Zylinder 4 (wie von der Ölanalyse vorhergesagt)
    3. anschließender Kompressionstest hat das dann bestätigt

    Hier die Endoskopaufnahmen (sind meine ersten):
    Zyl 1 -
    Zyl 2 -
    Zyl 3 -
    Zyl 4 - und
    Zyl 5 - https://youtu.be/tcYQj4787mM
    Zyl 6 - https://youtu.be/PMLv020sO1U

    Kompressionstest mit einem alten Moto Meter (siehe Anhang):
    Zyl 1 - 9,9 kg/cm2 = 9,6 atü
    Zyl 2 - 10,15 kg/cm2 = 9,8 atü
    Zyl 3 - 10,0 kg/cm2 = 9,7 atü
    Zyl 4 - 7 kg/cm2 = 6,8 atü
    Zyl 5 - 10,2 kg/cm2 = 9,9 atü
    Zyl 6 - 10,3 kg/cm2 = 10 atü

    Also was mache ich nun ?
    Klar der Motor muss raus und auch die Lager angesehen werden, aber der Weg dahin und danach ?
    1. Mach' ich vorher schon 'mal den Kopf runter, um zu sehen, ob es die Kopfdichtung oder ein Riss im Kopf ist ?
    2. Werde nicht vor Dezember dazukommen, muss ich den 4. Zylinder trockenlegen ? Kühlwasser lieber drin lassen, oder ?
    3. Was meint Ihr zu den anderen 5 Zylindern ?

    Bottom Line: Ölanalyse "sieht" Probleme ohne dass man in den Motor schauen muss bzw. wie bei jeder Vorsorgeuntersuchung kann man potentiell den "Krebs" erwischen bevor er zu groß wird ... und zwar lange bevor das Wasser oder die Späne im Öl sind. Ohne die Ölanalyse hätte ich erst in 12 Monaten oder so, 'mal in den Motor geschaut ... oder wenn der 4. Zylinder vorher komplett aufgeben hätte.

    Nächstes Jahr ist dann bei den anderen Motoren die Ölanalyse fällig - für diese Saison habe ich genug.

    Gruß von der Küste -

    Oliver
     

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  13. H.J.

    H.J. Aktives Mitglied

    4. August 2009
    Hallo Oliver,
    shit happens aber was soll man da empfehlen? Du bist doch technisch versiert und deshalb kannst Du da nur Schritt für Schritt gehen und selbst abarbeiten.
    Kopf ab und auf Dichtigkeit abdrücken lassen, ggf. leicht planen oben und unten. Wenn ok ist es aus meiner Sicht immer wichtig, die Ursache zu suchen, vielleicht nur Kopfdichtung. Wenn das Hohnbild Zylinder 4 noch ok ist brauchst Du vielleicht nur neue Kolbenringe weil der Motor ja erst 5000 km gelaufen hat ... viel Erfolg bei der interessanten Winterarbeit
    lg Heiner

    p.s. Weiterfahren wäre aus meiner Sicht keine Alternative
     
    Zuletzt bearbeitet: 9. September 2025 um 18:20 Uhr
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  14. MartinK

    MartinK schraubt hemdsärmelig

    19. Mai 2012
    Nur ein wenig Abrieb von den Buchsen am Verteilerantrieb. Kannste problemlos weiter fahren, bis er Geräusche macht oder anfängt, Öl zu verbrauchen.
     
  15. H.J.

    H.J. Aktives Mitglied

    4. August 2009
    @Martin, verstehe ich nicht
     
  16. MartinK

    MartinK schraubt hemdsärmelig

    19. Mai 2012
    War eine Empfehlung. Nur mal so.

    Die Endoskopie ist ein Bilderbuchbeweis für das, was man aus der Analyse lesen kann.

    Ich bleibe dabei. Das macht Sinn. Evtl kann man den Zylinder retten, vermutlich noch neue Gleitlager und fertig. Und da muss man nicht warten, bis einfach alles im Eimer ist.
     
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  17. Mark-RE

    Mark-RE Aktives Mitglied

    19. Juni 2018
    Da ist der 4. defekt. Ich glaube nicht, dass das von Kühlwasser kommt, da ist Frostschutz drinnen und das rostet eigentlich nicht.
    Das ist "Flugrost" der sich angesetzt hat, weil der Motor so lange ungenutzt rum stand, mit nem offenen Ventil...
    Damit kann man weiter fahren, das Problem ist nur dass sich demnächst hoher Ölverbrauch auf dem Zylinder einstellt der dazu führen wird, dass die Kerze verrusst und so Funktionsstörungen auftreten.
     
  18. Mark-RE

    Mark-RE Aktives Mitglied

    19. Juni 2018
    Den Zylinder rettest du nicht mehr, da ist Kolben, Ringe und Laufbahn kaputt.
    Mit Ölanalyse weist du jetzt das es kaputt, ist, ohne Ölanalyse hättest du demnächst ne schwarze Kerze und Aussetzer und nach nem Kompressionstest auch gewusst das er kaputt ist. Fürs Geld der Ölanalyse hättest schon n Kolben kaufen können :D
     
  19. goldhamme_rulez

    goldhamme_rulez Aktives Mitglied

    20. Juli 2004
    Hat auch eine gewisse Logik, mit dem 80 EUR lieber schnell noch einen 1/2 Tank gekauft, um schneller den Zylinder richtig und 100% kaputt zu machen.

    Das es in dem Zylinder im warmen Zustand von der Decke tropft, kann man auf dem Video vielleicht nicht genau sehen, aber die Tropfen wurden mehr und der See auf dem Kolben habe ich mir nur eingebildet?

    :confused:
     
  20. H.J.

    H.J. Aktives Mitglied

    4. August 2009
    also dann doch der Kopf??? das wäre nicht ganz so schmerzlich plus Kolben :bierkrug: ??
     
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