Hohe Drehzahl bei Automatikgetriebe

Dieses Thema im Forum "Erfahrungsaustausch" wurde erstellt von bader, 16. Mai 2006.

  1. pagode280SL

    pagode280SL Aktives Mitglied

    882
    10. Februar 2004
    fuer diese arbeiten 22Std. arbeitslohn zu veranschlagen??? das geht nun wirklich nicht!!!
    ich denke da hat er das rangieren der 300SL mit 20std. veranschlagt
    max 5std. dauert diese arbeiten.

    sorry HK aber das ist wirklich des guten zu viel.
     
  2. HK-Engineering

    HK-Engineering Neues Mitglied

    1
    19. Juli 2006
    Sehr geehrter Herr Bader,
    Sehr geehrte Pagodendtreff – Mitglieder/innen,

    wir möchten die Möglichkeiten des Forums nutzen und uns zu diesem Thema äußern.

    Die Pagode von Herrn Bader traf bei uns mit völlig überhöhter Leerlaufdrehzahl ein. Der Motor lief auch mit neuen Kerzen nach kurzer Zeit nur noch auf 5 bzw. 4 Zylindern.

    Beim Schalten ruckte das Auto, als wolle es das Getriebe- oder die Hinterachse verlieren.
    Der Kickdown funktionierte nicht.

    Bei Reduzierung der Leerlaufdrehzahl ruckte und schüttelte sich der Motor und ging aus.

    CO Wert im Stand über 9,9 %.

    Deshalb auch die starke Benzinverdünnung des Motoröls.
    Irgendwie war die Motoreinstellung so hingedreht worden, dass der Motor lief, aber sobald eine Regulierung vorgenommen wurde, der Motor abstarb oder nicht auf allen Zylindern lief.

    Beim Getriebe war die Schaltstange nicht richtig justiert und der Magnetschalter für den Kickdown fest gerostet, sowie die Kontakte des Schalter korrodiert.

    Beim gangbar machen des Magnetschalters musste mehrfach Probegefahren werden bis er wieder richtig lief. Ansonsten hätte das Getriebe zum Wechseln des Magnetschalters ausgebaut werden müssen.


    Hier wie gewünscht hier die Auflistung der Arbeitszeiten:

    Motoreinstellung prüfen, Leerlauf zu hoch 1 Std.

    Einspritzdüsen, Kompression, Zündkerzen
    geprüft, Ventile eingestellt 6 Std.

    Getriebe 4 Std

    Gasgestänge, einstellen, 2 Kugelköpfe wechseln, Probefahrt, Fußschalter vom Kickdown
    kontrolliert, Durchgang kontrolliert, Kontakte korrodiert, Kontakte gereinigt, elektrisch
    Überprüft, Getriebeabdeckung abgenommen, Kontakte am Magnetschalter gereinigt, Magnetschalter fest gerostet, Schaltstange ausgehängt und Hebelwelle mit Rostlöser und Öl behandelt, Hebel von Hand gangbar gemacht, Schaltstange eingehängt und Getriebeabdeckung montiert, Probefahrt.

    Die oben genannten Arbeiten (gängig machen) mussten 5 x durchgeführt werden, bis der Kickdown bei jeder Betätigung schaltete, und wir verhindern wollten, dass das Fahrzeug wieder mit Mängeln zurück zum Kunden kommt, wie es nach Herrn Baders Aussage ja bereits mehrmals der Fall war.

    9 Std.

    Handbremse kontrollieren 0,5 Std

    Alle Öle kontrolliert und Motoröl
    gewechselt. 1,5 Std.


    Gesamtstundenaufwand 22 Std.


    Abschließend möchten wir noch darauf hinweisen, dass das Fahrzeug nicht lediglich zur Inspektion, sondern mit massiven Mängeln zu uns kam. Daher war eine übliche Inspektionsabrechnung auch nicht zu erwarten. Laut der Aussage von Herrn Bader war er vorher bereits in mehreren Mercedes Fachwerkstätten und bekam das Fahrzeug jedes Mal mit Mängeln zurück.

    Wir möchten ebenfalls darauf hinweisen, dass es eine Gefälligkeit war das Auto anzunehmen, da wir mit Arbeit bis oben voll waren und haben uns trotzdem besondere Mühe gegeben um das Fahrzeug möglichst schnell wieder fahrbereit zu bekommen.

    Mit freundlichen Grüßen


    Hans Kleissl
    HK-Engineering GmbH
     
  3. pagode280SL

    pagode280SL Aktives Mitglied

    882
    10. Februar 2004
    hallo,

    die stellungs nahme von hern kleissl finde ich sehr gelungen :klatsch:
    macht auch nicht jeder [​IMG]
     
  4. redcliffe

    redcliffe deaktiviert

    133
    11. November 2005
    Selbst auf die Gefahr hin, dass ich mich unbeliebt mache: gute Arbeit - sofern es sie denn ist - kostet einfach gutes Geld. Ursachenforschung kostet Zeit und die will hier in der BRD bezahlt sein, wobei man unter sogenannten Bekannten sicherlich das eine oder andere, vielleicht auch mal zwei Augen zu drücken könnte.
    Wenn man sich entschieden hat einen solchen Exoten zu fahren, muss man sich auch im Klaren sein, dass dieses Fahrzeug eine "Sparkasse" ist. Wie heisst es doch so schön: irgendwas ist immer.
    HK kann sicherlich nichts dafür, dass Robert Bader sich vorher nicht informiert hat, was er sich da zulegt und was der Wagen für eine Charakteristik (Drehzahlniveau) hat. Schon bei der Probefahrt hätte ihm das auffallen müssen. (auch Kickdown)

    Fazit: man sollte sich immer erst beide Seiten anhören, bevor man ein Urteil abgibt. Ausserdem ist Geiz nicht immer geil, :) und schon gar nicht beim Kauf eines solchen Wagens.
     
  5. Pagode Austria

    Pagode Austria kein Grüner für Grüne

    27
    23. Juli 2004
    Im Zweifel für den....?!

    ..ja für wen sollte man hier Stellung beziehen? Nach den ersten Ausführungen war ich klar auf der Seite des Zahlungsbeauftragten. Nach der durchaus einleuchtenden 2. Seite der Medaille, zollt man auch den respektablen Forderungen der Werkstätte Respekt.
    Ich habe meine Vertrauensleute in der Kfz- Werkstatt dahingehend erzogen, daß ich ab einem gewissen Punkt der finanziellen Forderungen informiert werde, ob ich mir diesen Spaß auch leisten möchte.:verboten:
    Dadurch werden unerfreulichen Fakturen und höchst erklärungsbedürftigen Rechnungsbeträgen von vornherein der Überraschungseffekt entzogen.
    Bei anderen Dingen werden ja auch diverse Angebote verglichen oder die Geldtruhe nach genügend Inhalt untersucht.:confused:

    Schöne Grüsse aus dem, in Reparaturrechnungen den Germanen in nichts nachstehenden, Austria. :(

    Herbert
     
  6. ZwoachtzigSL

    ZwoachtzigSL deaktiviert

    5. September 2004
    .



    Bei der von Herrn Kleissl grob verifizierten Rechnung fallen mir hinsichtlich
    der genannten quantitativen Zeitaufwände mehrere Positionen auf, die ich
    für auffallend halte:

    Beispiel „Ölwechsel“ – „1,5 Stunden Arbeitszeit“

    Gem. Vorgabe von Mercedes-Benz – Arbeitswerten für Reparaturen – (Januar 1969)
    Gruppe 00 – Arbeitsnummer 200

    „Ölwechsel im Motor (mit Filter).......=............4 AW*
    entspricht Zeitaufwand..................=...........20 Minuten

    * (1 AW = 5 Minuten – 12 AW = 1 Stunde)

    Hinsichtlich der anderen Arbeiten, insbesondere zusammen rd. 13 Stunden
    Arbeitsaufwand für Arbeiten für die Gangbarmachung und Einstellung des
    Getriebes, habe ich ebenfalls so meine Zweifel. Dies auch deshalb, weil Herr
    Kleissl suggeriert, die Gangbarmachung des Hubmagneten hätte schlimmsten-
    fallls sogar den Ausbau des Getriebes notwendig machen können.

    Der Hubmagnet kann ganz bequem durch die Öffnung im Mitteltunnel
    (Beifahrerseite) aus- und eingebaut werden. Mercedes-Benz-Vorgabe für Ein-
    und Ausbau 26 AW = 2 Stunden, 10 Minuten.

    Übrigens: Mercedes-Benz gab für die komplette Zerlegung und nachfolgendem
    Wiederzusammenbau des Automatikgetriebes 145 AW (Arbeitswerte AG-Gruppe
    27, Arbeitsnummer 600) vor. Das entspricht ziemlich genau 12 Arbeitsstunden.

    Das Dilemma ist jedoch: Die in den Sechzigern und Siebzigern von Mercedes-
    Benz errechneten Arbeitswerte finden sich heute in keiner Datenbank, weder
    bei Mercedes- Benz selbst, wie DAT, DEKRA, Audatex u.a. wieder. Sind keine
    Arbeitswerte für eine W113 – Pagode bekannt, ist somit eine nachvollziehbare
    Kostenkalkulation so gut wie nicht möglich.

    Seit Euch alle bewußt, dass nicht nur Mercedes – Werkstätten sondern auch
    sogenannte Oldtimer – Restaurierer Euere Aufträge deshalb oft mit großer
    Freude entgegennehmen. Da es oftmals an Know-How und an den damals
    verwendeten Spezialwerkzeugen und Messgeräten fehlt, wird im günstigsten
    Fall jede am Auto echt gearbeitete, im schlimmsten Fall zusätzlich jede nur
    herumgemurkste Minute, gnadenlos berechnet.

    Andererseits gibts inhabergeführte Werkstätten mit den richtigen "alten Hasen",
    die die Zusammenhänge von Motor- und Unterdruckeinstellung und Automatik-
    getriebe tatsächlich kennen, in einer halben Stunde eine meist zutreffende,
    seriöse Fehlerdiagnose erstellen, die Ärmel hochkrempeln und noch wirklich
    reparieren, noch mehr als manche glauben. Man muss sie nur kennen.

    Ursachenforschung und Schadenbehebung kann, darf aber heute nicht mehr
    Arbeitsaufwand erfordern wie in den 80er Jahren, als Pagoden noch als
    normale Gebraucht-wagen in die Werkstätten kamen. Das einzigste was sich
    geändert hat, sind die Verrechnungssätze pro Arbeitswert, und das geht in
    Ordnung, meint


    Detlef, der aus Hessen :confused:








     
    Zuletzt bearbeitet: 19. Juli 2006
  7. Pagodenschrauber

    Pagodenschrauber lebt schon fast hier

    14. Mai 2004
    Auch ich finde es gut, dass sich Herr Kleissl hier geäußert hat, obwohl er das sicher nicht hätte tun müssen.

    Zwei Punkte habe ich dazu:

    1.) Trotzdem meine ich, dass manche Punkte, wie z.B. "Öle kontrollieren und Motoröl wechseln" mit 1,5 Stunden, "Handbremse kontrollieren" mit 0,5 Stunden, "Einspritzdüsen, Kompression, Zündkerzen geprüft, Ventile eingestellt" mit 6 Std. exorbitant zeitlich dotiert sind. :mad: Solche Zeiten kann man eigentlich nicht akzeptieren. Man muss dabei den Verdacht haben, dass sich ein Mechaniker in diesen Zeiten in das Fahrzeug erst einarbeiten musste.

    2.) Ich finde es anständig, dass Herr Kleissl das Fahrzeug trotz anderweitiger Belastung angenommen hat. Dies hat jedoch nichts mit Punkt 1.) zu tun.

    Gruss Chris
     
    Zuletzt bearbeitet: 19. Juli 2006
  8. ZwoachtzigSL

    ZwoachtzigSL deaktiviert

    5. September 2004


    Hallo Chris.


    Ich kann mich auch nicht erinnern, dass schon mal so deutlich und
    offen "Ross und Reiter" genannt wurden und von verschiedenen Postern
    rechtliche Empfehlungen direkt hinten dran gehängt wurden.

    HK lebt von Pagoden nicht weniger wie von 300 SL's (Auch Kleinvieh
    macht ganz schön Mist). Das er sich hier gemeldet hat, ist keine Nettigkeit,
    sondern reiner Selbstzweck, meint


    Detlef, der aus Hessen :)



    .
     
  9. Pagodenschrauber

    Pagodenschrauber lebt schon fast hier

    14. Mai 2004
    Hi Detlef,

    wie Du weisst, bin ich ein höflicher Mensch (meistens jedenfalls :)).

    Von daher habe ich angenommen, dass es Herrn Kleissl auch wichtig war, die Sache aus seiner Sicht dar- bzw. klarzustellen. Das finde ich gut. Er zeigt damit Bereitschaft, sich der Diskussion zu stellen.

    Wie gesagt, mich haben die Erläuterungen z.T. nicht überzeugen können, was die Arbeitszeiten betreffen.

    Ich kann vestehen, dass es bei unseren Fahrzeugen auch mal zu Reparaturproblemen kommen kann, die eine Werkstatt zeitmäßig kaum dem Kunden verkaufen kann. Jedoch finde ich, sollte man das klar sagen (und nur nach vorheriger Abklärung mit dem Kunden weitermachen).

    Gruss Chris
     
  10. bader

    bader Mitglied

    6
    16. Mai 2006
    Hallo. Habe erst jetzt mitgekriegt, dass sich Hr. Kleissl ins Forum eingeschaltet hat. Mir ist grundsätzlich bekannt, dass Oldtimer kein billiges Vergnügen sind, ich besitze seit 20 Jahren welche. Fakt ist, dass meine Pagode beim ersten Besuch bei HK nicht rund lief und der Kickdown nicht funktionierte. Nach 45 Minuten konnte ich mit rundlaufendem Motor (Kerzen und Zündkabel wurden ausgetauscht) erfreut vom Hof fahren, mit einem Termin für einen 2. Besuch, um die noch zu behebenden Fehler (gängigmachen der Leerlaufschraube, Kickdown) zu erledigen. Alles hatte für mich den Anschein, dass es sich dabei um keine grösseren Sachen handele. Dieser Eindruck bestätigte sich auch bei meinen mehrmaligen Anrufen bei HK, während des Aufenthalts meiner Pagode. Dabei hieß es, sie hätten gerade soviel zu tun (Mille Miglia usw.) und der zuständige Mechaniker ist krank aber es würde schon irgendwie gehen. Dass HK dann trotz allem Zeitmangel 22 Stunden allein mit meinem Fahrzeug verbrachte hat mich dann doch weniger erfreut als schockiert. Dass das Automatik-Getriebe nicht richtig schaltet, habe ich selbst gar nicht festgestellt (bei Beschleunigung mit Vollgas gibt es einen Schaltruck, den ich aber durch kurzes Zurücknehmen des Gases vermeiden kann) ich war nur (aus Unwissenheit) auf der Suche nach dem 4. Gang. Nun ja, ich habe (wieder einmal) Lehrgeld bezahlt. Dies hätte durchaus durch mehr Information (bei meinen Anrufen) seitens HK über den unerwarteten längeren Verlauf der Arbeiten vermieden werden können.
    Mfg. R. Bader
     
  11. miekaesch

    miekaesch Aktives Mitglied

    586
    18. Mai 2004
    Hut ab, dass Herr Kleisel von HK hierzu Stellung bezieht.

    Sicherlich sind 2200€ ne Menge Geld ABER, wenn ich meine Pagode in eine Werkstatt wie Kienle, Stickel, HK u.s.w bringe, muß ich mit erhöhten Kosten rechnen, dass sind andere Kaliber.
    Da sind Stundenverrechnungssätze von bis zu 100€ ne ganz normale Nummer.
    HK ist eine spezialisierte Fachwerkstatt für Autos, die den Gegenwert eines Einfamilienhaus haben.....es fährt auch keiner einen Golf in die Ferarri Werkstatt.

    Auch die meisten Mercedes Werkstätten haben wenig Lust an einer Pagode zu schrauben.
    Die meisten kennen die Technik nicht mehr und somit kann vieles in die Hose gehen....dann lieber ne S Klasse reparieren, sind meistens Firmenwagen und über die gesalzene Rechnung regt sich kaum einer auf,
    ne Pagode kann nur Ärger bringen!

    Martin
     
Müller Classic Motors
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