Tauchen oder Eisstrahlen?

Dieses Thema im Forum "Erfahrungsaustausch" wurde erstellt von Jan0367, 28. August 2017.

  1. Kutte

    Kutte 230 SL, Bj 1964, 332

    602
    13. August 2010
    Hi,

    Karosserie Zinn sollte die folgende Zusammensetzung haben
    Pb74 Sn25 Sb1

    Metallische Zusammensetzung: 74 % Pb, 25 % Sn, 1,0 % Sb
    Schmelzbereich/-punkt:183–263 °C
    Spezifisches Gewicht: 10,0 g/cm³
    Arbeitstemperatur: ca. 200–350 °C

    Da sind die 178 °C schon sehr grenzwertig, da wird das Lot schon pastös.
    Verformungen bei den vorher mit Mühe gesetzten Formen können eintreten.
     
  2. Sinan

    Sinan Aktives Mitglied

    23. November 2004
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    Zuletzt bearbeitet: 29. Oktober 2023
  3. Sinan

    Sinan Aktives Mitglied

    23. November 2004
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    Zuletzt bearbeitet: 29. Oktober 2023
  4. chris.schneider

    chris.schneider Neues Mitglied

    3
    1. Juli 2019

    Hallo

    Bitte entschuldigt wenn ich diesen alten Thread nutze, aber mich treibt schon länger ein kleines Luxusproblem um.

    Ich habe hier eine Rohkarrosse die auch entlackt werden muss (kommt aus Kalifornien, wenig Rost aber wahrscheinlich etliche Spachtelorgien). Da ich das gerne selber machen möchte, habe ich mich näher mit Sodastrahlen auseinandergesetzt weil es eben Apparatetechnisch nicht aufwändig ist. Allerdings findet man wenig Informationen dazu, und das wenige was da ist scheint auf das eine oder andere Problem hinzuweisen.
    Es wäre deshalb interessant zu wissen, auf welche Fehler / Risiken sich Alex in seinem Beitrag bezieht.

    Mein Plan wäre so:
    entlacken mit Soda, alles sauber ausblasen
    phosphatieren mit Reinigungstüchern um Flugrost vorzubeugen
    Blecharbeiten
    Grundieren mit EP

    Geht das so oder muss ich nach dem Strahlen noch zusätzlich neutralisieren?

    Liebe Grüsse
    Chris
     
  5. Sinan

    Sinan Aktives Mitglied

    23. November 2004
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    Zuletzt bearbeitet: 29. Oktober 2023
  6. Facelvega

    Facelvega Aktives Mitglied

    721
    13. September 2017
    Hallo,
    ich stimme SINAN voll und ganz zu. Ich habe bis heute in den vergangenen 23 Jahren 6 Karosserien im Säurebad (EZZ Zweibrücken) tauchen lassen und die Ergebnisse waren immer sehr gut. Auch bei den Karosserien mit werkseitigem Zinn kam es nie zu Schwierigkeiten mit diesen Stellen.
    Jugendtraum hat alle Vor- und Nachteile unterschiedlicher Systeme aufgelistet und bei Rost gibt es m.E. nur das Säurebad.

    Ich würde und werde jede weitere Karosserie nötigenfalls wieder tauchen lassen. Gleiches gilt außerdem auch für Alufelgen.

    Gruss Alfred
     
  7. Sinan

    Sinan Aktives Mitglied

    23. November 2004
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    Zuletzt bearbeitet: 29. Oktober 2023
  8. Sinan

    Sinan Aktives Mitglied

    23. November 2004
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    Zuletzt bearbeitet: 29. Oktober 2023
  9. traeumer1965

    traeumer1965 Mitglied

    12
    17. Oktober 2010
    Hallo Sinan,

    Es wird immer jemanden geben der etwas “besser” weis. Dafür gibt es eine ganze Menge, die mit viel Interesse Beiträge mit viel Sachwissen sehr gerne lesen.

    Viele Grüße
    Thomas
     
  10. chris.schneider

    chris.schneider Neues Mitglied

    3
    1. Juli 2019
    Hallo Sinan und Alfred


    Vielen Dank für die ehrlichen Antworten. Mir ist schon klar, dass Tauchen und KTL zu den besten Lösungen zählt die es gibt, das ist nicht mein erstes Auto das ich neu baue. Ich habe Autos bei Meier in Rafz machen lassen, und habe daneben auch gute Erfahrungen mit Kunststoffstrahlen gemacht.

    Ich bin sicher, Sinan bezieht sich betreffend Halbwissen z.B. auf die kursierenden Behauptungen, dass exklusiv mit Säuren oder Laugen entlackt wird. Das hat man vielleicht vor 15Jahren gemacht. Da man hinterher nicht weiterbehandelte, rostete das dann auch ganz nett überall da wo die Chemie zurückblieb, aber mittlerweile werden Lösungsmittel eingesetzt, und im Nachgang zur Entrostung werden die Karossen aufwändig nachbehandelt. Sprich: man hat ein Verfahren weiterentwickelt und verbessert.


    Könnte ja sein, dass seine solche Weiterentwicklung auch beim Sodastrahlen möglich und nötig ist. Denn das Sodastrahlen hat ja durchaus auch seine Vorteile: Das Strahlgut ist billig, es braucht keine speziellen Gerätschaften. Es ist je nach Ausrüstung zwar langsam, aber man kann die Arbeiten, Platz vorausgesetzt, selber machen. Das Strahlmittel ist ungiftig, und wenn man es nicht wie die Amis hinterher einfach ins Klo spült sondern zusammenfegt, gibt’s auch kein Problem in der Kläranlage.


    Einige dieser der obengenannten Punkte sind möglicherweise auch ein Grund dafür, dass sich das Verfahren nicht gross durchgesetzt hat. Es macht aus betriebswirtschaftlicher Sicht ja wenig Sinn, eine günstige Methode zu promoten mit der sich nicht mehr viel verdienen lässt. Natürlich muss auch klar sein, dass eine Hütte mit viel Rost, speziell in den Hohlräumen, getaucht gehört weil man da sonst nicht ohne Aufwand rankommt. Allerdings muss man sich in so einem Fall sowieso damit befassen, Rostnester in Hohlräumen konsequenterweise rauszuschneiden und zu ersetzen. Aber das ist bei meinem Projekt nicht der Fall, deshalb habe ich mir eben entsprechende Überlegungen gemacht.


    Das Hauptproblem beim Sodastrahlen scheint die starke alkalische Wirkung zu sein. Das gibt zwar keinen Rost, aber für den Lackaufbau ist das ein Problem. Da es aber durchaus auch zufriedene Anwender gibt, gehe ich davon aus, dass sich diese Problem in den Griff kriegen lässt. Deshalb meine Anfrage.

    Liebe Grüsse,

    Chris
     
  11. wbreuer0

    wbreuer0 Aktives Mitglied

    474
    23. Mai 2016
    Hallo zusammen
    Habe meinen 911 E chem. entlacken lassen, dann viiiieeel geschweißt ( ca. 1 Jahr ) , sollte dann KTL erhallten musste allerdings erst wieder chem. entrostet werden.
    Hatte den Fehler gemacht, vor dem KTL zu zinnen. Nach KTL stehen die Karossen ca. 24 h bei 220°C zum trocknen bzw. aushärten. Das Zinn hat Blasen unter dem KTL geworfen, bzw ist teilweise weggelaufen.
    Meine Aktuelle Pagode habe ich auch chem. entlacken lassen, danach jedoch sofort grundiert, dann Blecharbeiten und dann lackiert.
    Wer Die Adresse des Lieferanten für chem. Entlacken ( tauchen ) und danach KTL en braucht, bitte PN an mich. ( Sitzt in Zweibrücken )
    Meiner Meinung nach ist chem. Entlacken die sinnvollste und effektivste lösung, da alle Ecken und Kanten ( auch versteckte ) erreicht werden und sowohl Spachtel, Teer, Unterboden etc restlos entfernt werden.
     

    Anhänge:

  12. Sinan

    Sinan Aktives Mitglied

    23. November 2004
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    Zuletzt bearbeitet: 29. Oktober 2023
  13. Sinan

    Sinan Aktives Mitglied

    23. November 2004
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    Zuletzt bearbeitet: 29. Oktober 2023
  14. Mark-RE

    Mark-RE Aktives Mitglied

    19. Juni 2018
    Ich hab mal 2 Kotflügel in Dortmund KTL Beschichten lassen (vorher entlacken, hinterher beschichten) und dass Ergebnis war, dass die die "falsch" aufgehängt haben und damit am tiefsten Punkt die Säure/Lauge whatever nicht richtig raus gespühlt war. Das konnte ich dann nochmal nachstrahlen (mitm Sandstrahlgerät).
    Darüber hinaus habe ich einen völlig krumm wieder bekommen, ist wohl vom Haken gefallen. Dazu kam, dass die Grundierung geschlossenporig war, die Teile also vor Farbauftrag angeschliffen werden mussten. Bei 2 Kotflügeln von innen geht das noch, aber wie will man denn eine ganze Karosserie von innen und unten anschleifen??? Das ist doch Arbeit für Doofe...

    Mein Nachbar hat -woanders- eine Reihe Türen machen lassen, die Autos waren fertig und aus allen Pfalzen kam der Rost. Es waren zum Glück nur Türen, die hat bekannter Sandstrahler in Nottuln dann alle nochmal sandgestrahlt und die wurden noch mal lackiert.

    Mein Karosseriebaumeister hat schon vor 40 Jahren Autos Sandgestrahlt und EP Grundiert und von denen hat noch nicht eines wieder angefangen zu rosten. Ich mache dass seit 15 Jahren, und selbst die im Winter gefahren sind, die Karosserien sehen von unten immer noch aus wie neu. Sandstrahlen, gescheite EP Grundierung, Teroson HV400 Hohlraumwachs und fertig. Das Wachs sollte man nach 100-150.000km erneuern...

    Auf ein Auto gehört für mich nur eine Produktlinie eines Lackherstellers. Keine Materialmixe, keine Wundermittel, keine Rostumwandler und schon gar keine Bäder, die Spülungsmäßig immer problematisch sind. Eine Blanke Karosserie ist auch eine blanke Karosserie und dass heißt für mich, es ist nichts mehr auf, unter, in dieser Karosserie als blankes Blech. Der Vorteil beim Sandstrahlen ist, dass das Blech die perfekte Oberflächenrauhigkeit für die EP Grundierung hat :)

    Wenn ich in Restaurationsberichten sehe, dass jemand die Karosserie "blank" gemacht hat und den Originalen Unterbodenschutz drunter gelassen hat, sorry, aber dass ist nicht blank.

    Wenn nötig bringe ich Aluteile & Co zu bekanntem Sandstrahlbetrieb in Nottuln, der eine erstklassige Arbeit für angemessenes Geld abliefert und auch wirklich bis in die letzte Ecke alles Blank strahlt und dabei auch keine Probleme hat, komplizierte Teile wie Motorhauben, etc. hin zu bekommen. (Die werden m.W. mit Kunststoffgranulat vorgestrahlt).

    Für mich ist das Vorgehen ausreichend.
     
  15. Sinan

    Sinan Aktives Mitglied

    23. November 2004
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    Zuletzt bearbeitet: 29. Oktober 2023
  16. Ulli

    Ulli Altbenzlenker

    3. April 2004
    Hallo, Sinan, hallo, Mark,

    ich denke, beides hat seine Berechtigung. Und es ist auch eine Frage der Kosten. Beim Strahlen kommt es sicher aber auch darauf an, wie man vorgeht. Ich habe meine Flosse nach dem Zerlegen auch strahlen und direkt grundieren lassen. Aber vor dem Schweißen. Zum einen war mir die Alternative zu teuer, zum anderen habe ich den Strahlbetrieb vor der Tür. Und es war klar, dass jeder Hohlraum noch geöffnet würde. Die Karossen werden zwar nach dem Strahlen ausgeblasen, aber da geht natürlich nicht alles raus. Da muss man sich im Klaren drüber sein. In einzelnen ab Werk nicht versiegelten und daher ungeschützten Blechüberlappungen kann bei diesem Vorgehen auch durchaus eine geringe Restkorrosion verbleiben. Da ist chemische Entlackung und KTL sicher gründlicher. Aber für diese wenigen Nähte, die man dann nicht so ohne Weiteres öffnen und kontrollieren kann, halte ich das Risiko für überschaubar, zumal man diese Falze ja auch durchaus noch mit Korrosionsschutz wie z. B. Owatröl o. dgl. behandeln kann.

    Wenn man bei beiden Restaurierungs-Vorgehensweisen über all die Jahre kein Fahrzeug kennen gelernt hat, dass korrosionsbedingt wieder angefasst werden musste, ist aus meiner Sicht keine der beiden Alternativen der einzig richtige Weg. Und letztendlich gibt es ja auch noch die eigene Restlaufzeit. Die dürften gut und gründlich gemachte Autos so oder so überschreiten...

    Gruß

    Ulli
     
    the_one und Memmo gefällt das.
  17. Jugendtraum

    Jugendtraum lack, blech u. rost !!!!!

    172
    1. Februar 2007
    Zum Anfang der Frage.. @chris.schneider

    In der Schweiz lebend, ist günstiger für dich die Karosserie abholen zu lassen und entlackt/entrostet/KTL/ geblechnert/lackiert wieder bringen zu lassen..
    Soda hat ein Problem mit dem Weiterverarbeiten .. Rost kann es auch nicht .. und nein es gibt keine Entlackerlobby, welches das preisgünstige Sodastrahlen am Markt unterdrückt ..
     

    Anhänge:

  18. chris.schneider

    chris.schneider Neues Mitglied

    3
    1. Juli 2019
    Hallo Alexander, danke für die Antwort. Spannend wäre natürlich zu erfahren, welcher Art die Probleme mit dem Weiterverarbeiten sind, und wieso das die Amis zumindest zum Teil im Griff haben.
    LG
    Chris
     
  19. Sinan

    Sinan Aktives Mitglied

    23. November 2004
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    Zuletzt bearbeitet: 29. Oktober 2023
    Jugendtraum und Cephyr gefällt das.
  20. Jugendtraum

    Jugendtraum lack, blech u. rost !!!!!

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    1. Februar 2007
    Industrielles Sodastrahlen benötigt eine wahnsinnig aufwendige Abluft und Anlagentechnik und wird in der Regel in der Nassschwämmtechnik feucht gestrahlt.. Das führt zum Verklumpen von Soda in Engstellen.. vom Abfiltern etc. nicht zu sprechen..Wenn Rost entfernt werden muss, ist wiederum ein abrassives Medium notwendig..welches eine Vergrößerung der Oberfläche bedeutet.. die Alkalität von Soda muss neutral gewaschen werden, was wiederum zum Oxidieren der abrassiv gedteahlten Flächen führt.. Nicht Neutralisieren führt zu Auflösen der Farbe in Engstellen beim Lackieren .. hier sind Fehler möglich ..
    Und es ist für den Schweizer günstiger in De Kunststoffstrahlen mit Trockeneis oder gleich Wannen mit KTL Beschichten
     
Müller Classic Motors
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