Fahrverbote für Oldtimer

Dieses Thema im Forum "die Mercedes Benz „Pagode“" wurde erstellt von ZwoachtzigSL, 3. Juli 2006.

  1. ZwoachtzigSL

    ZwoachtzigSL deaktiviert

    5. September 2004
    .






    Hallo Pagoden - Fahrer.


    Während bei der H-Kennzeichen-Verodnung unsereins aus kfz-Steuer-Sicht
    kaum Nachteile hätte, sieht die Sache bei der allgemeinen Kennzeichen -
    Verordnung schon ganz anders aus.

    Dieses Thema wird uns Pagoden-Besitzern weitaus mehr Kummer bereiten,
    wie verschärfte TÜV-Prüfungen, um die Originalität unserer Autos unter die
    Lupe zu nehmen und uns dafür zusätzlich - nicht wenig Geld - abzuknöpfen.

    [​IMG]

    Aber lest erst mal selbst:



    Thema Feinstaubverordnung
    _______________________________________________________________



    Historie:

    Im April 1999 erlässt die EU drei Richtlinien für Luftschadstoffe, darunter Feinstaub

    Im September 2002 wird das Bundes-Immissionsschutzgesetz entsprechend geändert

    Bis 2005 erarbeiten die Städte Luftreinhaltepläne. Der Anteil der Dieselautos hat sich in
    fünf Jahren bei Neuzulassungen verdoppelt, erste Warnungen vor drohenden Grenzwert-
    überschreitungen


    Im Januar 2005 tritt die Feinstaubrichtlinie in Kraft. 50 Mikrogramm pro m3 dürfen nur
    an 35 Tagen pro Jahr überschritten werden



    Fakten:

    Das Bundekabinett hat am 22. Februar 2006 eine Verordnung beschlossen, die zwischen
    emissionsarmen und belastenden Kraftfahrzeugen unterscheidet. Damit könnten die
    Bundesländer differenziert auf hohe Feinstaubbelastungen reagieren.

    Seit dem 1. Januar 2005 gelten strengere Richtwerte bei der Belastung der Luft mit
    gesundheitsschädlichem Feinstaub. Der Tagesmittelwert von 50 Mikrogramm Feinstaub
    pro Kubikmeter Luft darf nur noch an höchstens 35 Tagen im Jahr überschritten werden.

    In Ballungsräumen war das mit dem bisherigen Instrumentarium nicht einzuhalten.
    Konsequenz: Wenn die Belastungen zu hoch werden, muss der Verkehr eingeschränkt
    werden.

    Um gezielt Fahrzeugen mit großem Schadstoffausstoß ein Fahrverbot auferlegen zu
    können, werden die Feinstaubplaketten eingeführt. Diese kennzeichnen schadstoffarme
    Fahrzeuge.

    Eine Plakette zu beantragen ist nicht verpflichtend vorgeschrieben. Wer jedoch bei einer
    Verkehrsbeschränkung Auto fahren will, benötigt die Kennzeichnung. Die Plaketten sollen
    bei den örtlichen Zulassungsbehörden erhältlich sein oder bei den anerkannten Stellen,
    die Abgasuntersuchungen durchführen. Der Bundesrat muss der Vorordnung noch
    zustimmen.

    Fünf Schadstoffklassen:

    Fahrzeuge mit einem sehr hohen Partikelemissionswert werden in die Schadstoffklasse 1
    eingeordnet und erhalten keine Plakette.

    Für Fahrzeuge der anderen Klassen gibt es Plaketten je nach Schadstoffklasse: Die
    Schadstoffklassen 2 bis 4 orientieren sich an den Partikelgrenzwerten der Euro-Stufen 2
    bis 4 (Pkw) bzw. II bis V (Nutzfahrzeuge).

    In die Schadstoffklasse 5 werden Diesel-Pkw eingestuft, die den Partikelgrenzwert von
    5,0 mg/km oder weniger einhalten. Auch Otto-Pkw, welche die entsprechenden EG-
    Richtlinien einhalten, gehören dazu.

    Kraftfahrzeuge mit Antrieb ohne Verbrennungsmotor (z.B. mit Elektromotor oder Brennstoff-
    zellenfahrzeuge) zählen ebenfalls zu dieser Gruppe. Später können Nutzfahrzeuge, welche
    die noch festzulegenden Euro VI Grenzwerte
    einhalten, in diese Gruppe aufgenommen
    werden.


    Erhalten auch alte Autos eine Plakette?

    Nein. Alte Autos mit hohen Schadstoffnormen, die noch nicht einmal die Euronorm 2
    schaffen, werden keine Plakette erhalten. Dies betrifft nicht nur alte Diesel, sondern auch
    Benziner ohne geregelten Katalysator. Wenn eine Auto hingegen die Euronorm 2, 3, oder
    4 einhält, steht einer entsprechenden Plakette nichts im Weg.


    Gibt es eine Plakette für alle Fahrzeuge?

    Nein. Das Bundesumweltministerium sieht fünf Schadstoffklassen und vier unterschied-
    liche, mit einer Zwei, Drei, Vier oder Fünf beschrifteten Plakette vor. Sie zeigen an,
    welche EU-Abgasnorm der Wagen einhält. Plakette Fünf soll den saubersten Diesel-
    Autos mit Partikelfilter sowie Benzinern mit geregeltem Katalysator und schadstoffarmen
    Gas- und Elektrofahrzeugen vorbehalten sein.


    Wo soll es die Plaketten geben und was kosten sie?

    Die Gebühren für die Plakette, die beim TÜV, der Dekra oder den zur Abgasuntersuchung
    zugelassenen Werkstätten zu haben sein wird, sollen von den Autofahrern getragen
    werden. Nach ersten Einschätzungen aus den Ländern will man unter zehn Euro bleiben.


    Keine Extra-Wurst für Oldtimer.

    Mögliche Fahrverbote wegen zu hoher Feinstaubbelastung dürften künftig auch Young-
    und Oldtimer aus den Innenstädten aussperren.
    ________________________________________________________________




    Leidensgenossen,


    das ist zunächst einmal Stand der Dinge. Deshalb ist die ganze H-Kennzeichen-
    Diskussion für Viele ein strategisches Ablenkungsmanöver, um von dem
    tatsächlichen, bevorstehenden Super-Gau, der möglicherweise auf die
    Oldtimerszene zurollt, abzulenken.

    Ich sitze wie gesagt, jetzt etwas näher an seriösen Informationsquellen
    und werde Euch über den Stand berichten.



    Detlef, der aus Hessen :confused:





    Politik zu dem Thema:

    http://www.spd-landtag.de/recherche/suche_action.cfm



    Meinungen betroffener Berufskraftfahrer:

    http://www.taxiforen.de/forum/viewtopic.php?p=12164&sid=9ef612c1a2a7746b432ccb77f1053865



    Presseartikel zu dem Thema:

    http://www.faz.net/s/Rub87E37AA027DB4E0F8AA0017D6F68577C/Doc~E74FF3086569F4908880E0C5A44688C06~ATpl~Ecommon~Scontent.html



    Private Meinungen zu dem Thema:

    http://f25.parsimony.net/forum63394/messages/8247.htm




    .
     
    Zuletzt bearbeitet: 25. Februar 2007
  2. Pagodino

    Pagodino Aktives Mitglied

    536
    4. November 2004
    Abgase

    Also ich kenne das aus Italien seit 4 Jahren, in Bozen ist es schon so geregelt wie es in Deutschland sein wird. Eines (1) ist zu bedenken, wann gibt es Smogalarm, meist doch nur wenn es schlechte Witterung (Hochnebel usw.) hat, dann fahren die meisten Oldtimer eh nicht.
    (2) Fuer unsere Pagoden gab es mehrere Umbaukits auf G-Kat, wie die letzten Abgasgutachten sind weiss ich nicht, doch ich denke mit G-Kat und eventuell einem Kaltlaufregler (nicht wie Gat) aber vielleicht einer der direkt auf die Einspritzpumpe mit einem Stellmotor, oder wie ich schon vorgeschlagen habe einem Geregelten Kat der ueber die Hoehendose oder Regelstange geregelt wird koennte meines erachtens auch Euro 2 und besser erreicht werden (Metall-Kat).
    Fuer Yuongtimer ist es so, das LPG immer fahren darf (deshalb hat mein D3 500 E W124 auch LPG)!

    Also ich denke die Techniker unter uns muessten sich da mal zusammenraufen!


    Gruss PAgodino
     
  3. ZwoachtzigSL

    ZwoachtzigSL deaktiviert

    5. September 2004
    .





    Auf eine Anfrage an die Frankfurter Oberbürgermeisterin Petra Roth
    kam im April 2006 diese Antwort:


    ...die Belastungen durch Lärm und Luftschadstoffe, hauptsächlich durch den
    Kfz-Verkehr verursacht, beeinflussen die Lebensqualität in unseren Städten.

    Um die gesundheitliche Belastungen der Menschen zu reduzieren, müssen
    vorrangig die Luftschadstoffe reduziert werden. Die Untersuchungen zum
    Luftreinhalteplan haben deutlich gemacht, dass die weitaus größten
    Wirkungen zur Reduzierung der verkehrsbedingten Schadstoffbelastungen
    durch technische Maßnahmen direkt beim Verursacher, d.h. an den
    Kraftfahrzeugen, erziehlt werden können.

    Was dies für Oldtimer-Fahrzeuge bedeutet, ist mir durchaus bewusst.
    In der vorliegenden Fassung der Kennzeichenverordnung sind Oldtimer-

    Fahrzeuge nicht gesondert erfasst.

    Zum gegenwärtigen Zeitpunkt vermag ich nicht einzuschätzen, wie letzt-
    endlich die gesetzliche Regelung aussehen wird. Vorstellbar ist, dass wie bei
    den Motorrädern, auch für Oldtimer eine Ausnahmegenehmigung vorgesehen
    wird.

    Ich habe deshalb ihr Schreiben zum Anlass genommen, die zuständige
    Straßenverkehrsbehörde zu bitten, mit der Aufsichtsbehörde, dem
    Hessischen Ministerium für Wirtschaft, Verkehr und Landesentwicklung,
    Kontakt aufzunehmen, damit im weiteren Gestzgebungsverfahren auch diese
    Frage berücksichtigt wird. Sobald von dort eine Rückmeldung vorliegt, wird
    die Strassenverkehrsbehörde mit Ihnen Kontakt aufnehmen.

    Selbstverständlich wird die Stadt Frankfurt a.M. die Frage der Einstufung von
    Oldtimer-Fahrzeugen auch mit anderen Kommunen diskutieren. Im Übrigen
    gehe ich davon aus, dass die notwendigen Grundlagen für die Plaketten-
    verordnung und die zu deren Umsetzung erforderlichen Ausführungs-
    bestimmungen und weiteren gesetzlichen Regelungen im Laufe dieses Jahres
    erlassen werden.

    Mit freundlichen Grüßen,
    Petra Roth




    Das hörte sich zunächst nicht einmal so schlecht an, bis dann die
    Antwort des Hessischen Ministeriums für Umwelt, Ländlichen Raum
    und Verbraucherschutz auf eine gleichlautende Anfrage kam:



    ...die von Ihnen angesprochenen Verkehrsbeschränkungen beziehen sich
    auf die von den Städten Frankfurt, Darmstadt und Wiesbaden geplanten
    "Umweltzonen". Die "Umweltzonen" werden nach den bisherigen Planungen nur
    den jeweiligen Innenstadtbereich umfassen. Außerhalb der Umweltzonen
    sind keine Verkehrsbeschränkungen geplant.

    Fahrzeuge, die in eine "Umweltzone" einfahren wollen, müssen nach den
    bisherigen Planungen
    mit einer Plakette gekennzeichnet sein. Welche Fahrzeuge
    eine Plaketten erhalten und wie die Einstufung der Fahrzeuge sein wird, regelt
    die "Verordnung zum Erlass und zur Änderung von Vorschriften über die Kenn-
    zeichnung emissionsarmer Kraftfahrzeuge -Kennzeichnungsverordnung-", die
    im Entwurf vorliegt.

    Im anstehenden Bundesratsverfahren werden sicherlich noch Änderungen an
    der Verordnung
    vorgenommen. Ich kann Ihnen daher zum gegenwärtigen Zeit-
    punkt keine Auskunft geben, wie die Regelungen für Oldtimer aussehen werden.

    Sobald die Kennzeichnungsverordnung rechtskräftig ist, werde ich Sie informieren.

    Mit freundlichen Grüßen
    im Auftrag
    Gunther Möller







    .
     
    Zuletzt bearbeitet: 4. Juli 2006
  4. 230SLblue

    230SLblue Aktives Mitglied

    479
    9. August 2005
    ... so faengt es an: "Umweltzonen" <-> Außerhalb der Umweltzonen
    Divide et impera ... und dann gibt es nur noch Umweltzonen!
     
  5. ZwoachtzigSL

    ZwoachtzigSL deaktiviert

    5. September 2004


    Alfred.


    Ist schon ein Ding, dass das sozusagen von einem 'Ami' ein paar Tausend Kilometer
    weit weg erkannt wurde, während hier die Oldtimer-Szene weitgehend von den monate-
    langen Vorbereitungen zu und von der WM, narkotisiert scheint.

    Genau das isses. Nach Rückfragen wurde mir u.a. bestätigt, dass quasi jeder kleine
    Dorfbürgermeister draussen auf dem Land, von dieser Verordnung Gebrauch machen kann.
    Egal warum, ob es die mangels Regen auf den Feldern hochwirbelnde Schweinegülle ist
    oder die Dreschmaschinen bei der Ernte, ist der Feinstaubwert erreicht, kann er die
    Strassen für die Autos ohne die richtige Plakette sperren, ganzjährig. Schild aufgestellt
    und fertig. Wo alles Umweltzonen sind, bestimmt der Amtsschimmel und sonst niemand.


    [​IMG]



    Detlef, der aus Hessen :)



    Die Plaketten gibt's übrigens schon:

    http://www.adac.de/auto_motorrad/Umwelt/umweltzonen_plaketten/plaketten.asp?TL=2&MSCSProfile=589F5C6DB83ADBA41DAD47C9EEF9786DA20DF2AAFF0B7C3B096EE3B4CC00E18E0C8C9AD02B4A33AC4970AF7A3B79ACE408BA0869F84B7C4E87D91F5A0163C184AAE2CD1BDF9B0D768F9E02BCF375382E5EFD8A308FD93FC5F5A8B6DBC0BA3C1255DEF1D0D18AB40CB32BAD353F11E42B2F616665DF8EA5107E13CB24103D9D7C76C61A812FC8F2F4&Print=True




    Detlef Kupfer Bad Homburg
     
    Zuletzt bearbeitet: 13. März 2007
  6. pakko

    pakko ..schraubt momentan wenig

    57
    16. Juni 2005
    Stuttgart und die Oldtimer

    Neulich am Telefon mit einem Referatsleiter des Umweltamts der Stadt Stuttgart: eigentlich hatten das Regierungspräsidium und die Stadt ja unmißverständlich das ziemlich rigorose Aus für die etwas altmodischeren Autos zum 1.7.2007 angekündigt. Aber jetzt kommt's: der Referatsleiter Dr. A. sagte mir, dass er in seinem Teil für den Maßnahmenplan (der vermutlich zu einer Verordnung werden soll) eine Ausnahmeregel für Oldtimer gerne sehen würde. Weil Stuttgart auch eine traditionsreiche Stadt des Autobaus ist usw. - klingt das nicht schön? Wenn es denn kommt. Und wenn nicht alle Gemeinden drumherum beschließen, toll sein zu müssen und einen Sperr-Ring außen herum bilden.
    Das ganze ist noch nicht ganz Spruchreif, aber immerhin ist es schön zu wissen, dass es auch auf dem Amt den einen oder anderen Freund gibt :)
     
  7. kboris

    kboris Aktives Mitglied

    233
    7. Mai 2006
    münchen legt nach

    in der SZ vom vom 14.6. und von diesem w-ende wurde jetzt wieder über die geplante sperre der münchner innenstadt als 1. schritt gegen den feinstaub berichtet. stichtag ist anfang oktober 2007. alles innerhalb des mittleren ringes ist dann tabu, als 2. schritt soll diese zone dann ausgeweitet werden.
    daher nochmal die frage, gibt es irgendeine technische möglichkeit unsere schätzchen politisch korrekt zu machen (mal von LPG, batterien und tretantrieb abgesehen...)?
    wer weiss mehr?:confused:
     
  8. lowin

    lowin Aktives Mitglied

    18. April 2004
    Pagoden produzieren keinen Feinstaub

    ......unsere Pagoden produzieren keinen Feinstaub.
    Feinstaub kommt von Dieselfahrzeugen.
    Der gefährliste, feinste Staub, kommt sinnigerweise von modernen Diesel.
    Und die dürfen dann trotzdem fahren.
    Ein Herr im Umweltministerium in Mainz hat mir sinngemäß gesagt:
    "ja so eng dürfen Sie das nicht sehen, Ihr Auto hat ja auch Reifenabrieb und wirbelt Feinstaub beim Fahren auf"!
    Technisch völlig sinnlos, aber unsere Politiker kennen sich mit sinnlosen Sachen offfenbar perfekt aus.
    Übrigens, als Herr Busch Mainz lahmgelegt hatte, der Verkehr gegen Null tendierte, ergab sich kein signifikante Senkung der Feinstaubbelastung.
     
  9. ZwoachtzigSL

    ZwoachtzigSL deaktiviert

    5. September 2004
    Aufsitzrasenmäher ja, Pagoden nein...

    .


    Mal unabhängig von der Diskussion wer verursacht wie viel Feinstaub
    will ich mal auf einen Artikel in der Süddeutschen Zeitung vom 22.07.06
    aufmerksam machen.

    Die Mäulchen könnt Ihr euch selbst verreisen. Aber lest erst mal selbst.



    Detlef, der aus Hessen :)



    .
     

    Anhänge:

  10. Pagodenschrauber

    Pagodenschrauber lebt schon fast hier

    14. Mai 2004
    Ich glaube, mit Sinnhaftigkeit darf man einfach nicht an die Sache rangehen.

    Das ist genauso ein wunderbares Unterfangen, als wenn man mit Umweltaktivisten über die Sinnhaftigkeit der Windenergie diskutieren wollte. Wer mit Verstand würde heute bezweifeln, dass mit tausenden Windkraftanlagen, vornehmlich in Norddeutschland (auch bei uns vor der Tür) eine Umweltzerstörung in ungeahntem Ausmass ausgelöst und durch eine schwachsinnige Subventionspolitik zusätzlich gefördert worden ist? Wen von denen stört es, wenn ich nachts bei offenem Fenster und der richtigen Windrichtung bedingt durch ein in 1,5 km Luftlinie entfernten Spargel wegen Krach nicht mehr schlafen kann? Ich kann mich auch damit wirklich nicht trösten, dass wir theoretisch X Kernkraftwerke dadurch einsparen könnten. Weil, praktisch ist das eben Schwachsinn...

    Eben, genau wie bei diesem Thema. Überzeugung oder nüchterne Rechnerei hilft da nicht.


    Gruss Chris
     
  11. ursodent

    ursodent ursus antennae

    9. Mai 2004
    Deutscher vorauseilender Gehorsam

    Folgender Artikel stand in der Berliner Zeitung:

    Berlin
    Die Innenstadt ist für Autos ohne Kat bald tabu
    Senat verschärft Regeln für die geplante Umweltzone


    Ohne Kat nicht in die Stadt: Dieses alte Motto der Umweltbewegung wird in Berlin früher als angekündigt Gesetz. Schon vom 1. Januar 2008 an müssen benzinbetriebene Autos einen geregelten Katalysator haben, wenn sie innerhalb des S-Bahn-Rings fahren. Die Senatsverwaltung für Stadtentwicklung kündigte gestern an, dass die Bestimmungen für die geplante Umweltzone in der Innenstadt schärfer als vorgesehen ausfallen werden. Sie möchte mit einem Verkehrsverbot für Fahrzeuge, die zu viele Abgase ausstoßen, die Luft sauberer machen - wie es die Europäische Union fordert. Auch will sich der Senat so vor Klagen von Bürgern schützen, die sich über gesundheitsschädlichen Feinstaub beschweren.
    Anfangs wollte er Benziner ohne Kat erst ab Januar 2010 aus der Innenstadt aussperren - dann tritt die zweite Stufe der Umweltzone in Kraft. Doch die vom Bund entworfene Verordnung zur Kennzeichnung emissionsarmer Fahrzeuge, die nun von der Europäischen Union geprüft wird, erfordert die Verschärfung. Daraus ergibt sich auch, dass Benziner im Zentrum ab 2008 die Norm Euro 1 erfüllen müssen. Aus der Statistik des Kraftfahrt-Bundesamts geht hervor, dass in Berlin heute 36 900 Pkw mit Otto-Motoren unter der Vorgabe bleiben würden. Wenn die Umweltzone in rund 16 Monaten eingerichtet wird, dürften es weniger sein. Oldtimer sind dann aber noch gut vertreten. Für sie bedeutet die Verordnung wenig Gutes.
    Fahrverbot für Oldtimer?
    "Wir bemühen uns um Flexibilität", heißt es im Senat. Dort denkt man unter anderem an das "Meilenwerk" - einen mit viel privatem Geld umgebauten alten Straßenbahn-Betriebshof, in dem Firmen der Oldtimerbranche mehr als 120 Arbeitsplätze geschaffen haben. Diese Initiative will der Senat "nicht abwürgen": "Allerdings müssen wir nun genau prüfen, was möglich ist."
    Paragraf eins der Verordnung listet nur zwei Fälle auf, in denen Behörden Autos, die nicht als emissionsarm gekennzeichnet sind, von dem Verkehrsverbot ausnehmen dürfen: "soweit dies im öffentlichen Interesse liegt" - oder "überwiegende und unaufschiebbare Interessen Einzelner dies erfordern". Eine Parade läge vielleicht noch im öffentlichen Interesse, weil dies Besucher in die Stadt lockt, so die Verwaltung. Aber wie ist es, wenn jemand sein "Schnauferl" zum Einkaufen nutzt?
    Die geplante Verordnung wirkt sich zudem auf die Regelungen für Dieselfahrzeuge aus. Vom 1. Januar 2008 müssen sie im Stadtzentrum mindestens die Norm Euro 2 erfüllen. Wenn sie einen Partikelfilter haben, wird auch Euro 1 akzeptiert. Am 1. Januar 2010 wird dann Euro 4 Pflicht, mit Partikelfilter Euro 3. Die Gebühren für die erforderlichen Plaketten stehen noch nicht fest.
    Unterm Strich beträfen die Verbote aber nicht allzu viele Autos, so der Senat. Die Statistik des Kraftfahrt-Bundesamtes zeigt, dass Anfang des Jahres rund 33 400 Dieselautos mit dem Berliner "B" auf dem Nummernschild Euro 2 nicht erfüllten - bei insgesamt mehr als 1,2 Millionen Pkw in Berlin. Bei den Nutzfahrzeugen ist das anders: Dort erwartete der Senat bisher, dass 30 Prozent der Berliner Lastwagen nicht mehr ins Zentrum dürfen. Darum werde den Eigentümern Zeit gegeben, sauberere Lkw zu kaufen.
    Die Behördenleute denken bereits darüber nach, wo Verbotsschilder aufgestellt werden. Klar ist, dass sie außerhalb des S-Bahn-Rings stehen müssen, damit Fahrer noch wenden können. Damit dürfte die Umweltzone etwas größer werden. Berliner Zeitung, 17.08.2006

    Michael, der Faust-in-der-Tasche-Bär
     
  12. ZwoachtzigSL

    ZwoachtzigSL deaktiviert

    5. September 2004


    Hallo Michael.


    wenn ich die z.T. hochemotionalen Diskussionen landauf und landab sehe
    frage ich mich inzwischen: Wann kommt dieses Thema eigentlich wieder auf
    den Kern der Sache zurück ?

    Ich halte es inzwischen für ziemlich naiv, den Entscheidungsträgern auf dem
    Wege der Argumentation über Foren klarmachen zu wollen, dass die ganze
    Feinstaub-Problematik sowieso an den Haaren herbeigezerrt ist, dass dies und
    jenes, was sich die Damen und Herren ausgedacht haben, sowieso nicht
    gegen den ominösen Feinstaub - und in wenigen Jahren gegen das CO2, und
    wie jetzt neuerdings auch noch Nanostäube hilft.

    Es geht darum, dass wir unsere Oldtimer auch in Zukunft uneingeschränkt
    fahren dürfen.

    Es müssen Ausnahmeregelungen her, egal worauf immer sie basieren.
    Vernachlässigbarer Beitrag zur Luftbelastung, Verhältnismässigkeit einer
    eingeschränkten Betriebserlaubnis im Vergleich zu bei vielen Fahrzeugen gar
    nicht möglichen Investitionen in Kat-Nachrüstungen. Eigentumsrechtliche
    Fragen stehen im Raum. Und, und, und.

    Ich hab's an anderer Stelle schon mal gesagt; ich bin nicht der Gutmensch,
    der für alle möglicherweise Betroffenen Partei ergreifen will. Ich muss inzwischen
    mehr an die tausenden von Zuliefereren und die Handwerker und sonstigen
    Firmen denken, die ihren Fuhrpark nicht erneuern können und daher existentiell
    von evtl. Fahrverboten tatsächlich betroffen sind.

    Wenn ich sehe, wie egal diese existenziell bedrohten Menschen den Kommunal-
    politikern sind, packt mich als Oldtimer-Besitzer die Hoffnungslosigkeit. Solchen
    Bornierten was von Oldtimern und automobilen Kulturgütern erzählen? Die
    haben ganz andere Probleme. Ich aber hab' mich gerade noch rechtzeitig
    dabei erwischt, mich lächerlich zu machen.


    Detlef, der hessische :)
     
    Zuletzt bearbeitet: 22. August 2006
  13. Uli aus S

    Uli aus S Aktives Mitglied

    28. April 2004
    Aha

    Die Zahlen beweisen, dass es um nichts anderes geht, als blanken Aktionismus.

    Bei 1,2 Mio Fahrzeugen in B entsprechen gerade mal knapp über 30 T nicht der geforderten Norm. Ein Verbesserung der Luftwerte ist noch nicht mal an der 27. Stelle hinterm Komma nachweisbar.

    Gruß

    Uli aus S
     
  14. Zeitgeist

    Zeitgeist Mitglied

    24
    2. August 2006
    Falls die Verordnung für alle grossen Städte in Kraft tritt, würde dann nicht ein drastischer Preisverfall für Oldtimer eintreten?
     
  15. ZwoachtzigSL

    ZwoachtzigSL deaktiviert

    5. September 2004
    .



    Hallo Leute.


    1/3 für Fahrverbote, 2/3 gegen Fahrverbote für Oldtimer.

    http://www.spiegel.de/auto/aktuell/0,1518,435118,00.html

    Votet wie die Blöden, ansonsten ist es bald wie wir Hessen sagen
    Zappeduster für uns. Der Oldtimer-Club-Heidelberg empfiehlt seinen
    Mitgliedern bereits Garagen ausserhalb des Stadtzentrums zu mieten,
    weil so einige nicht mal mehr in die heimische Garage fahren dürfen
    und wenn sie drin sind, nicht mehr hinaus.

    Detlef, der hessische :confused:



    .
     
    Zuletzt bearbeitet: 4. September 2006
  16. Christopher

    Christopher Aktives Mitglied

    225
    1. August 2005
    Hallo,

    ich finde da nix, wo ich etwas anklicken könnte:confused:

    Gruß
    Jan
     
  17. mercedes-martin

    mercedes-martin Stern, schnell, gut!

    19. März 2006
    Offensichtlich kann man jetzt nicht mehr sein Votum abgeben, gestern konnte ich aber noch klicken. Als ich gerade noch mal schaute, kann nur noch das Ergebnis angeklickt werden: 75% sind hiernach gegen eine Verbannung der Oldies aus den Innenstädten. Leider haben sich aber auch nur so um die 2800 Leute beteiligt. Da müßten viel mehr ihr Votum abgeben, und selbst dann würde sowas wohl noch nicht viel nützen. Wichtig wäre es, wenn offizielle Vertreter der Hersteller MB, Porsche etc. u. der Clubs, Deuvet etc die Entscheidungsträger intensiv bearbeiten würden.

    Gruß
    Martin
     
  18. Möppel

    Möppel Aktives Mitglied

    3. Juni 2005
    Ja, dann könnte sogar ich mir überlegen, in einen Club eizutreten. Aber das ist wohl noch ein weiter Weg, oder?:confused: :confused:

    Gruß
    Jan
     
  19. ZwoachtzigSL

    ZwoachtzigSL deaktiviert

    5. September 2004
  20. mb1302

    mb1302 Neues Mitglied

    2
    9. Juli 2006
    Artikel "Ofenwerk"

    ..... wobei in dem Bericht leider der Innere Ring (Altstadtring) genannt wird, richtig ist leider der Äußere Ring (B4R).
    Die Sperrzone wird also nicht nur der kleine Altstadbreich sein, sondern damit eine erheblich größere Fläche. In andere Städten, wie z.B. München wird allerdings sogar das gesamte Stadtgebiet gesperrt.

    Desweiteren falsch ist, die Sperrung wird nicht nur die Dieselfahzeuge sondern alle PKW betreffen!


    Grüße
    Manfred


     
Schlagworte:
Müller Classic Motors
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