Becker Radio Anschlusskabel

Dieses Thema im Forum "Allgemeines - Innenraum, Pflege und Wartung" wurde erstellt von 230SLblue, 11. Februar 2023.

  1. 230SLblue

    230SLblue Aktives Mitglied

    488
    9. August 2005
    Geschätzte Kollegen,
    mein Becker Radio hat im Anschlusskabel einen langen "Torpedo" den ich bisher nur bei ganz wenigen Radios gesehen habe aber dann mit einem entsprechenden Clip Halter.
    Kann mir bitte jemand erklären wofür das Ding gebraucht wird?
    Da ich den Halter nicht habe möchte ich es gerne entfernen.
     

    Anhänge:

  2. kdskw

    kdskw Aktives Mitglied

    652
    18. März 2014
    Wenn das die 12V Leitung ist, so könnte in dem schwaren Teil eine Drossel = Spule sein. Durch diese werden Störungen auf den 12V vermindert so wie die von der Zündung. Wenn ich falsch liege so mache doch noch einmal ein genaueres Bild von dem Teil das Du meinst.
    Viele Grüße Klaus
     
  3. 230SLblue

    230SLblue Aktives Mitglied

    488
    9. August 2005
    Stimmt, es ist der Anschluss für 12V, vielen Dank Klaus!
    Wenn ich dies richtig verstehe dann sind die Zündung und Benzinpumpe Entstörung hauptsächlich für MW/LW nötig und nicht für UKW Empfang.
    Da ich MW/LW nie einschalte sollte eine Entfernung der Drosselspule kein Problem sein. Oder doch?
     
  4. WRe

    WRe Aktives Mitglied

    14. April 2009
    Hallo Alfred,
    vermutlich handelt es sich bei deinem "Torpedo" um einen Entstörfilter, der an dieser Stelle insbesondere unterschiedliche Spannungen dämpfen soll, um sogenannte Masseschleifen zu verhindern, die zu Störgeräuschen bei der Wiedergabe führen (brummen, zwitschern, usw.). Insofern dient er auch der besseren Wiedergabequalität, da eben diese Störgeräusche eliminiert werden.
    Ich würde ihn nicht entfernen, es sei denn er wäre defekt und müsste ausgetauscht werden.
    ... Wolfgang
     
  5. kdskw

    kdskw Aktives Mitglied

    652
    18. März 2014
    Die Drossel verringert nicht nur die Störungen die man hört, sondern auch die Spannungsimpulse die z.B. beim Abschalten von Induktivitäten = Relais, Scheibenwischermotor, Lüfter u.s.w.. Diese Impulse können das Radio "töten". Also unbedingt drinnen lassen.
    Viele Grüße Klaus
     
  6. 230SLblue

    230SLblue Aktives Mitglied

    488
    9. August 2005
    Klaus und Wolfgang, vielen Dank für die Erklärungen.
    Ich muss die Crimp-spitze ("bullet connector" = deutsch???) erneuern da sie nicht mehr in die Hülse am 12V Kabel einklinkt. Das ist kein Problem.
    Aber wie kann man einfach testen, ob die Drossel selbst noch funktioniert, d.h. ohne Oszilloskop oder ähnliche Frequenzspektren Messgeräte?
     

    Anhänge:

  7. lowin

    lowin Aktives Mitglied

    18. April 2004
    bullet connector = Rundstecker

     
    Zuletzt bearbeitet: 15. Februar 2023
  8. Werinhari

    Werinhari Aktives Mitglied

    304
    28. Januar 2016
    Da kann und muss nichts "einklinken" und ist auch keine Raketenwissenschaft. Bieg den Stecker mit einem Messer etwas auf und dann steckt er fest in der Kupplung, oder löt alles zusammen.
    Den Filter kann man nicht "irgendwie testen". Da geht normalerweise auch nichts kaputt. Schneid ihn raus und probier's dann. Dann wirst Du es merken oder oder auch nicht. Ich denke eher letzteres.
     
  9. kdskw

    kdskw Aktives Mitglied

    652
    18. März 2014
    Hallo Wolfgang,
    also Rausschneiden und probieren? Was ist das für ein Tipp? Probieren heisst Spannungsimpulse erzeugen. Das Ergebnis ist dann Radio ist defekt oder wenn man Glück nicht. Nur so nebenbei. Ich habe mit jahrelang beruflich mit Störimpulsen auf der 12V Leitung im Auto und deren beherschbarkeit in Autotelefonen befasst und weis daher von was ich spreche.
    Einfach drinnen lassen. Das ist eine Spule und die überlebt das Radio vermutlich locker. Man könnte, wenn man kann die Induktivität messen, aber wenn man den Nennwert nicht kennt bringt dasmauch nicht viel.
     
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  10. Werinhari

    Werinhari Aktives Mitglied

    304
    28. Januar 2016
    Hallo Klaus,

    "probieren" heißt für mich nicht, dass man da auf Verdacht ohne Sinn und Verstand irgendwelche Drähte funkend zusammenhält...
    Es war von mir nur mehr als ein Hinweis darauf gemeint, dass diese Drossel kaum lebensnotwendig ist. Entweder sie ist intakt, dann funktioniert das Radio, oder nicht, dann funktioniert es nicht. Ob sich (falls überhaupt) deren Induktivität um ein paar µ bis mH verändert haben sollte, spielt bestimmt keine Rolle.
    Ich beschäftige mich seit meiner frühen Jugend Anfang der 70er Jahre ausgiebig mit Elektronik, Elektrotechnik usw., habe etliche Geräte von Röhren über Transistoren bis Computer selber gebaut; da ist man eben deutlich gelassener bei dem Ganzen. Vieles wird leider aus Unwissen tot restauriert und maßlos übertrieben. Dass ein Autoradio durch irgendwelche Störimpulse "getötet" worden wäre habe ich noch nie erlebt oder gehört.
    In meiner Pagode steckt ein altes Becker Europa. Da ist nirgendwo etwas entstört, und es funktioniert stets ohne Knacken, Zischen oder Heulen.

    Viel Erfolg Alfred!

    P. S.: ich würde mich um diese Drossel überhaupt nicht weiter kümmern. Sieh zu, dass die Steckverbindung wieder ordentlich klemmt (die Rundverbinder mochte ich noch nie...) oder ersetze sie geeignet und befestige die Drossel mit ein oder zwei Kabelbindern am Radio oder an dem grauen Kabel.
     
    Zuletzt bearbeitet: 16. Februar 2023
  11. kdskw

    kdskw Aktives Mitglied

    652
    18. März 2014
    Hallo,
    Wolfgang, mein Vater hat in seinem Mercedes/8 in den 70gern ein Hitachi Radio gehimmelt. Das 2. ging wieder drauf. Dann habe ich mit meinem Vater Ursachenforschung betrieben. Es kam raus, das es jedes mal bei Regen geschehen ist. Daraufhin habe ich mir die 12V am Radio mit dem Oszi beim Abschalten vom Scheibenwischer angesehen. Es war ein großer Spannungsimpuls drauf. Daraufhin habe ich eine Drossel eingebaut. Die nächsten Jahre war nie wieder ein Radio defekt. Soweit meine Erfahrung Auto und Radio.
    Viele Grüße
    Klaus
     
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  12. lowin

    lowin Aktives Mitglied

    18. April 2004
    Wollte mich eigentlich nicht dazu äußern. Aber der Beitrag vom Klaus hat mich dazu animiert.
    Wir haben früher als ´Radiofachhändler´ auch komplett Autosuper in Fahrzeuge eingebaut,
    nicht nur Geräte gewechselt. Ich kann mich noch sehr gut erinnern wenn wir bei der Nahentstörung
    etwas ´liederlich ´waren, konnte das ein Fernostradio schon schnell zum prasseln und sonstigen
    akustischen Störungen bringen.
    Ein besonders hartnäckiger Fall war ein W126 und ein ´The Fisher` Autosuper. Es war nicht möglich
    das Ding störungsfrei zu betreiben. Selbst ein mir bekannter Meister in der MB Niederlassung konnte
    nicht helfen. Er was sogar verwundert was wir schon alles entstört hatten.
    Nach probeweisen weiterem The Fisher und einen Pioneer habe ich es dann einen älteren Becker Europa
    getestet - es gab keinerlei Störungen mehr bei dem Gerät. Letztendlich hatte der Kunde von uns einen
    Blaupunkt
    Köln mit Sendersuchlauf erhalten und war glücklich. Beim nächsten Auto hatte dann (zunächst
    leider) eine Becker Grand Prix bei MB mitbestellt. Mit der Empfangsleistung war er jedoch nicht zufrieden.
    Also hatten wir die Freude dem Mann zu helfen, und ihm wieder einen Blaupunkt Köln einzubauen.
    Der Mann war MB ein großer Kunde mit vielen LKW, daher konnte er sein ausgebautes Grand Prix dem
    Niederlassungsleiter auf den Schreibtisch legen. Er bekam den Kaufpreis ohne weiter Korrespondenz erstattet.
    Grüße
    norbert
     
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  13. Werinhari

    Werinhari Aktives Mitglied

    304
    28. Januar 2016
    @kdskw: Ja, diese ganze neumodische japanische "Schei..." war irgendwann der Beginn von dem, was wir heute tagtäglich sehen. Heute bekommen wir "Blaupunkt" nur noch als sinnentleertes Logo zu Gesicht :-( .
    ICH habe gottlob nie irgendwelche ähnlichen Erfahrungen mit Autoradios machen müssen. Allerdings - gerade wo Du das jetzt hier schreibst vom Scheibenwischer - in den älteren 911ern (schätze so bis '72/'73) lag ein Entstörkondensator im Stromkreis vom Scheibenwischermotor. Der war an der linken Befestigungsschraube des Lautsprechers im Armaturenbrett mit einer gebogenen Schelle mit angeklemmt...

    @lowin: "Der Mann war MB ein großer Kunde mit vielen LKW, daher konnte er sein ausgebautes Grand Prix dem
    Niederlassungsleiter auf den Schreibtisch legen. Er bekam den Kaufpreis ohne weiter Korrespondenz erstattet."


    Tja, DAS waren noch Zeiten - erinnere mich immer gerne daran.
    Damals galt auch noch ein Handschlag, um ein hochwertiges Geschäft seriös und OHNE spätere Komplikationen hieb- und stichfest abzuschließen. Man war ja Ehrenmann - im Dunstkreis von MB allemal...
    Sowas kennen die jungen Leute von heute überhaupt nicht mehr.

    Apropos "The Fisher": ich habe zwei selbstrestaurierte "The Fisher" 500C Röhrenreceiver/endstufen (20 Röhren mit je 2 x 30W) schon ewig bei mir im Einsatz. Einer steht in der Autowerkstatt. Drei weitere warten auf ihre Wiederherstellung... Absolute Traumgeräte!!
     
    Zuletzt bearbeitet: 16. Februar 2023
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