Ab in den OP

Hallo zusammen,

eigentlich wollte ich diesen Sommer endlich mal schöne Touren unternehmen, habe mich für Ornbau angemeldet, und für den Winter die große Inspektion mit Motorrevision usw. geplant.
Dann bin ich heute auf die Idee gekommen mit dem Endoskop in den Motor zu schauen und denke der steht kurz vor dem Herzinfarkt und gehört direkt in den OP.

Was meint ihr, kann man da noch etwas mit fahren und droht ein kapitaler Motorschaden?

LG Ralf

 

Zur Historie, das Auto habe ich 2018 aus den USA importiert. Davor stand es 20 Jahre in einer Garage in New York. Der Karosserie hat das nicht geschadet, der Motor lief, hatte aber Korrosion am Ölmessstab und den Zylinderwänden. 2022 konnte ich es endlich anmelden, der Motor wurde von Schairer eingestellt, Kompression okay, seit dem 4000 km ohne Motorprobleme gefahren. Letzte Tour am Wochenende.

Im Winter wäre eh eine Motorrevision angestanden, aber wenn ich mir die frischen Riefen ansehe habe ich Bedenken noch zu fahren. Die Korrosions Pittings sind sicherlich tiefer als die Riefen, so dass das erst mal nicht schadet, aber ein Kolbenfresser könnte Folgeschäden auslösen.

 

Danke Martin für deine Einschätzung, das bestätig meine Vermutung. Dann muss mal des OP Besteck gerichtet werden.

 

Danke Mark für deine Einschätzung. Also wenn, dann fahre ich morgen nach Ornbau und zurück ca. 500 km und beende anschließend die Saison. Alles andere ist mir zu riskant. Bis die Kiste dann wieder fährt nehme ich das Cabrio der Gattin, das muss auch bewegt werden. Ist ein 2010er Audi TT mit dem vermurksten 1.8 TFSI, hat vor 2 Jahren eine Herztransplantation bekommen, haben heute eine schöne Tour durch die Südpfalz gemacht. In Ornbau lassen sie mich damit wohl nicht rein, weshalb es mich schon juckt nochmal die Pagode zu bewegen. Mit 80 km/h über die Landstraße sollte das funktionieren. Der Kopf stimmt Martin zu, das Herz sagt glaub doch Mark und fahre einfach los. Mal sehen wer morgen früh gesiegt hat....

 

So, gestern zum Saisonabschluss bei herrlichem Wetter noch mal durch den Pfälzer Wald. Ein paar kleinere Touren mit schonender Fahrweise hat der Motor noch ausgehalten. Ende Oktober werde ich ihn ausbauen und zur Überholung bringen. Habe vier Instandsetzer auf der Liste die ich bis dahin mal besuchen werde.

LG Ralf

 

Der Motor ist draussen, schrauben unter dem Carport bei dem Wetter macht keinen Spass. Der Motorkran ist leider zu kurz um im Schwerpunkt anzuhängen, das Schwierigste war das Getriebe an Spur- und Lenkstange drüber zu bekommen.

Freitag habe ich Termin beim Motorenbauer zum gemeinsamen Zerlegen und Prüfen. Es ist ein Betrieb in der Nürnberger Gegend geworden. Danke für die Tipps aus dem Forum, aber war alles im Ruhrgebiet, ich verbinde das mit Verwandtschaftsbesuch in Regensburg. Der Betrieb ist auf Oldtimer- und Rennmotoren spezialisiert und hatte gerade auch einen 220er in Arbeit.

LG Ralf

 

Werde ich zum Einbau dann auch machen, hinterher ist man immer schlauer. Höhe vom Kran hat gerade gereicht, aber die Ausladung fehlt. Zum Einbau werde ich noch eine Seilwinde am Carport festmachen.

LG Ralf

 

Ob Winde oder Kettenzug ist erst mal zweitrangig, ich brauche einen Anschlagpunkt näher am Getriebe. Kürzer hängen bringt auch nichts, da die Ausladung nicht reicht. beim Anhängen war der Kran schon an der Front angeschlagen, im Schwerpunkt hängt er dann deutlich weiter vorne und kippt hinten ab

 

Nachdem das Thema Ölanalyse hier sehr leidenschaftlich diskutiert wurde, habe ich, vor dem Motorausbau, mal in eine investiert. Erhöhte Eisenwerte passen schon mal mit dem Verschleiß der Zylinderlaufbahnen überein. Da ich keinen Bleiersatz verwende, sollte an den Lagern Verschleiß erkennbar sein.

LG Ralf

 

Der Motor ist zerlegt, da steht ein Vergleich mit der Ölanalyse an.

Erhöhte Bleiwerte deuten auf Lagerverschleiss hin. Tatsächlich haben erstes und zweites Hauptlager Verschleißspuren und leichte Riefen in den Lagerzapfen. Ölanalyse hat Recht gehabt.

Erhöhter Kraftstoffanteil: Kraftstoffdurchschlag an fast allen Zylindern und beginnenden Fraßspuren an den Kolben lassen auf mangelhafte Zerstäubung schließen. Ursache für Ölanalyse gefunden. Düsen kommen zu Hans und werden wohl ersetzt werden.

Damit kann ich eine Ölanalyse empfehlen. Hätte der Motor aus anderen Gründen nicht revidiert werden müssen, hätte ich ihn sicherlich nicht zerlegt und die Lager wären wahrscheinlich auch noch länger weitergelaufen, aber eine Überprüfung des Einspritzsystems hätte man ableiten können.

LG Ralf