Glück im Unglück

Liebes Forum,
bin gestern Abend bei herrlichem Wetter ein wenig durch die Landschaft gefahren.
Nach ca. einer Stunde fing meine Pagode an, im Lerrlauf vor einer Ampel nur
noch sehr ungleichmäßig zu laufen, was ich eigentlich garnicht kenne. An der nächsten Ampel war dann Schluß. Motor aus und dem Anlasserrelais war nur noch ein müdes Klacken zu entlocken. Da sich vorher keine Kontrolleuchte gemeldet hatte, kein Keilriehmen quietschte oder die Kühlwasser Temperatur anstieg und die Batterie keine drei Monate alt war, traf mich die Sache ziemlich unvorbereitet. Soweit so schlecht. Aber danach wurde es richtig gut. Inzwischen war es fast 22.00 Uhr und es begann arg zu dunkeln. Also Warndrei raus ( natürlich habe ich das Ding nachher stehen lassen ). Also beim nächstem Mal die leere Hülle auf den Fahrersitz legen . Aber so habe ich wenigstens die Aussicht, zur nächsten Festivität zu den obligatorischen Klamotten auch ein sinnvolles Geschenk zu bekommen . Nun dauerte es keine fünf Minuten, und die ersten Autofahrer hielten und fragten, ob sie helfen könnten. Darunter war auch eine ausgesprochen gutaussehende Polizistin im Streifenwagen. Schweren Herzens beantwortete ich Ihre Frage, ob sie irgendetwasfür mich tun könne, mit einem höflichen "nein".
Schnell war klar, daß die Ursache nicht vorort behoben werden konnte. Eine geladene Batterie mußte also her. Inzwischen hatte sich eine regelrechte Menschentraube um meine Motorhaube versammelt. Das Ganze hatte einen Hauch von Oldtimerstammtisch mitten auf der Kreuzung einer vierspurigen Straße. Natürlich hatte fast jeder eine kleine Anekdote beizusteuern und einen ganzen Sack voll guter Ratschläge für mich. Die Kröhnung war dann, als eine Person, ich kenne leider nicht mal seinen Namen, mit einer Batterie aufkreuzte, mich nach Hause begleitete und mir gelang es anschließend nur mit Mühe, ihm ein Fläschchen aus meinem Weinkeller aufzudrängen.
Irgendwie war das trotz der Panne ein schöner Abend. Spontane Hilfsbereitschaft in unserem Lande hatte ich - fast - schon ins Reich der Fabeln verbannt. Manchmal irrt man sich richtig gern.
Ich drücke die Daumen, daß es Euch bei einer eventuellen Panne ebenso ergeht wie mir.

Viele Grüße aus Hamburg

Gunther