Benzinfilter wechseln

Dieses Thema im Forum "Technik - Motor, Getriebe und Fahrwerk" wurde erstellt von Teddybär, 21. September 2013.

  1. Teddybär

    Teddybär Aktives Mitglied

    121
    7. Februar 2007
    Hallo,


    Ich musste die Benzinfilter wechseln. Kann mir jemand das Anziehdrehmoment für die Zentralschraube M8 im Benzinfilter nennen? Weder im WHB noch im Tabellenbuch kann ich dazu etwas finden. Die Schraube hat die Güteklasse 8.8. Demnach ist ein Drehmoment von 27,3 Nm zulässig. Aber hält das Filtergehäuse das aus? Für den Ölfilter beträgt es 4 mkp entsprechend 39 Nm.

    Da zum Filterwechsel wenig bis nichts beschrieben ist, möchte ich über meine Erfahrungen berichten.

    Es gibt bekanntlich einen Filtereinsatz unten im Tank und einen großen vorne neben der Einspritzpumpe. Der vordere Filter soll alle 40.000 km gewechselt werden.

    Um den hinteren Filter zu wechseln, muß natürlich der Tank leer sein. Man sollte also nicht gerade nach dem Volltanken beginnen. Den Tank habe ich zunächst mit der eingebauten Kraftstoffförderpumpe entleert. Dazu die Zuleitung am Kaltstartventil abschrauben und einen geeigneten Schlauch auf das offene Leitungsende schieben. Das andere Ende in einen Benzinkanister stecken. Nun nicht über längere Zeit einfach die Zündung einschalten, weil dann bei geschlossenem Unterbrecherkontakt ein Gleichstrom durch die Zündspule fließt und die Zündspule beschädigt werden könnte. Stattdessen die Sicherung 4 für die Benzinpumpe entfernen und + Spannung direkt auf den unteren Kontakt der Sicherung 4 legen. Die Pumpe beginnt zu laufen und leert den Tank, bis nur noch Luft angesogen wird. Nach ein paar Minuten Pause nochmals laufen lassen, dann kommt meist noch wieder Sprit an. Das so abgepumpte Benzin ist sauber und kann später wieder eingefüllt werden. Schlauch abnehmen und Zulaufleitung zum Startventil wieder anschließen.

    Behälter unter die Verschraubung unten im Tank stellen. Achtung, es kommen immer noch ca. 4 Liter Benzin! Da es teilweise am Tank abläuft, ist dieses Benzin verunreinigt. Filter aus dem Tank schrauben. Dazu benötigt man einen Inbusschlüssel SW 22 ! Mein alter Filter hatte eine Messingverschraubung, der neue eine Aluverschraubung. Er wurde von MB komplett mit Dichtung geliefert (A 111 470 06 86). Es gab wohl auch mal Kunststoffverschraubungen, die nur mit 80 - 90 cmkp = 7,8 – 8,8 Nm angezogen werden dürfen.

    Bei mir war der Filter völlig sauber, obwohl er seit mindestens 100.000 km nicht gewechselt wurde. Den Wechsel hätte ich mir schenken können.

    Nun zum Hauptfilter vorne. Um von unten gut an das Filtergehäuse zu kommen, habe ich die Hupe ausgebaut. Zentralschraube des Filtergehäuses von oben mit SW 13 lösen. Bei mir ging das aus Platzgründen nur mit einer ¼ Zoll Nuss. Das Filtergehäuse fällt normalerweise nicht von alleine nach unten, weil es vom Filzring des Filtereinsatzes gehalten wird. Ich hatte es sicherheitshalber von unten gegen das Dreieckslenkerlager verkeilt. Filtergehäuse von unten abnehmen.

    Bei mir lief kein Benzin nach! Das Filtergehäuse war nur zu 1/3 gefüllt. Ich weiß nicht, ob das auch bei vollem Tank so ist. Hat da jemand Erfahrungen? So jedenfalls war es eine völlig saubere Sache, ohne gefährliche Benzinplantscherei!!

    Im Filtergehäuse und am Filter selber konnte ich keine Ablagerungen entdecken. Also war auch dieser Wechsel wohl überflüssig. Immerhin weiß ich nun, dass hier alles OK ist.

    Filtergehäuse reinigen bzw. ausblasen. Neuen Filter mit Filzring einschieben. Neue Dichtung von unten in das Gehäuseoberteil einlegen und Filter mit Gehäuse von unten aufschieben. Der Filter wurde von MB ohne Dichtung geliefert (A 000 477 64 15). Die Dichtung mußte gesondert bestellt werden (A 100 997 00 40). Durch die Filzringe hält das Gehäuse mit Filtereinsatz von allein und braucht nicht festgehalten zu werden. Es sieht so aus, als ob der Filter zu lang wäre, er läßt sich von Hand nicht ganz einschieben. Das liegt an den Filzringen, die erst durch die Verschraubung zusammengedrückt werden. Zentralschraube mit neuer Kupferdichtung M 8 einschrauben und „mit Gefühl“ anziehen.

    Im Oberteil des Filtergehäuses befinden sich eine große Füllschraube und eine kleine Entlüftungsschraube. Beide habe ich nicht benötigt. Einfach Tank befüllen, Benzinpumpe eine Weile laufen lassen und Motor starten.

    [FONT=&quot]Und noch eine Anmerkung: Als ich das Filtergehäuse von unten ansah, habe ich erst einmal einen Schrecken bekommen. Es sah aus, als wenn in Gehäusemitte unten sternförmige Haarrisse wären, z.B. weil jemand die Zentralschraube zu fest angezogen hat. Das sind aber keine Risse sondern Gußnasen, die völlig normal sind.

    Viele Grüße
    Jens-Peter
    [/FONT]
     
  2. sternfan

    sternfan Aktives Mitglied

    704
    26. Juni 2005
    auf diese Anleitung habe ich jahrelang gewartet. Kann bitte jemand noch beschreiben wie man ein Rad wechselt? Ich kann nirgendwo den Drehmoment herausfinden mit dem man die Plastikkappe am Reifenventil anzieht.
    Gruß
    Jürgen
     
  3. lowin

    lowin Aktives Mitglied

    18. April 2004
    Materialfrage!

    Aus welchem Material ist die Kappe? Metall oder Kunststoff? Ich ziehe meine Ventil-Metallkappen einfach Fingerfest an.:hammer:

    @ Jens-Peter: Bei mir war der Behälter immer voll. Hat jeweils Auflösungserscheinungen an der Farbe des Garagenbodens gegeben.
     
    Zuletzt bearbeitet: 23. September 2013
  4. Coup

    Coup W111C

    920
    25. März 2009
    Bei mir war es immer eine Sauerei, da der Behälter ganz voll war.

    @sternfan: [​IMG]

    Gruß Kai
     
  5. DB W113

    DB W113 Aktives Mitglied

    379
    12. August 2005
    Benzinfilter

    Hallo Jens-Peter,
    danke für Deine Anleitung.
    Mein Benzinfilterwechsel (vorn) war auch eine Riesensauerei, da das Gehäuse randvoll Benzin war. Werde beim nächsten Mal vorsichtshalber eine Glasschüssel drunterstellen.

    Hallo Jürgen,
    bitte bedenke, daß nicht jeder in diesem Forum ein so begnadeter Schrauber ist wie Du. Fast jeder hat mal "klein" angefangen. Also verdirb hier anderen nicht den Spaß !

    Viele Grüße aus Hamburg
    Gunther
     
  6. Ulli

    Ulli Altbenzlenker

    3. April 2004
    Hallo, Gunther,

    da sprichst du mir aus der Seele...

    Ich finde es klasse, wenn sich jemand die Mühe macht, hier einen so langen Beitrag einzustellen.

    Gruß in den Norden

    Ulli

    Jens-Peter,

    bitte lass dich nicht irritieren. Freue mich auf weitere Beiträge von dir. Die obige Reaktion war sicher nicht böse gemeint.

    Was die Füllung des Benzinfilters angeht: Normalerweise ist der randvoll, weshalb der Wechsel, wie Kai schon schreibt, eine ziemliche Sauerei ist; am Besten zu erledigen mit einem Ganzkörperkondom;). Wenn du vorher den Tank entleerst, läuft der Filter aber auch ein Stückchen leer, weil er etwas höher liegt.
    Wechsel hat bei mir bisher ohne Ausbau irgendwelcher Anbauteile geklappt. Aber er muss dazu etwas gekippt werden, was zu o. g. Sauerei führt... Anziehdrehmoment gibt es für den Filter nicht. Das Festziehen erfolgt nach dem Prinzip "Nach fest kommt ab".

    Viel Spaß bei der weiteren Schrauberei.

    Gruß

    Ulli - seit dem Wochenende endlich wieder mit Achsen unter der Flosse (Gottseidank...:D)
     
  7. Teddybär

    Teddybär Aktives Mitglied

    121
    7. Februar 2007
    Hallo zusammen,

    ich sehe die Reaktion von Jürgen nicht so eng. Im Grunde hat er ja nicht ganz unrecht. Die Anleitung ist wohl ein bißchen lang geraten und vielleicht für viele ein alter Hut. Ich hatte nur eine Scheißangst vor Benzinlachen unter meinem Auto. Unsere Freunde vom Pagoda Club USA schildern die Gefahren sehr anschaulich. Ich hätte mich jedenfalls über eine Anleitung gefreut, wie der Filterwechsel auch „trocken“ geht.

    Jürgen, da Du offenbar ein begnadeter Schrauber bist, hoffe ich auf Deinen Rat, wenn ich mal Probleme habe.

    Gunther, Kai und Norbert, vielen Dank für euren Zuspruch. Übrigens, ich bin zwar kein Kfz Profi aber auch kein Anfänger. Ich habe meinen 250 SL nach 18 Jahren in ziemlich desolatem Zustand von meinem Vater übernommen. Seit 28 Jahren mache ich nun fast alles selbst: Schweißarbeiten, komplette Überholung von Motor, Getriebe, Vorderachse und Hinterachse und alles was sonst so anfällt. Die Hinterachse war am schwierigsten.

    Viele Grüße aus Hamburg
    [FONT=&quot]Jens-Peter[/FONT]
     
  8. RichardII

    RichardII Aktives Mitglied

    79
    10. April 2012
    280SL ruckelt ab 4.500U/Min...

    Hallo Jens- Peter und andere....

    nachdem wir seit Jahren an meinem SL detektivisch an dem Projekt....warum ruckelt der Motor ...arbeiten, gehen wir an die letzten Eventualitäten.

    Austausch Benzin Filter, insofern erst einmal danke für die Ausbaubeschreibung.
    Leider hatte das Teilelager keine Filzdichtung auf Lager und ich hatte Sie nicht extra geordert. Man sollte nie eine Bestellung per Telefon zwischen Tür und Angel machen, war mir sicher die Dichtungen( Filz/ Kupfer) wären dabei und der Herr vom MB Lager war ebenfalls (unangenehm) überrascht.
    Also jetzt wechseln ohne neue Dichtungen??

    Kurz zur mehrjährigen Vorschichte

    - Motor ruckelte auf einmal ab 3.500 U/Min.....vor allem lief er nach längerer Standzeit 2 Wochen+ kurz nach dem Start die ersten 2-300m lediglich auf 5 Zylinder.
    ....und es wurde schlimmer, auch die Phase, dass der Motor nur auf 5 Zylinder lief.

    - wir erneuerten Kontakte und Kondensator ....brachte erstmal eine Besserung,
    - wir arbeiteten weiter an der Zündanlage, Zündkabel erscheinen neuwertig
    (aber sicher auch schon älter als 7 Jahre, so sehen halt Teile aus, wenn der Motor nur 1.500km p.a. bewegt wird).

    - Motor springt im warmen Zustand schlecht an...

    - Austausch Zündanlaßschalter..

    ....Problem wurden wieder etwas besser, waren aber nicht gelöst.

    - Schmierung des Gasgestänges.....lief eine Saison fantastisch,
    dann wieder ruckeln...

    - Austausch Einspritzventile
    - Einspritzpumpe auf dem Prüfstand eingestellt - alles Frühjahr 2016

    Motor ruckelte jetzt erst ab 4.500U/Min und läuft unterrum wieder sehr gut.
    Aber bringt nicht die volle Leistung.

    Jetzt aktuell, Gasgestänge wieder geschmiert und Liqui Moly - Benzinstabilisator
    in den Tank geschüttet.
    Läuft jetzt schon bis 5000U/Min recht ordentlich.

    Offene Punkte sind jetzt noch der Benzinfilter und die Benzinpumpe.

    Deshalb jetzt meine Anwort zu Jens- Peters Filtertausch.

    Übrigens ist der Motor nach einer Überholung( komplett inkl. SL Nockenwelle neu ) ca. 20 - 25Tkm gelaufen und es handelt sich um einen 280 SL mit 5 Gangschaltung in anthrazit Metallic. Ich besitze ihn schon seit Anfang der 80er, habe ihn als Student gekauft und habe damals vieles selbst gemacht.

    Gruß
    RichardII
     

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  9. BMB

    BMB deaktiviert

    30. Juli 2006
    Du hast auf einen Beitrag aus dem Jahr 2013 - also 3 Jahre alt - zum Thema Benzinfilter geantwortet und diesen Antwort mit dem Hinweis auf einen Benzinzusatz von LM geschlossen und freundlicherweise auch noch ein Bild dieses Benzinzusatzes angehängt

    Das veranlasst mich dazu zu antworten.

    LM ist eine sehr gute Firma, insbesondere, was die Öle angeht, da gibt es nichts daran auszusetzen.

    Das aber der Benzinzusatz, noch dazu ein Benzinstabilisator, Dein Ruckelproblem gelöst haben soll, kann ich leider nicht glauben.

    Dein Problem wird wieder auftreten und die Ursache wird sicher irgendwann gefunden werden.

    Welche Benzinqualität fährst Du? Mehr als 98 Oktan, 98 Oktan, 95 Oktan oder sogar 95 Oktan mit 10 % Bioanteil?

    BMB
    Bernd
     
  10. Ulli

    Ulli Altbenzlenker

    3. April 2004
    Hallo,

    das hört sich für mich an, als ob sich evt. zwei Probleme überlagern. Eines davon scheint mir eher im Bereich Kraftstoffversorgung zu liegen. Wenn bislang nur die Filter getauscht wurden, dann würde ich mich zuerst an die Kontrolle und Reinigung von Tank und Leitungen machen. Fördermenge und Förderdruck des Kraftstoffs schon gemessem?

    Gruß

    Ulli
     
  11. RichardII

    RichardII Aktives Mitglied

    79
    10. April 2012
    Hallo Bernd,
    Hallo Uli,

    glaue auch nicht, dass der Benzinstabilisator das Problem gelöst hat. Ich fahre jetzt schon längerer V Power oder Ultimate von Aral, also immer noch das angeblich Beste...
    Hatte aber auch eine zeitlang nur normales Super getankt. Vor allem habe ich auch vergessen, ob ich den Bleizusatz nach der Überholung des Motors überhaupt benötige und es deshalb weg gelassen.

    Wir haben ja eine ganze Kasakade von Maßnahmen abgeschossen, die zumindest zu schrittweisen Verbesserung führten.
    Die Benzunzufuhr haben wir auchen vor gelassen, deshalb jetzt als 1. Schritt Benzinfilterwechsel, im 2. Schritt Test Fördermenge.
    Mache jetzt einmal einen eigen Threat zum Thema auf.

    Gruß
    RichardII
     
  12. BMB

    BMB deaktiviert

    30. Juli 2006
    Falsche Banzinqualität !!!

    Na, dann kommen wir einer der Ursachen ja schon ganz schön schnell näher:

    Shell V-Power und Aral Ultimate sind meiner Meinung nach nur im Ausnahmefall (wenn es kein Super 98 gibt) geeignet für Pagodenmotoren und deren Einspritzanlage.

    Der Pagodenmotor muss (!!!) mit Super Benzin 96 Oktan betrieben werden, kann im Ausnahmefall auch mit Super Benzin 95 Oktan betrieben werden, dann aber bitte Piano und nicht über 3.500 / 4.000 Umdrehungen.

    Da es Super Benzin 96 Oktan in Deutschlnad nicht (mehr) gibt, kommt wegen der Oktanzahl, aber auch wegen der Eigenschaften (Schmierfähigkeit etc.) nur Super Plus 98 Oktan in Frage.

    Tanke mal so 3-4 Tankfüllungen und dann wirst Du sehen, Deine Probleme sind wahrscheinlich verschwunden.

    BMB
    Bernd

    P.S.: Wenn Du Weiteres zum Thema Benzinqualität lesen willst, dann hole Dir Chips und ne Cola und lese hier nach:

    http://www.pagodentreff.de/diskussionsforum/t3089-biosprit-f-r-pagode.html

    Müsste Dir doch eigentlich bekannt sein, wieso also normales Super bzw. V-Power und Co.???
     
    Zuletzt bearbeitet: 28. August 2016
Schlagworte:
Müller Classic Motors
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