Automatik/Wandler Probleme

Dieses Thema im Forum "Technik - Motor, Getriebe und Fahrwerk" wurde erstellt von SL69, 17. August 2008.

  1. SL69

    SL69 Mitglied

    15
    31. Mai 2008
    An alle Technik-Freaks,

    habe die meisten Forenbeiträge zu Automatikproblemen durchforstet, zu meinem Problem aber keine Antwort gefunden.

    Die Automatik in meinem 280 SL, Bj 69 funktioniert normalerweise einwandfrei, ohne jegliches Problem bei allen Funktionen.

    Nach längerem Stehen des Fahrzeugs ohne es in Betrieb zu setzen ( ca. 1 Woche) fehlt es beim Vortrieb, also grosser Schlupf beim Anfahren und auch beim Schalten. Erst ab ca. 3000 U/min "packt" der Antrieb richtig. Je länger das Fahrzeug nicht bewegt wird, je schlechter ist der Vortrieb.

    Nach einer längeren Fahrt wird es dann immer besser, nach ca. 100 km Fahrt ist der Schlupf wieder perfekt. Das Auto fährt sich wieder absolut perfekt.

    Getriebeöl ist bei laufendem Motor geprüft - alles o.k.

    Sieb ( bzw. Filter) imGetriebe wird kurzfristig gewechselt, in der Hoffnung das ein hoffentlich verschmutzter Filter eine Ursache sein könnte.

    Kann es vielleicht sein, dass der Wandler "leer läuft" beim Stehen und danach zu wenig Öl nachbekommt?

    Kann hier jemand einen Tipp geben???

    Würde mich freuen,

    Horst
     
  2. woof

    woof Olivenchauffeur

    221
    16. Februar 2008
    Hallo Horst,

    für mich klingt das dennoch so, als ob zuwenig Öl in der Automatik ist. Hast du den Ölstand bei laufenden und BETRIEBSWARMEN Motor gemessen? Und bsit du dir sicher, dass du den Stand richtig abgelesen hast (ich hab mich da auch schon ein paarmal täuschen lassen)

    Grüß, Woof
     
  3. BMB

    BMB deaktiviert

    30. Juli 2006
    Es ist durchaus möglich (und fast normal), dass der Wandler bei Standzeiten "leerläuft". Kann sogar schon mal nach 2-3 Tagen Standzeit passieren.

    Prüfe mal, ob sich der gleich Zustand auch herstellt, wenn Du nach längerer Standzeit den Rückwärtsgang einlegst. Wenn ja, ist die o.g. Diagnose zutreffend.

    Normalerweise baut sich der Druck aber innerhalb kurzer Zeit wieder auf. Muß ja auch, denn sonst hättest Du gar nicht losfahren können.

    Wenn Du also nach ca. 1 Minute Motorlaufzeit genug Druck hast, dass Du losfahren kannst und auch sonst keinerlei weitere Auffälligkeiten sind, besteht für die nächsten 200.000 Km kein Handlungsbedarf.

    Sollte nach dieser Minute, maximal zwei Minuten, je nach Temperatur, es tatsächlich so sein, dass unterhalb von 3.000 U/Min kein Kraftschluss zwischen Motor und Getriebe besteht, dann muß es noch eine andere Ursache (Ölstand, zu geringer Arbeitsdruck, Bremsband, Kupplung) geben.
    Hierzu müßte zunächst mal festgestellt werden, bei welchen Schaltvorgängen (zwischen welchen Fahrstufe) kein Kraftschluss vorhanden ist.

    Ich persönlich würde nichts weiter unternehmen (ausser Ölstandskontrolle), wenn sich der Normalzustand tatsächlich nach einigen Fahrkilometern herstellt, sondern warten ob sich hier etwas verschlechtert, damit eine eindeutige Diagnose möglich ist.
    Vielleicht meinst Du ja auch nur, dass der Zustand ungewöhnlich ist, weil Du keine Vergleichsmöglichkeit hast und durch das Leerlaufen im Stand verunsichert bist.
    Bernd
     
  4. SL69

    SL69 Mitglied

    15
    31. Mai 2008
    Zunächst vielen Dank, vielleicht reden wir in Teilbereichen noch aneinander vorbei, weil ich den Sachverhalt nicht präzise genug geschildert habe.

    Es ist nicht so, dass KEIN Kraftschluss vorhanden ist, jedoch zu wenig - deshalb erst richtiger Vortrieb ab ca. 3000 U.

    Der richtige (normale) Kraftschluss stellt sich erst nach ca. 100 km Fahrt ein. Während dieser Strecke wird es kontinuierlich besser, also nicht schlagartig, sonder von 10 km zu 10 km, bis es wieder perfekt ist.

    Mein Gefühl sagt mir: Der Wandler ist teilweise leergelaufen, das Getriebe hat aber irgendwo einen Engpass, schnell genug Öl in den Wandler nachzubekommen. Somit erkläre ich mir, dass es so lange dauert, bis der 100 %ige Kraftschluss wieder vorhanden ist.

    Kenne mich nicht aus, aber, klemmt vielleicht ein Ventil (falls es dies gibt)? Kann es an einem verstopften Filter liegen? Gibt es eine spezielle Funktion am Getriebe, welches den Wandler mit Öl füllt? Welches Agregat ist dafür zuständig?

    Wenn Ideen - oder noch besser - Kenntnisse vorhanden sind, würde ich mich über weitere Antworten sehr freuen.

    Horst
     
  5. mercedes-martin

    mercedes-martin Stern, schnell, gut!

    19. März 2006
    Hallo Horst,

    100 Km ist definitiv viel zu lang, so wie Bernd es beschreibt müßte nach wenigen 100 Metern voller Kraftschluß da sein. Bei meinem 280 SL ist auch nach mehrwöchiger Standzeit gar kein Unterschied subjektiv feststellbar. Da ist bei Deinem Wagen jedenfalls wirklich etwas nicht in Ordnung. Ich würde im Zweifel mal einen Fachmann aufsuchen.

    Gruß
    Martin
     
  6. pagodeW113

    pagodeW113 Aktives Mitglied

    572
    2. September 2005
    Wie sieht das Öl denn aus , bzw. wie riecht es denn ?

    Wenn das Öl schon dunkelrot , fast braun ist und verbrannt riecht , würde ich an deiner Stelle einen Getriebeölwechsel mit Filter vornehmen.
     
  7. Pagoden-Klaus

    Pagoden-Klaus Aktives Mitglied

    803
    7. März 2004
    Hallo Horst,
    so wie Du Dein Problem schilderst, sollte das Getriebe unbedingt durchgemessen werden.
    Mit dem Leerlaufen des Wandlers hat das nichts mehr zu tun.

    Gruß Klaus
     
  8. SL69

    SL69 Mitglied

    15
    31. Mai 2008
    Vielen Dank für eure Antworten.
    Ich werde zunächst Öl und Filter wechseln, dann nochmal testen.

    Parallel werde ich eine Anfrage im Forum nach einem Spezialisten in meinem Einzugsgebiet starten.

    Besten Dank

    Horst
     
  9. Bueschelhof

    Bueschelhof Aktives Mitglied

    29
    24. Dezember 2012
    Hallo Zusammen,
    Heute Morgen hatte ich ein vergleichbares Problem bei meiner Pagode. Nach ca. 10 km. Hatte ich plötzlich kaum Kraftschluss vom Getriebe zum Antriebsstrang. Drehzahl ging beim Gasgeben hoch, ohne dass Kraftschluss da war. Habe Getriebeöl kontrolliert - alles ok. Farbe Öl auch noch leicht rötlich.
    Bin dann langsam zunächst weitergefahren. Nach 2 Km. alle Funktionen scheinbar wieder ok.
    Kennt jemand das Problem? Was könnte die Ursache sein?
    @ Horst - wie hast Du Dein Problem gelöst?
    Vielen Dank…
    Mit freundlichen Grüßen
    Andreas
     
  10. lowin

    lowin Aktives Mitglied

    18. April 2004
    Hallo Andreas,
    es wäre möglich daß der Doppelhubmagnet klemmt.
    Der Effekt ist dann wie bei einer ´durchrutschenden´ Kupplung. Du hast das ja in etwa auch so beschrieben.
    Wenn der Fehler wieder auftritt, dann prüfe mal akustisch ob du ein ´Klack´ Geräusch hörst wen der
    Zündschlüssel eine Position weiter gedreht wurde. Nicht starten, nur einmal drehen. Das ist zwar gut wenn
    es Klack macht, sagt aber nur daß der Doppelhubmagnet nicht permanent klemmt.
    Grüße
    norbert
     

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    Zuletzt bearbeitet: 30. April 2023
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  11. Bueschelhof

    Bueschelhof Aktives Mitglied

    29
    24. Dezember 2012
    Hallo Nobert,
    der Effekt ist tatsächlich wie bei einer durchrutschenden Kupplung.
    Habe mit meinem Sohn ein paar mal geprüft -
    es klackt, allerdings sagte mein Sohn, dass es manchmal mehrfach geklackt hat. „ … als ob ein Ventil auf und zu geht.“
    Mit freundlichen Grüßen
    Andreas
     
  12. WRe

    WRe Aktives Mitglied

    14. April 2009
  13. Bueschelhof

    Bueschelhof Aktives Mitglied

    29
    24. Dezember 2012
    @Nobert, WRe,
    Vielen Dank für Eure Hinweise. Das bringt mich weiter —
    Nun muss ich mich ins Thema erstmal einlesen um die Zusammenhänge halbwegs zu verstehen.
    An den DoHuMa kommt man ja hervorragend ran …
    Noch eine Frage: Kann das Getriebe beschädigt werden wenn es „durchrutscht“?
    Mit freundlichen Grüßen
    Andreas
     
  14. WRe

    WRe Aktives Mitglied

    14. April 2009
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  15. MartinK

    MartinK schraubt hemdsärmelig

    19. Mai 2012
    Hallo, das Getriebe kann nach wenigen Kilometern mit durchrutschenden Bändern oder Kupplungsscheiben komplett zerstört sein. Man kann am Getriebe während der Fahrt sämtliche Drücke an den dafür vorgesehenen Prüfanschlüssen messen. Im Werkstatthandbuch für das automatische Getriebe ist das alles haarklein erklärt. Du musst dich mit einer Prüflampe und einem Manometer einfach auf die Suche machen. Nicht alle Probleme erfordern den Ausbau und die Überholung des Getriebes. Die Richtung doppelhub Magnet und modulierdruck ist im Prinzip erstmal das einfachste. Viel Erfolg
     
    Bernie51, miekaesch und Bueschelhof gefällt das.
  16. Bueschelhof

    Bueschelhof Aktives Mitglied

    29
    24. Dezember 2012
    Hallo,
    Kurze Info zum Stand - Hier hat sich in den letzten Jahren eher wenig bewegt!
    Nächster Schritt ist nun das Gestänge und die Hebel richtig gängig zu machen.
    Dann Funktion des DoHuMa prüfen.
    Die Zugänglichkeit zum Arbeiten am Getriebe im eingebauten Zustand ist ja phantastisch !?!
    Mit freundlichen Grüßen
    Andreas
     

    Anhänge:

  17. MartinK

    MartinK schraubt hemdsärmelig

    19. Mai 2012
    Hallo, du kannst den Doppelhubmagneten durch das Handloch ausbauen, wenn du den Entlüfter oben vom Getriebe abbbaust. Da steht bei Dir das volle Programm an mit neuer Membran, Leerlaufschalter, Einmessen, etc. Auf den Kugelkopf gehört eine Dichtung drauf (A 000 997 60 41), die hat es bei Dir über die Jahre zerlegt, die verhindert, dass der Kugelkopf voller Wasser und Dreck läuft. Komischweise fehlt die immer, auch bei angeblich frisch gewarteten Getrieben. Für die meisten Betriebe ist das Getriebe leider eine "black Box" und man kann froh sein, wenn gelegentlich mal das Öl gewechselt wurde. Es ist immer wieder spannend, wie sich Getriebe fahren, die wirklich mal komplett gewartet und eingestellt wurden. Da ruckt nix mehr. Aber die Werkstatt lässt es rucken und sagt: "Das war früher so.". Na bitte.....
     
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