Hallo, habe eben mal meine Datenkarte betrachtet und mich gefragt, was es mit diesem Code 256 " Ausgleichsgetriebe mit begrenztem Schlupf " auf sich hat. Was muß ich mir darunter vorstellen und wofür ist diese SA gedacht ? Vielleicht kann mir jemand auf die Sprünge helfen.
teilgesperrtes Differential Hallo Michael, sorry wenn ich nochmal nachfrage, aber mir ist nicht klar, was dieses teilgesperrte Differential bewirken soll ?
Hier kurz die Aufgabe des Ausgleichsgetriebes, ohne auf konstruktive Umsetzung einzugehen, die sind z.B. hier nachzulesen: http://www.kfz-tech.de/Ausgleichsgetriebe.htm Grundsätzlich soll das Differential (also Ausgleichsgetriebe) den unterschiedlichen Radius bei Kurvenfahrten ausgleichen, da ja das kurveninnere Rad sich weniger schnell drehen muß als das kurvenäußere. Es verhält sich so, dass das Rad mit dem geringeren Reibungswiderstand sich konstruktionsbedingt schneller dreht. Soweit unter Normalbedingungen erwünscht. Bei Glätte oder Nässe ist nun aber gerade dieser Effekt unerwünscht, da sich dann das auf Eis stehende Rad alleinig dreht, wir also nicht vorankommen. Ein Sperrdifferential kann nun, wie der Name sagt, so gesperrt werden, dass der Ausgleichseffekt ganz oder teilweise automatisch oder manuell abgeschaltet werden kann. Ist bei bestimmten Fahrbahnbedingungen dann nützlich, wenn auch das Rad mit der ursprünglich höheren Reibung sich ebenfalls noch drehen kann und für Vortrieb sorgt. Würde aber bei Dauereinsatz zum Scharren des inneren Rades führen, die Kurvenfahrt hätte nicht nur höheren Reifenverschleiß zur Folge, sondern wäre auch fahrdynamisch mitunter sehr instabil und gefährlich. Heutzutage geschieht die "Sperre" vermittels ESP (o.ä. genannt), indem das durchdrehende Rad sanft über das hydr. Bremssystem abgebremst wird. Ein Grund dafür, dass nunmehr auch die sonst ewig haltenden hinteren Bremsbeläge (-klötze) erstaunlich höherem Verschleiß unterliegen. Michael, soeben keksgestählt aus Bremen zurück..... Dank an Ulli und Achim und die Kaffeemaschine
Differentialsperre Hallo Michael, merci für die Ausführungen. Mir ist schon klar, daß an einem Jeep in schwerem Gelände Differentialsperren sinnvoll sind, aber an einer Pagode aus dem sonnigen Südkalifornien ist diese SA doch ziemlich befremdlich ( wurde wohl auch nicht allzuoft geordert! ) Gruß Dirk
Nöööö Auch bei sportlicher Fahrweise hilft das Sperrdiff. Das kurveninnere Rad wird entlastet und dreht deshalb schneller durch. Bei Sperrdiff übernimt nun das kurvenäussere die Kraftübertragung. Bei Fahrzeugen ohne Sperre lösen sich Leistung und Reifen im wahrsten Sinne in Rauch auf - wie man bei alten BMWs in der Jugendzeit häufig leidvoll erfahren musste. Für den Sportfahrer ist das Sperrdiffenzial einfach ein Muss. Gruß Uli aus S
Sperrdifferential Hallo, Frage an die "Historiker" besonders Martin: Wie selten ist das Sperrdifferential bei den Pagoden, bzw. beim 280 SL? Gruß, Felix
Leider nein, Felix, da habe ich keine Statistik drüber. Vielleicht weiß das aber Achim ( M127II), der hat ja auch umfangreiche Unterlagen . Gruß Martin
Hallo Differentialsperre war ein typisches Zubehör für "Hügel-Länder" wie Süddeutschland, Schweiz, Österreich, Norditalien. Einsatzgebiete für die Differentialsperre ist der Betrieb auf unbefestigten/schlechten Strassen (Kieswege, Geröl, Schlamm, Wiese) bei Winterbetrieb und im Motorsport. Deswegen findet man Sperren meist in Ländern wo die Strassen schlecht waren und das Wetter auch eher "schlecht" war. Zudem gab es einige Pagoden die zwar in 10 Monate im Jahr in der Hamburger Innenstadt rumgondelten aber für 2 Monate nach St Moritz oder Davos bewegt wurden um dann dort per Hüftschwung durch die Berge getrieben zu werden (Das Skifahren war nur ein Vorwand um mal mit dem Auto durch die Gegend zu driften) Da die Sperre das Lenkverhalten "Sperrig" macht und auch das Quertreiben der Hinterachse fördert war die nicht Serienstand. Ein grosser Teil (oder alle Depotorders) der US Pagoden wurden ohne Sperre geliefert weil das Fahrverhalten mit Sperre zu "sportlich" ist und man die US Kunden nicht überfordern wollte (US Kunden wollten eher nur Gas geben aber nicht gross am Lenkrad kurbeln) Aber denoch gab es US Pagoden mit Sperre. Leider wurde bei vielen US Pagoden die Sperre wegen falschem Hinterachsöl ausser Betrieb gesetzt bzw wurde nie das Öl erneuert (In Europa war das oft auch nicht der Fall) Bei Daimler war damals die Tendenz die Sperre durch gute Winterreifen zu ersetzen. Ein grosser Teil der Daimlerfahrer ohne Sperre haben sich im Winter als Traktionshilfe einfach 2 fette 25kg Sandsäcke in den Kofferraum gelegt und die Pagodenfahrer haben sich meist das 50kg Hardtop aufgeschnallt. Grüsse
Auslieferungsort Kempten Hallo, vielen Dank. Das kann schon stimmen, denn das Fahrzeug wurde in Kempten im Allgäu ausgeliefert ! Noch eine Frage: Falls das falsche Öl drin war und man dann das richtige LS-Öl einfüllt, ist dann alles wieder gut ? Gruss, Felix