Biosprit für die Pagode

Dieses Thema im Forum "Allgemeines - Innenraum, Pflege und Wartung" wurde erstellt von mercedes-martin, 28. August 2006.

  1. Möppel

    Möppel Aktives Mitglied

    3. Juni 2005
    Hallo Bernd,
    Nach meinem - zugegebenermaßen dünnen - Kenntnisstand werden die unterschiedlichsten Metalllegierungen durch Korrosion angegriffen.

    Gruß
    Jan



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  2. BMB

    BMB deaktiviert

    30. Juli 2006
    Folgende Materialien werden durch die Nutzung von Bioethanol angegriffen und korrodieren dadurch, was zu Partikeln im Benzin führt, die dann ggf. auch störend auf die Einspritzdüsen einwirken.

    - Teile aus Zink oder mit Zinklegierungen (auch verzinkte Metalle)
    - Bronze
    - Kupfer
    - Stahl mit einer verbleiten Schicht
    - Aluminium
    - Gummiteile.
    Besonders schwer betroffen sind folgende Materialien/Bauteile:
    - Nylon
    - Kork
    - Schellack (Schellack ist in seiner Grundform mit Alkohol verdünnt)
    - Polyester und Epoxy
    - Elastomere und Dichtungsmaterialien

    So jetzt darf jeder für sich entscheiden, ob er als Versuchskaninchen tätig wird.

    BMB
    Bernd
     
  3. lowin

    lowin Aktives Mitglied

    18. April 2004
    Eine ungewöhnliche Freigabe bei Daimler

    Bei Mercedes gibt es ja nur so eine wachsweiche "Freigabe":

    Daimler AG - SI47.00-P-0002A Service- Information:
    Verwendbarkeit von E10 Kraftstoff 4.4.2008

    Die überwiegende Mehrheit aller Mercedes-Benz und smart
    Pkw mit Ottomotoren, kann nach unseren bisherigen Erfahrungen
    grundsätzlich mit E10 Kraftstoff betrieben werden.


    Und der Stand der MB Erfahrungen wurde schon im Jahr 2008 mitgeteilt.


    .
     
  4. Uli aus S

    Uli aus S Aktives Mitglied

    28. April 2004
    Was mich wundert...

    ...eigentlich müssen bei den Automobilherstellern Langzeiterfahrungen - analog zur Bleifrei-Diskussion - vorliegen. In Brasilien wird schon lange mit Ethanolzusätzen (bis E85) gefahren. Wenn das kein Flottentest ist, was dann?

    Ich erinnere an die immernoch häfig gestellte Bleiersatzmittel-Thematik.

    Gruß

    Uli aus S
     
  5. majus

    majus mag 60er Jahre Mercedes

    980
    22. Mai 2005
    Moin,

    in der aktuellen Motor Klassik - Heft 03/2011 - ist das auch ein Thema:

    "Topthema im aktuellen Heft: E10-Benzin im Oldtimer? Was muss beachtet werden, wenn der neue E10-Sprit an der Tanksäule verkauft wird? Antworten stehen in Motor Klassik 03/2011. Wir haben uns mit Wolfgang Dörmer, Expert Technologist in der Aral-Forschung über das Thema E10-Kraftstoff unterhalten."


    Ich hoffe ich habe korrekt zitiert, nicht daß mir noch mein Doktortitel aberkannt wird :D

    Hat den jemand schon gelesen?

    Grüße
    Marius
     
  6. BMB

    BMB deaktiviert

    30. Juli 2006
    Ich will mich einmal höflich ausdrücken.

    Zum Thema Biosprit bzw. E 10 Benzin stehen mehr (ungeschönte) Fakten und Wissenswertes in diesem Forum, als auf den 4 Seiten in der Motor Klassik 3/2011.
    Der Herr Dörmer mag zwar Expert Technologist (was immer das auch ist) sein, aber in erster Linie ist er Mitarbeiter der Fa. Aral, die diese E 10 Benzinsorte auf Teufel komm raus verkaufen muss!

    Wie heisst es so schön: "Wes Brot ich ess, des Lied ich sing"

    Denn, wenn Aral zuwenig E 10 Benzin verkauft, gibt es die Strafsteuer.

    Soviel zur neutralen, sachlichen Aussagekraft. Dass für die Gewinnung des Ethanols riesige Flächen zum Anbau der Grundstoffe benötigt werden, wird selbstverständlich gar nicht erst angesprochen.

    BMB
    Bernd
     
  7. lowin

    lowin Aktives Mitglied

    18. April 2004
    Unter dem Strich mehr Schaden und höhere Kosten

    Bio? Eher ein Öko-Gau!
    Bei der Verbrennung des E10 Benzins entstehen Blausäure und Ozon, also giftige Verbindungen.
    Wegen der geringen Energiedichte von Ethanol, erhöht sich der Verbrauch der Fahrzeuge. Obendrein, als wäre das Maß nicht schon voll, sorgt der Ethanolzusatz dafür, daß mehr Kohlenwasserstoffe aus dem Kraftstoffsystem der Fahrzeuge entweichen.
    Die von den Befürwortern proklamierte CO2 Einsparung wird von vielen Wissenschaftlern bezweifelt. Interessanterweise ist bei einer Beimischung von 10 % Biosprit die derzeitige Anbaufläche bereits 1/3 in Deutschland zu klein. Die unsägliche (Bio-)Ethanol-Produktion in Deutschland und Europa wird mit Sicherheit zur Folge haben, daß die dann nicht mehr in genügender Menge vorhandenen Futtermittel in Südamerika oder sonstwo auf dieser Welt für den europäischen Markt produziert werden. Also werden dort weiter Regenwälder oder Moorstandorte trocken gelegt und zur Futterproduktion für Europa genutzt. Sehr ökologisch!
    Neben der Europäischen Union und gezwungenermaßen der Bundesregierung ist kaum jemand von der angeblichen Umweltfreundlichkeit des Ottotreibstoffes E10 überzeugt.
    Unter dem Strich also mehr Schaden und höhere Kosten – wieder mal.
     
  8. Ulli

    Ulli Altbenzlenker

    3. April 2004
  9. BMB

    BMB deaktiviert

    30. Juli 2006
    Es wäre schön gewesen, wenn Greenp... mal so ein zwei Jahre früher wachgeworden wäre und sich genauso rabiat bei den Pappnasen der EU gemeldet hätte, wie man es sonst bei jedem kleinsten Umweltfliegenschiss mit Vorliebe zu machen pflegt.

    Aber vielleicht schaffen die Schlafnasen es ja noch, den Zug zu wenden oder anzuhalten.

    Danke für den Hinweis, ähnliche Fakten standen übrigens auch schon am 18.12.2010, also rund 12 Tage vor der Greenp... Veröffentlichung in der
    Frankfurter Alllgemeinen Sonntagszeitung (FAS) und wurden von mir am 20.12.2010 per Rundschreiben bmb informiert weitergegeben.

    Wer da wohl von wem abgeschrieben hat?
    Doch nicht etwa Greenp... bei den Redakteuren der FAS?

    Na ja, heutzutage ist ja alles denkbar, sogar dass jemand abschreibt oder abschreiben lässt, ohne Quellenangabe.

    BMB
    Bernd
     
    Zuletzt bearbeitet: 20. Februar 2011
  10. Ulli

    Ulli Altbenzlenker

    3. April 2004
    Hallo, Bernd,

    schade, dass Du so reagierst.

    Ulli
     
  11. BMB

    BMB deaktiviert

    30. Juli 2006
    Hallo Ulli,

    ich habe halt meine eigene Meinung zu dieser Umweltorganisation - und am vorgenannten Beispiel sehe ich diese auch wieder bestätigt.

    Und ich nehme mir einfach das Recht der drastischen und damit einprägsamen Ausdrucksweise, das kennst Du ja schon.

    Warum hängen denn noch keine Aktivisten mit Transparenten gegen den E 10 Sprit und dessen Umweltschädlichkeit bei der Erzeugung und Verbrennung an den Aussenwänden der Gebäuden der Mineralölkonzerne oder den Gebäuden der Schaltstellen der Politik???

    Aber wir kommen vom Thema ab...

    BMB
    Bernd
     
  12. mercedes-martin

    mercedes-martin Stern, schnell, gut!

    19. März 2006
    Hallo Ulli,

    ich habe die Aktivitäten von Greenpeace im Falle Biosprit nicht verfolgt, aber rein subjektiv in meiner Warnehmung hätten die schon mehr und lauter auf diesen Öko-Wahnsinn hinweisen und trommeln können, da hat Bernd nicht ganz Unrecht;

    Ich erinnere mich noch gut an die Sache mit der "Brent Spar" oder wie diese ausrangierte Ölplattform von Shell hieß, die vor vielen Jahren in der Nordsee versenkt werden sollte. Ich fand damals die öffentlichkeitswirksame massive Aktivität gerade auch von Greenpeace toll und letztlich hatten die ja erreicht, daß Shell dermaßen schlecht in der Öffentlichkeit dastand, daß die Plattform nicht einfach versenkt wurde.

    Ich habe damals wie eigentlich alle die ich kenne/kannte nicht mehr bei Shell getankt und dies noch jahrelang.

    Es wäre schön, wenn die Umweltverbände in Bezug auf E10 noch etwas erreichen könnten, aber massiverer und lauterer Protest im Vorfeld wäre gut gewesen, ich habe jedenfalls nicht viel von großem Protest mitbekommen, außer daß mal in den Nebenzeilen stand, die Umweltschutzorganisationen fänden die Biospritverordnung kontraproduktiv und nicht gut.

    Gruß
    Martin
     
  13. ursodent

    ursodent ursus antennae

    9. Mai 2004
    Das hat er zweifelsohne nicht, nur bezog sich Ulli wohl eher auf die nicht ganz so druckreife Semantik....

    Michael, auch nicht gerade ein dezidierter Freund von Eiferern jedweder Art
     
  14. Uli aus S

    Uli aus S Aktives Mitglied

    28. April 2004
    Nööö

    Eher darauf, dass mal wieder losgerumpelt und gerempelt wird, ohne sich vorher zu informieren.

    Aber der Feldwebel könnte ja auch mal Frau Google fragen. Dann wüsste er, dass GP bereits seit über 5 Jahren dem Thema sehr kritisch gegenüber steht...
    Biodiesel: Mogelpackung auf Kosten der Umwelt - Greenpeace, Artikel zum Thema sonstige Themen

    und 8.4.2008

    http://www.greenpeace.de/themen/klima/nachrichten/artikel/agrosprit/

    Manomann..... den weiteren Kommentar verkneif ich mir jetzt.


    Dass die Verarbeitung von Lebensmitteln zu Treibstoff bei 1 Mrd. hungernden Menschen schon zynisch zu nennen ist, steht für mich ausser Frage.

    Gruß

    Uli aus S
     
    Zuletzt bearbeitet: 20. Februar 2011
  15. BMB

    BMB deaktiviert

    30. Juli 2006
    Na schön, dass wir mal drüber geredet haben...
    Gruss vom Feldwebel

    BMB
    Bernd

    P.S.: Ach ja - und danke, dass es mal wieder (immer den selben) gelungen ist, diesen interessanten Thread in das Persönliche umzuleiten. Ist ja auch einfacher, als Stellung zu den Fakten zu beziehen. Gelle Herr Dr.??
     
    Zuletzt bearbeitet: 20. Februar 2011
  16. hallolo

    hallolo zurück in D

    675
    25. Mai 2008
    Peace Leute.

    In anderen Foren würde man dafür schon ermahnt werden. Von wegen Netiquette und so ...

    ... meint ein versöhnlicher Michael.
     
  17. mercedes-martin

    mercedes-martin Stern, schnell, gut!

    19. März 2006
    Hallo Uli,

    das glaube ich gerne, daß Greenpeace auch schon vor Jahren gegen den E10 Sprit war. Nur wäre es schön gewesen, wenn man da auch so toll öffentlichkeitswirksam wie bei anderen Projekten Stimmung gegen gemacht hätte. Ich muß sagen, da habe ich zumindest rein subjektiv nicht viel gehört.

    Gruß
    Martin
     
  18. dominik.h

    dominik.h Aktives Mitglied Administrator

    20. November 2003
    Einige Beteiligte dieser Diskussion haben von mir eine E-Mail erhalten.

    Ich bitte um Beachtung und freue mich über eine sachliche Diskussion dieser, für uns nicht gerade unwichtigen, Angelegenheit. :)
     
  19. Uli aus S

    Uli aus S Aktives Mitglied

    28. April 2004
    Hi Martin,

    Wenn aus dieser Ecke etwas für uns erfolgreiches herauskommen sollte, dann definitiv NICHT über die mechanisch-chemische Schädlichkeit/Unverträglichkeit bei alten Motoren.

    Das haben wir bei der Feinstaubplaketten-Thematik schon zu Genüge durchexerziert. Politik und Wirtschaft sind an einem schnellen (Neu-) Ersatz der mittlerweile durchschnittlich 9 Jahre alten Fahrzeugen sehr interessiert. Und da es E5 Sprit noch gibt, sieht die breite Öffentlichkeit auch keinen Anlass zum Protest. Wenn die ‚Millionäre’ für ihre Spielzeuge ein paar Cent mehr zahlen müssen ist dass doch gerecht, oder? So oder so ähnlich werden die Antworten auf Forderungen aus dem Oldtimer-Sektor wohl lauten.

    Ich sehen den einzigen und viel versprechendsten Ansatz darin, dass es eben zutiefst unmoralisch ist, hungernden Menschen Lebensmittel zu entziehen, um sie unnötigerweise Kraftstoffen zuzumischen.

    Um diese Diskussion breit und öffentlichkeitswirksam zu führen, wird allerdings ein anderes Timing sinnvoll sein, als wir uns das wünschen. Greenpeace und andere Umweltorganisationen sind in den letzten 5 Jahren mit dieser Thematik nachgewiesenermaßen nicht durchgedrungen.

    Ich bitte das Folgende jetzt nicht als Zynismus zu sehen, sondern als einfache Analyse.

    Ohne die Bilder von verhungernden Kindern vor einer Palmölplantage und einem passenden Skandal dazu, wird sich die nötige Aufmerksamkeit nicht generieren lassen. Dann allerdings werden sich die EU-Politiker fragen lassen müssen, warum Menschen wegen einer ökologisch sinnlosen Verordnung ihr Leben verlieren bzw. kein menschenwürdiges führen können.

    Wie gesagt, ich sehe bei Umwelt und Menschenrechtsorganisationen größeres Unterstützungspotenzial, als bei ADAC, AvD, VDA und wie sie alle heißen mögen.


    Gruß


    Uli aus S
     
  20. mercedes-martin

    mercedes-martin Stern, schnell, gut!

    19. März 2006
    Hallo Uli,

    schon klar, daß die Umweltorganisationen nicht aus den Gründen der Oldtimer-Unverträglichkeit gegen den E10 Sprit sind. Das wäre für die sicher gar kein Argument.
    Gleichwohl glaube ich auch, daß - wenn überhaupt - nur im Sinne der hungernden Kinder in der Dritten Welt Argumente ernst genommen werden und sich vielleicht noch etwas ändern würde. Aber selbst das wird wohl wenig Aussicht auf Erfolg haben, denn was die Mühlen der EU-Bürokratie erst einmal in Gang gesetzt haben, da läßt sich wohl gar nichts zurückdrehen.

    Und der VDA-Präsident Wissmann, ja von dem kann man da rein nichts erwarten, denn der gehört zu den "Experten", die erst jüngst noch im Fernsehen verkündet haben, daß ja nur 300.000 ( ! ) Autos betroffen seien, und die würden doch in den nächsten 4-5 Jahren ersetzt werden durch neue Autos.....

    Gruß
    Martin
     
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